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Holz, Arno; Schlaf, Johannes: Die Familie Selicke. Berlin, 1890.

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Frau Selicke (ihr die Tasse zuschiebend): Aber Du
trinkst ja gar nicht! Trink doch erst!
Toni: Ja! (Erhebt sich und schenkt sich den Kaffee
ein. Ihn schlürfend, von der Tasse zu Frau Selicke
aufsehend):
Schön warm!
Frau Selicke: Bist Du der Mohr'n vorhin be-
gegnet?
Toni: Ja, auf der Treppe! Sie hielt mich an!
Frau Selicke: Sie wollte wieder mal horchen?
Nicht wahr?
Toni: Ja! ... Sie fing natürlich von Linchen an!
Und, was wir diesmal für'n schlechtes Weih-
nachten durchzumachen hätten und so, na Du
weisst ja!

(Sie bückt sich wieder zu ihren Mänteln.)
Frau Selicke: Nein, solche Menschen! Um was
die sich nich alles kümmern!
Toni: Na, von mir bekommt sie nichts raus!
Frau Selicke: Die mögen schön über uns schwatzen!
.... Solche Menschen! Die sollten sich doch
lieber an ihre eigene Nase fassen! Die! Die
trinkt Bier wie'n Kerl! Den richtigen Bierhusten
hat sie schon! Hast Du noch nicht gemerkt?
Toni: Na, ja! Lass doch man, Mutterchen! Lass
sie alle machen, was sie wollen! Sie geben uns
ja doch nichts dazu!
(Ist aufgestanden und steht
nun, die Hände unter der Tischplatte, da.)
Rück doch
mal'n bischen den Tisch! Ich möchte mir da die
Mäntel zurecht legen!
(Frau Selicke hilft ihr.) Der
Vater kann doch jetzt unmöglich mehr auf dem
Komptoir sein?
Frau Selicke (hat vom Tisch wieder ihren Strick-
strumpf aufgenommen und sich die Brille aufgesetzt.
Vom Stuhl vor dem Bette Linchens her):
I, ich dachte
gar! ... wer weiss, wo der jetzt wieder steckt!

Frau Selicke (ihr die Tasse zuschiebend): Aber Du
trinkst ja gar nicht! Trink doch erst!
Toni: Ja! (Erhebt sich und schenkt sich den Kaffee
ein. Ihn schlürfend, von der Tasse zu Frau Selicke
aufsehend):
Schön warm!
Frau Selicke: Bist Du der Mohr’n vorhin be-
gegnet?
Toni: Ja, auf der Treppe! Sie hielt mich an!
Frau Selicke: Sie wollte wieder mal horchen?
Nicht wahr?
Toni: Ja! … Sie fing natürlich von Linchen an!
Und, was wir diesmal für’n schlechtes Weih-
nachten durchzumachen hätten und so, na Du
weisst ja!

(Sie bückt sich wieder zu ihren Mänteln.)
Frau Selicke: Nein, solche Menschen! Um was
die sich nich alles kümmern!
Toni: Na, von mir bekommt sie nichts raus!
Frau Selicke: Die mögen schön über uns schwatzen!
.... Solche Menschen! Die sollten sich doch
lieber an ihre eigene Nase fassen! Die! Die
trinkt Bier wie’n Kerl! Den richtigen Bierhusten
hat sie schon! Hast Du noch nicht gemerkt?
Toni: Na, ja! Lass doch man, Mutterchen! Lass
sie alle machen, was sie wollen! Sie geben uns
ja doch nichts dazu!
(Ist aufgestanden und steht
nun, die Hände unter der Tischplatte, da.)
Rück doch
mal’n bischen den Tisch! Ich möchte mir da die
Mäntel zurecht legen!
(Frau Selicke hilft ihr.) Der
Vater kann doch jetzt unmöglich mehr auf dem
Komptoir sein?
Frau Selicke (hat vom Tisch wieder ihren Strick-
strumpf aufgenommen und sich die Brille aufgesetzt.
Vom Stuhl vor dem Bette Linchens her):
I, ich dachte
gar! … wer weiss, wo der jetzt wieder steckt!

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[25/0047] Frau Selicke (ihr die Tasse zuschiebend): Aber Du trinkst ja gar nicht! Trink doch erst! Toni: Ja! (Erhebt sich und schenkt sich den Kaffee ein. Ihn schlürfend, von der Tasse zu Frau Selicke aufsehend): Schön warm! Frau Selicke: Bist Du der Mohr’n vorhin be- gegnet? Toni: Ja, auf der Treppe! Sie hielt mich an! Frau Selicke: Sie wollte wieder mal horchen? Nicht wahr? Toni: Ja! … Sie fing natürlich von Linchen an! Und, was wir diesmal für’n schlechtes Weih- nachten durchzumachen hätten und so, na Du weisst ja! (Sie bückt sich wieder zu ihren Mänteln.) Frau Selicke: Nein, solche Menschen! Um was die sich nich alles kümmern! Toni: Na, von mir bekommt sie nichts raus! Frau Selicke: Die mögen schön über uns schwatzen! .... Solche Menschen! Die sollten sich doch lieber an ihre eigene Nase fassen! Die! Die trinkt Bier wie’n Kerl! Den richtigen Bierhusten hat sie schon! Hast Du noch nicht gemerkt? Toni: Na, ja! Lass doch man, Mutterchen! Lass sie alle machen, was sie wollen! Sie geben uns ja doch nichts dazu! (Ist aufgestanden und steht nun, die Hände unter der Tischplatte, da.) Rück doch mal’n bischen den Tisch! Ich möchte mir da die Mäntel zurecht legen! (Frau Selicke hilft ihr.) Der Vater kann doch jetzt unmöglich mehr auf dem Komptoir sein? Frau Selicke (hat vom Tisch wieder ihren Strick- strumpf aufgenommen und sich die Brille aufgesetzt. Vom Stuhl vor dem Bette Linchens her): I, ich dachte gar! … wer weiss, wo der jetzt wieder steckt!

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Zitationshilfe: Holz, Arno; Schlaf, Johannes: Die Familie Selicke. Berlin, 1890, S. 25. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/holz_selicke_1890/47>, abgerufen am 27.11.2024.