wieder auf den Beinen sei. Dabei pries er Antoine's Talente und Vorzüge, stellte seine Liebenswürdigkeit in das hellste Licht und wurde nicht müde von jenen Zeiten zu erzählen, wo sie Beide, Antoine und Schkramprl als Sterne reinsten Lichtes am Himmel der reisenden "Künstlerwelt" glänzten. Der Förster, ein braver, schlichter Waldmensch, der bei all' seiner praktischen Tüchtigkeit und inmitten eines abgeschlos- senen Lebens, heitern Sinn und fröhliche Frische bewahrte, nahm des närrischen Schwätzers gutmü- thige Uebertreibungen freundlich auf. Er hatte sich schon gestern, wo der wandernde Kammerjäger -- denn bis zu diesem "soliden Beruf" war unser Riese erniedriget worden, -- ihm seine Dienste angeboten, nicht wenig an ihm erlustiget; hatte auch einen Ver- trag mit ihm abgeschlossen, vermöge dessen Herr Schkramprl den vollen Preis für seine "totale Ver- tilgung sämmtlichen hochfürstlichen Ungeziefers" im Forsthofe erst dann empfangen solle, wenn nach Ab- lauf einiger Monate die Prozedur ihre unzweifelhafte Nachwirkung bewährt habe. Zu diesem Endzweck hätte Schkramprl ja doch bisweilen wieder einspre- chen und zum Rechten schauen müssen. Auf einen Esser mehr kommt es in einer großen Landwirthschaft
wieder auf den Beinen ſei. Dabei pries er Antoine’s Talente und Vorzuͤge, ſtellte ſeine Liebenswuͤrdigkeit in das hellſte Licht und wurde nicht muͤde von jenen Zeiten zu erzaͤhlen, wo ſie Beide, Antoine und Schkramprl als Sterne reinſten Lichtes am Himmel der reiſenden „Kuͤnſtlerwelt“ glaͤnzten. Der Foͤrſter, ein braver, ſchlichter Waldmenſch, der bei all’ ſeiner praktiſchen Tuͤchtigkeit und inmitten eines abgeſchloſ- ſenen Lebens, heitern Sinn und froͤhliche Friſche bewahrte, nahm des naͤrriſchen Schwaͤtzers gutmuͤ- thige Uebertreibungen freundlich auf. Er hatte ſich ſchon geſtern, wo der wandernde Kammerjaͤger — denn bis zu dieſem „ſoliden Beruf“ war unſer Rieſe erniedriget worden, — ihm ſeine Dienſte angeboten, nicht wenig an ihm erluſtiget; hatte auch einen Ver- trag mit ihm abgeſchloſſen, vermoͤge deſſen Herr Schkramprl den vollen Preis fuͤr ſeine „totale Ver- tilgung ſaͤmmtlichen hochfuͤrſtlichen Ungeziefers“ im Forſthofe erſt dann empfangen ſolle, wenn nach Ab- lauf einiger Monate die Prozedur ihre unzweifelhafte Nachwirkung bewaͤhrt habe. Zu dieſem Endzweck haͤtte Schkramprl ja doch bisweilen wieder einſpre- chen und zum Rechten ſchauen muͤſſen. Auf einen Eſſer mehr kommt es in einer großen Landwirthſchaft
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wieder auf den Beinen ſei. Dabei pries er Antoine’s
Talente und Vorzuͤge, ſtellte ſeine Liebenswuͤrdigkeit
in das hellſte Licht und wurde nicht muͤde von jenen
Zeiten zu erzaͤhlen, wo ſie Beide, Antoine und
Schkramprl als Sterne reinſten Lichtes am Himmel
der reiſenden „Kuͤnſtlerwelt“ glaͤnzten. Der Foͤrſter,
ein braver, ſchlichter Waldmenſch, der bei all’ ſeiner
praktiſchen Tuͤchtigkeit und inmitten eines abgeſchloſ-
ſenen Lebens, heitern Sinn und froͤhliche Friſche
bewahrte, nahm des naͤrriſchen Schwaͤtzers gutmuͤ-
thige Uebertreibungen freundlich auf. Er hatte ſich
ſchon geſtern, wo der wandernde Kammerjaͤger —
denn bis zu dieſem „ſoliden Beruf“ war unſer Rieſe
erniedriget worden, — ihm ſeine Dienſte angeboten,
nicht wenig an ihm erluſtiget; hatte auch einen Ver-
trag mit ihm abgeſchloſſen, vermoͤge deſſen Herr
Schkramprl den vollen Preis fuͤr ſeine „totale Ver-
tilgung ſaͤmmtlichen hochfuͤrſtlichen Ungeziefers“ im
Forſthofe erſt dann empfangen ſolle, wenn nach Ab-
lauf einiger Monate die Prozedur ihre unzweifelhafte
Nachwirkung bewaͤhrt habe. Zu dieſem Endzweck
haͤtte Schkramprl ja doch bisweilen wieder einſpre-
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Eſſer mehr kommt es in einer großen Landwirthſchaft
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Holtei, Karl von: Die Vagabunden. Bd. 4. Breslau, 1852, S. 46. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/holtei_vagabunden04_1852/50>, abgerufen am 05.07.2024.
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