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Hübner, Johann: Reales Staats- und Zeitungs-Lexicon. Leipzig, 1704.

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Cas
greiffen. Das Königreich Neu-
Castilien aber, welches auch das
Königreich von Toledo genennet
wird, erstrecket sich gantz an dem
Tago und der Guadiana hinunter,
und begreiffet vier Landschafften,
nemlich das Spanische Estrema-
dura, la Mancha, la Sierra
und
l' Alcarria. Dieses Königreich ist
die gröste Provintz in Spanien.
Castillon, Castellio, kleine Stadt
am Fluß Dordogne, in der Land-
schafft Perigord.
Castillon de Medoc, Castellio Medul-
ci,
kleine Stadt am Südlichen
Ufer der Garonne im Gebiet Medoc
in Guienne.
Castelcomb, Stadt in Wiltshire.
Castres, Castrum Albiensium, Stadt
am Fluß Agout in der Landschafft
Albigeois in Ober-Languedoc,
nebst dem Titul einer Graffschafft,
und einem Bischoffthum, unter
den Ertz-Bischoff von Alby gehö-
rig. Das umliegende Gebiet
heisset le Castrez.
Castro, Templum Minervae, Stadt am
Golfo di Venezia in Terra d'Otran
to,
nebst einem Bischoffthum,
unter den Ertz-Bischoff von Otran-
to
gehörig, und treibet dieselbe
einen grossen Handel mit dem
Baum-Oehl.
Castro, kleines Hertzogthum, zwi-
schen dem Toscanischen Meer,
dem Sienesischen und Orvietani-
schen Gebiet, und dem Patrimo-
nio Petri
gelegen. Der Päbstli-
che Stuhl besitzet dieses Hertzog-
thum, und ist die Haupt-Stadt
Castro Anno 1649. auff Befehl
des Pabstes Innocentii X. zerstö-
ret worden, weil die Einwoh-
ner den durch den Pabst dahin ge-
schickten Bischoff umgebracht hat-
ten.
Castromarino, Festung und See-
Hafen in Algarve, welcher aber
[Spaltenumbruch]
Cas Cat
der Sand-Bäncke wegen gefähr-
lich ist.
Castro nuovo, kleine Stadt im Val
di Mazara
in Sicilien, auff einem
Berge.
Castro Reale, Castrum Regale, klei-
ne Stadt im Val di Demona in
Sicilien.
Castrovillare, kleine Stadt in Cala-
bria citra,
an den Grentzen der
Provintz Basilicata.
Castro de Urdiales, kleine Stadt an
den Biscayischen Küsten, allwo
sie einen guten Hafen und feste
Cidatelle hat.
Catacombae seynd Gänge unter der
Erde in Jtalien, absonderlich a-
ber in-und ausserhalb der Stadt
Rom, deren eigentlicher Ursprung
bißhero noch nicht ergründet wor-
den, unerachtet man aus ver-
schiedenen darinnen gefundenen
Grab-Schrifften abnehmen kan,
daß einige der ersten Christen da-
selbst begraben seynd.
Catafalco, ein erhabenes Gerüste,
und werden insgemein in Jtali-
en diejenige mit Wachs-Lichtern
ausgezierte Gerüste in den Kir-
chen also genennet, welche den
vornehmen Leichen zu Ehren auff-
gerichtet werden.
Catalonien, Catalogne, Fürsten-
thum in Spanien, welches ge-
gen Norden durch das Pyrenäi-
sche Gebürge von Franckreich ab-
gesondert wird. Gegen Westen
grentzet es an Aragonien und Va-
lentia,
gegen Süden und Osten
aber an das Mittelländische Meer.
Diese Landschafft ist voller Ber-
ge; jedennoch wächset so viel Ge-
treyde, Wein und Oehl darin-
nen, als die Einwohner nöthig
haben. Sie hat auch Amethysten,
Agathen, Crystallen, Azur-Stein,
Alabaster, Alaun, Vitriol, Saltz
und Eisen, wie auch Corallen an
den
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[Spaltenumbruch]
Caſ
greiffen. Das Koͤnigreich Neu-
Caſtilien aber, welches auch das
Koͤnigreich von Toledo genennet
wird, erſtrecket ſich gantz an dem
Tago und der Guadiana hinunter,
und begreiffet vier Landſchafften,
nemlich das Spaniſche Eſtrema-
dura, la Mancha, la Sierra
und
l’ Alcarria. Dieſes Koͤnigreich iſt
die groͤſte Provintz in Spanien.
Caſtillon, Caſtellio, kleine Stadt
am Fluß Dordogne, in der Land-
ſchafft Perigord.
Caſtillon de Medoc, Caſtellio Medul-
ci,
kleine Stadt am Suͤdlichen
Ufer der Garonne im Gebiet Medoc
in Guienne.
Caſtelcomb, Stadt in Wiltshire.
Caſtres, Caſtrum Albienſium, Stadt
am Fluß Agout in der Landſchafft
Albigeois in Ober-Languedoc,
nebſt dem Titul einer Graffſchafft,
und einem Biſchoffthum, unter
den Ertz-Biſchoff von Alby gehoͤ-
rig. Das umliegende Gebiet
heiſſet le Caſtrez.
Caſtro, Templum Minervæ, Stadt am
Golfo di Venezia in Terra d’Otran
to,
nebſt einem Biſchoffthum,
unter den Ertz-Biſchoff von Otran-
to
gehoͤrig, und treibet dieſelbe
einen groſſen Handel mit dem
Baum-Oehl.
Caſtro, kleines Hertzogthum, zwi-
ſchen dem Toſcaniſchen Meer,
dem Sieneſiſchen und Orvietani-
ſchen Gebiet, und dem Patrimo-
nio Petri
gelegen. Der Paͤbſtli-
che Stuhl beſitzet dieſes Hertzog-
thum, und iſt die Haupt-Stadt
Caſtro Anno 1649. auff Befehl
des Pabſtes Innocentii X. zerſtoͤ-
ret worden, weil die Einwoh-
ner den durch den Pabſt dahin ge-
ſchickten Biſchoff umgebracht hat-
ten.
Caſtromarino, Feſtung und See-
Hafen in Algarve, welcher aber
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Caſ Cat
der Sand-Baͤncke wegen gefaͤhr-
lich iſt.
Caſtro nuovo, kleine Stadt im Val
di Mazara
in Sicilien, auff einem
Berge.
Caſtro Reale, Caſtrum Regale, klei-
ne Stadt im Val di Demona in
Sicilien.
Caſtrovillare, kleine Stadt in Cala-
bria citra,
an den Grentzen der
Provintz Baſilicata.
Caſtro de Urdiales, kleine Stadt an
den Biſcayiſchen Kuͤſten, allwo
ſie einen guten Hafen und feſte
Cidatelle hat.
Catacombæ ſeynd Gaͤnge unter der
Erde in Jtalien, abſonderlich a-
ber in-und auſſerhalb der Stadt
Rom, deren eigentlicher Urſprung
bißhero noch nicht ergruͤndet wor-
den, unerachtet man aus ver-
ſchiedenen darinnen gefundenen
Grab-Schrifften abnehmen kan,
daß einige der erſten Chriſten da-
ſelbſt begraben ſeynd.
Catafalco, ein erhabenes Geruͤſte,
und werden insgemein in Jtali-
en diejenige mit Wachs-Lichtern
ausgezierte Geruͤſte in den Kir-
chen alſo genennet, welche den
vornehmen Leichen zu Ehren auff-
gerichtet werden.
Catalonien, Catalogne, Fuͤrſten-
thum in Spanien, welches ge-
gen Norden durch das Pyrenaͤi-
ſche Gebuͤrge von Franckreich ab-
geſondert wird. Gegen Weſten
grentzet es an Aragonien und Va-
lentia,
gegen Suͤden und Oſten
aber an das Mittellaͤndiſche Meer.
Dieſe Landſchafft iſt voller Ber-
ge; jedennoch waͤchſet ſo viel Ge-
treyde, Wein und Oehl darin-
nen, als die Einwohner noͤthig
haben. Sie hat auch Amethyſten,
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[0137] Caſ Caſ Cat greiffen. Das Koͤnigreich Neu- Caſtilien aber, welches auch das Koͤnigreich von Toledo genennet wird, erſtrecket ſich gantz an dem Tago und der Guadiana hinunter, und begreiffet vier Landſchafften, nemlich das Spaniſche Eſtrema- dura, la Mancha, la Sierra und l’ Alcarria. Dieſes Koͤnigreich iſt die groͤſte Provintz in Spanien. Caſtillon, Caſtellio, kleine Stadt am Fluß Dordogne, in der Land- ſchafft Perigord. Caſtillon de Medoc, Caſtellio Medul- ci, kleine Stadt am Suͤdlichen Ufer der Garonne im Gebiet Medoc in Guienne. Caſtelcomb, Stadt in Wiltshire. Caſtres, Caſtrum Albienſium, Stadt am Fluß Agout in der Landſchafft Albigeois in Ober-Languedoc, nebſt dem Titul einer Graffſchafft, und einem Biſchoffthum, unter den Ertz-Biſchoff von Alby gehoͤ- rig. Das umliegende Gebiet heiſſet le Caſtrez. Caſtro, Templum Minervæ, Stadt am Golfo di Venezia in Terra d’Otran to, nebſt einem Biſchoffthum, unter den Ertz-Biſchoff von Otran- to gehoͤrig, und treibet dieſelbe einen groſſen Handel mit dem Baum-Oehl. Caſtro, kleines Hertzogthum, zwi- ſchen dem Toſcaniſchen Meer, dem Sieneſiſchen und Orvietani- ſchen Gebiet, und dem Patrimo- nio Petri gelegen. Der Paͤbſtli- che Stuhl beſitzet dieſes Hertzog- thum, und iſt die Haupt-Stadt Caſtro Anno 1649. auff Befehl des Pabſtes Innocentii X. zerſtoͤ- ret worden, weil die Einwoh- ner den durch den Pabſt dahin ge- ſchickten Biſchoff umgebracht hat- ten. Caſtromarino, Feſtung und See- Hafen in Algarve, welcher aber der Sand-Baͤncke wegen gefaͤhr- lich iſt. Caſtro nuovo, kleine Stadt im Val di Mazara in Sicilien, auff einem Berge. Caſtro Reale, Caſtrum Regale, klei- ne Stadt im Val di Demona in Sicilien. Caſtrovillare, kleine Stadt in Cala- bria citra, an den Grentzen der Provintz Baſilicata. Caſtro de Urdiales, kleine Stadt an den Biſcayiſchen Kuͤſten, allwo ſie einen guten Hafen und feſte Cidatelle hat. Catacombæ ſeynd Gaͤnge unter der Erde in Jtalien, abſonderlich a- ber in-und auſſerhalb der Stadt Rom, deren eigentlicher Urſprung bißhero noch nicht ergruͤndet wor- den, unerachtet man aus ver- ſchiedenen darinnen gefundenen Grab-Schrifften abnehmen kan, daß einige der erſten Chriſten da- ſelbſt begraben ſeynd. Catafalco, ein erhabenes Geruͤſte, und werden insgemein in Jtali- en diejenige mit Wachs-Lichtern ausgezierte Geruͤſte in den Kir- chen alſo genennet, welche den vornehmen Leichen zu Ehren auff- gerichtet werden. Catalonien, Catalogne, Fuͤrſten- thum in Spanien, welches ge- gen Norden durch das Pyrenaͤi- ſche Gebuͤrge von Franckreich ab- geſondert wird. Gegen Weſten grentzet es an Aragonien und Va- lentia, gegen Suͤden und Oſten aber an das Mittellaͤndiſche Meer. Dieſe Landſchafft iſt voller Ber- ge; jedennoch waͤchſet ſo viel Ge- treyde, Wein und Oehl darin- nen, als die Einwohner noͤthig haben. Sie hat auch Amethyſten, Agathen, Cryſtallen, Azur-Stein, Alabaſter, Alaun, Vitriol, Saltz und Eiſen, wie auch Corallen an den H 5

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Zitationshilfe: Hübner, Johann: Reales Staats- und Zeitungs-Lexicon. Leipzig, 1704, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/huebner_staatslexicon_1704/137>, abgerufen am 22.11.2024.