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Holz, Arno: Das Buch der Zeit. Lieder eines Modernen. Zürich, 1886.

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An die "Obern Zehntausend".

Und wieder rollt nun sterbend ein Jahrhundert
Dem Abgrund zu, drin uns die Zeit verschlingt,
Und ihr seid immer noch nicht abgeplundert,
Nicht hinter die Coulissen abgehinkt?
Wollt euch nicht länger freventlich vermessen,
Denn euer Lebensnerv ist abgestumpft,
Denn eure Kronen sind von Rost zerfressen
Und eure Stammbaumwälder sind versumpft!
Ein neu Geschlecht, schon wetzt es seine Schwerter,
Schon webt die Sonne ihm den Glorienschein,
Und glaubt: Es wird kein veilchenblauer Werther,
Es wird ein blutiger Messias sein!

An die „Obern Zehntauſend“.

Und wieder rollt nun ſterbend ein Jahrhundert
Dem Abgrund zu, drin uns die Zeit verſchlingt,
Und ihr ſeid immer noch nicht abgeplundert,
Nicht hinter die Couliſſen abgehinkt?
Wollt euch nicht länger freventlich vermeſſen,
Denn euer Lebensnerv iſt abgeſtumpft,
Denn eure Kronen ſind von Roſt zerfreſſen
Und eure Stammbaumwälder ſind verſumpft!
Ein neu Geſchlecht, ſchon wetzt es ſeine Schwerter,
Schon webt die Sonne ihm den Glorienſchein,
Und glaubt: Es wird kein veilchenblauer Werther,
Es wird ein blutiger Meſſias ſein!

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[379/0401] An die „Obern Zehntauſend“. Und wieder rollt nun ſterbend ein Jahrhundert Dem Abgrund zu, drin uns die Zeit verſchlingt, Und ihr ſeid immer noch nicht abgeplundert, Nicht hinter die Couliſſen abgehinkt? Wollt euch nicht länger freventlich vermeſſen, Denn euer Lebensnerv iſt abgeſtumpft, Denn eure Kronen ſind von Roſt zerfreſſen Und eure Stammbaumwälder ſind verſumpft! Ein neu Geſchlecht, ſchon wetzt es ſeine Schwerter, Schon webt die Sonne ihm den Glorienſchein, Und glaubt: Es wird kein veilchenblauer Werther, Es wird ein blutiger Meſſias ſein!

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Zitationshilfe: Holz, Arno: Das Buch der Zeit. Lieder eines Modernen. Zürich, 1886, S. 379. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/holz_buch_1886/401>, abgerufen am 22.12.2024.