Hübner, Johann: Poetisches Handbuch. Leipzig, 1696.Das glaubt ein iedermann/ daß wegen kleiner Sünden/ Wenn Buß und Glauben folgt/ dein Hertz gar leichtlich bricht: Doch daß ein Mensch wie ich/ bey dir kan Gnade finden/ Das glaubet in der Welt der zehndte Sünder nicht. Wolan ich bin versühnt/ die Sünden sind ver- geben/ Schau mein Exempel an verfluchter Ludewich. Du bleibest in der Welt/ ich geh ins Kloster-Leben/ Das ist mein Abschieds-Wort: thu Buß und beßre dich. CXI. Zum Beschluß will ich das Trau- Reim-
Das glaubt ein iedermann/ daß wegen kleiner Suͤnden/ Wenn Buß und Glauben folgt/ dein Hertz gar leichtlich bricht: Doch daß ein Menſch wie ich/ bey dir kan Gnade finden/ Das glaubet in der Welt der zehndte Suͤnder nicht. Wolan ich bin verſuͤhnt/ die Suͤnden ſind ver- geben/ Schau mein Exempel an verfluchter Ludewich. Du bleibeſt in der Welt/ ich geh ins Kloſter-Leben/ Das iſt mein Abſchieds-Wort: thu Buß und beßre dich. CXI. Zum Beſchluß will ich das Trau- Reim-
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Das glaubt ein iedermann/ daß wegen kleiner
Suͤnden/
Wenn Buß und Glauben folgt/ dein Hertz gar
leichtlich bricht:
Doch daß ein Menſch wie ich/ bey dir kan Gnade
finden/
Das glaubet in der Welt der zehndte Suͤnder
nicht.
Wolan ich bin verſuͤhnt/ die Suͤnden ſind ver-
geben/
Schau mein Exempel an verfluchter Ludewich.
Du bleibeſt in der Welt/ ich geh ins Kloſter-Leben/
Das iſt mein Abſchieds-Wort: thu Buß und
beßre dich.
CXI. Zum Beſchluß will ich das Trau-
er-Carmen anhengen/ das ich in meinen
Studenten-Jahren auf Befehl der Uni-
verſitaͤt Leipzig auffgeſetzet habe: Denn ob
ich gleich daſſelbe vor kein Sonntags-Car-
men ausgeben will/ ſo werden doch die
Reime darinnen vor rein und ungezwun-
gen paſſiren koͤnnen. Und weil hier der
Platz zu enge werden will/ ſo mag es am
Ende das gantze Buch beſchlieſſen.
Reim-
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