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Horner, Heinrich [d. i. Heinrich Homberger]: Der Säugling. In: Deutscher Novellenschatz. Hrsg. von Paul Heyse und Hermann Kurz. Bd. 23. 2. Aufl. Berlin, [1910], S. 211–295. In: Weitin, Thomas (Hrsg.): Volldigitalisiertes Korpus. Der Deutsche Novellenschatz. Darmstadt/Konstanz, 2016.

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Mit Verlaub, rief das Mädchen unwirsch und zog an ihrem Rock, auf den Agenore unachtsamer Weise den Fuß gesetzt haben mochte.

Also, Gigia cara, hub Agenore zum andern Male an, wann werden wir Hochzeit halten? Diesmal schwieg das Mädchen nicht. Von wem redet Ihr, Sor Agenore? -- Selbst im Mondschein ließ sich erkennen, wie unwillig sie dreinschaute.

O weh, rief Agenore spöttisch, mich Sor Agenore und Ihr zu nennen! Und doch kennst du mich seit dreiundzwanzig Jahren, denn so alt bist du, Gigia, und ich bin sechsundzwanzig, und seit deine Mutter dich geboren hat, sind keine zwei Dutzend Tage gewesen, an denen ich dich nicht gesehen hätte. Und hier der Maso Nencione von Valtella muß unsern Ort genugsam kennen; er sage, ob es in Urballa zwei Leute giebt, die besser dafür paßten, ein Paar zu werden, als wir Zwei? Maso ist noch jung, aber schon gescheit genug, um zu wissen, daß ein launisches Pferd einen starken Halfter braucht. Das weißt du, Maso, nicht wahr?

Das Mädchen warf einen kurzen verächtlichen Blick hinüber nach der Ecke, wo der so ins Gespräch Gezogene saß. Der aber antwortete dem Frager sofort[:] Weil du denn mich kennst und erfahren willst, wie ich denke, so muß ich dir sagen, daß es bei uns in Valtella nicht Sitte ist, ein Mädchen zu plagen, das nichts von einem wissen mag.

Bravo! rief Gigia lebhaft. Bei uns aber in Ur-

Mit Verlaub, rief das Mädchen unwirsch und zog an ihrem Rock, auf den Agenore unachtsamer Weise den Fuß gesetzt haben mochte.

Also, Gigia cara, hub Agenore zum andern Male an, wann werden wir Hochzeit halten? Diesmal schwieg das Mädchen nicht. Von wem redet Ihr, Sor Agenore? — Selbst im Mondschein ließ sich erkennen, wie unwillig sie dreinschaute.

O weh, rief Agenore spöttisch, mich Sor Agenore und Ihr zu nennen! Und doch kennst du mich seit dreiundzwanzig Jahren, denn so alt bist du, Gigia, und ich bin sechsundzwanzig, und seit deine Mutter dich geboren hat, sind keine zwei Dutzend Tage gewesen, an denen ich dich nicht gesehen hätte. Und hier der Maso Nencione von Valtella muß unsern Ort genugsam kennen; er sage, ob es in Urballa zwei Leute giebt, die besser dafür paßten, ein Paar zu werden, als wir Zwei? Maso ist noch jung, aber schon gescheit genug, um zu wissen, daß ein launisches Pferd einen starken Halfter braucht. Das weißt du, Maso, nicht wahr?

Das Mädchen warf einen kurzen verächtlichen Blick hinüber nach der Ecke, wo der so ins Gespräch Gezogene saß. Der aber antwortete dem Frager sofort[:] Weil du denn mich kennst und erfahren willst, wie ich denke, so muß ich dir sagen, daß es bei uns in Valtella nicht Sitte ist, ein Mädchen zu plagen, das nichts von einem wissen mag.

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Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Thomas Weitin: Herausgeber
Digital Humanities Cooperation Konstanz/Darmstadt: Bereitstellung der Texttranskription. (2017-03-15T12:13:28Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Jan Merkt, Thomas Gilli, Jasmin Bieber, Katharina Herget, Anni Peter, Christian Thomas, Benjamin Fiechter: Bearbeitung der digitalen Edition. (2017-03-15T12:13:28Z)

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Zitationshilfe: Horner, Heinrich [d. i. Heinrich Homberger]: Der Säugling. In: Deutscher Novellenschatz. Hrsg. von Paul Heyse und Hermann Kurz. Bd. 23. 2. Aufl. Berlin, [1910], S. 211–295. In: Weitin, Thomas (Hrsg.): Volldigitalisiertes Korpus. Der Deutsche Novellenschatz. Darmstadt/Konstanz, 2016, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/horner_saeugling_1910/12>, abgerufen am 27.11.2024.