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Holtei, Karl von: Die Vagabunden. Bd. 4. Breslau, 1852.

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Buch recht gut schreibe, aber Eins will ich ihm vor-
her sagen: mich trifft er nicht, wenn er mich schil-
dern will.

"Und dennoch glaub' ich Sie schon zu erkennen,
mein Fräulein," versetzte ich schüchtern; "Sie und
Jhr Herz."

Das kennt nur der liebe Gott, sagte Tieletunke;
und sonst braucht es auch Niemand zu kennen. Aber
wenn Sie mir Hedwig nicht gebührend loben, so
lassen Sie sich in Liebenau nicht mehr blicken. Hed-
wig und unsere Gräfin. Den da dürfen Sie schon
in's Gebet nehmen. Hauptsächlich für die ersten
Jahre seines Ehestandes. Nachher hat er sich gebessert.

Jch ließ mir die ausgestopfte Turteltaube zeigen,
den Platz, wo Mutter Goksch gestorben, das kleine
Fenster, durch welches Bärbel mit Anton geredet, ich
las des letztern Abschiedsverslein, -- und dann gin-
gen wir nach dem Fuchswinkel.

Gegen vier Uhr zum Schlosse zurückkehrend, ver-
nahmen wir den Jammerton eines fremdartigen
Jnstrumentes, fast wie ein Dudelsack, begleitet vom
dumpfen Schall der großen Trommel.

Wie glücklich das für meinen Biographen sich
trifft, rief Anton: das sind Bärenführer. Jch bin

Buch recht gut ſchreibe, aber Eins will ich ihm vor-
her ſagen: mich trifft er nicht, wenn er mich ſchil-
dern will.

„Und dennoch glaub’ ich Sie ſchon zu erkennen,
mein Fraͤulein,“ verſetzte ich ſchuͤchtern; „Sie und
Jhr Herz.“

Das kennt nur der liebe Gott, ſagte Tieletunke;
und ſonſt braucht es auch Niemand zu kennen. Aber
wenn Sie mir Hedwig nicht gebuͤhrend loben, ſo
laſſen Sie ſich in Liebenau nicht mehr blicken. Hed-
wig und unſere Graͤfin. Den da duͤrfen Sie ſchon
in’s Gebet nehmen. Hauptſaͤchlich fuͤr die erſten
Jahre ſeines Eheſtandes. Nachher hat er ſich gebeſſert.

Jch ließ mir die ausgeſtopfte Turteltaube zeigen,
den Platz, wo Mutter Gokſch geſtorben, das kleine
Fenſter, durch welches Baͤrbel mit Anton geredet, ich
las des letztern Abſchiedsverslein, — und dann gin-
gen wir nach dem Fuchswinkel.

Gegen vier Uhr zum Schloſſe zuruͤckkehrend, ver-
nahmen wir den Jammerton eines fremdartigen
Jnſtrumentes, faſt wie ein Dudelſack, begleitet vom
dumpfen Schall der großen Trommel.

Wie gluͤcklich das fuͤr meinen Biographen ſich
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[216/0220] Buch recht gut ſchreibe, aber Eins will ich ihm vor- her ſagen: mich trifft er nicht, wenn er mich ſchil- dern will. „Und dennoch glaub’ ich Sie ſchon zu erkennen, mein Fraͤulein,“ verſetzte ich ſchuͤchtern; „Sie und Jhr Herz.“ Das kennt nur der liebe Gott, ſagte Tieletunke; und ſonſt braucht es auch Niemand zu kennen. Aber wenn Sie mir Hedwig nicht gebuͤhrend loben, ſo laſſen Sie ſich in Liebenau nicht mehr blicken. Hed- wig und unſere Graͤfin. Den da duͤrfen Sie ſchon in’s Gebet nehmen. Hauptſaͤchlich fuͤr die erſten Jahre ſeines Eheſtandes. Nachher hat er ſich gebeſſert. Jch ließ mir die ausgeſtopfte Turteltaube zeigen, den Platz, wo Mutter Gokſch geſtorben, das kleine Fenſter, durch welches Baͤrbel mit Anton geredet, ich las des letztern Abſchiedsverslein, — und dann gin- gen wir nach dem Fuchswinkel. Gegen vier Uhr zum Schloſſe zuruͤckkehrend, ver- nahmen wir den Jammerton eines fremdartigen Jnſtrumentes, faſt wie ein Dudelſack, begleitet vom dumpfen Schall der großen Trommel. Wie gluͤcklich das fuͤr meinen Biographen ſich trifft, rief Anton: das ſind Baͤrenfuͤhrer. Jch bin

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Zitationshilfe: Holtei, Karl von: Die Vagabunden. Bd. 4. Breslau, 1852, S. 216. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/holtei_vagabunden04_1852/220>, abgerufen am 28.11.2024.