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Holtei, Karl von: Die Vagabunden. Bd. 4. Breslau, 1852.

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Jch soll den Maler melden, fragte der Riese, darf
er kommen?

Und der junge, umherziehende Künstler, den
wir bei Anton im Gasthausstübchen kennen gelernt,
erschien.

Sie versprachen mir, hub er an, ein Portrait, in
welchem ich Sie wiederzugeben trachtete, wenn auch
in kleinsten Dimensionen, mit Goldstücken zu bedek-
ken, sobald ich Sie auf "Jhrer Besitzung" heimsu-
chen würde; hier bin ich! Erkennen Sie mich noch?
Gedenken Sie noch Jhres Versprechens? Ehrlich
gesagt, ich brauche Geld; ich will eine Reise nach
Jtalien machen. Der Liebenauer Zuschuß geht mir
gerade noch ab. Doch bin ich bereit, etwas dafür zu
thun: Jhre Gemahlin hält ein schlafendes Kind; Sie
steh'n an den Sessel gelehnt. Das giebt ein reizen-
des Bildchen ....

Und ich will es besitzen, sagte die Gräfin. --

Der Maler schlug sein fliegendes Attelier auf.
Es ging ihm wunderschnell von der Hand.

Die kleine Ottilie schlief sanft.

Hedwig schmiegte ihren Kopf an Anton's Arm.

Die große Ottilie und Gräfin Julia nahmen auf

Jch ſoll den Maler melden, fragte der Rieſe, darf
er kommen?

Und der junge, umherziehende Kuͤnſtler, den
wir bei Anton im Gaſthausſtuͤbchen kennen gelernt,
erſchien.

Sie verſprachen mir, hub er an, ein Portrait, in
welchem ich Sie wiederzugeben trachtete, wenn auch
in kleinſten Dimenſionen, mit Goldſtuͤcken zu bedek-
ken, ſobald ich Sie auf „Jhrer Beſitzung“ heimſu-
chen wuͤrde; hier bin ich! Erkennen Sie mich noch?
Gedenken Sie noch Jhres Verſprechens? Ehrlich
geſagt, ich brauche Geld; ich will eine Reiſe nach
Jtalien machen. Der Liebenauer Zuſchuß geht mir
gerade noch ab. Doch bin ich bereit, etwas dafuͤr zu
thun: Jhre Gemahlin haͤlt ein ſchlafendes Kind; Sie
ſteh’n an den Seſſel gelehnt. Das giebt ein reizen-
des Bildchen ....

Und ich will es beſitzen, ſagte die Graͤfin. —

Der Maler ſchlug ſein fliegendes Attelier auf.
Es ging ihm wunderſchnell von der Hand.

Die kleine Ottilie ſchlief ſanft.

Hedwig ſchmiegte ihren Kopf an Anton’s Arm.

Die große Ottilie und Graͤfin Julia nahmen auf

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[199/0203] Jch ſoll den Maler melden, fragte der Rieſe, darf er kommen? Und der junge, umherziehende Kuͤnſtler, den wir bei Anton im Gaſthausſtuͤbchen kennen gelernt, erſchien. Sie verſprachen mir, hub er an, ein Portrait, in welchem ich Sie wiederzugeben trachtete, wenn auch in kleinſten Dimenſionen, mit Goldſtuͤcken zu bedek- ken, ſobald ich Sie auf „Jhrer Beſitzung“ heimſu- chen wuͤrde; hier bin ich! Erkennen Sie mich noch? Gedenken Sie noch Jhres Verſprechens? Ehrlich geſagt, ich brauche Geld; ich will eine Reiſe nach Jtalien machen. Der Liebenauer Zuſchuß geht mir gerade noch ab. Doch bin ich bereit, etwas dafuͤr zu thun: Jhre Gemahlin haͤlt ein ſchlafendes Kind; Sie ſteh’n an den Seſſel gelehnt. Das giebt ein reizen- des Bildchen .... Und ich will es beſitzen, ſagte die Graͤfin. — Der Maler ſchlug ſein fliegendes Attelier auf. Es ging ihm wunderſchnell von der Hand. Die kleine Ottilie ſchlief ſanft. Hedwig ſchmiegte ihren Kopf an Anton’s Arm. Die große Ottilie und Graͤfin Julia nahmen auf

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Zitationshilfe: Holtei, Karl von: Die Vagabunden. Bd. 4. Breslau, 1852, S. 199. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/holtei_vagabunden04_1852/203>, abgerufen am 23.11.2024.