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Huber, Therese: Bemerkungen über Holland aus dem Reisejournal einer deutschen Frau. Leipzig, 1811.

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ge etc. und Was Gott thut etc. und Herzliebster Je-
su etc. -- und seine klaren Augen, die keine Note
mehr suchten, blickten dabei gen Himmel, als er-
kennten sie das Land deutlicher, an dessen unbe-
kanntem Ufer nun sein kleines Lebensschiff so nahe
hingleitete. Könnte ich euch doch an die ganze
herrliche Stelle aus Gray verweisen, die also
endigt:

Still war ihr Lebensweg und dem Geräusch entlegen,
Zufrieden wallten sie auf ihren stillen Wegen.

Ich dachte mir, wie bald dieser liebe Greis wenige
Schritte von diesem Platz, für den er sein langes
Leben lebte, in der stillen Gruft ruhen würde, und
diese Melodien über ihn forttönen würden, wenn
sein Staub schon lange mit den belebenden Elemen-
ten wieder vereint wäre. Er sprach so heiter von
diesem nahen Zeitpunkt, daß ich mit inniger Liebe
wie von einem frohen Sterbenden von ihm Abschied
nahm. -- Wunderbare Menschenseele! -- in die-
sem einen Moment fanden sich nun dieses Greises
Seele und die meine beisammen, empfanden in
einem Gebet, dachten siegjauchzend vereint den be-
freienden Tod -- er, der nie die stillen Wasser
des Lecks verließ, ich, die ein wunderbares Schick-
sal von Land zu Land führte -- und vor und nach

ge ꝛc. und Was Gott thut ꝛc. und Herzliebſter Je-
ſu ꝛc. — und ſeine klaren Augen, die keine Note
mehr ſuchten, blickten dabei gen Himmel, als er-
kennten ſie das Land deutlicher, an deſſen unbe-
kanntem Ufer nun ſein kleines Lebensſchiff ſo nahe
hingleitete. Koͤnnte ich euch doch an die ganze
herrliche Stelle aus Gray verweiſen, die alſo
endigt:

Still war ihr Lebensweg und dem Geraͤuſch entlegen,
Zufrieden wallten ſie auf ihren ſtillen Wegen.

Ich dachte mir, wie bald dieſer liebe Greis wenige
Schritte von dieſem Platz, fuͤr den er ſein langes
Leben lebte, in der ſtillen Gruft ruhen wuͤrde, und
dieſe Melodien uͤber ihn forttoͤnen wuͤrden, wenn
ſein Staub ſchon lange mit den belebenden Elemen-
ten wieder vereint waͤre. Er ſprach ſo heiter von
dieſem nahen Zeitpunkt, daß ich mit inniger Liebe
wie von einem frohen Sterbenden von ihm Abſchied
nahm. — Wunderbare Menſchenſeele! — in die-
ſem einen Moment fanden ſich nun dieſes Greiſes
Seele und die meine beiſammen, empfanden in
einem Gebet, dachten ſiegjauchzend vereint den be-
freienden Tod — er, der nie die ſtillen Waſſer
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[380/0394] ge ꝛc. und Was Gott thut ꝛc. und Herzliebſter Je- ſu ꝛc. — und ſeine klaren Augen, die keine Note mehr ſuchten, blickten dabei gen Himmel, als er- kennten ſie das Land deutlicher, an deſſen unbe- kanntem Ufer nun ſein kleines Lebensſchiff ſo nahe hingleitete. Koͤnnte ich euch doch an die ganze herrliche Stelle aus Gray verweiſen, die alſo endigt: Still war ihr Lebensweg und dem Geraͤuſch entlegen, Zufrieden wallten ſie auf ihren ſtillen Wegen. Ich dachte mir, wie bald dieſer liebe Greis wenige Schritte von dieſem Platz, fuͤr den er ſein langes Leben lebte, in der ſtillen Gruft ruhen wuͤrde, und dieſe Melodien uͤber ihn forttoͤnen wuͤrden, wenn ſein Staub ſchon lange mit den belebenden Elemen- ten wieder vereint waͤre. Er ſprach ſo heiter von dieſem nahen Zeitpunkt, daß ich mit inniger Liebe wie von einem frohen Sterbenden von ihm Abſchied nahm. — Wunderbare Menſchenſeele! — in die- ſem einen Moment fanden ſich nun dieſes Greiſes Seele und die meine beiſammen, empfanden in einem Gebet, dachten ſiegjauchzend vereint den be- freienden Tod — er, der nie die ſtillen Waſſer des Lecks verließ, ich, die ein wunderbares Schick- ſal von Land zu Land fuͤhrte — und vor und nach

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Zitationshilfe: Huber, Therese: Bemerkungen über Holland aus dem Reisejournal einer deutschen Frau. Leipzig, 1811, S. 380. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/huber_reisejournal_1811/394>, abgerufen am 24.11.2024.