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Huber, Therese: Bemerkungen über Holland aus dem Reisejournal einer deutschen Frau. Leipzig, 1811.

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zessinnen in tausend und einer Nacht, welche der
Genius durch die Lüfte führt -- durch die Luft
waren wir nun eben nicht gekommen, aber unsre
Verlegenheit auf der steinernen Bank war eben so
groß, als wären wir Prinzessinnen. Der Genius
Hollands hätte es gar nicht klüger anfangen kön-
nen, uns einen günstigen Begriff von seinen
Schutzbefohlnen zu geben, als indem er uns diese
Männer entgegen schickte, so wahrhaft männlich
und hülfreich nahmen sie sich unser an. Unsere
Brüder hätten nicht thätiger für uns sorgen, uns
nicht achtungsvoller behandeln können; sie besorg-
ten unsere Plätze in der Diligence, entfernten jede
Verlegenheit von uns, belehrten uns bei unserer
Ankunft in Nimwegen von allem was uns Noth
that, dem Werth des Geldes, dem Betrag der
Trinkgelder, verschafften uns Wegweiser, Trä-
ger für unser Gepäck bis in den angezeigten Gast-
hof. -- Ihr Gespräch, das bescheiden und unge-
zwungen war, bewies Kenntnisse und Bildung,
und die Freude mit der sie noch an demselben
Abend nach Arnheim eilten, um ihre Freunde und
Verwandte nach einer Reise durch Paris nach
Strasburg und Mainz, wiederzusehen, bürgte
von ihrem weichen treuen Gemüthe. Sie haben

zeſſinnen in tauſend und einer Nacht, welche der
Genius durch die Luͤfte fuͤhrt — durch die Luft
waren wir nun eben nicht gekommen, aber unſre
Verlegenheit auf der ſteinernen Bank war eben ſo
groß, als waͤren wir Prinzeſſinnen. Der Genius
Hollands haͤtte es gar nicht kluͤger anfangen koͤn-
nen, uns einen guͤnſtigen Begriff von ſeinen
Schutzbefohlnen zu geben, als indem er uns dieſe
Maͤnner entgegen ſchickte, ſo wahrhaft maͤnnlich
und huͤlfreich nahmen ſie ſich unſer an. Unſere
Bruͤder haͤtten nicht thaͤtiger fuͤr uns ſorgen, uns
nicht achtungsvoller behandeln koͤnnen; ſie beſorg-
ten unſere Plaͤtze in der Diligence, entfernten jede
Verlegenheit von uns, belehrten uns bei unſerer
Ankunft in Nimwegen von allem was uns Noth
that, dem Werth des Geldes, dem Betrag der
Trinkgelder, verſchafften uns Wegweiſer, Traͤ-
ger fuͤr unſer Gepaͤck bis in den angezeigten Gaſt-
hof. — Ihr Geſpraͤch, das beſcheiden und unge-
zwungen war, bewies Kenntniſſe und Bildung,
und die Freude mit der ſie noch an demſelben
Abend nach Arnheim eilten, um ihre Freunde und
Verwandte nach einer Reiſe durch Paris nach
Strasburg und Mainz, wiederzuſehen, buͤrgte
von ihrem weichen treuen Gemuͤthe. Sie haben

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[92/0106] zeſſinnen in tauſend und einer Nacht, welche der Genius durch die Luͤfte fuͤhrt — durch die Luft waren wir nun eben nicht gekommen, aber unſre Verlegenheit auf der ſteinernen Bank war eben ſo groß, als waͤren wir Prinzeſſinnen. Der Genius Hollands haͤtte es gar nicht kluͤger anfangen koͤn- nen, uns einen guͤnſtigen Begriff von ſeinen Schutzbefohlnen zu geben, als indem er uns dieſe Maͤnner entgegen ſchickte, ſo wahrhaft maͤnnlich und huͤlfreich nahmen ſie ſich unſer an. Unſere Bruͤder haͤtten nicht thaͤtiger fuͤr uns ſorgen, uns nicht achtungsvoller behandeln koͤnnen; ſie beſorg- ten unſere Plaͤtze in der Diligence, entfernten jede Verlegenheit von uns, belehrten uns bei unſerer Ankunft in Nimwegen von allem was uns Noth that, dem Werth des Geldes, dem Betrag der Trinkgelder, verſchafften uns Wegweiſer, Traͤ- ger fuͤr unſer Gepaͤck bis in den angezeigten Gaſt- hof. — Ihr Geſpraͤch, das beſcheiden und unge- zwungen war, bewies Kenntniſſe und Bildung, und die Freude mit der ſie noch an demſelben Abend nach Arnheim eilten, um ihre Freunde und Verwandte nach einer Reiſe durch Paris nach Strasburg und Mainz, wiederzuſehen, buͤrgte von ihrem weichen treuen Gemuͤthe. Sie haben

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Zitationshilfe: Huber, Therese: Bemerkungen über Holland aus dem Reisejournal einer deutschen Frau. Leipzig, 1811, S. 92. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/huber_reisejournal_1811/106>, abgerufen am 27.11.2024.