Holtei, Karl von: Die Vagabunden. Bd. 4. Breslau, 1852.öffnen, die ihn Umgebenden zu erkennen, reichte "Jm Freien! Jm Frühling! Jm Mai! Kano- Nach drei Tagen wurde der Rittmeister begraben, Am Abende des Begräbnißtages gebar Hedwig Achtundsiebenzigstes Kapitel. Welches in wenig Worten sehr viel enthält. Sie erholte sich, Dank sei es ihrer Jugendkraft, Als sie zum Erstenmale des Vaters Grab besuchte, Dieses Wort aus der tiefsten Fülle eines schmerz- oͤffnen, die ihn Umgebenden zu erkennen, reichte „Jm Freien! Jm Fruͤhling! Jm Mai! Kano- Nach drei Tagen wurde der Rittmeiſter begraben, Am Abende des Begraͤbnißtages gebar Hedwig Achtundſiebenzigſtes Kapitel. Welches in wenig Worten ſehr viel enthält. Sie erholte ſich, Dank ſei es ihrer Jugendkraft, Als ſie zum Erſtenmale des Vaters Grab beſuchte, Dieſes Wort aus der tiefſten Fuͤlle eines ſchmerz- <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0166" n="162"/> oͤffnen, die ihn Umgebenden zu erkennen, reichte<lb/> Anton und Ottilien die zitternden Haͤnde und zog<lb/> dann Hedwigs Kopf an ſeine Bruſt:</p><lb/> <p>„Jm Freien! Jm Fruͤhling! Jm Mai! Kano-<lb/> nendonner! Letzte Schlacht! Mein Kind, — mein<lb/> Sohn, — habt Euch lieb!“</p><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <p>Nach drei Tagen wurde der Rittmeiſter begraben,<lb/> wo Ottiliens Eltern ruhen, Anton’s Großmutter,<lb/> der gute Paſtor Karich und auch der ſchwarze Wolf-<lb/> gang.</p><lb/> <p>Am Abende des Begraͤbnißtages gebar Hedwig<lb/> ein todtes Kind.</p> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <div n="1"> <head> <hi rendition="#b">Achtundſiebenzigſtes Kapitel.</hi> </head><lb/> <argument> <p> <hi rendition="#c">Welches in wenig Worten ſehr viel enthält.</hi> </p> </argument><lb/> <p>Sie erholte ſich, Dank ſei es ihrer Jugendkraft,<lb/> bewundernswuͤrdig ſchnell.</p><lb/> <p>Als ſie zum Erſtenmale des Vaters Grab beſuchte,<lb/> ſagte ſie zu Anton: nun hab’ ich Dich allein! Wende<lb/> Dich niemals von mir!</p><lb/> <p>Dieſes Wort aus der tiefſten Fuͤlle eines ſchmerz-<lb/> lich-verwundeten, doch innig-liebenden Herzens<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [162/0166]
oͤffnen, die ihn Umgebenden zu erkennen, reichte
Anton und Ottilien die zitternden Haͤnde und zog
dann Hedwigs Kopf an ſeine Bruſt:
„Jm Freien! Jm Fruͤhling! Jm Mai! Kano-
nendonner! Letzte Schlacht! Mein Kind, — mein
Sohn, — habt Euch lieb!“
Nach drei Tagen wurde der Rittmeiſter begraben,
wo Ottiliens Eltern ruhen, Anton’s Großmutter,
der gute Paſtor Karich und auch der ſchwarze Wolf-
gang.
Am Abende des Begraͤbnißtages gebar Hedwig
ein todtes Kind.
Achtundſiebenzigſtes Kapitel.
Welches in wenig Worten ſehr viel enthält.
Sie erholte ſich, Dank ſei es ihrer Jugendkraft,
bewundernswuͤrdig ſchnell.
Als ſie zum Erſtenmale des Vaters Grab beſuchte,
ſagte ſie zu Anton: nun hab’ ich Dich allein! Wende
Dich niemals von mir!
Dieſes Wort aus der tiefſten Fuͤlle eines ſchmerz-
lich-verwundeten, doch innig-liebenden Herzens
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Zitationshilfe: | Holtei, Karl von: Die Vagabunden. Bd. 4. Breslau, 1852, S. 162. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/holtei_vagabunden04_1852/166>, abgerufen am 27.07.2024. |