7.
Er that mir leid, der arme Mann,
Wie er so traurig saß und sann.
Es schaute ihn der Abend nur
Und die ersterbende Natur.
Von Zeit zu Zeit fuhr aus dem Strauch
Ihm übers Haar Novemberhauch,
Und Blatt im Baum und Rohr im Ried
Sang ihm ins Ohr ihr Schlummerlied.
Er aber lauschte statt auf sie
Und ihre süße Melodie
Nur in sein eigen Herz hinein
Und war ganz mutterseelallein.
Da trat zu ihm die dunkle Nacht
Und sprach es aus, was er gedacht.
Das klang so ahnungsvoll bewegt,
Wie wenn im Lenz die Drossel schlägt:
7.
Er that mir leid, der arme Mann,
Wie er ſo traurig ſaß und ſann.
Es ſchaute ihn der Abend nur
Und die erſterbende Natur.
Von Zeit zu Zeit fuhr aus dem Strauch
Ihm übers Haar Novemberhauch,
Und Blatt im Baum und Rohr im Ried
Sang ihm ins Ohr ihr Schlummerlied.
Er aber lauſchte ſtatt auf ſie
Und ihre ſüße Melodie
Nur in ſein eigen Herz hinein
Und war ganz mutterſeelallein.
Da trat zu ihm die dunkle Nacht
Und ſprach es aus, was er gedacht.
Das klang ſo ahnungsvoll bewegt,
Wie wenn im Lenz die Droſſel ſchlägt:
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7.
Er that mir leid, der arme Mann,
Wie er ſo traurig ſaß und ſann.
Es ſchaute ihn der Abend nur
Und die erſterbende Natur.
Von Zeit zu Zeit fuhr aus dem Strauch
Ihm übers Haar Novemberhauch,
Und Blatt im Baum und Rohr im Ried
Sang ihm ins Ohr ihr Schlummerlied.
Er aber lauſchte ſtatt auf ſie
Und ihre ſüße Melodie
Nur in ſein eigen Herz hinein
Und war ganz mutterſeelallein.
Da trat zu ihm die dunkle Nacht
Und ſprach es aus, was er gedacht.
Das klang ſo ahnungsvoll bewegt,
Wie wenn im Lenz die Droſſel ſchlägt: