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Horner, Heinrich [d. i. Heinrich Homberger]: Der Säugling. In: Deutscher Novellenschatz. Hrsg. von Paul Heyse und Hermann Kurz. Bd. 23. 2. Aufl. Berlin, [1910], S. 211–295. In: Weitin, Thomas (Hrsg.): Volldigitalisiertes Korpus. Der Deutsche Novellenschatz. Darmstadt/Konstanz, 2016.

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Leide hatte er die Signora nicht sprechen können; sie war ihrem Manne und dem deutschen Doctor nach Bagno a Ripoli entgegengegangen, und Maso fühlte, daß es nicht schicklich sein würde, ihr wieder auf der Landstraße nachzulaufen. Uebrigens auch ohne daß sie es ihm sagte, höchst wahrscheinlich dünkte ihm, daß sie in der Zwischenzeit wieder bei der Landi gewesen, und wenn nicht, nun so hatte sie etwas Anderes, Gutes, Kluges für sein Glück gethan. Frohen Muthes trug er Sonntags frühe die Briefe nach Florenz, hörte dort in Or San Michele die Messe, kaufte bei einem Händler in Mercato Nuovo, welcher es mit der Sonntagsfeier nicht zu genau nahm, einen schönen Fächer aus Olivenholz, der sein erstes Geschenk für Gigia werden sollte, und trat dann schnell den Rückweg an. In fünfviertel Stunden legte er die fünf Miglien nach Valtella zurück, aß eilig zu Mittag und dachte, heute sei es angemessen, schon um vier Uhr zur Veglia zu gehen. Sein Sträußchen von Gaggie im Knopfloch, lief er mehr als er ging den Berg hinan nach Urballa. Als er an La Torre vorüberkam, langten eben im Vorhofe zwei Wagen an, welche Sonntagsgäste aus der Stadt brachten. Donna Ersilia war zu ihrem Empfang herausgeeilt, und obwohl jede andere Hausherrin mit der Begrüßung so zahlreicher Besucher vollauf beschäftigt gewesen wäre, so bemerkte sie doch auch den langen Blick, mit welchem der draußen vorübergehende Bauern[j]unge nach ihr schaute, und nickte ihm zum Dank für

Leide hatte er die Signora nicht sprechen können; sie war ihrem Manne und dem deutschen Doctor nach Bagno a Ripoli entgegengegangen, und Maso fühlte, daß es nicht schicklich sein würde, ihr wieder auf der Landstraße nachzulaufen. Uebrigens auch ohne daß sie es ihm sagte, höchst wahrscheinlich dünkte ihm, daß sie in der Zwischenzeit wieder bei der Landi gewesen, und wenn nicht, nun so hatte sie etwas Anderes, Gutes, Kluges für sein Glück gethan. Frohen Muthes trug er Sonntags frühe die Briefe nach Florenz, hörte dort in Or San Michele die Messe, kaufte bei einem Händler in Mercato Nuovo, welcher es mit der Sonntagsfeier nicht zu genau nahm, einen schönen Fächer aus Olivenholz, der sein erstes Geschenk für Gigia werden sollte, und trat dann schnell den Rückweg an. In fünfviertel Stunden legte er die fünf Miglien nach Valtella zurück, aß eilig zu Mittag und dachte, heute sei es angemessen, schon um vier Uhr zur Veglia zu gehen. Sein Sträußchen von Gaggie im Knopfloch, lief er mehr als er ging den Berg hinan nach Urballa. Als er an La Torre vorüberkam, langten eben im Vorhofe zwei Wagen an, welche Sonntagsgäste aus der Stadt brachten. Donna Ersilia war zu ihrem Empfang herausgeeilt, und obwohl jede andere Hausherrin mit der Begrüßung so zahlreicher Besucher vollauf beschäftigt gewesen wäre, so bemerkte sie doch auch den langen Blick, mit welchem der draußen vorübergehende Bauern[j]unge nach ihr schaute, und nickte ihm zum Dank für

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Digital Humanities Cooperation Konstanz/Darmstadt: Bereitstellung der Texttranskription. (2017-03-15T12:13:28Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Jan Merkt, Thomas Gilli, Jasmin Bieber, Katharina Herget, Anni Peter, Christian Thomas, Benjamin Fiechter: Bearbeitung der digitalen Edition. (2017-03-15T12:13:28Z)

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Zitationshilfe: Horner, Heinrich [d. i. Heinrich Homberger]: Der Säugling. In: Deutscher Novellenschatz. Hrsg. von Paul Heyse und Hermann Kurz. Bd. 23. 2. Aufl. Berlin, [1910], S. 211–295. In: Weitin, Thomas (Hrsg.): Volldigitalisiertes Korpus. Der Deutsche Novellenschatz. Darmstadt/Konstanz, 2016, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/horner_saeugling_1910/40>, abgerufen am 21.11.2024.