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Huber, Franz C.: Die Geschichtliche Entwickelung des modernen Verkehrs. Tübingen, 1893.

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state certe concessioni et Privilegij fatti da i Re Cattolici perche
ne ho visto alcuni, che dicono, "que os tengan por Correo
mayor de Hoster y Postas". E benche i Signori Tassi non si
siano mai posti in possesso di commandare a gli Hosti, niente
dimeno i loro Privilegij gli danno la facolta di farlo" 1).

Frühzeitige Vervollkommnung erfuhr diese Personenbeför-
derung, die "comodität der cambiatures", wie Spoon sich aus-
drückt, in Italien 2). Wie aus dem Kursbuch Codognos her-
vorgeht (S. 106, 138, 345, 446 der Ausgabe von 1611) stellen
die Posthalter Reitpferde und Maultiere, für manche Routen
auch, wie für die von Wien nach Prag carette, und für die von
Wien nach Polen "carozze, caretoni"; carozze würden, sagt er
S. 105, nur noch an Orten "molto sterili" nicht gebraucht, sonst
aber benützten die Passagiere "barche, cavalli o carrozze se-
condo veggono le commodita et l'auvataggio della spesa." Nach
diesem Zeugnis Codognos wurde im römischen Reich deutscher
Nation wohl zuerst auf den nach Wien einmündenden Routen ein
regelmässiger Fahrtenkurs ("Postkarren", sagt M. Zeiller) einge-
führt 3). Für die Strecke Prag-Leipzig bezeugt Samuel Küchel

1) Der enge Zusammenhang des Hotelwesens mit dem Fremdenverkehr
geht u. a. auch daraus hervor, dass schon Juan I. v. Aragonien 1388 dem
Botenmeister Berengar Folguer erlaubte, in seinem Hause Wein, Brot und
Nahrungsmittel für Personen und Pferde vorrätig zu halten. Leon von Roz-
mital (15. Jhh.) entwirft zwar von diesen alten Post-Hotels ein Bild, das
nicht gar schmeichelhaft ist.
2) Die Passagiere vereinbarten mit den Ordinariboten immer zugleich
auch freie Verpflegung. Von dem Boten, der alle Sonntag von Florenz
nach Ankona ritt, rühmt Furttenbach (1627) "welches das allerwenigste kost-
ende reisen ist so ich jemalen gehabt; allein muss man stätigs fort raisen".
"Zu Bologna find man Pferd oder Gutschen, soviel man begehrt nach
Piacenza";
für die Ordinari-Post jedoch wurden letztere noch nicht gebraucht;
Furttenbach fuhr (über Modena) in einem gelegentlichen Retourfuhrwerk.
3) Jörg Wickrams "Rollwagenbüchlein" von 1555 wird von Geering
("Handel und Industrie der Stadt Basel" 1886) falsch aufgefasst; der An-
lass "Rollwagen" ist, wie bei vielen nachfolgenden Schwankbüchlein oder
Reise-Erzählungen (z. B. "der Reisende Aristippus" 1680, etc.) nur fingiert,
der Titel besagt nur, dass "stilla mutz" auf der Reise besonders gewertet
wird, und für solche unterhaltungsbedürftige Kreise -- neben "Rollwegen"
werden in der zweiten Auflage auch Badestuben genannt -- die Zusammen-
stellung der Anekdoten erfolgt ist.

state certe concessioni et Privilegij fatti da i Rè Cattolici perche
ne hò visto alcuni, che dicono, »que os tengan por Correo
mayor de Hoster y Postas«. E benche i Signori Tassi non si
siano mai posti in possesso di commandare a gli Hosti, niente
dimeno i loro Privilegij gli danno la facoltà di farlo« 1).

Frühzeitige Vervollkommnung erfuhr diese Personenbeför-
derung, die »comodität der cambiatures«, wie Spoon sich aus-
drückt, in Italien 2). Wie aus dem Kursbuch Codognos her-
vorgeht (S. 106, 138, 345, 446 der Ausgabe von 1611) stellen
die Posthalter Reitpferde und Maultiere, für manche Routen
auch, wie für die von Wien nach Prag carette, und für die von
Wien nach Polen »carozze, caretoni«; carozze würden, sagt er
S. 105, nur noch an Orten »molto sterili« nicht gebraucht, sonst
aber benützten die Passagiere »barche, cavalli o carrozze se-
condo veggono le commodità et l’auvataggio della spesa.« Nach
diesem Zeugnis Codognos wurde im römischen Reich deutscher
Nation wohl zuerst auf den nach Wien einmündenden Routen ein
regelmässiger Fahrtenkurs (»Postkarren«, sagt M. Zeiller) einge-
führt 3). Für die Strecke Prag-Leipzig bezeugt Samuel Küchel

1) Der enge Zusammenhang des Hotelwesens mit dem Fremdenverkehr
geht u. a. auch daraus hervor, dass schon Juan I. v. Aragonien 1388 dem
Botenmeister Berengar Folguer erlaubte, in seinem Hause Wein, Brot und
Nahrungsmittel für Personen und Pferde vorrätig zu halten. Leon von Roz-
mital (15. Jhh.) entwirft zwar von diesen alten Post-Hotels ein Bild, das
nicht gar schmeichelhaft ist.
2) Die Passagiere vereinbarten mit den Ordinariboten immer zugleich
auch freie Verpflegung. Von dem Boten, der alle Sonntag von Florenz
nach Ankona ritt, rühmt Furttenbach (1627) »welches das allerwenigste kost-
ende reisen ist so ich jemalen gehabt; allein muss man stätigs fort raisen«.
»Zu Bologna find man Pferd oder Gutschen, soviel man begehrt nach
Piacenza«;
für die Ordinari-Post jedoch wurden letztere noch nicht gebraucht;
Furttenbach fuhr (über Modena) in einem gelegentlichen Retourfuhrwerk.
3) Jörg Wickrams »Rollwagenbüchlein« von 1555 wird von Geering
(»Handel und Industrie der Stadt Basel« 1886) falsch aufgefasst; der An-
lass »Rollwagen« ist, wie bei vielen nachfolgenden Schwankbüchlein oder
Reise-Erzählungen (z. B. »der Reisende Aristippus« 1680, etc.) nur fingiert,
der Titel besagt nur, dass »stilla mutz« auf der Reise besonders gewertet
wird, und für solche unterhaltungsbedürftige Kreise — neben »Rollwegen«
werden in der zweiten Auflage auch Badestuben genannt — die Zusammen-
stellung der Anekdoten erfolgt ist.
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[171/0187] state certe concessioni et Privilegij fatti da i Rè Cattolici perche ne hò visto alcuni, che dicono, »que os tengan por Correo mayor de Hoster y Postas«. E benche i Signori Tassi non si siano mai posti in possesso di commandare a gli Hosti, niente dimeno i loro Privilegij gli danno la facoltà di farlo« 1). Frühzeitige Vervollkommnung erfuhr diese Personenbeför- derung, die »comodität der cambiatures«, wie Spoon sich aus- drückt, in Italien 2). Wie aus dem Kursbuch Codognos her- vorgeht (S. 106, 138, 345, 446 der Ausgabe von 1611) stellen die Posthalter Reitpferde und Maultiere, für manche Routen auch, wie für die von Wien nach Prag carette, und für die von Wien nach Polen »carozze, caretoni«; carozze würden, sagt er S. 105, nur noch an Orten »molto sterili« nicht gebraucht, sonst aber benützten die Passagiere »barche, cavalli o carrozze se- condo veggono le commodità et l’auvataggio della spesa.« Nach diesem Zeugnis Codognos wurde im römischen Reich deutscher Nation wohl zuerst auf den nach Wien einmündenden Routen ein regelmässiger Fahrtenkurs (»Postkarren«, sagt M. Zeiller) einge- führt 3). Für die Strecke Prag-Leipzig bezeugt Samuel Küchel 1) Der enge Zusammenhang des Hotelwesens mit dem Fremdenverkehr geht u. a. auch daraus hervor, dass schon Juan I. v. Aragonien 1388 dem Botenmeister Berengar Folguer erlaubte, in seinem Hause Wein, Brot und Nahrungsmittel für Personen und Pferde vorrätig zu halten. Leon von Roz- mital (15. Jhh.) entwirft zwar von diesen alten Post-Hotels ein Bild, das nicht gar schmeichelhaft ist. 2) Die Passagiere vereinbarten mit den Ordinariboten immer zugleich auch freie Verpflegung. Von dem Boten, der alle Sonntag von Florenz nach Ankona ritt, rühmt Furttenbach (1627) »welches das allerwenigste kost- ende reisen ist so ich jemalen gehabt; allein muss man stätigs fort raisen«. »Zu Bologna find man Pferd oder Gutschen, soviel man begehrt nach Piacenza«; für die Ordinari-Post jedoch wurden letztere noch nicht gebraucht; Furttenbach fuhr (über Modena) in einem gelegentlichen Retourfuhrwerk. 3) Jörg Wickrams »Rollwagenbüchlein« von 1555 wird von Geering (»Handel und Industrie der Stadt Basel« 1886) falsch aufgefasst; der An- lass »Rollwagen« ist, wie bei vielen nachfolgenden Schwankbüchlein oder Reise-Erzählungen (z. B. »der Reisende Aristippus« 1680, etc.) nur fingiert, der Titel besagt nur, dass »stilla mutz« auf der Reise besonders gewertet wird, und für solche unterhaltungsbedürftige Kreise — neben »Rollwegen« werden in der zweiten Auflage auch Badestuben genannt — die Zusammen- stellung der Anekdoten erfolgt ist.

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Zitationshilfe: Huber, Franz C.: Die Geschichtliche Entwickelung des modernen Verkehrs. Tübingen, 1893, S. 171. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/huber_verkehr_1893/187>, abgerufen am 24.11.2024.