Holtei, Karl von: Die Vagabunden. Bd. 4. Breslau, 1852.Hand für fast unerreichbar hält; -- dafür war er frei- Richtig, rief Hedwig laut auflachend, Vorleser, ""Aber ich nicht,"" sagte Tieletunke. "Noch ich," sagte die Gräfin. "Der Abend währt Jch bat die Gräfin, zu befehlen, was sie hören Nach der Vorlesung empfahl ich mich. Es war Die Gräfin gab mir einen Wink, daß sie mich Als ich Lebewohl gesagt und Anton gebeten, sich Hand fuͤr faſt unerreichbar haͤlt; — dafuͤr war er frei- Richtig, rief Hedwig laut auflachend, Vorleſer, „„Aber ich nicht,““ ſagte Tieletunke. „Noch ich,“ ſagte die Graͤfin. „Der Abend waͤhrt Jch bat die Graͤfin, zu befehlen, was ſie hoͤren Nach der Vorleſung empfahl ich mich. Es war Die Graͤfin gab mir einen Wink, daß ſie mich Als ich Lebewohl geſagt und Anton gebeten, ſich <TEI> <text> <back> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0228" n="224"/> Hand fuͤr faſt unerreichbar haͤlt; — dafuͤr war er frei-<lb/> lich auch nur ein Goͤthe! — Ferner die <hi rendition="#g">Schnell-<lb/> laͤufer,</hi> die vor zehn Jahren das ganze Land uͤber-<lb/> ſchwemmten und gewiſſermaßen die Jmproviſatoren<lb/> uͤberholten. Sodann indianiſche <hi rendition="#g">Bajaderen,</hi> ara-<lb/> biſche <hi rendition="#g">Beduinen,</hi> und, vergeſſen wir nicht, was<lb/> uns ſo nahe liegt: <hi rendition="#g">Vorleſer.</hi></p><lb/> <p>Richtig, rief Hedwig laut auflachend, Vorleſer,<lb/> die ſich hinſetzen und drei Stunden lang aus einem<lb/> kleinen Buͤchlein in ihre geduldigen Zuhoͤrer hinein<lb/> peroriren. Ja, ja, Sie ſind auch ein Vagabund, Herr<lb/> Vorleſer; wir haben Sie auf Jhren Streifzuͤgen<lb/> getroffen; wir haben Sie gehoͤrt.</p><lb/> <p>„„Aber ich nicht,““ ſagte Tieletunke.</p><lb/> <p>„Noch ich,“ ſagte die Graͤfin. „Der Abend waͤhrt<lb/> noch lang; wie waͤr’ es?“</p><lb/> <p>Jch bat die Graͤfin, zu befehlen, was ſie hoͤren<lb/> wolle. Sie waͤhlte Goͤthe’s Jphigenie.</p><lb/> <p>Nach der Vorleſung empfahl ich mich. Es war<lb/> beſchloſſen, daß ich am naͤchſten Tage fruͤh Morgens<lb/> reiſen wuͤrde.</p><lb/> <p>Die Graͤfin gab mir einen Wink, daß ſie mich<lb/> noch auf ihrem Zimmer zu ſprechen wuͤnſche.</p><lb/> <p>Als ich Lebewohl geſagt und Anton gebeten, ſich<lb/></p> </div> </div> </div> </back> </text> </TEI> [224/0228]
Hand fuͤr faſt unerreichbar haͤlt; — dafuͤr war er frei-
lich auch nur ein Goͤthe! — Ferner die Schnell-
laͤufer, die vor zehn Jahren das ganze Land uͤber-
ſchwemmten und gewiſſermaßen die Jmproviſatoren
uͤberholten. Sodann indianiſche Bajaderen, ara-
biſche Beduinen, und, vergeſſen wir nicht, was
uns ſo nahe liegt: Vorleſer.
Richtig, rief Hedwig laut auflachend, Vorleſer,
die ſich hinſetzen und drei Stunden lang aus einem
kleinen Buͤchlein in ihre geduldigen Zuhoͤrer hinein
peroriren. Ja, ja, Sie ſind auch ein Vagabund, Herr
Vorleſer; wir haben Sie auf Jhren Streifzuͤgen
getroffen; wir haben Sie gehoͤrt.
„„Aber ich nicht,““ ſagte Tieletunke.
„Noch ich,“ ſagte die Graͤfin. „Der Abend waͤhrt
noch lang; wie waͤr’ es?“
Jch bat die Graͤfin, zu befehlen, was ſie hoͤren
wolle. Sie waͤhlte Goͤthe’s Jphigenie.
Nach der Vorleſung empfahl ich mich. Es war
beſchloſſen, daß ich am naͤchſten Tage fruͤh Morgens
reiſen wuͤrde.
Die Graͤfin gab mir einen Wink, daß ſie mich
noch auf ihrem Zimmer zu ſprechen wuͤnſche.
Als ich Lebewohl geſagt und Anton gebeten, ſich
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