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Huber, Therese: Bemerkungen über Holland aus dem Reisejournal einer deutschen Frau. Leipzig, 1811.

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kurz die Küche schien ein nettes Zimmer, in wel-
chem der Heerd die Stelle des Kamins einnahm.
In der Gaststube stand unter einem großen Spie-
gel, auf einer Mahagony-Pfeilerkomode ein Zu-
ber von eben solchem Holze, mit hellgescheuerten
gelbmetallenen Reifen, um die Gläser zu schwen-
ken. Eben so sorgfältig aufgeputzt und reinlich
gehalten war der Hausflur und der Platz vor dem
Hause, der so wie fortan die Gassen in allen Dör-
fern durch die wir kamen, so wohlgepflastert und
sauber waren, daß unsre gute * * hier nicht den
häufigen Hausfraugram haben würde, von den
Eintretenden ihre Treppen und Fußböden be-
schmutzt zu sehen.

Nachdem die unangenehme Verhandlung we-
gen des Fuhrpreises beendigt war, stiegen wir in
die sehr bequeme, saubre Kalesche. Ich hatte da-
bei Gelegenheit eine sehr vernünftige Vorkehrung
zu beobachten, durch die man beim Einsteigen
verhütete, daß die Räder uns nicht beschmutzten.
Der Kutscher breitete einen wollenen Teppich über
das Rad, den er dann zusammen schlug, und auf
seinen Sitz legte. Diese Sorgfalt beobachtete er
so oft wir aus- und einstiegen. Da bei die-
sen Fuhrwerken, man nennt sie hier Fourgen, die

kurz die Kuͤche ſchien ein nettes Zimmer, in wel-
chem der Heerd die Stelle des Kamins einnahm.
In der Gaſtſtube ſtand unter einem großen Spie-
gel, auf einer Mahagony-Pfeilerkomode ein Zu-
ber von eben ſolchem Holze, mit hellgeſcheuerten
gelbmetallenen Reifen, um die Glaͤſer zu ſchwen-
ken. Eben ſo ſorgfaͤltig aufgeputzt und reinlich
gehalten war der Hausflur und der Platz vor dem
Hauſe, der ſo wie fortan die Gaſſen in allen Doͤr-
fern durch die wir kamen, ſo wohlgepflaſtert und
ſauber waren, daß unſre gute * * hier nicht den
haͤufigen Hausfraugram haben wuͤrde, von den
Eintretenden ihre Treppen und Fußboͤden be-
ſchmutzt zu ſehen.

Nachdem die unangenehme Verhandlung we-
gen des Fuhrpreiſes beendigt war, ſtiegen wir in
die ſehr bequeme, ſaubre Kaleſche. Ich hatte da-
bei Gelegenheit eine ſehr vernuͤnftige Vorkehrung
zu beobachten, durch die man beim Einſteigen
verhuͤtete, daß die Raͤder uns nicht beſchmutzten.
Der Kutſcher breitete einen wollenen Teppich uͤber
das Rad, den er dann zuſammen ſchlug, und auf
ſeinen Sitz legte. Dieſe Sorgfalt beobachtete er
ſo oft wir aus- und einſtiegen. Da bei die-
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[105/0119] kurz die Kuͤche ſchien ein nettes Zimmer, in wel- chem der Heerd die Stelle des Kamins einnahm. In der Gaſtſtube ſtand unter einem großen Spie- gel, auf einer Mahagony-Pfeilerkomode ein Zu- ber von eben ſolchem Holze, mit hellgeſcheuerten gelbmetallenen Reifen, um die Glaͤſer zu ſchwen- ken. Eben ſo ſorgfaͤltig aufgeputzt und reinlich gehalten war der Hausflur und der Platz vor dem Hauſe, der ſo wie fortan die Gaſſen in allen Doͤr- fern durch die wir kamen, ſo wohlgepflaſtert und ſauber waren, daß unſre gute * * hier nicht den haͤufigen Hausfraugram haben wuͤrde, von den Eintretenden ihre Treppen und Fußboͤden be- ſchmutzt zu ſehen. Nachdem die unangenehme Verhandlung we- gen des Fuhrpreiſes beendigt war, ſtiegen wir in die ſehr bequeme, ſaubre Kaleſche. Ich hatte da- bei Gelegenheit eine ſehr vernuͤnftige Vorkehrung zu beobachten, durch die man beim Einſteigen verhuͤtete, daß die Raͤder uns nicht beſchmutzten. Der Kutſcher breitete einen wollenen Teppich uͤber das Rad, den er dann zuſammen ſchlug, und auf ſeinen Sitz legte. Dieſe Sorgfalt beobachtete er ſo oft wir aus- und einſtiegen. Da bei die- ſen Fuhrwerken, man nennt ſie hier Fourgen, die

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Zitationshilfe: Huber, Therese: Bemerkungen über Holland aus dem Reisejournal einer deutschen Frau. Leipzig, 1811, S. 105. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/huber_reisejournal_1811/119>, abgerufen am 25.11.2024.