Holtei, Karl von: Die Vagabunden. Bd. 4. Breslau, 1852.schung gethan, daß er nun schon Rechte erworben Geht er doch eigentlich zum Erstenmale, seitdem Und zwei Genien umschweben ihn; zwei sanfte Warum sollt' er nicht hoffen? Auch wachten mit jeder Meile, die er weiter in's ſchung gethan, daß er nun ſchon Rechte erworben Geht er doch eigentlich zum Erſtenmale, ſeitdem Und zwei Genien umſchweben ihn; zwei ſanfte Warum ſollt’ er nicht hoffen? Auch wachten mit jeder Meile, die er weiter in’s <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0006" n="2"/> ſchung gethan, daß er nun ſchon Rechte erworben<lb/> habe, ſich <hi rendition="#g">Mann</hi> zu nennen. So geleiten wir den<lb/> jungen Mann mit der Theilnahme, die wir ſeinen<lb/> Jrrwegen bisher widmeten, auf dem letzten, den er<lb/> in dieſer Weiſe antritt; der ihn, will’s Gott, zum<lb/> Ziele fuͤhren ſoll, wenn die Hinderniſſe beſiegt ſind,<lb/> die ſich ihm noch entgegenſtellen werden.</p><lb/> <p>Geht er doch eigentlich zum Erſtenmale, ſeitdem<lb/> er wandert, einem beſtimmten Ziele entgegen. Weiß<lb/> er doch eigentlich zum Erſtenmale, ſeitdem wir ihn<lb/> kennen, wohin er will.</p><lb/> <p>Und zwei Genien umſchweben ihn; zwei ſanfte<lb/> Frauenbilder begruͤßen ihn taͤglich. Wenn die Fruͤh-<lb/> lingsſonne den Morgen heraufbringt, ſieht er Hedwig<lb/> im Geiſte vor ſich, hoͤrt aus bluͤhenden Gebuͤſchen<lb/> ihre Stimme ihm zurufen: hoffe nur! Wenn der<lb/> Abend in gruͤner Ferne daͤmmert, iſt es der Mutter<lb/> bleiches Angeſicht, aus Wolken laͤchelnd, welches ihm<lb/> wiederholt: ja, hoffe!</p><lb/> <p>Warum ſollt’ er nicht hoffen?</p><lb/> <p>Auch wachten mit jeder Meile, die er weiter in’s<lb/> Land, in den Fruͤhling hinein that, jugendliche Hei-<lb/> terkeit, angeborner Frohſinn, dankbare Lebensluſt in<lb/> Anton’s Herzen mehr und mehr auf. Krankenlager,<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [2/0006]
ſchung gethan, daß er nun ſchon Rechte erworben
habe, ſich Mann zu nennen. So geleiten wir den
jungen Mann mit der Theilnahme, die wir ſeinen
Jrrwegen bisher widmeten, auf dem letzten, den er
in dieſer Weiſe antritt; der ihn, will’s Gott, zum
Ziele fuͤhren ſoll, wenn die Hinderniſſe beſiegt ſind,
die ſich ihm noch entgegenſtellen werden.
Geht er doch eigentlich zum Erſtenmale, ſeitdem
er wandert, einem beſtimmten Ziele entgegen. Weiß
er doch eigentlich zum Erſtenmale, ſeitdem wir ihn
kennen, wohin er will.
Und zwei Genien umſchweben ihn; zwei ſanfte
Frauenbilder begruͤßen ihn taͤglich. Wenn die Fruͤh-
lingsſonne den Morgen heraufbringt, ſieht er Hedwig
im Geiſte vor ſich, hoͤrt aus bluͤhenden Gebuͤſchen
ihre Stimme ihm zurufen: hoffe nur! Wenn der
Abend in gruͤner Ferne daͤmmert, iſt es der Mutter
bleiches Angeſicht, aus Wolken laͤchelnd, welches ihm
wiederholt: ja, hoffe!
Warum ſollt’ er nicht hoffen?
Auch wachten mit jeder Meile, die er weiter in’s
Land, in den Fruͤhling hinein that, jugendliche Hei-
terkeit, angeborner Frohſinn, dankbare Lebensluſt in
Anton’s Herzen mehr und mehr auf. Krankenlager,
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