Holtzmann, Georg: Leich: vnd Leydtpredigt/ Aus dem schönen Gleichnüß Christi/ Luce am 13. Vom Feigenbaum/ etc. Magdeburg, 1613.zeiget an: Wie GOTt zu allen zeiten / die heyllosen vnfeuchtbaren Bäume vmbgehawen habe / das Fewr / sagte er / verbrandte den gantzen hauffen der Gettlosen / vnnd der Zorn gieng an vber die Vngleubigen? Er verschonete der alten Riesen nicht / die mit jhrer Stercke zo boden giengen? Er schonet auch der nicht / bey welchen Loth ein Frembdling war / sondern verdampte sie vmb jhres Hochmuts willen / vnd verderbte das gantze Land / ohn alle Barmhertzigkeit / Die es mit Sünden vbermacht hatten. Also hat er wol sechsmahlhundert Tausent weggeraffet / darumb daß sie Vngehorsam waren: Wie solte denn ein einiger Vngehor samer vngestrafft bleiben? Denn er ist wol Barmhertzig / aber ist auch Zörnig. Er lest sich versöhnen / vnnd strafft auch grewlich / so groß seine Barmhertzigkeit ist / so groß ist auch seine Straffe / vnd Richtet einen jglichen wie ers verdienet. Vnd daß endlich auff beharliche Sünde / gewisse Straffe erfolge / der gepflantze Feigenbaum / auch letzlich nach langer gehabter Gedult / ins verderben gerathe / verdorre / versohre vnnd gentzlich aus dem Mittel gereumbt werde / weil an jhme nichts / denn lere Bletter werden erfunden / Hiervon hetten wir bey dem Evangelisten Matt. ein Matth. 21.erschreckliche Fürbild zuvernehmen / weil am gedachten Ort gesagt wird / Es habe der HERR auff der letzten Reise am wege einen Feigenbaum gesehen / vnd weil jhne Hungerte / am selbigen die Frucht gesucht / aber nichts den Bletter gefunden / demnach er auch im Zorn zu jhm gesaget: Nun Wachse auff dir hinfür nimmermehr keine Frucht: Auff welches krefftig Wort auch der Feigenbaum in puncto vnnd von stund an / mit höchster verwunderung seiner Jünger / verdorret. Darumb / schließlich / jhr lieben Zuhörer / darmit jhr nicht plötzlich vnnd schrecklich von GOTT in seinem Zorn vnnd Grimm / abgehawen werden möget / so gedencket offt an diß Gleichnüß / vnd an den vns darin vorgestelten Feigenbaum / nehmet Cap. 5.zu Hertzen was Syrach sagt: Folge deinem Mutwillen nicht / zeiget an: Wie GOTt zu allen zeiten / die heyllosen vnfeuchtbaren Bäume vmbgehawen habe / das Fewr / sagte er / verbrandte den gantzen hauffen der Gettlosen / vnnd der Zorn gieng an vber die Vngleubigen? Er verschonete der alten Riesen nicht / die mit jhrer Stercke zo boden giengen? Er schonet auch der nicht / bey welchen Loth ein Frembdling war / sondern verdampte sie vmb jhres Hochmuts willen / vñ verderbte das gantze Land / ohn alle Barmhertzigkeit / Die es mit Sünden vbermacht hatten. Also hat er wol sechsmahlhundert Tausent weggeraffet / darumb daß sie Vngehorsam waren: Wie solte denn ein einiger Vngehor samer vngestrafft bleiben? Denn er ist wol Barmhertzig / aber ist auch Zörnig. Er lest sich versöhnen / vnnd strafft auch grewlich / so groß seine Barmhertzigkeit ist / so groß ist auch seine Straffe / vnd Richtet einen jglichen wie ers verdienet. Vñ daß endlich auff beharliche Sünde / gewisse Straffe erfolge / der gepflantze Feigenbaum / auch letzlich nach langer gehabter Gedult / ins verderben gerathe / verdorre / versohre vnnd gentzlich aus dem Mittel gereumbt werde / weil an jhme nichts / deñ lere Bletter werden erfunden / Hiervon hetten wir bey dem Evangelisten Matt. ein Matth. 21.erschreckliche Fürbild zuvernehmen / weil am gedachten Ort gesagt wird / Es habe der HERR auff der letzten Reise am wege einen Feigenbaum gesehen / vnd weil jhne Hungerte / am selbigen die Frucht gesucht / aber nichts den Bletter gefunden / demnach er auch im Zorn zu jhm gesaget: Nun Wachse auff dir hinfür nimmermehr keine Frucht: Auff welches krefftig Wort auch der Feigenbaum in puncto vnnd von stund an / mit höchster verwunderung seiner Jünger / verdorret. Darumb / schließlich / jhr lieben Zuhörer / darmit jhr nicht plötzlich vnnd schrecklich von GOTT in seinem Zorn vnnd Grimm / abgehawen werden möget / so gedencket offt an diß Gleichnüß / vnd an den vns darin vorgestelten Feigenbaum / nehmet Cap. 5.zu Hertzen was Syrach sagt: Folge deinem Mutwillen nicht / <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0030"/> zeiget an: Wie GOTt zu allen zeiten / die heyllosen vnfeuchtbaren Bäume vmbgehawen habe / das Fewr / sagte er / verbrandte den gantzen hauffen der Gettlosen / vnnd der Zorn gieng an vber die Vngleubigen? Er verschonete der alten Riesen nicht / die mit jhrer Stercke zo boden giengen? Er schonet auch der nicht / bey welchen Loth ein Frembdling war / sondern verdampte sie vmb jhres Hochmuts willen / vñ verderbte das gantze Land / ohn alle Barmhertzigkeit / Die es mit Sünden vbermacht hatten. Also hat er wol sechsmahlhundert Tausent weggeraffet / darumb daß sie Vngehorsam waren: Wie solte denn ein einiger Vngehor samer vngestrafft bleiben? Denn er ist wol Barmhertzig / aber ist auch Zörnig. Er lest sich versöhnen / vnnd strafft auch grewlich / so groß seine Barmhertzigkeit ist / so groß ist auch seine Straffe / vnd Richtet einen jglichen wie ers verdienet. Vñ daß endlich auff beharliche Sünde / gewisse Straffe erfolge / der gepflantze Feigenbaum / auch letzlich nach langer gehabter Gedult / ins verderben gerathe / verdorre / versohre vnnd gentzlich aus dem Mittel gereumbt werde / weil an jhme nichts / deñ lere Bletter werden erfunden / Hiervon hetten wir bey dem Evangelisten Matt. ein <note place="left"><hi rendition="#i">Matth. 21</hi>.</note>erschreckliche Fürbild zuvernehmen / weil am gedachten Ort gesagt wird / Es habe der HERR auff der letzten Reise am wege einen Feigenbaum gesehen / vnd weil jhne Hungerte / am selbigen die Frucht gesucht / aber nichts den Bletter gefunden / demnach er auch im Zorn zu jhm gesaget: Nun Wachse auff dir hinfür nimmermehr keine Frucht: Auff welches krefftig Wort auch der Feigenbaum in <hi rendition="#i">puncto</hi> vnnd von stund an / mit höchster verwunderung seiner Jünger / verdorret.</p> <p>Darumb / schließlich / jhr lieben Zuhörer / darmit jhr nicht plötzlich vnnd schrecklich von GOTT in seinem Zorn vnnd Grimm / abgehawen werden möget / so gedencket offt an diß Gleichnüß / vnd an den vns darin vorgestelten Feigenbaum / nehmet <note place="left"><hi rendition="#i">Cap. 5</hi>.</note>zu Hertzen was Syrach sagt: Folge deinem Mutwillen nicht / </p> </div> </body> </text> </TEI> [0030]
zeiget an: Wie GOTt zu allen zeiten / die heyllosen vnfeuchtbaren Bäume vmbgehawen habe / das Fewr / sagte er / verbrandte den gantzen hauffen der Gettlosen / vnnd der Zorn gieng an vber die Vngleubigen? Er verschonete der alten Riesen nicht / die mit jhrer Stercke zo boden giengen? Er schonet auch der nicht / bey welchen Loth ein Frembdling war / sondern verdampte sie vmb jhres Hochmuts willen / vñ verderbte das gantze Land / ohn alle Barmhertzigkeit / Die es mit Sünden vbermacht hatten. Also hat er wol sechsmahlhundert Tausent weggeraffet / darumb daß sie Vngehorsam waren: Wie solte denn ein einiger Vngehor samer vngestrafft bleiben? Denn er ist wol Barmhertzig / aber ist auch Zörnig. Er lest sich versöhnen / vnnd strafft auch grewlich / so groß seine Barmhertzigkeit ist / so groß ist auch seine Straffe / vnd Richtet einen jglichen wie ers verdienet. Vñ daß endlich auff beharliche Sünde / gewisse Straffe erfolge / der gepflantze Feigenbaum / auch letzlich nach langer gehabter Gedult / ins verderben gerathe / verdorre / versohre vnnd gentzlich aus dem Mittel gereumbt werde / weil an jhme nichts / deñ lere Bletter werden erfunden / Hiervon hetten wir bey dem Evangelisten Matt. ein erschreckliche Fürbild zuvernehmen / weil am gedachten Ort gesagt wird / Es habe der HERR auff der letzten Reise am wege einen Feigenbaum gesehen / vnd weil jhne Hungerte / am selbigen die Frucht gesucht / aber nichts den Bletter gefunden / demnach er auch im Zorn zu jhm gesaget: Nun Wachse auff dir hinfür nimmermehr keine Frucht: Auff welches krefftig Wort auch der Feigenbaum in puncto vnnd von stund an / mit höchster verwunderung seiner Jünger / verdorret.
Matth. 21. Darumb / schließlich / jhr lieben Zuhörer / darmit jhr nicht plötzlich vnnd schrecklich von GOTT in seinem Zorn vnnd Grimm / abgehawen werden möget / so gedencket offt an diß Gleichnüß / vnd an den vns darin vorgestelten Feigenbaum / nehmet zu Hertzen was Syrach sagt: Folge deinem Mutwillen nicht /
Cap. 5.
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Zitationshilfe: | Holtzmann, Georg: Leich: vnd Leydtpredigt/ Aus dem schönen Gleichnüß Christi/ Luce am 13. Vom Feigenbaum/ etc. Magdeburg, 1613, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/holtzmann_leichpredigt_1613/30>, abgerufen am 16.02.2025. |