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Huber, Therese: Bemerkungen über Holland aus dem Reisejournal einer deutschen Frau. Leipzig, 1811.

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den flossen in der Luft, die Männer der andern
Halbkugel saßen gemüthlich ihre Pfeife rauchend
auf den Verdecken, und fühlten sich fern von der
Heimat auf diesen schwimmenden Brettern zu
Hause. Mehrere große Fahrzeuge mit drei Se-
geln, ein großes in langem Viereck, ein dreiecki-
ges, und eines in Würfelform (daraus möchte
wohl ein Seemann nicht klug werden?) durch-
kreuzten, nur um die Kunst des Steuerns zu üben,
die weiten Gewässer. Muthwillig zwangen sie den
Luftstrom ihrer Geschicklichkeit zu dienen, fuhren
mit demselben Winde herauf und herab, spielten
auf der falschen Fläche wie muntre Knaben auf
dem grünen Rasen. Mehrere Fahrzeuge segelten
mit günstigem Winde nach Nordholland, sie wer-
den nur zu den Fahrten im Y und im Harlemmer
Meer gebraucht, ihr großes Segel ist oben schma-
ler wie unten, und ihr Lauf schnell und lustig. An-
dre Schiffe segelten gegen den Pampus zu -- je
weiter sie sich entfernten, je weißer schimmerten
ihre Segel, bis sie dem Auge wie Schwäne erschie-
nen, die mit der Fluth buhlend, ihr Gefieder auf-
blähten. Hier und da erhuben sich, bei der An-
näherung unsers Fahrzeugs, kleine Haufen von
Vögeln, die man mir Meerschwalben nennte, der

den floſſen in der Luft, die Maͤnner der andern
Halbkugel ſaßen gemuͤthlich ihre Pfeife rauchend
auf den Verdecken, und fuͤhlten ſich fern von der
Heimat auf dieſen ſchwimmenden Brettern zu
Hauſe. Mehrere große Fahrzeuge mit drei Se-
geln, ein großes in langem Viereck, ein dreiecki-
ges, und eines in Wuͤrfelform (daraus moͤchte
wohl ein Seemann nicht klug werden?) durch-
kreuzten, nur um die Kunſt des Steuerns zu uͤben,
die weiten Gewaͤſſer. Muthwillig zwangen ſie den
Luftſtrom ihrer Geſchicklichkeit zu dienen, fuhren
mit demſelben Winde herauf und herab, ſpielten
auf der falſchen Flaͤche wie muntre Knaben auf
dem gruͤnen Raſen. Mehrere Fahrzeuge ſegelten
mit guͤnſtigem Winde nach Nordholland, ſie wer-
den nur zu den Fahrten im Y und im Harlemmer
Meer gebraucht, ihr großes Segel iſt oben ſchma-
ler wie unten, und ihr Lauf ſchnell und luſtig. An-
dre Schiffe ſegelten gegen den Pampus zu — je
weiter ſie ſich entfernten, je weißer ſchimmerten
ihre Segel, bis ſie dem Auge wie Schwaͤne erſchie-
nen, die mit der Fluth buhlend, ihr Gefieder auf-
blaͤhten. Hier und da erhuben ſich, bei der An-
naͤherung unſers Fahrzeugs, kleine Haufen von
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[159/0173] den floſſen in der Luft, die Maͤnner der andern Halbkugel ſaßen gemuͤthlich ihre Pfeife rauchend auf den Verdecken, und fuͤhlten ſich fern von der Heimat auf dieſen ſchwimmenden Brettern zu Hauſe. Mehrere große Fahrzeuge mit drei Se- geln, ein großes in langem Viereck, ein dreiecki- ges, und eines in Wuͤrfelform (daraus moͤchte wohl ein Seemann nicht klug werden?) durch- kreuzten, nur um die Kunſt des Steuerns zu uͤben, die weiten Gewaͤſſer. Muthwillig zwangen ſie den Luftſtrom ihrer Geſchicklichkeit zu dienen, fuhren mit demſelben Winde herauf und herab, ſpielten auf der falſchen Flaͤche wie muntre Knaben auf dem gruͤnen Raſen. Mehrere Fahrzeuge ſegelten mit guͤnſtigem Winde nach Nordholland, ſie wer- den nur zu den Fahrten im Y und im Harlemmer Meer gebraucht, ihr großes Segel iſt oben ſchma- ler wie unten, und ihr Lauf ſchnell und luſtig. An- dre Schiffe ſegelten gegen den Pampus zu — je weiter ſie ſich entfernten, je weißer ſchimmerten ihre Segel, bis ſie dem Auge wie Schwaͤne erſchie- nen, die mit der Fluth buhlend, ihr Gefieder auf- blaͤhten. Hier und da erhuben ſich, bei der An- naͤherung unſers Fahrzeugs, kleine Haufen von Voͤgeln, die man mir Meerſchwalben nennte, der

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Zitationshilfe: Huber, Therese: Bemerkungen über Holland aus dem Reisejournal einer deutschen Frau. Leipzig, 1811, S. 159. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/huber_reisejournal_1811/173>, abgerufen am 28.11.2024.