Holtzmann, Georg: Leich: vnd Leydtpredigt/ Aus dem schönen Gleichnüß Christi/ Luce am 13. Vom Feigenbaum/ etc. Magdeburg, 1613.kümmerte Iohan. 11./ Sorgfeltige Martha / als jhr lieber Bruder Lazarus gestorben war / in diese Gedancken gerieth / vnd zum HERRN Christo sprach: HERre werestu hie gewesen / mein Bruder wehr nicht gestorben. Also möchten sich E. E. F. F. G. G. vnd viel andere fromme Christliche Leute / etwan auch diese trawerige Gedancken machen / vnd vielleicht / wo nicht offentlich mit dem Munde / doch heimlich bey sich im Hertzen sprechen: Wehre vnser Hertzlieber Herr Gemahl / frommer Vater vnd Landeßfürst nicht zu dem leidigen Praag / sondern allhie bey Land vnnd Leuten vnnd bey den jhrigen geblieben vnd gewesen / so wehre Er nicht gestorben. Dieses sind zwar Menschliche vnd Fleischliche Gedancken / vnd haben jhre scheinbahre Evidents vnnd beypflichtende Vrsachen für der Vernunfft. Aber wie dem allen / wenn wir bedencken Cap. 11.was Syrach sagt: Es kömpt alles von GOTT / Glück vnd Vnglück / Leben vnd Todt / Armuth vnnd Reichthumb / so bleibets billich vnnd gewiß bey dem Göttlichen Enunciato vnd Außspruch deß Heiligen Geistes: Inban, 14.Der Mensch vom Weibe geborn / lebt eine kurtze Zeit / vnd ist voll vnruhe / Gehet auff wie eine Blume / vnnd fellet abe / Fleucht wie ein Schatte / vnd bleibt nicht etc. Er hat seine bestimpte Zeit / die Zahl seiner Monden stehet bey dir HErre / Du hast ein kümmerte Iohan. 11./ Sorgfeltige Martha / als jhr lieber Bruder Lazarus gestorben war / in diese Gedancken gerieth / vnd zum HERRN Christo sprach: HERre werestu hie gewesen / mein Bruder wehr nicht gestorben. Also möchten sich E. E. F. F. G. G. vnd viel andere fromme Christliche Leute / etwan auch diese trawerige Gedancken machen / vnd vielleicht / wo nicht offentlich mit dem Munde / doch heimlich bey sich im Hertzen sprechen: Wehre vnser Hertzlieber Herr Gemahl / frommer Vater vnd Landeßfürst nicht zu dem leidigen Praag / sondern allhie bey Land vnnd Leuten vnnd bey den jhrigen geblieben vnd gewesen / so wehre Er nicht gestorben. Dieses sind zwar Menschliche vnd Fleischliche Gedancken / vnd haben jhre scheinbahre Evidents vnnd beypflichtende Vrsachen für der Vernunfft. Aber wie dem allen / wenn wir bedencken Cap. 11.was Syrach sagt: Es kömpt alles von GOTT / Glück vnd Vnglück / Leben vnd Todt / Armuth vnnd Reichthumb / so bleibets billich vnnd gewiß bey dem Göttlichen Enunciato vnd Außspruch deß Heiligen Geistes: Inban, 14.Der Mensch vom Weibe geborn / lebt eine kurtze Zeit / vnd ist voll vnruhe / Gehet auff wie eine Blume / vnnd fellet abe / Fleucht wie ein Schatte / vnd bleibt nicht etc. Er hat seine bestimpte Zeit / die Zahl seiner Monden stehet bey dir HErre / Du hast ein <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0004"/> kümmerte <note place="left"><hi rendition="#i">Iohan. 11</hi>.</note>/ Sorgfeltige Martha / als jhr lieber Bruder Lazarus gestorben war / in diese Gedancken gerieth / vnd zum HERRN Christo sprach: HERre werestu hie gewesen / mein Bruder wehr nicht gestorben. Also möchten sich E. E. F. F. G. G. vnd viel andere fromme Christliche Leute / etwan auch diese trawerige Gedancken machen / vnd vielleicht / wo nicht offentlich mit dem Munde / doch heimlich bey sich im Hertzen sprechen: Wehre vnser Hertzlieber Herr Gemahl / frommer Vater vnd Landeßfürst nicht zu dem leidigen Praag / sondern allhie bey Land vnnd Leuten vnnd bey den jhrigen geblieben vnd gewesen / so wehre Er nicht gestorben. Dieses sind zwar Menschliche vnd Fleischliche Gedancken / vnd haben jhre scheinbahre Evidents vnnd beypflichtende Vrsachen für der Vernunfft. Aber wie dem allen / wenn wir bedencken <note place="left"><hi rendition="#i">Cap. 11</hi>.</note>was Syrach sagt: Es kömpt alles von GOTT / Glück vnd Vnglück / Leben vnd Todt / Armuth vnnd Reichthumb / so bleibets billich vnnd gewiß bey dem Göttlichen Enunciato vnd Außspruch deß Heiligen Geistes: <note place="left"><hi rendition="#i">Inban, 14</hi>.</note>Der Mensch vom Weibe geborn / lebt eine kurtze Zeit / vnd ist voll vnruhe / Gehet auff wie eine Blume / vnnd fellet abe / Fleucht wie ein Schatte / vnd bleibt nicht etc. Er hat seine bestimpte Zeit / die Zahl seiner Monden stehet bey dir HErre / Du hast ein </p> </div> </body> </text> </TEI> [0004]
kümmerte / Sorgfeltige Martha / als jhr lieber Bruder Lazarus gestorben war / in diese Gedancken gerieth / vnd zum HERRN Christo sprach: HERre werestu hie gewesen / mein Bruder wehr nicht gestorben. Also möchten sich E. E. F. F. G. G. vnd viel andere fromme Christliche Leute / etwan auch diese trawerige Gedancken machen / vnd vielleicht / wo nicht offentlich mit dem Munde / doch heimlich bey sich im Hertzen sprechen: Wehre vnser Hertzlieber Herr Gemahl / frommer Vater vnd Landeßfürst nicht zu dem leidigen Praag / sondern allhie bey Land vnnd Leuten vnnd bey den jhrigen geblieben vnd gewesen / so wehre Er nicht gestorben. Dieses sind zwar Menschliche vnd Fleischliche Gedancken / vnd haben jhre scheinbahre Evidents vnnd beypflichtende Vrsachen für der Vernunfft. Aber wie dem allen / wenn wir bedencken was Syrach sagt: Es kömpt alles von GOTT / Glück vnd Vnglück / Leben vnd Todt / Armuth vnnd Reichthumb / so bleibets billich vnnd gewiß bey dem Göttlichen Enunciato vnd Außspruch deß Heiligen Geistes: Der Mensch vom Weibe geborn / lebt eine kurtze Zeit / vnd ist voll vnruhe / Gehet auff wie eine Blume / vnnd fellet abe / Fleucht wie ein Schatte / vnd bleibt nicht etc. Er hat seine bestimpte Zeit / die Zahl seiner Monden stehet bey dir HErre / Du hast ein
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Zitationshilfe: | Holtzmann, Georg: Leich: vnd Leydtpredigt/ Aus dem schönen Gleichnüß Christi/ Luce am 13. Vom Feigenbaum/ etc. Magdeburg, 1613, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/holtzmann_leichpredigt_1613/4>, abgerufen am 16.02.2025. |