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Horner, Heinrich [d. i. Heinrich Homberger]: Der Säugling. In: Deutscher Novellenschatz. Hrsg. von Paul Heyse und Hermann Kurz. Bd. 23. 2. Aufl. Berlin, [1910], S. 211–295. In: Weitin, Thomas (Hrsg.): Volldigitalisiertes Korpus. Der Deutsche Novellenschatz. Darmstadt/Konstanz, 2016.

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vielmehr frohlocket über die Heirath des Italieners Maso mit der Italienerin Gigia! Denn ich sage euch, diese Heirath ist nichts Anderes als ein Band mehr um die wiederzusammengefügten Glieder Italiens! und Agenore, der -- ich sehe es ihm an -- jetzt gern auf Gigia verzichtet, zeigt sich dadurch würdig, zu den Tausenden und Abertausenden gezählt zu werden, welche Gut und Blut für das Vaterland dahingegeben haben!

Die Hochzeit wird nicht gestört werden, ich wette, sagte der Priore sehr vergnügt, sobald die Burschen nach einem begeisterten Eviva auf Italien und auf Donna Ersilia gegangen waren.

So groß aber die Befriedigung Donna Ersilia's war, -- als am Hochzeitsmorgen die Brautleute in der Villa erschienen, um der Padrona die Hand zu küssen, konnte sie nicht umhin, zu Gigia wieder in mild verweisendem Ton zu sagen: Sieh zu, meine Tochter, fortan nicht wieder in Trägheit und Gleichgültigkeit zu verfallen. Und wenn dich etwas bedrückt, so giebst du dir die Mühe, zu mir zu kommen. Willst du das?

Die Signora Illustrissima habe keine Angst, versetzte Gigia, und mit einem Blick nach Maso hin: wer Liebe in der Brust fühlt, fühlt die Sporen in der Seite. Ja, setzte sie lächelnd hinzu, die Sporen haben mir dies mein Hochzeitskleid zerrissen; seinen Glanz hat es in den Weinbergen und drunten am Bach gelassen, als ich in der Nacht hierher lief.

vielmehr frohlocket über die Heirath des Italieners Maso mit der Italienerin Gigia! Denn ich sage euch, diese Heirath ist nichts Anderes als ein Band mehr um die wiederzusammengefügten Glieder Italiens! und Agenore, der — ich sehe es ihm an — jetzt gern auf Gigia verzichtet, zeigt sich dadurch würdig, zu den Tausenden und Abertausenden gezählt zu werden, welche Gut und Blut für das Vaterland dahingegeben haben!

Die Hochzeit wird nicht gestört werden, ich wette, sagte der Priore sehr vergnügt, sobald die Burschen nach einem begeisterten Eviva auf Italien und auf Donna Ersilia gegangen waren.

So groß aber die Befriedigung Donna Ersilia's war, — als am Hochzeitsmorgen die Brautleute in der Villa erschienen, um der Padrona die Hand zu küssen, konnte sie nicht umhin, zu Gigia wieder in mild verweisendem Ton zu sagen: Sieh zu, meine Tochter, fortan nicht wieder in Trägheit und Gleichgültigkeit zu verfallen. Und wenn dich etwas bedrückt, so giebst du dir die Mühe, zu mir zu kommen. Willst du das?

Die Signora Illustrissima habe keine Angst, versetzte Gigia, und mit einem Blick nach Maso hin: wer Liebe in der Brust fühlt, fühlt die Sporen in der Seite. Ja, setzte sie lächelnd hinzu, die Sporen haben mir dies mein Hochzeitskleid zerrissen; seinen Glanz hat es in den Weinbergen und drunten am Bach gelassen, als ich in der Nacht hierher lief.

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[0086] vielmehr frohlocket über die Heirath des Italieners Maso mit der Italienerin Gigia! Denn ich sage euch, diese Heirath ist nichts Anderes als ein Band mehr um die wiederzusammengefügten Glieder Italiens! und Agenore, der — ich sehe es ihm an — jetzt gern auf Gigia verzichtet, zeigt sich dadurch würdig, zu den Tausenden und Abertausenden gezählt zu werden, welche Gut und Blut für das Vaterland dahingegeben haben! Die Hochzeit wird nicht gestört werden, ich wette, sagte der Priore sehr vergnügt, sobald die Burschen nach einem begeisterten Eviva auf Italien und auf Donna Ersilia gegangen waren. So groß aber die Befriedigung Donna Ersilia's war, — als am Hochzeitsmorgen die Brautleute in der Villa erschienen, um der Padrona die Hand zu küssen, konnte sie nicht umhin, zu Gigia wieder in mild verweisendem Ton zu sagen: Sieh zu, meine Tochter, fortan nicht wieder in Trägheit und Gleichgültigkeit zu verfallen. Und wenn dich etwas bedrückt, so giebst du dir die Mühe, zu mir zu kommen. Willst du das? Die Signora Illustrissima habe keine Angst, versetzte Gigia, und mit einem Blick nach Maso hin: wer Liebe in der Brust fühlt, fühlt die Sporen in der Seite. Ja, setzte sie lächelnd hinzu, die Sporen haben mir dies mein Hochzeitskleid zerrissen; seinen Glanz hat es in den Weinbergen und drunten am Bach gelassen, als ich in der Nacht hierher lief.

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Thomas Weitin: Herausgeber
Digital Humanities Cooperation Konstanz/Darmstadt: Bereitstellung der Texttranskription. (2017-03-15T12:13:28Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Jan Merkt, Thomas Gilli, Jasmin Bieber, Katharina Herget, Anni Peter, Christian Thomas, Benjamin Fiechter: Bearbeitung der digitalen Edition. (2017-03-15T12:13:28Z)

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Bogensignaturen: nicht gekennzeichnet; Druckfehler: dokumentiert; fremdsprachliches Material: nicht gekennzeichnet; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): nicht ausgezeichnet; i/j in Fraktur: keine Angabe; I/J in Fraktur: Lautwert transkribiert; Kolumnentitel: nicht gekennzeichnet; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): als s transkribiert; Normalisierungen: keine; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: vollständig erfasst; Zeichensetzung: wie Vorlage; Zeilenumbrüche markiert: nein;




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Zitationshilfe: Horner, Heinrich [d. i. Heinrich Homberger]: Der Säugling. In: Deutscher Novellenschatz. Hrsg. von Paul Heyse und Hermann Kurz. Bd. 23. 2. Aufl. Berlin, [1910], S. 211–295. In: Weitin, Thomas (Hrsg.): Volldigitalisiertes Korpus. Der Deutsche Novellenschatz. Darmstadt/Konstanz, 2016, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/horner_saeugling_1910/86>, abgerufen am 22.11.2024.