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Hübner, Johann: Reales Staats- und Zeitungs-Lexicon. Leipzig, 1704.

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[Spaltenumbruch]
Rin Rip
Rinköping, kleine Stadt in Nord-
Jütland, am Deutschen Meer,
allwo sie einen guten Hafen hat.
Rinteln, kleine Stadt nebst einer
Universität in der Graffschafft
Schaumburg, an der Weser, dem
Landgraffen von Hessen-Cassel
gehörig.
Rio, Capo Rio oder di Patrasso, ein
Vorgebürge in Morea, dem Capo
Antirio
oder di Molicria gegen
über, mit welchem sie die Meer-
Enge derer Dardanellen von Le-
panto
machet.
Rio Grande, grosser Fluß in Terra
Ferma
in Süd-America, welcher
aus zweyen andern gemachet
wird, nemlich aus dem Cauca oder
Rio Grande de S. Martha und aus
dem Rio Grande de la Madalena.
Er ergeust sich zwischen Cartage-
na
und S. Martha ins Mar del
Nort.
Rio Grande, also heisset der Südlich-
ste Einfluß des Nigers.
Rio Grande, Potengi, Fluß in Bresil,
welcher in den Terris incognitis
entspringet, und sich zu Natal los
Reyes
in das Brasilianische Meer
ergeust. Hiervon hat die Capi-
tania de Rio Grande
ihren Nah-
men, welches ein Gouvernement
der Portugiesen in Bresil ist.
Rioja, Rioxa, Ruconia, kleine Land-
schafft zwischen Alt-Castilien, Na-
varra
und Alava. Es gehöret zu
Alt-Castilien.
Riom, Ricomagum, Stadt in Franck-
reich in Limagne d'Auvergne, wel-
che in einer sehr lustigen Gegend
auf einem Hügel liegt. Es ist
daselbst ein prächtiges Schloß, ei-
ne Senechaussee und ein Presidial.
Ripa-Transona, volckreiche und be-
festigte Stadt in der Marca d'An-
cona,
nebst einem Bischoffthum,
unter den Ertz-Bischoff zu Fermo
gehörig.
[Spaltenumbruch]
Rip Rit
Ripalta, Rivalta, Ripa alta, Flecken
und Schloß am Fluß Adda im
Hertzogthum Meyland.
Ripen, suche Rypen.
Ripin, Stadt in der Woywodschafft
Dobrina.
Riso Carpasso, Caput Risum, ein Vor-
gebürge auf der Jnsul Cypern.
Ritter, also werden in besonderem
Verstande diejenigen genennet,
welche in einen gewissen Ritter-Or-
den auffgenommen worden seynd.
Ritter-Orden in Franckreich seynd
(1.) der Ritter-Orden des Heil.
Geistes,
welchen König Henrich
III. An. 1579. zum Andencken sei-
nes Geburts-Tages, welches der
Tag der Pfingsten war, stifftete.
Er wurde selbsten der Groß-Mei-
ster des Ordens, und solte das
Groß-Meisterthum allezeit bey
der Krone bleiben; so setzete er
auch die Zahl der Ritter auf hun-
dert, ohne die Geistliche und an-
dere Bediente des Ordens. Sie
tragen ein Malteser-Creutz über
dem Hertz einer Taube, und ist das
Creutz mit Armaturen gezieret,
aus welchen feurige mit dem
Buchstaben H. gekrönete Flam-
men hervorsteigen. Ferner tra-
gen sie ein breites blaues Band
von seidenem Mohr, welches ih-
nen von der rechten Achsel nach
der lincken Seite herunter hen-
get, allwo das Creutz die beyden
Ende des Bandes zusammen hält.
Auf ihrem Mantel oder Rock tra-
gen sie eine von Silber gestickte
Taube. (2.) Der Ritter-Orden
S. Michaelis, von König Ludwig
dem XI. gestifftet, und ist das Or-
dens-Zeichen der gewaffnete Ertz-
Engel Michael, welcher den
Drachen mit Füssen tritt. (3.)
Der Ritter-Orden S. Lazari,
dessen Ritter sich verheyrathen
dörffen. (4.) Der Ritter-Or-
den
[Spaltenumbruch]
Rin Rip
Rinkoͤping, kleine Stadt in Nord-
Juͤtland, am Deutſchen Meer,
allwo ſie einen guten Hafen hat.
Rinteln, kleine Stadt nebſt einer
Univerſitaͤt in der Graffſchafft
Schaumburg, an der Weſer, dem
Landgraffen von Heſſen-Caſſel
gehoͤrig.
Rio, Capo Rio oder di Patraſſo, ein
Vorgebuͤrge in Morea, dem Capo
Antirio
oder di Molicria gegen
uͤber, mit welchem ſie die Meer-
Enge derer Dardanellen von Le-
panto
machet.
Rio Grande, groſſer Fluß in Terra
Ferma
in Suͤd-America, welcher
aus zweyen andern gemachet
wird, nemlich aus dem Cauca oder
Rio Grande de S. Martha und aus
dem Rio Grande de la Madalena.
Er ergeuſt ſich zwiſchen Cartage-
na
und S. Martha ins Mar del
Nort.
Rio Grande, alſo heiſſet der Suͤdlich-
ſte Einfluß des Nigers.
Rio Grande, Potengi, Fluß in Breſil,
welcher in den Terris incognitis
entſpringet, und ſich zu Natal los
Reyes
in das Braſilianiſche Meer
ergeuſt. Hiervon hat die Capi-
tania de Rio Grande
ihren Nah-
men, welches ein Gouvernement
der Portugieſen in Breſil iſt.
Rioja, Rioxa, Ruconia, kleine Land-
ſchafft zwiſchen Alt-Caſtilien, Na-
varra
und Alava. Es gehoͤret zu
Alt-Caſtilien.
Riom, Ricomagum, Stadt in Franck-
reich in Limagne d’Auvergne, wel-
che in einer ſehr luſtigen Gegend
auf einem Huͤgel liegt. Es iſt
daſelbſt ein praͤchtiges Schloß, ei-
ne Senechausſée und ein Preſidial.
Ripa-Tranſona, volckreiche und be-
feſtigte Stadt in der Marca d’An-
cona,
nebſt einem Biſchoffthum,
unter den Ertz-Biſchoff zu Fermo
gehoͤrig.
[Spaltenumbruch]
Rip Rit
Ripalta, Rivalta, Ripa alta, Flecken
und Schloß am Fluß Adda im
Hertzogthum Meyland.
Ripen, ſuche Rypen.
Ripin, Stadt in der Woywodſchafft
Dobrina.
Riſo Carpaſſo, Caput Riſum, ein Vor-
gebuͤrge auf der Jnſul Cypern.
Ritter, alſo werden in beſonderem
Verſtande diejenigen genennet,
welche in einẽ gewiſſen Ritter-Or-
den auffgenommen worden ſeynd.
Ritter-Orden in Franckreich ſeynd
(1.) der Ritter-Orden des Heil.
Geiſtes,
welchen Koͤnig Henrich
III. An. 1579. zum Andencken ſei-
nes Geburts-Tages, welches der
Tag der Pfingſten war, ſtifftete.
Er wurde ſelbſten der Groß-Mei-
ſter des Ordens, und ſolte das
Groß-Meiſterthum allezeit bey
der Krone bleiben; ſo ſetzete er
auch die Zahl der Ritter auf hun-
dert, ohne die Geiſtliche und an-
dere Bediente des Ordens. Sie
tragen ein Malteſer-Creutz uͤber
dem Hertz einer Taube, und iſt das
Creutz mit Armaturen gezieret,
aus welchen feurige mit dem
Buchſtaben H. gekroͤnete Flam-
men hervorſteigen. Ferner tra-
gen ſie ein breites blaues Band
von ſeidenem Mohr, welches ih-
nen von der rechten Achſel nach
der lincken Seite herunter hen-
get, allwo das Creutz die beyden
Ende des Bandes zuſammen haͤlt.
Auf ihrem Mantel oder Rock tra-
gen ſie eine von Silber geſtickte
Taube. (2.) Der Ritter-Orden
S. Michaelis, von Koͤnig Ludwig
dem XI. geſtifftet, und iſt das Or-
dens-Zeichen der gewaffnete Ertz-
Engel Michael, welcher den
Drachen mit Fuͤſſen tritt. (3.)
Der Ritter-Orden S. Lazari,
deſſen Ritter ſich verheyrathen
doͤrffen. (4.) Der Ritter-Or-
den
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[0491] Rin Rip Rip Rit Rinkoͤping, kleine Stadt in Nord- Juͤtland, am Deutſchen Meer, allwo ſie einen guten Hafen hat. Rinteln, kleine Stadt nebſt einer Univerſitaͤt in der Graffſchafft Schaumburg, an der Weſer, dem Landgraffen von Heſſen-Caſſel gehoͤrig. Rio, Capo Rio oder di Patraſſo, ein Vorgebuͤrge in Morea, dem Capo Antirio oder di Molicria gegen uͤber, mit welchem ſie die Meer- Enge derer Dardanellen von Le- panto machet. Rio Grande, groſſer Fluß in Terra Ferma in Suͤd-America, welcher aus zweyen andern gemachet wird, nemlich aus dem Cauca oder Rio Grande de S. Martha und aus dem Rio Grande de la Madalena. Er ergeuſt ſich zwiſchen Cartage- na und S. Martha ins Mar del Nort. Rio Grande, alſo heiſſet der Suͤdlich- ſte Einfluß des Nigers. Rio Grande, Potengi, Fluß in Breſil, welcher in den Terris incognitis entſpringet, und ſich zu Natal los Reyes in das Braſilianiſche Meer ergeuſt. Hiervon hat die Capi- tania de Rio Grande ihren Nah- men, welches ein Gouvernement der Portugieſen in Breſil iſt. Rioja, Rioxa, Ruconia, kleine Land- ſchafft zwiſchen Alt-Caſtilien, Na- varra und Alava. Es gehoͤret zu Alt-Caſtilien. Riom, Ricomagum, Stadt in Franck- reich in Limagne d’Auvergne, wel- che in einer ſehr luſtigen Gegend auf einem Huͤgel liegt. Es iſt daſelbſt ein praͤchtiges Schloß, ei- ne Senechausſée und ein Preſidial. Ripa-Tranſona, volckreiche und be- feſtigte Stadt in der Marca d’An- cona, nebſt einem Biſchoffthum, unter den Ertz-Biſchoff zu Fermo gehoͤrig. Ripalta, Rivalta, Ripa alta, Flecken und Schloß am Fluß Adda im Hertzogthum Meyland. Ripen, ſuche Rypen. Ripin, Stadt in der Woywodſchafft Dobrina. Riſo Carpaſſo, Caput Riſum, ein Vor- gebuͤrge auf der Jnſul Cypern. Ritter, alſo werden in beſonderem Verſtande diejenigen genennet, welche in einẽ gewiſſen Ritter-Or- den auffgenommen worden ſeynd. Ritter-Orden in Franckreich ſeynd (1.) der Ritter-Orden des Heil. Geiſtes, welchen Koͤnig Henrich III. An. 1579. zum Andencken ſei- nes Geburts-Tages, welches der Tag der Pfingſten war, ſtifftete. Er wurde ſelbſten der Groß-Mei- ſter des Ordens, und ſolte das Groß-Meiſterthum allezeit bey der Krone bleiben; ſo ſetzete er auch die Zahl der Ritter auf hun- dert, ohne die Geiſtliche und an- dere Bediente des Ordens. Sie tragen ein Malteſer-Creutz uͤber dem Hertz einer Taube, und iſt das Creutz mit Armaturen gezieret, aus welchen feurige mit dem Buchſtaben H. gekroͤnete Flam- men hervorſteigen. Ferner tra- gen ſie ein breites blaues Band von ſeidenem Mohr, welches ih- nen von der rechten Achſel nach der lincken Seite herunter hen- get, allwo das Creutz die beyden Ende des Bandes zuſammen haͤlt. Auf ihrem Mantel oder Rock tra- gen ſie eine von Silber geſtickte Taube. (2.) Der Ritter-Orden S. Michaelis, von Koͤnig Ludwig dem XI. geſtifftet, und iſt das Or- dens-Zeichen der gewaffnete Ertz- Engel Michael, welcher den Drachen mit Fuͤſſen tritt. (3.) Der Ritter-Orden S. Lazari, deſſen Ritter ſich verheyrathen doͤrffen. (4.) Der Ritter-Or- den

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Zitationshilfe: Hübner, Johann: Reales Staats- und Zeitungs-Lexicon. Leipzig, 1704, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/huebner_staatslexicon_1704/491>, abgerufen am 28.11.2024.