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Holz, Arno; Schlaf, Johannes: Papa Hamlet. Übers. v. Bruno Franzius. Leipzig, 1889.

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Er stand jetzt wieder am Fenster.

"Wenn's doch erst Tag wär'!!"


Der fahle Lichtschein draussen auf den
Dächern war jetzt heller geworden. Das erste
Morgendämmern legte ein mattgoldiges Gelb
auf die moosigen, schwarzrothen Dachziegel
und auf den viereckigen Schornstein drüben.
Der enge Hof unten lag in einem silbergrauen
Dämmerlicht. Langsam schlich sich der an¬
brechende Morgen an der Fensternische ent¬
lang in das dumpfige Zimmer ein. Das Glanz¬
leder des Sopha's hatte leise zu schimmern
angefangen, der unruhige Lichtfleck oben an
der Decke wurde immer blasser. Der Docht
der Lampe, von welcher Olaf den Zeitungs¬
bogen genommen hatte, war nur noch ein
röthlich kohlender, stinkender Ring.

Die Maus war still geworden. Draussen
krähte wieder der Hahn. Ein leiser Windstoss
strich am Fenster vorbei. In der Nachbar¬
schaft kräuselte sich aus einem Schornstein
ein feiner, weisser Rauch in das tiefblaue,
eckige Stück Himmel über den Hinter¬
häusern.

Er stand jetzt wieder am Fenster.

„Wenn's doch erst Tag wär'!!“


Der fahle Lichtschein draussen auf den
Dächern war jetzt heller geworden. Das erste
Morgendämmern legte ein mattgoldiges Gelb
auf die moosigen, schwarzrothen Dachziegel
und auf den viereckigen Schornstein drüben.
Der enge Hof unten lag in einem silbergrauen
Dämmerlicht. Langsam schlich sich der an¬
brechende Morgen an der Fensternische ent¬
lang in das dumpfige Zimmer ein. Das Glanz¬
leder des Sopha's hatte leise zu schimmern
angefangen, der unruhige Lichtfleck oben an
der Decke wurde immer blasser. Der Docht
der Lampe, von welcher Olaf den Zeitungs¬
bogen genommen hatte, war nur noch ein
röthlich kohlender, stinkender Ring.

Die Maus war still geworden. Draussen
krähte wieder der Hahn. Ein leiser Windstoss
strich am Fenster vorbei. In der Nachbar¬
schaft kräuselte sich aus einem Schornstein
ein feiner, weisser Rauch in das tiefblaue,
eckige Stück Himmel über den Hinter¬
häusern.

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[170/0174] Er stand jetzt wieder am Fenster. „Wenn's doch erst Tag wär'!!“ Der fahle Lichtschein draussen auf den Dächern war jetzt heller geworden. Das erste Morgendämmern legte ein mattgoldiges Gelb auf die moosigen, schwarzrothen Dachziegel und auf den viereckigen Schornstein drüben. Der enge Hof unten lag in einem silbergrauen Dämmerlicht. Langsam schlich sich der an¬ brechende Morgen an der Fensternische ent¬ lang in das dumpfige Zimmer ein. Das Glanz¬ leder des Sopha's hatte leise zu schimmern angefangen, der unruhige Lichtfleck oben an der Decke wurde immer blasser. Der Docht der Lampe, von welcher Olaf den Zeitungs¬ bogen genommen hatte, war nur noch ein röthlich kohlender, stinkender Ring. Die Maus war still geworden. Draussen krähte wieder der Hahn. Ein leiser Windstoss strich am Fenster vorbei. In der Nachbar¬ schaft kräuselte sich aus einem Schornstein ein feiner, weisser Rauch in das tiefblaue, eckige Stück Himmel über den Hinter¬ häusern.

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Zitationshilfe: Holz, Arno; Schlaf, Johannes: Papa Hamlet. Übers. v. Bruno Franzius. Leipzig, 1889, S. 170. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/holz_hamlet_1889/174>, abgerufen am 22.12.2024.