Holtei, Karl von: Die Vagabunden. Bd. 4. Breslau, 1852.mir das Anseh'n eines Kenners gebe; das Recht dazu mir das Anſeh’n eines Kenners gebe; das Recht dazu <TEI> <text> <back> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0212" n="208"/> mir das Anſeh’n eines Kenners gebe; das Recht dazu<lb/> und meine Anſpruͤche auf Kennerſchaft ſind theuer<lb/> genug erkauft. Jch habe auch einmal mitgemacht! —<lb/> Ja, ja; ſtarren Sie mich immer an, Herr von Holtei,<lb/> ich war ſelbſt Kunſtreiter. Es iſt hier nicht der Ort,<lb/> romantiſche Selbſtbekenntniſſe zu liefern, auch kneift<lb/> mein ſanftes Weibchen mich unſanft in den Arm,<lb/> damit ich ſchweigen ſoll. Alſo nur noch einen Vor-<lb/> ſchlag in aller Eil’, denn dort ſeh’ ich ſchon den<lb/> maͤchtigen Schecken der himmliſchen L<hi rendition="#aq">é</hi>jars — (kneife<lb/> nicht, Hedwig!) — Sie muͤſſen mich in Liebenau<lb/> beſuchen. Und das bald. Jch habe einige kuͤrzlich<lb/> erſchienene Baͤnde ihrer Memoiren geleſen, deren<lb/> Offenheit, natuͤrliche Plauderei, wenn ich ſo ſagen<lb/> darf, mich auf den Gedanken gebracht hat, Jhnen<lb/> eine literariſche Arbeit anzutragen, wozu Sie das<lb/> Material aus meinen Haͤnden empfangen wuͤrden.<lb/> Sie koͤnnen, wenn Sie erſt mit Jhrem Leben fertig<lb/> ſind, an die Schilderung des meinigen gehen, welches<lb/> nicht arm an allerlei Schickſalen iſt. Doch daruͤber<lb/> iſt lange und viel zu plaudern. Alſo beſuchen Sie<lb/> mich in meinen Waͤldern. Vielleicht erwacht noch ein-<lb/> mal in Jhnen die Luſt am Vogelfang! Wir ſind ja<lb/> ohnedies ſchon Bruͤder und Freunde in Shakeſpeare,<lb/></p> </div> </div> </back> </text> </TEI> [208/0212]
mir das Anſeh’n eines Kenners gebe; das Recht dazu
und meine Anſpruͤche auf Kennerſchaft ſind theuer
genug erkauft. Jch habe auch einmal mitgemacht! —
Ja, ja; ſtarren Sie mich immer an, Herr von Holtei,
ich war ſelbſt Kunſtreiter. Es iſt hier nicht der Ort,
romantiſche Selbſtbekenntniſſe zu liefern, auch kneift
mein ſanftes Weibchen mich unſanft in den Arm,
damit ich ſchweigen ſoll. Alſo nur noch einen Vor-
ſchlag in aller Eil’, denn dort ſeh’ ich ſchon den
maͤchtigen Schecken der himmliſchen Léjars — (kneife
nicht, Hedwig!) — Sie muͤſſen mich in Liebenau
beſuchen. Und das bald. Jch habe einige kuͤrzlich
erſchienene Baͤnde ihrer Memoiren geleſen, deren
Offenheit, natuͤrliche Plauderei, wenn ich ſo ſagen
darf, mich auf den Gedanken gebracht hat, Jhnen
eine literariſche Arbeit anzutragen, wozu Sie das
Material aus meinen Haͤnden empfangen wuͤrden.
Sie koͤnnen, wenn Sie erſt mit Jhrem Leben fertig
ſind, an die Schilderung des meinigen gehen, welches
nicht arm an allerlei Schickſalen iſt. Doch daruͤber
iſt lange und viel zu plaudern. Alſo beſuchen Sie
mich in meinen Waͤldern. Vielleicht erwacht noch ein-
mal in Jhnen die Luſt am Vogelfang! Wir ſind ja
ohnedies ſchon Bruͤder und Freunde in Shakeſpeare,
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