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Huber, Therese: Bemerkungen über Holland aus dem Reisejournal einer deutschen Frau. Leipzig, 1811.

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zu verschiedenem Gebrauch verfertigt werden, sind
zierlich in langen Mauern aufgeschichtet, um die
Ofen her liegt der Torf unter wohlerhaltenen
Schuppen, die reinlichen Trockenhäuser ruhen auf
Pfählen, werden aber gegen die Wetterseite von
Schilfwänden geschützt, die willkührlich von ei-
nem Platz zum andern gesetzt werden, so, daß die
zu trocknenden Backsteine immer vor dem Regen
geschützt werden können. Das Material, so wie
die verfertigte Waare, wird auf den Kanälen
transportirt, die Landwege mit festgestampften
Sand beschüttet, sind also in der Nähe dieser thä-
tigen Fabriken so wohlerhalten, als sonst wo.

Bodegraven ist nur ein Dorf, aber groß und
zierlich. Landleute und Hirten wohnen hier auch
nicht, sondern nur Handwerker, Schiffer und
Krämer. Kurz hinter Bodegraven sieht man die
Wierker Schanze, an dem Einfluß der Wierke in
den Kanal, linker Hand. Es ist ein viereckiger
Wall, durch welchen eine wohlverwahrte Zug-
brücke über volle Wassergräben in einen Raum
führt, der nichts als einige Kasernen hat, um
eine kleine Garnison nebst dem ihr nöthigen Ge-
schütz und Kriegsvorrath zu beherbergen. Solche
kleine Festungen haben in diesem friedlichen grü-

zu verſchiedenem Gebrauch verfertigt werden, ſind
zierlich in langen Mauern aufgeſchichtet, um die
Ofen her liegt der Torf unter wohlerhaltenen
Schuppen, die reinlichen Trockenhaͤuſer ruhen auf
Pfaͤhlen, werden aber gegen die Wetterſeite von
Schilfwaͤnden geſchuͤtzt, die willkuͤhrlich von ei-
nem Platz zum andern geſetzt werden, ſo, daß die
zu trocknenden Backſteine immer vor dem Regen
geſchuͤtzt werden koͤnnen. Das Material, ſo wie
die verfertigte Waare, wird auf den Kanaͤlen
transportirt, die Landwege mit feſtgeſtampften
Sand beſchuͤttet, ſind alſo in der Naͤhe dieſer thaͤ-
tigen Fabriken ſo wohlerhalten, als ſonſt wo.

Bodegraven iſt nur ein Dorf, aber groß und
zierlich. Landleute und Hirten wohnen hier auch
nicht, ſondern nur Handwerker, Schiffer und
Kraͤmer. Kurz hinter Bodegraven ſieht man die
Wierker Schanze, an dem Einfluß der Wierke in
den Kanal, linker Hand. Es iſt ein viereckiger
Wall, durch welchen eine wohlverwahrte Zug-
bruͤcke uͤber volle Waſſergraͤben in einen Raum
fuͤhrt, der nichts als einige Kaſernen hat, um
eine kleine Garniſon nebſt dem ihr noͤthigen Ge-
ſchuͤtz und Kriegsvorrath zu beherbergen. Solche
kleine Feſtungen haben in dieſem friedlichen gruͤ-

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[292/0306] zu verſchiedenem Gebrauch verfertigt werden, ſind zierlich in langen Mauern aufgeſchichtet, um die Ofen her liegt der Torf unter wohlerhaltenen Schuppen, die reinlichen Trockenhaͤuſer ruhen auf Pfaͤhlen, werden aber gegen die Wetterſeite von Schilfwaͤnden geſchuͤtzt, die willkuͤhrlich von ei- nem Platz zum andern geſetzt werden, ſo, daß die zu trocknenden Backſteine immer vor dem Regen geſchuͤtzt werden koͤnnen. Das Material, ſo wie die verfertigte Waare, wird auf den Kanaͤlen transportirt, die Landwege mit feſtgeſtampften Sand beſchuͤttet, ſind alſo in der Naͤhe dieſer thaͤ- tigen Fabriken ſo wohlerhalten, als ſonſt wo. Bodegraven iſt nur ein Dorf, aber groß und zierlich. Landleute und Hirten wohnen hier auch nicht, ſondern nur Handwerker, Schiffer und Kraͤmer. Kurz hinter Bodegraven ſieht man die Wierker Schanze, an dem Einfluß der Wierke in den Kanal, linker Hand. Es iſt ein viereckiger Wall, durch welchen eine wohlverwahrte Zug- bruͤcke uͤber volle Waſſergraͤben in einen Raum fuͤhrt, der nichts als einige Kaſernen hat, um eine kleine Garniſon nebſt dem ihr noͤthigen Ge- ſchuͤtz und Kriegsvorrath zu beherbergen. Solche kleine Feſtungen haben in dieſem friedlichen gruͤ-

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Zitationshilfe: Huber, Therese: Bemerkungen über Holland aus dem Reisejournal einer deutschen Frau. Leipzig, 1811, S. 292. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/huber_reisejournal_1811/306>, abgerufen am 24.11.2024.