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Hübner, Johann: Reales Staats- und Zeitungs-Lexicon. Leipzig, 1704.

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Cham
ne spitziges Fahrzeug, welches
insgemein an die grossen Schiffe
gehencket wird, und wormit man
Volck und Waaren ans Land füh-
ret. Man brauchet drey Boots-
Knechte auff einer Chaloupe, de-
ren einer das Steuer-Ruder re-
gieret; die andern beyde aber ru-
dern forne und hinten.
Cham oder Han, also wird das Ober-
haupt der Precopensischen Tar-
tarn genennet, welcher allemahl
durch die Wahl zur Regierung
kömmt
Chamade ist ein Zeichen! mit der
Trommel, wodurch ein belagerter
Ort, wie auch ein Regiment oder
eine Compagnie zu verstehen gibt,
daß man mit dem Feinde capituli-
ren, und sich ergeben wolle.
Chamb, Marggraffschafft zwischen
Böhmen und der Ober-Pfaltz,
welcher letzteren sie incorporiret
ist, und also dem Churfürsten von
Bayern gehöret. Die Haupt-
Stadt heisset gleichfalls Chamb,
und lieget am Fluß Chamb, wo
sich derselbe mit dem Fluß Regen
vereiniget.
Chambery, Camberium, Haupt-Stadt
des Hertzogthums Savoyen, all-
wo die Hertzoge von Savoyen vor
diesem ihre Residentz gehabt, und
lieget sie an dem Ort, wo sich die
Flüsse Lesse und Orbane vereini-
gen. Sie ist nebst ihrem grossen
Schloß auff die alte Art befestiget,
und mit einem tieffen Graben um-
geben; ihr Umfang aber ist eine
halbe Deutsche Meile groß, und
über dieses hat sie auch ein Parla-
ment.
Chambort, Camborium, Königliches
Lust-Schloß in Franckreich auff
einer Jnsul, welche der Fluß Caus-
son
machet, zwischen Blois, Beau-
gency
und Remorentin gelegen.
Chambre, kleine Stadt oder Fle-
[Spaltenumbruch]
Chamb Champ
cken, nebst dem Titul eines Mar-
quisat
s, in der Graffschafft Mau-
rienne.
Chambre ardente war vor verschiede-
nen Jahren zu Paris ein peinli-
ches Gerichte, darinnen wider
die Verräther und Vergiffter
inquiriret und gesprochen wur-
de.
Chambre des Comptes, Rechen-Kam-
mer, vor welcher die berechneten
Diener ihre Rechnungen ablegen
müssen. Dieser Kammern seynd
neune in Franckreich, nemlich zu
Paris, Rouen, Dijon, Nantes, Mont-
pellier, Grenoble
in Dauphine, Aix
in Provence, Ryßel in Flandern,
und Pau in Navarra, ohne die zu
Blois vor den Hertzog von Or-
leans.
Chambres des Requetes du Palais ist
am Frantzösischen Hof eine Kam-
mer, darinnen die Commissions-
Sachen zwischen denjenigen Per-
sonen entschieden werden, welche
das Privilegium, Committimus ge-
nannt, besitzen.
Champagne, Campania, eines von den
zwölff General-Gouvernements
in Franckreich, welches gegen Sü-
den an Burgund, gegen Osten an
Lothringen, gegen Norden an die
Niederlande, und gegen Westen
an die Picardie und Ile de France
grentzet. Man theilet diese Pro-
vintz in Ober-und Nieder-
Champagne, und ist sie wegen ihres
Weines berühmt, welcher auff ei-
nem truckenen und kreidigten Bo-
den wächset.
Champane, ein Jndianisches Schiff
von sechtzig biß achtzig Tonnen,
welches ohne Rägel und einiges
anderes Eisenwerck gemachet
ist.
Champion, the King's Champion oder
der Königliche Kämpffer, reitet
nach der Krönung eines Königs
in
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Cham
ne ſpitziges Fahrzeug, welches
insgemein an die groſſen Schiffe
gehencket wird, und wormit man
Volck und Waaren ans Land fuͤh-
ret. Man brauchet drey Boots-
Knechte auff einer Chaloupe, de-
ren einer das Steuer-Ruder re-
gieret; die andern beyde aber ru-
dern forne und hinten.
Cham oder Han, alſo wird das Ober-
haupt der Precopenſiſchen Tar-
tarn genennet, welcher allemahl
durch die Wahl zur Regierung
koͤmmt
Chamade iſt ein Zeichen! mit der
Trommel, wodurch ein belagerter
Ort, wie auch ein Regiment oder
eine Compagnie zu verſtehen gibt,
daß man mit dem Feinde capituli-
ren, und ſich ergeben wolle.
Chamb, Marggraffſchafft zwiſchen
Boͤhmen und der Ober-Pfaltz,
welcher letzteren ſie incorporiret
iſt, und alſo dem Churfuͤrſten von
Bayern gehoͤret. Die Haupt-
Stadt heiſſet gleichfalls Chamb,
und lieget am Fluß Chamb, wo
ſich derſelbe mit dem Fluß Regen
vereiniget.
Chambery, Camberium, Haupt-Stadt
des Hertzogthums Savoyen, all-
wo die Hertzoge von Savoyen vor
dieſem ihre Reſidentz gehabt, und
lieget ſie an dem Ort, wo ſich die
Fluͤſſe Leſſe und Orbane vereini-
gen. Sie iſt nebſt ihrem groſſen
Schloß auff die alte Art befeſtiget,
und mit einem tieffen Graben um-
geben; ihr Umfang aber iſt eine
halbe Deutſche Meile groß, und
uͤber dieſes hat ſie auch ein Parla-
ment.
Chambort, Camborium, Koͤnigliches
Luſt-Schloß in Franckreich auff
einer Jnſul, welche der Fluß Caus-
ſon
machet, zwiſchen Blois, Beau-
gency
und Remorentin gelegen.
Chambre, kleine Stadt oder Fle-
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Chamb Champ
cken, nebſt dem Titul eines Mar-
quiſat
s, in der Graffſchafft Mau-
rienne.
Chambre ardente war vor verſchiede-
nen Jahren zu Paris ein peinli-
ches Gerichte, darinnen wider
die Verraͤther und Vergiffter
inquiriret und geſprochen wur-
de.
Chambre des Comptes, Rechen-Kam-
mer, vor welcher die berechneten
Diener ihre Rechnungen ablegen
muͤſſen. Dieſer Kammeꝛn ſeynd
neune in Franckreich, nemlich zu
Paris, Rouen, Dijon, Nantes, Mont-
pellier, Grenoble
in Dauphiné, Aix
in Provence, Ryßel in Flandern,
und Pau in Navarra, ohne die zu
Blois vor den Hertzog von Or-
leans.
Chambres des Requetes du Palais iſt
am Frantzoͤſiſchen Hof eine Kam-
mer, darinnen die Commiſſions-
Sachen zwiſchen denjenigen Per-
ſonen entſchieden werden, welche
das Privilegium, Committimus ge-
nannt, beſitzen.
Champagne, Campania, eines von den
zwoͤlff General-Gouvernements
in Franckreich, welches gegen Suͤ-
den an Burgund, gegen Oſten an
Lothringen, gegen Norden an die
Niederlande, und gegen Weſten
an die Picardie und Ile de France
grentzet. Man theilet dieſe Pro-
vintz in Ober-und Nieder-
Champagne, und iſt ſie wegen ihres
Weines beruͤhmt, welcher auff ei-
nem truckenen und kreidigten Bo-
den waͤchſet.
Champane, ein Jndianiſches Schiff
von ſechtzig biß achtzig Tonnen,
welches ohne Raͤgel und einiges
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iſt.
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[0143] Cham Chamb Champ ne ſpitziges Fahrzeug, welches insgemein an die groſſen Schiffe gehencket wird, und wormit man Volck und Waaren ans Land fuͤh- ret. Man brauchet drey Boots- Knechte auff einer Chaloupe, de- ren einer das Steuer-Ruder re- gieret; die andern beyde aber ru- dern forne und hinten. Cham oder Han, alſo wird das Ober- haupt der Precopenſiſchen Tar- tarn genennet, welcher allemahl durch die Wahl zur Regierung koͤmmt Chamade iſt ein Zeichen! mit der Trommel, wodurch ein belagerter Ort, wie auch ein Regiment oder eine Compagnie zu verſtehen gibt, daß man mit dem Feinde capituli- ren, und ſich ergeben wolle. Chamb, Marggraffſchafft zwiſchen Boͤhmen und der Ober-Pfaltz, welcher letzteren ſie incorporiret iſt, und alſo dem Churfuͤrſten von Bayern gehoͤret. Die Haupt- Stadt heiſſet gleichfalls Chamb, und lieget am Fluß Chamb, wo ſich derſelbe mit dem Fluß Regen vereiniget. Chambery, Camberium, Haupt-Stadt des Hertzogthums Savoyen, all- wo die Hertzoge von Savoyen vor dieſem ihre Reſidentz gehabt, und lieget ſie an dem Ort, wo ſich die Fluͤſſe Leſſe und Orbane vereini- gen. Sie iſt nebſt ihrem groſſen Schloß auff die alte Art befeſtiget, und mit einem tieffen Graben um- geben; ihr Umfang aber iſt eine halbe Deutſche Meile groß, und uͤber dieſes hat ſie auch ein Parla- ment. Chambort, Camborium, Koͤnigliches Luſt-Schloß in Franckreich auff einer Jnſul, welche der Fluß Caus- ſon machet, zwiſchen Blois, Beau- gency und Remorentin gelegen. Chambre, kleine Stadt oder Fle- cken, nebſt dem Titul eines Mar- quiſats, in der Graffſchafft Mau- rienne. Chambre ardente war vor verſchiede- nen Jahren zu Paris ein peinli- ches Gerichte, darinnen wider die Verraͤther und Vergiffter inquiriret und geſprochen wur- de. Chambre des Comptes, Rechen-Kam- mer, vor welcher die berechneten Diener ihre Rechnungen ablegen muͤſſen. Dieſer Kammeꝛn ſeynd neune in Franckreich, nemlich zu Paris, Rouen, Dijon, Nantes, Mont- pellier, Grenoble in Dauphiné, Aix in Provence, Ryßel in Flandern, und Pau in Navarra, ohne die zu Blois vor den Hertzog von Or- leans. Chambres des Requetes du Palais iſt am Frantzoͤſiſchen Hof eine Kam- mer, darinnen die Commiſſions- Sachen zwiſchen denjenigen Per- ſonen entſchieden werden, welche das Privilegium, Committimus ge- nannt, beſitzen. Champagne, Campania, eines von den zwoͤlff General-Gouvernements in Franckreich, welches gegen Suͤ- den an Burgund, gegen Oſten an Lothringen, gegen Norden an die Niederlande, und gegen Weſten an die Picardie und Ile de France grentzet. Man theilet dieſe Pro- vintz in Ober-und Nieder- Champagne, und iſt ſie wegen ihres Weines beruͤhmt, welcher auff ei- nem truckenen und kreidigten Bo- den waͤchſet. Champane, ein Jndianiſches Schiff von ſechtzig biß achtzig Tonnen, welches ohne Raͤgel und einiges anderes Eiſenwerck gemachet iſt. Champion, the King’s Champion oder der Koͤnigliche Kaͤmpffer, reitet nach der Kroͤnung eines Koͤnigs in

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Zitationshilfe: Hübner, Johann: Reales Staats- und Zeitungs-Lexicon. Leipzig, 1704, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/huebner_staatslexicon_1704/143>, abgerufen am 27.11.2024.