Ich weiß, du bist ein deutscher Dichter, Und ewig ruhlos bist du auch, Wir sind zwei ähnliche Gesichter Und um uns weht der gleiche Hauch. Doch komm, der Kummer, den wir nährten, Wankt wie ein thönerner Koloß, Wenn wir uns tummeln durch die Gärten, Die Gärten des Okeanos!"
Er sprach's, wir thaten's und die Jahre Sie rollten tönend drüber her, Doch immer ist mir's noch, ich fahre Durchs dunkelblaue Griechenmeer. O, daß die Götter mir gewährten, Dereinst, wenn sich mein Leben schloß, Ein selig Ende in den Gärten, Den Gärten des Okeanos!"
Ich weiß, du biſt ein deutſcher Dichter, Und ewig ruhlos biſt du auch, Wir ſind zwei ähnliche Geſichter Und um uns weht der gleiche Hauch. Doch komm, der Kummer, den wir nährten, Wankt wie ein thönerner Koloß, Wenn wir uns tummeln durch die Gärten, Die Gärten des Okeanos!“
Er ſprach's, wir thaten's und die Jahre Sie rollten tönend drüber her, Doch immer iſt mir's noch, ich fahre Durchs dunkelblaue Griechenmeer. O, daß die Götter mir gewährten, Dereinſt, wenn ſich mein Leben ſchloß, Ein ſelig Ende in den Gärten, Den Gärten des Okeanos!“
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[413/0435]
Ich weiß, du biſt ein deutſcher Dichter,
Und ewig ruhlos biſt du auch,
Wir ſind zwei ähnliche Geſichter
Und um uns weht der gleiche Hauch.
Doch komm, der Kummer, den wir nährten,
Wankt wie ein thönerner Koloß,
Wenn wir uns tummeln durch die Gärten,
Die Gärten des Okeanos!“
Er ſprach's, wir thaten's und die Jahre
Sie rollten tönend drüber her,
Doch immer iſt mir's noch, ich fahre
Durchs dunkelblaue Griechenmeer.
O, daß die Götter mir gewährten,
Dereinſt, wenn ſich mein Leben ſchloß,
Ein ſelig Ende in den Gärten,
Den Gärten des Okeanos!“
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Holz, Arno: Das Buch der Zeit. Lieder eines Modernen. Zürich, 1886, S. 413. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/holz_buch_1886/435>, abgerufen am 16.02.2025.
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