Holtei, Karl von: Die Vagabunden. Bd. 4. Breslau, 1852.sammen; eine Ahnung, als drohe ihm etwas Furcht- Anton's erster Gedanke war, sich hinter den "Hund, jetzt will ich Dir zeigen, wie ich meine Diese Worte vernahm Anton noch, .... ein ſammen; eine Ahnung, als drohe ihm etwas Furcht- Anton’s erſter Gedanke war, ſich hinter den „Hund, jetzt will ich Dir zeigen, wie ich meine Dieſe Worte vernahm Anton noch, .... ein <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0044" n="40"/> ſammen; eine Ahnung, als drohe ihm etwas Furcht-<lb/> bares. Er athmete leichter auf, als er am Grenz-<lb/> pfahle ſtand, der die graͤflichen Farben und oben auf<lb/> eine Tafel trug mit den Worten: Herrſchaft Erlen-<lb/> ſtein. Unter dieſem Pfahle machte der Wanderer<lb/> Halt, ließ die Laſt von ſeinen Schultern gleiten und<lb/> wollte eben am Rande eines gruͤnbewachſenen Gra-<lb/> bens ſich zur Ruhe niederlaſſen, als er, etwa dreißig<lb/> Schritt von ſich, hinter einem Wachholdergeſtraͤuch<lb/> das Geſicht des Grafen Louis hervorblicken ſah.<lb/> Zwiſchen den Zweigen, von der Fruͤhlingsſonne<lb/> beſchienen, flimmerte der Lauf einer Kugelbuͤchſe.</p><lb/> <p>Anton’s erſter Gedanke war, ſich hinter den<lb/> Grenzpfahl zu fluͤchten, doch augenblicklich verwarf<lb/> er ihn. Vor einem ſolchen Gegner flieh ich nicht,<lb/> war der naͤchſte Gedanke. Nach jenem Geſtraͤuch<lb/> gewendet, bot er gleichſam die Bruſt dar, auf welche<lb/> ſchon der Buͤchſenlauf ſich richtete.</p><lb/> <p>„Hund, jetzt will ich Dir zeigen, wie <hi rendition="#g">ich</hi> meine<lb/> meine Haͤndel ausfechte!“</p><lb/> <p>Dieſe Worte vernahm Anton noch, .... ein<lb/> Blitz vom Schießgewehre ... ein heftiger Schmerz<lb/> in der Naͤhe des Herzens ... Nacht um ihn ... und<lb/> er lag blutend am Boden.</p><lb/> </div> </body> </text> </TEI> [40/0044]
ſammen; eine Ahnung, als drohe ihm etwas Furcht-
bares. Er athmete leichter auf, als er am Grenz-
pfahle ſtand, der die graͤflichen Farben und oben auf
eine Tafel trug mit den Worten: Herrſchaft Erlen-
ſtein. Unter dieſem Pfahle machte der Wanderer
Halt, ließ die Laſt von ſeinen Schultern gleiten und
wollte eben am Rande eines gruͤnbewachſenen Gra-
bens ſich zur Ruhe niederlaſſen, als er, etwa dreißig
Schritt von ſich, hinter einem Wachholdergeſtraͤuch
das Geſicht des Grafen Louis hervorblicken ſah.
Zwiſchen den Zweigen, von der Fruͤhlingsſonne
beſchienen, flimmerte der Lauf einer Kugelbuͤchſe.
Anton’s erſter Gedanke war, ſich hinter den
Grenzpfahl zu fluͤchten, doch augenblicklich verwarf
er ihn. Vor einem ſolchen Gegner flieh ich nicht,
war der naͤchſte Gedanke. Nach jenem Geſtraͤuch
gewendet, bot er gleichſam die Bruſt dar, auf welche
ſchon der Buͤchſenlauf ſich richtete.
„Hund, jetzt will ich Dir zeigen, wie ich meine
meine Haͤndel ausfechte!“
Dieſe Worte vernahm Anton noch, .... ein
Blitz vom Schießgewehre ... ein heftiger Schmerz
in der Naͤhe des Herzens ... Nacht um ihn ... und
er lag blutend am Boden.
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