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Holz, Arno; Schlaf, Johannes: Die Familie Selicke. Berlin, 1890.

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Silewettenschneidern, wie det jrade so kommt,
verstehn Se! Ja! ... Freilich! Se haben alle
nischt, die armen Deibels, den'n ick ....

(Die Uhr schlägt sechs.)
Wat?! Sechsen schon?! Hurrjott! ... (Wickelt
sich schnell den Shawl um)
... den'n ick jeholfen
hab', meen' ick! ...
(Umhersehend): Hanschuh'n
hat ick ja wol zufällig keene jehabt? ... Na,
abber man krepelt sick so durch!
(Wendt's Hand
schüttelnd):
Wah mich sehr anjenehm, werther
junger Herr, wah mich sehr anjenehm! .....
Dunnerwettstock, det wird ja die allerheechste
Eisenbahn!
(Macht ein paar eilige Schritte auf die
Corridorthür zu, besinnt sich dann aber wieder und kehrt
um):
Na, ick kann ja denn ooch man jleich hinten
rum!
(Schon in der Küchenthür): Un denn, det ick
det nich verjesse: Verjniegte Feierdage! Morjen
frieh seh ick Ihn' doch noch?
Wendt: O, danke, danke! Natürlich!
Kopelke: Scheeniken! Atchee! (Klinkt die Küchen-
thür auf).
'n Abend, Frau Selicken!
Frau Selicke (hinter der Scene in der Küche): Was?
Sie wollen schon gehn?
Kopelke (während er die Küchenthür wieder hinter sich
zudrückt):
Na, wat meen'n Se woll? ...
Wendt (einen Augenblick allein. Sieht sich zuerst
aufathmend im Zimmer um und tritt dann vorsichtig
an das Bett Linchens. Eine kleine Weile beobachtet
er sie, dann klingelt es plötzlich im Corridor und er
geht hastig aufmachen):
Ah, endlich!
Toni (tritt ein. Sie trägt ein grosses, in ein schwarzes
Tuch eingeschlagenes Bündel vor sich her. -- Sie ist
mittelgross, schlank, aber nicht schwächlich. Blond.
Schlichter, ein wenig ernster Gesichtsausdruck. Ein-
faches, dunkles Kleid, langer, braungelber Herbstmantel.
Schwarze, gestrickte Wollhandschuhe).

Silewettenschneidern, wie det jrade so kommt,
verstehn Se! Ja! … Freilich! Se haben alle
nischt, die armen Deibels, den’n ick ....

(Die Uhr schlägt sechs.)
Wat?! Sechsen schon?! Hurrjott! … (Wickelt
sich schnell den Shawl um)
… den’n ick jeholfen
hab’, meen’ ick! …
(Umhersehend): Hanschuh’n
hat ick ja wol zufällig keene jehabt? … Na,
abber man krepelt sick so durch!
(Wendt’s Hand
schüttelnd):
Wah mich sehr anjenehm, werther
junger Herr, wah mich sehr anjenehm! .....
Dunnerwettstock, det wird ja die allerheechste
Eisenbahn!
(Macht ein paar eilige Schritte auf die
Corridorthür zu, besinnt sich dann aber wieder und kehrt
um):
Na, ick kann ja denn ooch man jleich hinten
rum!
(Schon in der Küchenthür): Un denn, det ick
det nich verjesse: Verjniegte Feierdage! Morjen
frieh seh ick Ihn’ doch noch?
Wendt: O, danke, danke! Natürlich!
Kopelke: Scheeniken! Atchee! (Klinkt die Küchen-
thür auf).
’n Abend, Frau Selicken!
Frau Selicke (hinter der Scene in der Küche): Was?
Sie wollen schon gehn?
Kopelke (während er die Küchenthür wieder hinter sich
zudrückt):
Na, wat meen’n Se woll? …
Wendt (einen Augenblick allein. Sieht sich zuerst
aufathmend im Zimmer um und tritt dann vorsichtig
an das Bett Linchens. Eine kleine Weile beobachtet
er sie, dann klingelt es plötzlich im Corridor und er
geht hastig aufmachen):
Ah, endlich!
Toni (tritt ein. Sie trägt ein grosses, in ein schwarzes
Tuch eingeschlagenes Bündel vor sich her. — Sie ist
mittelgross, schlank, aber nicht schwächlich. Blond.
Schlichter, ein wenig ernster Gesichtsausdruck. Ein-
faches, dunkles Kleid, langer, braungelber Herbstmantel.
Schwarze, gestrickte Wollhandschuhe).

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Zitationshilfe: Holz, Arno; Schlaf, Johannes: Die Familie Selicke. Berlin, 1890, S. 20. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/holz_selicke_1890/42>, abgerufen am 11.12.2024.