parthieen vorzüglich geeignet sind. Von Luner- sloot weiter nach Amsterdam nahmen wir eine Chaise, und die Rückreise nach * * * sollte zu Wasser gemacht werden.
Der Weg führte durch das artige Städtchen Weerden, das mit Graben und Wällen umgeben, wie eine recht friedliche Festung aussieht. Man kann die saubern niedern, mit fettem Gras be- wachsenen Wälle gar nicht für Ernst halten, so wie die meist sehr kleinen, aber allerliebsten Häu- serchen, oft nur von einem Stock, gar nicht aus- sehen, als könnten sie je einem Feind widerstehen wollen. Von der Stadt aus fährt man bei man- chem artigen Bauergute vorbei, immer hat man zu beiden Seiten Gräben, die man hier so gewohnt wird, daß ich bei deren Ermangelung bald sehr verwundert frage: wo das Wasser hin sei? So wie man sich der Neuen-Schleuse nähert, hören die Dorfwohnungen auf, und eine zusammenhän- gende Reihe von Landsitzen fängt an. Da der Anblick dieser allerliebsten, oft sehr prächtigen Wohnungen, von den Kanälen aus sehr viel bes- ser gesehen wird, die schönsten auch gegen das Wasser zu stehen, so will ich euch bei meiner Rückreise mehr davon sagen, und jetzt plötzlich
parthieen vorzuͤglich geeignet ſind. Von Luner- ſloot weiter nach Amſterdam nahmen wir eine Chaiſe, und die Ruͤckreiſe nach * * * ſollte zu Waſſer gemacht werden.
Der Weg fuͤhrte durch das artige Staͤdtchen Weerden, das mit Graben und Waͤllen umgeben, wie eine recht friedliche Feſtung ausſieht. Man kann die ſaubern niedern, mit fettem Gras be- wachſenen Waͤlle gar nicht fuͤr Ernſt halten, ſo wie die meiſt ſehr kleinen, aber allerliebſten Haͤu- ſerchen, oft nur von einem Stock, gar nicht aus- ſehen, als koͤnnten ſie je einem Feind widerſtehen wollen. Von der Stadt aus faͤhrt man bei man- chem artigen Bauergute vorbei, immer hat man zu beiden Seiten Graͤben, die man hier ſo gewohnt wird, daß ich bei deren Ermangelung bald ſehr verwundert frage: wo das Waſſer hin ſei? So wie man ſich der Neuen-Schleuſe naͤhert, hoͤren die Dorfwohnungen auf, und eine zuſammenhaͤn- gende Reihe von Landſitzen faͤngt an. Da der Anblick dieſer allerliebſten, oft ſehr praͤchtigen Wohnungen, von den Kanaͤlen aus ſehr viel beſ- ſer geſehen wird, die ſchoͤnſten auch gegen das Waſſer zu ſtehen, ſo will ich euch bei meiner Ruͤckreiſe mehr davon ſagen, und jetzt ploͤtzlich
<TEI><text><body><divn="1"><p><pbfacs="#f0141"n="127"/>
parthieen vorzuͤglich geeignet ſind. Von Luner-<lb/>ſloot weiter nach Amſterdam nahmen wir eine<lb/>
Chaiſe, und die Ruͤckreiſe nach * * * ſollte zu<lb/>
Waſſer gemacht werden.</p><lb/><p>Der Weg fuͤhrte durch das artige Staͤdtchen<lb/>
Weerden, das mit Graben und Waͤllen umgeben,<lb/>
wie eine recht friedliche Feſtung ausſieht. Man<lb/>
kann die ſaubern niedern, mit fettem Gras be-<lb/>
wachſenen Waͤlle gar nicht fuͤr Ernſt halten, ſo<lb/>
wie die meiſt ſehr kleinen, aber allerliebſten Haͤu-<lb/>ſerchen, oft nur von einem Stock, gar nicht aus-<lb/>ſehen, als koͤnnten ſie je einem Feind widerſtehen<lb/>
wollen. Von der Stadt aus faͤhrt man bei man-<lb/>
chem artigen Bauergute vorbei, immer hat man<lb/>
zu beiden Seiten Graͤben, die man hier ſo gewohnt<lb/>
wird, daß ich bei deren Ermangelung bald ſehr<lb/>
verwundert frage: wo das Waſſer hin ſei? So<lb/>
wie man ſich der Neuen-Schleuſe naͤhert, hoͤren<lb/>
die Dorfwohnungen auf, und eine zuſammenhaͤn-<lb/>
gende Reihe von Landſitzen faͤngt an. Da der<lb/>
Anblick dieſer allerliebſten, oft ſehr praͤchtigen<lb/>
Wohnungen, von den Kanaͤlen aus ſehr viel beſ-<lb/>ſer geſehen wird, die ſchoͤnſten auch gegen das<lb/>
Waſſer zu ſtehen, ſo will ich euch bei meiner<lb/>
Ruͤckreiſe mehr davon ſagen, und jetzt ploͤtzlich<lb/></p></div></body></text></TEI>
[127/0141]
parthieen vorzuͤglich geeignet ſind. Von Luner-
ſloot weiter nach Amſterdam nahmen wir eine
Chaiſe, und die Ruͤckreiſe nach * * * ſollte zu
Waſſer gemacht werden.
Der Weg fuͤhrte durch das artige Staͤdtchen
Weerden, das mit Graben und Waͤllen umgeben,
wie eine recht friedliche Feſtung ausſieht. Man
kann die ſaubern niedern, mit fettem Gras be-
wachſenen Waͤlle gar nicht fuͤr Ernſt halten, ſo
wie die meiſt ſehr kleinen, aber allerliebſten Haͤu-
ſerchen, oft nur von einem Stock, gar nicht aus-
ſehen, als koͤnnten ſie je einem Feind widerſtehen
wollen. Von der Stadt aus faͤhrt man bei man-
chem artigen Bauergute vorbei, immer hat man
zu beiden Seiten Graͤben, die man hier ſo gewohnt
wird, daß ich bei deren Ermangelung bald ſehr
verwundert frage: wo das Waſſer hin ſei? So
wie man ſich der Neuen-Schleuſe naͤhert, hoͤren
die Dorfwohnungen auf, und eine zuſammenhaͤn-
gende Reihe von Landſitzen faͤngt an. Da der
Anblick dieſer allerliebſten, oft ſehr praͤchtigen
Wohnungen, von den Kanaͤlen aus ſehr viel beſ-
ſer geſehen wird, die ſchoͤnſten auch gegen das
Waſſer zu ſtehen, ſo will ich euch bei meiner
Ruͤckreiſe mehr davon ſagen, und jetzt ploͤtzlich
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Huber, Therese: Bemerkungen über Holland aus dem Reisejournal einer deutschen Frau. Leipzig, 1811, S. 127. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/huber_reisejournal_1811/141>, abgerufen am 23.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.