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Hübner, Johann: Reales Staats- und Zeitungs-Lexicon. Leipzig, 1704.

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Mac Mad
Macoco, Königreich in AEthiopien
unter dem AEquatore, deßen Ein-
wohner Menschen-Freßer seynd.
Macran, Makeran, Provintz in Per-
sien gegen das Jndianische Meer
und das Reich des Moguls ge-
legen.
Madagascar, auff Arabisch Sarandib,
Jnsul auff dem AEthiopischen
Meer, an der Küste von Zangue-
bar.
Sie ist eine der grösten
Jnsuln in der Welt, und frucht-
bar an Reiß, Pomerantzen, Ci-
tronen, Melonen, Hülsen-Früch-
ten Baum-Wolle, Zucker, Jng-
ber, Saffran, Tabac u. d. m.
wie auch an Gold und Edelgestei-
nen, ausgenommen Diamante.
Die Einwohner seynd theils Ma-
hometaner, theils Heyden, und
werden durch viele kleine Fürsten
und Herrn regieret. Die Fran-
tzosen nennen diese Jnsul La Dau-
phine,
die Portugiesen aber die
Jnsul S. Laurentii. Sie wird in
viele Provintzen eingetheilet, de-
ren die meisten gegen Norden den
Europäern unbekannt seynd. Die
bekanteste heißen das Land Sant
Angelo, Arco, Port aux Prunes,
Antavares, Matatanes, Vohist-
banh, Frangaterre, Caremboule

oder das Thal Amboule, Anossi
oder Carcanossi, die Ampatres,
die Machicores, An-Renavoule,
das Land der Zafes, Cochaa, He-
fonti,
das Land Guda, das Land
Pracel, das Land S. Andreae und
Ansianach.
Madame ist ein Ehren-Titul in
Franckreich, welchen man den
Hertzoginnen, Fürstinnen und
andern Standes-und vornehmen
adlichen Frauen giebt. Man
tituliret auch die Königin Mada-
me.
Wenn man das Wort Ma-
dame
ohne Zusatz nennet, so wird
des Königs Bruders Gemahlin,
[Spaltenumbruch]
Mad
des Königs Vaters Schwester,
oder des Königs Mutter Schwe-
ster dadurch verstanden. Die
Hertzogin von Savoyen aber wird
Madame Royale genennet. Man
nennet auch die Bürgers-Weiber
Madame; jedoch stehet der Titul
Mademoiselle zwischen der adli-
chen und bürgerlichen Madame
mitten inne.
Mademoiselle ist ein Ehren-Titul,
welcher den geringen adlichen
Weibern und Töchtern gegeben
wird, und bedeutet dieses Wort
mehr als die bürgerliche Mada-
me,
weniger aber als die adliche
Madame. Man nennet auch
insgemein Mademoiselle alle
Jungfern, wenn sie nur nicht
vom gemeinen Pöbel oder Töch-
ter der Handwercksleute seynd.
Wenn man aber das Wort Ma-
demoiselle
ohne Zusatz nennet, so
ist es ein Ehren-Titul, welcher
des Königs Bruders Töchtern,
des Königs Vaters Bruders
Töchtern oder des Königs Mut-
ter Bruders Töchtern gegeben
wird.
Madera, Jnsul auff dem Atlanti-
schen Meer zwischen den Azori-
schen und Canarischen Jn-
suln, welche reich ist an Ge-
treyde, Zucker, Honig, Früch-
ten, und vornehmlich an Wein.
Sie gehöret dem König in Portu-
gal, und wird von einigen wegen
ihrer Schönheit und Fruchtbar-
keit die Königin der Jnsuln ge-
nennet.
Maderaspatan, Stadt des König-
reichs Narsinga, nebst einem Ha-
fen und der Festung S. Georgii.
Sie wird von den Holländern be-
sessen.
Madia, Maynthal, suche Valma-
gia.
Madole, Medole, ein feines und rei-
ches
[Spaltenumbruch]
Mac Mad
Macoco, Koͤnigreich in Æthiopien
unter dem Æquatore, deßen Ein-
wohner Menſchen-Freßer ſeynd.
Macran, Makeran, Provintz in Per-
ſien gegen das Jndianiſche Meer
und das Reich des Moguls ge-
legen.
Madagaſcar, auff Arabiſch Sarandib,
Jnſul auff dem Æthiopiſchen
Meer, an der Kuͤſte von Zangue-
bar.
Sie iſt eine der groͤſten
Jnſuln in der Welt, und frucht-
bar an Reiß, Pomerantzen, Ci-
tronen, Melonen, Huͤlſen-Fruͤch-
ten Baum-Wolle, Zucker, Jng-
ber, Saffran, Tabac u. d. m.
wie auch an Gold und Edelgeſtei-
nen, ausgenommen Diamante.
Die Einwohner ſeynd theils Ma-
hometaner, theils Heyden, und
werden durch viele kleine Fuͤrſten
und Herrn regieret. Die Fran-
tzoſen nennen dieſe Jnſul La Dau-
phiné,
die Portugieſen aber die
Jnſul S. Laurentii. Sie wird in
viele Provintzen eingetheilet, de-
ren die meiſten gegen Norden den
Europaͤern unbekannt ſeynd. Die
bekanteſte heißen das Land Sant
Angelo, Arco, Port aux Prunes,
Antavares, Matatanes, Vohiſt-
banh, Frangaterre, Caremboule

oder das Thal Amboule, Anoſſi
oder Carcanoſſi, die Ampatres,
die Machicores, An-Renavoule,
das Land der Zafes, Cochaa, He-
fonti,
das Land Guda, das Land
Pracel, das Land S. Andreæ und
Anſianach.
Madame iſt ein Ehren-Titul in
Franckreich, welchen man den
Hertzoginnen, Fuͤrſtinnen und
andern Standes-und vornehmen
adlichen Frauen giebt. Man
tituliret auch die Koͤnigin Mada-
me.
Wenn man das Wort Ma-
dame
ohne Zuſatz nennet, ſo wird
des Koͤnigs Bruders Gemahlin,
[Spaltenumbruch]
Mad
des Koͤnigs Vaters Schweſter,
oder des Koͤnigs Mutter Schwe-
ſter dadurch verſtanden. Die
Hertzogin von Savoyen aber wird
Madame Royale genennet. Man
nennet auch die Buͤrgers-Weiber
Madame; jedoch ſtehet der Titul
Mademoiſelle zwiſchen der adli-
chen und buͤrgerlichen Madame
mitten inne.
Mademoiſelle iſt ein Ehren-Titul,
welcher den geringen adlichen
Weibern und Toͤchtern gegeben
wird, und bedeutet dieſes Wort
mehr als die buͤrgerliche Mada-
me,
weniger aber als die adliche
Madame. Man nennet auch
insgemein Mademoiſelle alle
Jungfern, wenn ſie nur nicht
vom gemeinen Poͤbel oder Toͤch-
ter der Handwercksleute ſeynd.
Wenn man aber das Wort Ma-
demoiſelle
ohne Zuſatz nennet, ſo
iſt es ein Ehren-Titul, welcher
des Koͤnigs Bruders Toͤchtern,
des Koͤnigs Vaters Bruders
Toͤchtern oder des Koͤnigs Mut-
ter Bruders Toͤchtern gegeben
wird.
Madera, Jnſul auff dem Atlanti-
ſchen Meer zwiſchen den Azori-
ſchen und Canariſchen Jn-
ſuln, welche reich iſt an Ge-
treyde, Zucker, Honig, Fruͤch-
ten, und vornehmlich an Wein.
Sie gehoͤret dem Koͤnig in Portu-
gal, und wird von einigen wegen
ihrer Schoͤnheit und Fruchtbar-
keit die Koͤnigin der Jnſuln ge-
nennet.
Maderaspatan, Stadt des Koͤnig-
reichs Narſinga, nebſt einem Ha-
fen und der Feſtung S. Georgii.
Sie wird von den Hollaͤndern be-
ſeſſen.
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gia.
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[0342] Mac Mad Mad Macoco, Koͤnigreich in Æthiopien unter dem Æquatore, deßen Ein- wohner Menſchen-Freßer ſeynd. Macran, Makeran, Provintz in Per- ſien gegen das Jndianiſche Meer und das Reich des Moguls ge- legen. Madagaſcar, auff Arabiſch Sarandib, Jnſul auff dem Æthiopiſchen Meer, an der Kuͤſte von Zangue- bar. Sie iſt eine der groͤſten Jnſuln in der Welt, und frucht- bar an Reiß, Pomerantzen, Ci- tronen, Melonen, Huͤlſen-Fruͤch- ten Baum-Wolle, Zucker, Jng- ber, Saffran, Tabac u. d. m. wie auch an Gold und Edelgeſtei- nen, ausgenommen Diamante. Die Einwohner ſeynd theils Ma- hometaner, theils Heyden, und werden durch viele kleine Fuͤrſten und Herrn regieret. Die Fran- tzoſen nennen dieſe Jnſul La Dau- phiné, die Portugieſen aber die Jnſul S. Laurentii. Sie wird in viele Provintzen eingetheilet, de- ren die meiſten gegen Norden den Europaͤern unbekannt ſeynd. Die bekanteſte heißen das Land Sant Angelo, Arco, Port aux Prunes, Antavares, Matatanes, Vohiſt- banh, Frangaterre, Caremboule oder das Thal Amboule, Anoſſi oder Carcanoſſi, die Ampatres, die Machicores, An-Renavoule, das Land der Zafes, Cochaa, He- fonti, das Land Guda, das Land Pracel, das Land S. Andreæ und Anſianach. Madame iſt ein Ehren-Titul in Franckreich, welchen man den Hertzoginnen, Fuͤrſtinnen und andern Standes-und vornehmen adlichen Frauen giebt. Man tituliret auch die Koͤnigin Mada- me. Wenn man das Wort Ma- dame ohne Zuſatz nennet, ſo wird des Koͤnigs Bruders Gemahlin, des Koͤnigs Vaters Schweſter, oder des Koͤnigs Mutter Schwe- ſter dadurch verſtanden. Die Hertzogin von Savoyen aber wird Madame Royale genennet. Man nennet auch die Buͤrgers-Weiber Madame; jedoch ſtehet der Titul Mademoiſelle zwiſchen der adli- chen und buͤrgerlichen Madame mitten inne. Mademoiſelle iſt ein Ehren-Titul, welcher den geringen adlichen Weibern und Toͤchtern gegeben wird, und bedeutet dieſes Wort mehr als die buͤrgerliche Mada- me, weniger aber als die adliche Madame. Man nennet auch insgemein Mademoiſelle alle Jungfern, wenn ſie nur nicht vom gemeinen Poͤbel oder Toͤch- ter der Handwercksleute ſeynd. Wenn man aber das Wort Ma- demoiſelle ohne Zuſatz nennet, ſo iſt es ein Ehren-Titul, welcher des Koͤnigs Bruders Toͤchtern, des Koͤnigs Vaters Bruders Toͤchtern oder des Koͤnigs Mut- ter Bruders Toͤchtern gegeben wird. Madera, Jnſul auff dem Atlanti- ſchen Meer zwiſchen den Azori- ſchen und Canariſchen Jn- ſuln, welche reich iſt an Ge- treyde, Zucker, Honig, Fruͤch- ten, und vornehmlich an Wein. Sie gehoͤret dem Koͤnig in Portu- gal, und wird von einigen wegen ihrer Schoͤnheit und Fruchtbar- keit die Koͤnigin der Jnſuln ge- nennet. Maderaspatan, Stadt des Koͤnig- reichs Narſinga, nebſt einem Ha- fen und der Feſtung S. Georgii. Sie wird von den Hollaͤndern be- ſeſſen. Madia, Maynthal, ſuche Valma- gia. Madole, Medole, ein feines und rei- ches

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Zitationshilfe: Hübner, Johann: Reales Staats- und Zeitungs-Lexicon. Leipzig, 1704, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/huebner_staatslexicon_1704/342>, abgerufen am 03.12.2024.