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Hübner, Johann: Reales Staats- und Zeitungs-Lexicon. Leipzig, 1704.

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Ste
Die vornehmste Stadt darinnen
heißet gleichfalls Sternberg.
Stern-Schantze, Fort a etoile, eine
kleine Schantze, welche aus ein-
und ausgehenden Winckeln ohne
Flancs bestehet; daher sie die Ge-
stallt eines Sterns bekömt. Sie
bestehet aus 5. biß 8. Spitzen:
Alldieweil aber die viereckichte
Redouten geschwinder auffgebau-
et werden können, und eben solche
Würckung thun, als die Stern-
Schantzen, so seynd diese wenig
mehr gebräuchlich.
Sterzingen, kleine Stadt am Fluß
Eisock in Tyrol, an der Land-
Straße nach Jtalien, zwischen
Brizen und Jnspruck, 9. Meilen
von dieser ietzt-gedachten Stadt.
Sie hat ein Silber-Bergwerck,
und werden daselbst gute Degen-
Klingen gemachet.
Stetin, Haupt-Stadt in Vor-
Pommern im Stetinischen Di-
strict,
an der Oder. Sie ist fest,
und hat eine feste Citadelle.
Stetin, suche Neu-Stetin.
Steven, Voor-Steven, ist derjenige
Theil, wo sich das Fördertheil ei-
nes Fahrzeuges endiget.
Steuerbord, suche Stuurboord.
Steuermann, suche Pilote.
Steuer-Ruder, Roer, Stuur, Gou-
vernail,
ist ein zugerichtetes Stü-
cke Holtz, welches am Hinter-
Theile des Schiffes fest gemachet
ist, und welches darzu dienet, daß
man das Schiff regieren, auch
dahin lencken kan, wohin man es
haben will.
Stevvard, the Lord High Stevvard of
England,
ist einer der vornehmsten
Bedienten des Englischen Ho-
fes. Heutiges Tages ist kein
dergleichen beständiger, Ministre;
sondern der König erwehlet ei-
nen darzu, wenn dessen Verrich
tungen nöthig seynd; Zum Exem-
[Spaltenumbruch]
Sti
pel, wenn einem Pair des König-
reichs wegen des Hochverraths der
Proceß gemachet werden soll, und
alsdenn vertritt er das Amt eines
Richters.
Stevvard, the Lord Stevvard of the
Kings Houshold
ist der Königliche
Groß-Haus-Hofmeister in En-
gelland, welchem alle Königliche
Bediente bey Hof gehorchen
müßen. Sein Kennzeichen ist
der weiße Stab, welchen er stets
vor dem Könige herträget. Wenn
er aber selbst ausfähret, so läst er
denselben durch einen Laquayen
mit blosem Haupte vor sich her-
tragen. Wenn der König bey
Eröffnung des Parlamentes zu-
gegen ist, so begleitet ihn dieser
Lord, und empfänget von allen
Gliedern des Unter-Hauses den
Eyd der Treue,
Steyer, Styra, kleine Stadt und
Schloß in Ober-Oesterreich, auff
einem Berge, an welchem sich die
Flüße Steyer und Ens vereini-
gen. Sie treibet einen starcken
Eysen-Handel.
Steyermarck, Stiria, Hertzog-
thum im Oesterreichischen Kreis,
welches gegen Norden an das
Ertz-Hertzogthum Oesterreich,
gegen Westen an das Ertz-Bi-
schoffthum Saltzburg und an
Kärndten, gegen Süden an
Crain, und gegen Osten an Un-
garn grentzet. Das Erdreich
darinnen ist bergicht, iedoch
fruchtbar an Getreyde, Gras,
und an etzlichen Orten auch an
Wein. Dieses Land wird ein-
getheilet in Ober- und Nie-
der-Steyermarck
und in die
Graffschafft Cilley, und ge-
höret es dem Hause Oester-
reich.
Stierboord, suche Stuurboord.
Stieren, Stuuren, Gouverner, heisset
so
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Ste
Die vornehmſte Stadt darinnen
heißet gleichfalls Sternberg.
Stern-Schantze, Fort à etoile, eine
kleine Schantze, welche aus ein-
und ausgehenden Winckeln ohne
Flancs beſtehet; daher ſie die Ge-
ſtallt eines Sterns bekoͤmt. Sie
beſtehet aus 5. biß 8. Spitzen:
Alldieweil aber die viereckichte
Redouten geſchwinder auffgebau-
et werden koͤnnen, und eben ſolche
Wuͤrckung thun, als die Stern-
Schantzen, ſo ſeynd dieſe wenig
mehr gebraͤuchlich.
Sterzingen, kleine Stadt am Fluß
Eiſock in Tyrol, an der Land-
Straße nach Jtalien, zwiſchen
Brizen und Jnſpruck, 9. Meilen
von dieſer ietzt-gedachten Stadt.
Sie hat ein Silber-Bergwerck,
und werden daſelbſt gute Degen-
Klingen gemachet.
Stetin, Haupt-Stadt in Vor-
Pommern im Stetiniſchen Di-
ſtrict,
an der Oder. Sie iſt feſt,
und hat eine feſte Citadelle.
Stetin, ſuche Neu-Stetin.
Steven, Voor-Steven, iſt derjenige
Theil, wo ſich das Foͤrdertheil ei-
nes Fahrzeuges endiget.
Steuerbord, ſuche Stuurboord.
Steuermann, ſuche Pilote.
Steuer-Ruder, Roer, Stuur, Gou-
vernail,
iſt ein zugerichtetes Stuͤ-
cke Holtz, welches am Hinter-
Theile des Schiffes feſt gemachet
iſt, und welches darzu dienet, daß
man das Schiff regieren, auch
dahin lencken kan, wohin man es
haben will.
Stevvard, the Lord High Stevvard of
England,
iſt eineꝛ deꝛ vornehmſten
Bedienten des Engliſchen Ho-
fes. Heutiges Tages iſt kein
dergleichen beſtaͤndiger, Miniſtre;
ſondern der Koͤnig erwehlet ei-
nen darzu, wenn deſſen Verrich
tungen noͤthig ſeynd; Zum Exem-
[Spaltenumbruch]
Sti
pel, wenn einem Pair des Koͤnig-
ꝛeichs wegen des Hochveꝛraths deꝛ
Proceß gemachet werden ſoll, und
alsdenn vertritt er das Amt eines
Richters.
Stevvard, the Lord Stevvard of the
Kings Houshold
iſt der Koͤnigliche
Groß-Haus-Hofmeiſter in En-
gelland, welchem alle Koͤnigliche
Bediente bey Hof gehorchen
muͤßen. Sein Kennzeichen iſt
der weiße Stab, welchen er ſtets
vor dem Koͤnige hertraͤget. Wenn
er aber ſelbſt ausfaͤhret, ſo laͤſt er
denſelben durch einen Laquayen
mit bloſem Haupte vor ſich her-
tragen. Wenn der Koͤnig bey
Eroͤffnung des Parlamentes zu-
gegen iſt, ſo begleitet ihn dieſer
Lord, und empfaͤnget von allen
Gliedern des Unter-Hauſes den
Eyd der Treue,
Steyer, Styra, kleine Stadt und
Schloß in Ober-Oeſterreich, auff
einem Berge, an welchem ſich die
Fluͤße Steyer und Ens vereini-
gen. Sie treibet einen ſtarcken
Eyſen-Handel.
Steyermarck, Stiria, Hertzog-
thum im Oeſterreichiſchen Kreis,
welches gegen Norden an das
Ertz-Hertzogthum Oeſterreich,
gegen Weſten an das Ertz-Bi-
ſchoffthum Saltzburg und an
Kaͤrndten, gegen Suͤden an
Crain, und gegen Oſten an Un-
garn grentzet. Das Erdreich
darinnen iſt bergicht, iedoch
fruchtbar an Getreyde, Gras,
und an etzlichen Orten auch an
Wein. Dieſes Land wird ein-
getheilet in Ober- und Nie-
der-Steyermarck
und in die
Graffſchafft Cilley, und ge-
hoͤret es dem Hauſe Oeſter-
reich.
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ſo
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[0570] Ste Sti Die vornehmſte Stadt darinnen heißet gleichfalls Sternberg. Stern-Schantze, Fort à etoile, eine kleine Schantze, welche aus ein- und ausgehenden Winckeln ohne Flancs beſtehet; daher ſie die Ge- ſtallt eines Sterns bekoͤmt. Sie beſtehet aus 5. biß 8. Spitzen: Alldieweil aber die viereckichte Redouten geſchwinder auffgebau- et werden koͤnnen, und eben ſolche Wuͤrckung thun, als die Stern- Schantzen, ſo ſeynd dieſe wenig mehr gebraͤuchlich. Sterzingen, kleine Stadt am Fluß Eiſock in Tyrol, an der Land- Straße nach Jtalien, zwiſchen Brizen und Jnſpruck, 9. Meilen von dieſer ietzt-gedachten Stadt. Sie hat ein Silber-Bergwerck, und werden daſelbſt gute Degen- Klingen gemachet. Stetin, Haupt-Stadt in Vor- Pommern im Stetiniſchen Di- ſtrict, an der Oder. Sie iſt feſt, und hat eine feſte Citadelle. Stetin, ſuche Neu-Stetin. Steven, Voor-Steven, iſt derjenige Theil, wo ſich das Foͤrdertheil ei- nes Fahrzeuges endiget. Steuerbord, ſuche Stuurboord. Steuermann, ſuche Pilote. Steuer-Ruder, Roer, Stuur, Gou- vernail, iſt ein zugerichtetes Stuͤ- cke Holtz, welches am Hinter- Theile des Schiffes feſt gemachet iſt, und welches darzu dienet, daß man das Schiff regieren, auch dahin lencken kan, wohin man es haben will. Stevvard, the Lord High Stevvard of England, iſt eineꝛ deꝛ vornehmſten Bedienten des Engliſchen Ho- fes. Heutiges Tages iſt kein dergleichen beſtaͤndiger, Miniſtre; ſondern der Koͤnig erwehlet ei- nen darzu, wenn deſſen Verrich tungen noͤthig ſeynd; Zum Exem- pel, wenn einem Pair des Koͤnig- ꝛeichs wegen des Hochveꝛraths deꝛ Proceß gemachet werden ſoll, und alsdenn vertritt er das Amt eines Richters. Stevvard, the Lord Stevvard of the Kings Houshold iſt der Koͤnigliche Groß-Haus-Hofmeiſter in En- gelland, welchem alle Koͤnigliche Bediente bey Hof gehorchen muͤßen. Sein Kennzeichen iſt der weiße Stab, welchen er ſtets vor dem Koͤnige hertraͤget. Wenn er aber ſelbſt ausfaͤhret, ſo laͤſt er denſelben durch einen Laquayen mit bloſem Haupte vor ſich her- tragen. Wenn der Koͤnig bey Eroͤffnung des Parlamentes zu- gegen iſt, ſo begleitet ihn dieſer Lord, und empfaͤnget von allen Gliedern des Unter-Hauſes den Eyd der Treue, Steyer, Styra, kleine Stadt und Schloß in Ober-Oeſterreich, auff einem Berge, an welchem ſich die Fluͤße Steyer und Ens vereini- gen. Sie treibet einen ſtarcken Eyſen-Handel. Steyermarck, Stiria, Hertzog- thum im Oeſterreichiſchen Kreis, welches gegen Norden an das Ertz-Hertzogthum Oeſterreich, gegen Weſten an das Ertz-Bi- ſchoffthum Saltzburg und an Kaͤrndten, gegen Suͤden an Crain, und gegen Oſten an Un- garn grentzet. Das Erdreich darinnen iſt bergicht, iedoch fruchtbar an Getreyde, Gras, und an etzlichen Orten auch an Wein. Dieſes Land wird ein- getheilet in Ober- und Nie- der-Steyermarck und in die Graffſchafft Cilley, und ge- hoͤret es dem Hauſe Oeſter- reich. Stierboord, ſuche Stuurboord. Stieren, Stuuren, Gouverner, heiſſet ſo

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Zitationshilfe: Hübner, Johann: Reales Staats- und Zeitungs-Lexicon. Leipzig, 1704, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/huebner_staatslexicon_1704/570>, abgerufen am 23.11.2024.