unter ihm auf dem grünen Papier ist ein Heiligen- Bild befestigt. Der matte finstre Mann kniet und betet, dann setzt er sich im Rauch auf den niedern Heerd, das gegohrne Gemengsel ist in eine höl- zerne Schaale geleert, und die drei Menschen be- friedigen stillschweigend ihren Hunger. Das Ge- mälde sah ich an den Ufern der Willia.
Auf einem geraden ebenen Sandweg, zwischen zween Kanälen fahre ich unter hohen Weiden, die mit unsrer italiänischen Pappel an Schönheit wett- eifern. -- Auf der einen Seite stößt ein großes eingedeichtes Stücke Landes an den Weg, dessen ganzer Umfang mit eben solchen Alleen und Ka- nälen eingefaßt ist. An jeder Ecke des großen Vierecks sehe ich Windmühlen ihre ungeschickten Arme ausstrecken, und hinter den Bäumen steigen artige Kirchthürme auf, die mir die Nähe von Städtchen und Dörfern verkünden. Auf der lin- ken Seite grenzen mehrere Alleen an den Kanal, dann ein Gehölz, das schlängelnde Wege durch- schneidet, nun fahre ich vor einer Gitterthüre vor- über und erblicke am Ende einer vierfachen Reihe der größten, prächtigsten Buchen, die ich jemals sah, ein schönes großes Haus, wie alle Häuser dieser Gegend von Backsteinen gebaut, mit zierli-
unter ihm auf dem gruͤnen Papier iſt ein Heiligen- Bild befeſtigt. Der matte finſtre Mann kniet und betet, dann ſetzt er ſich im Rauch auf den niedern Heerd, das gegohrne Gemengſel iſt in eine hoͤl- zerne Schaale geleert, und die drei Menſchen be- friedigen ſtillſchweigend ihren Hunger. Das Ge- maͤlde ſah ich an den Ufern der Willia.
Auf einem geraden ebenen Sandweg, zwiſchen zween Kanaͤlen fahre ich unter hohen Weiden, die mit unſrer italiaͤniſchen Pappel an Schoͤnheit wett- eifern. — Auf der einen Seite ſtoͤßt ein großes eingedeichtes Stuͤcke Landes an den Weg, deſſen ganzer Umfang mit eben ſolchen Alleen und Ka- naͤlen eingefaßt iſt. An jeder Ecke des großen Vierecks ſehe ich Windmuͤhlen ihre ungeſchickten Arme ausſtrecken, und hinter den Baͤumen ſteigen artige Kirchthuͤrme auf, die mir die Naͤhe von Staͤdtchen und Doͤrfern verkuͤnden. Auf der lin- ken Seite grenzen mehrere Alleen an den Kanal, dann ein Gehoͤlz, das ſchlaͤngelnde Wege durch- ſchneidet, nun fahre ich vor einer Gitterthuͤre vor- uͤber und erblicke am Ende einer vierfachen Reihe der groͤßten, praͤchtigſten Buchen, die ich jemals ſah, ein ſchoͤnes großes Haus, wie alle Haͤuſer dieſer Gegend von Backſteinen gebaut, mit zierli-
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unter ihm auf dem gruͤnen Papier iſt ein Heiligen-
Bild befeſtigt. Der matte finſtre Mann kniet und
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Heerd, das gegohrne Gemengſel iſt in eine hoͤl-
zerne Schaale geleert, und die drei Menſchen be-
friedigen ſtillſchweigend ihren Hunger. Das Ge-
maͤlde ſah ich an den Ufern der Willia.
Auf einem geraden ebenen Sandweg, zwiſchen
zween Kanaͤlen fahre ich unter hohen Weiden, die
mit unſrer italiaͤniſchen Pappel an Schoͤnheit wett-
eifern. — Auf der einen Seite ſtoͤßt ein großes
eingedeichtes Stuͤcke Landes an den Weg, deſſen
ganzer Umfang mit eben ſolchen Alleen und Ka-
naͤlen eingefaßt iſt. An jeder Ecke des großen
Vierecks ſehe ich Windmuͤhlen ihre ungeſchickten
Arme ausſtrecken, und hinter den Baͤumen ſteigen
artige Kirchthuͤrme auf, die mir die Naͤhe von
Staͤdtchen und Doͤrfern verkuͤnden. Auf der lin-
ken Seite grenzen mehrere Alleen an den Kanal,
dann ein Gehoͤlz, das ſchlaͤngelnde Wege durch-
ſchneidet, nun fahre ich vor einer Gitterthuͤre vor-
uͤber und erblicke am Ende einer vierfachen Reihe
der groͤßten, praͤchtigſten Buchen, die ich jemals
ſah, ein ſchoͤnes großes Haus, wie alle Haͤuſer
dieſer Gegend von Backſteinen gebaut, mit zierli-
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Huber, Therese: Bemerkungen über Holland aus dem Reisejournal einer deutschen Frau. Leipzig, 1811, S. 260. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/huber_reisejournal_1811/274>, abgerufen am 24.11.2024.
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