Holz, Arno; Schlaf, Johannes: Die Familie Selicke. Berlin, 1890. Frau Selicke: O, und nun auch noch die Schmerzen in meinem Fusse! ... Ich könnte laut aufschrei'n! ... Weiter nichts wie Elend und Sorge und Aufregung hat man! Das ist das ganze bischen Leben! Wenn einen der liebe Gott doch endlich mal erlösen wollte! Albert (geht mit gesenktem Kopfe verdriesslich auf und ab. Die Hände in den Taschen seines Jaquetts): Nein. das is auch eine Wirthschaft hier! Wenn man doch erst mal ... he! ... Sitzt man bis spät in die Nacht 'nein und wagt kein Auge zuzuthun und am andern Tag is man dann janz kaputt! Frau Selicke: Ach, geh schlafen und predige uns nich auch noch was vor! ... Walter, leg Dich nun hin! Walter: Ach nein, Mamachen! Ich warte noch! (Sieht immer noch aufmerksam zum Fenster hinaus.) Frau Selicke: Na, warte man ... Albert: Ae was! Ich leg' mich hin! Frau Selicke: Das machste gescheidt! Albert (mürrisch): Jute Nacht! Toni: Gute Nacht! Albert (nimmt, während er am Sophatisch vorbei geht, von diesem eine Streichholzschachtel, klappert damit und verschwindet in der Kammer, nachdem er bereits auf der Schwelle ein Zündhölzchen angestrichen und in das Dunkel hineingeleuchtet hat). Frau Selicke: Walter! Walter: Ach, Mamachen! Frau Selicke: Ach was! Dummer Junge! .... Dir thut er ja nichts! Walter: O ja! Frau Selicke: Ach, Dummheit! ... Leg' Dich hin! Geh! ... Frau Selicke: O, und nun auch noch die Schmerzen in meinem Fusse! … Ich könnte laut aufschrei’n! … Weiter nichts wie Elend und Sorge und Aufregung hat man! Das ist das ganze bischen Leben! Wenn einen der liebe Gott doch endlich mal erlösen wollte! Albert (geht mit gesenktem Kopfe verdriesslich auf und ab. Die Hände in den Taschen seines Jaquetts): Nein. das is auch eine Wirthschaft hier! Wenn man doch erst mal … he! … Sitzt man bis spät in die Nacht ’nein und wagt kein Auge zuzuthun und am andern Tag is man dann janz kaputt! Frau Selicke: Ach, geh schlafen und predige uns nich auch noch was vor! … Walter, leg Dich nun hin! Walter: Ach nein, Mamachen! Ich warte noch! (Sieht immer noch aufmerksam zum Fenster hinaus.) Frau Selicke: Na, warte man … Albert: Ae was! Ich leg’ mich hin! Frau Selicke: Das machste gescheidt! Albert (mürrisch): Jute Nacht! Toni: Gute Nacht! Albert (nimmt, während er am Sophatisch vorbei geht, von diesem eine Streichholzschachtel, klappert damit und verschwindet in der Kammer, nachdem er bereits auf der Schwelle ein Zündhölzchen angestrichen und in das Dunkel hineingeleuchtet hat). Frau Selicke: Walter! Walter: Ach, Mamachen! Frau Selicke: Ach was! Dummer Junge! .... Dir thut er ja nichts! Walter: O ja! Frau Selicke: Ach, Dummheit! … Leg’ Dich hin! 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Frau Selicke: O, und nun auch noch die
Schmerzen in meinem Fusse! … Ich könnte
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und Sorge und Aufregung hat man! Das ist
das ganze bischen Leben! Wenn einen der liebe
Gott doch endlich mal erlösen wollte!
Albert (geht mit gesenktem Kopfe verdriesslich auf
und ab. Die Hände in den Taschen seines Jaquetts):
Nein. das is auch eine Wirthschaft hier! Wenn
man doch erst mal … he! … Sitzt man bis
spät in die Nacht ’nein und wagt kein Auge
zuzuthun und am andern Tag is man dann
janz kaputt!
Frau Selicke: Ach, geh schlafen und predige uns
nich auch noch was vor! … Walter, leg Dich
nun hin!
Walter: Ach nein, Mamachen! Ich warte noch!
(Sieht immer noch aufmerksam zum Fenster hinaus.)
Frau Selicke: Na, warte man …
Albert: Ae was! Ich leg’ mich hin!
Frau Selicke: Das machste gescheidt!
Albert (mürrisch): Jute Nacht!
Toni: Gute Nacht!
Albert (nimmt, während er am Sophatisch vorbei geht,
von diesem eine Streichholzschachtel, klappert damit
und verschwindet in der Kammer, nachdem er bereits
auf der Schwelle ein Zündhölzchen angestrichen und
in das Dunkel hineingeleuchtet hat).
Frau Selicke: Walter!
Walter: Ach, Mamachen!
Frau Selicke: Ach was! Dummer Junge! ....
Dir thut er ja nichts!
Walter: O ja!
Frau Selicke: Ach, Dummheit! … Leg’ Dich
hin! Geh! …
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