Holz, Arno; Schlaf, Johannes: Papa Hamlet. Übers. v. Bruno Franzius. Leipzig, 1889.Weich und klagend klangen die Töne der Sie lauschten Beide. Ihre bleichen, über¬ "Hier . . . hier, Herr Doctor! Etwas Kaffee, Olaf tauchte ein Handtuch in den Eimer Jens schlürfte von dem Kaffee. "Wie der arme, junge Mann aussieht! Du "Eh! Der Arzt kommt doch bald?" "Sofort! Sofort, Herr Doctor! Sofort! Ach Weich und klagend klangen die Töne der Sie lauschten Beide. Ihre bleichen, über¬ „Hier . . . hier, Herr Doctor! Etwas Kaffee, Olaf tauchte ein Handtuch in den Eimer Jens schlürfte von dem Kaffee. „Wie der arme, junge Mann aussieht! Du „Eh! Der Arzt kommt doch bald?“ „Sofort! Sofort, Herr Doctor! Sofort! Ach <TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0182" n="178"/> <p>Weich und klagend klangen die Töne der<lb/> Geige, auf der der Philologe jetzt nebenan<lb/> eine alte Volksballade spielte, auf den sonnigen<lb/> Hof hinaus in das Zwitschern der Spatzen und<lb/> das Gurren und Flügelklatschen der Tauben.<lb/> Von fern durch die klare Morgenluft deutlich<lb/> die hellen, zitternden Schläge einer Thurmuhr.</p><lb/> <p>Sie lauschten Beide. Ihre bleichen, über¬<lb/> wachten Gesichter waren tiefernst . . . Vor<lb/> der Thür hatte es jetzt geklirrt. Jens öffnete.<lb/> Frau Brömme kam mit dem Wassereimer<lb/> und Kaffee. Vorsichtig trippelte sie auf den<lb/> Tisch zu. Sie liess kein Auge vom Bette.</p><lb/> <p>„Hier . . . hier, Herr Doctor! Etwas Kaffee,<lb/> meine Herren! Du lieber Gott! Und hier ist<lb/> das Wasser! O, du mein Gott, ja!“</p><lb/> <p>Olaf tauchte ein Handtuch in den Eimer<lb/> und rang es aus. Es plätscherte. Frau Brömme<lb/> nickte.</p><lb/> <p>Jens schlürfte von dem Kaffee.</p><lb/> <p>„Wie der arme, junge Mann aussieht! Du<lb/> mein Gott! Ach wissen Sie, es ist eine rechte<lb/> Sünde, das Duelliren!“</p><lb/> <p>„Eh! Der Arzt kommt doch bald?“</p><lb/> <p>„Sofort! Sofort, Herr Doctor! Sofort! Ach<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [178/0182]
Weich und klagend klangen die Töne der
Geige, auf der der Philologe jetzt nebenan
eine alte Volksballade spielte, auf den sonnigen
Hof hinaus in das Zwitschern der Spatzen und
das Gurren und Flügelklatschen der Tauben.
Von fern durch die klare Morgenluft deutlich
die hellen, zitternden Schläge einer Thurmuhr.
Sie lauschten Beide. Ihre bleichen, über¬
wachten Gesichter waren tiefernst . . . Vor
der Thür hatte es jetzt geklirrt. Jens öffnete.
Frau Brömme kam mit dem Wassereimer
und Kaffee. Vorsichtig trippelte sie auf den
Tisch zu. Sie liess kein Auge vom Bette.
„Hier . . . hier, Herr Doctor! Etwas Kaffee,
meine Herren! Du lieber Gott! Und hier ist
das Wasser! O, du mein Gott, ja!“
Olaf tauchte ein Handtuch in den Eimer
und rang es aus. Es plätscherte. Frau Brömme
nickte.
Jens schlürfte von dem Kaffee.
„Wie der arme, junge Mann aussieht! Du
mein Gott! Ach wissen Sie, es ist eine rechte
Sünde, das Duelliren!“
„Eh! Der Arzt kommt doch bald?“
„Sofort! Sofort, Herr Doctor! Sofort! Ach
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