Huber, Franz C.: Die Geschichtliche Entwickelung des modernen Verkehrs. Tübingen, 1893.zurückgeführt, während sie thatsächlich, nach den neueren F. Berger ("Ueber die Römerstrassen des römischen führung der Wurzel der Post auf das angareion des Cyrus mehr dem Be- dürfnisse der Schulbank nach einem Heros oder Wohlthäter, als dem that- sächlichen Hergang (vergl. übrigens Raumers Histor. Taschenbuch 1868, S. 82). 3 *
zurückgeführt, während sie thatsächlich, nach den neueren F. Berger (»Ueber die Römerstrassen des römischen führung der Wurzel der Post auf das angareion des Cyrus mehr dem Be- dürfnisse der Schulbank nach einem Heros oder Wohlthäter, als dem that- sächlichen Hergang (vergl. übrigens Raumers Histor. Taschenbuch 1868, S. 82). 3 *
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zurückgeführt, während sie thatsächlich, nach den neueren
Forschungen, erst im Laufe der späteren Jahrhunderte
zum Teil unter Trajan, Hadrian und Septimius Se-
verus, zum Teil aber erst unter Diokletian und Konstan-
tin erbaut worden sind. Und es ist nicht zufällig, dass
wir auf beiden Gebieten derartigen Uebertreibungen be-
gegnen; denn die Postorganisation, wenigstens die rö-
mische in ihrer Eigenschaft als Personenbeförderung hängt
ihrem Wesen nach von dem Stande der Strassentechnik ab;
speziell die Relais des Cursus publicus waren nur an den Staats-
strassen eingerichtet; der Frohn unterstanden nur die an
die Strasse angrenzenden Ortschaften. Für Augustus Zeiten
nun umfasste das Strassennetz eine Länge von etwa 12000 km.
Damit aber ermangelte für eine umfangreichere Postorgani-
sation im modernen Sinn noch eine Voraussetzung, nämlich
die technische: man muss demgemäss die etwas über-
schwänglichen Vorstellungen von der römischen Technik
wie bei dem Strassennetz, — an dem mehrere Jahrhunderte
gebaut haben — so auch bei der Postorganisation zurück-
schrauben.
F. Berger (»Ueber die Römerstrassen des römischen
Reiches«, Berlin 1882) fasst das Ergebnis seiner Unter-
suchungen über die Römerstrassen in einer Bemerkung zu-
sammen, welche direkt auch auf den »Cursus publicus«
anwendbar ist; er gibt S. 19 zu erwägen, dass das Imperium
der Hauptsache nach doch ein Küstenland war, die Trans-
porte der Massen, vor allen Dingen die nach dem Zentrum,
zur See stattfanden, ferner, dass in diesem Imperium, der
ein Sklavenstaat war, Sklavenherden als Vehikel wohl be-
reit standen, wie heute noch in Afrika, endlich, dass die
Kaiser ängstlich den Passagierverkehr zu Wagen einschrän-
1)
1) führung der Wurzel der Post auf das angareion des Cyrus mehr dem Be-
dürfnisse der Schulbank nach einem Heros oder Wohlthäter, als dem that-
sächlichen Hergang (vergl. übrigens Raumers Histor. Taschenbuch 1868, S. 82).
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