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Holtei, Karl von: Die Vagabunden. Bd. 4. Breslau, 1852.

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Als der Prediger Karich in den vorgeschriebenen
Gebeten an die Stelle gelangte, wo des Gutsherrn
gedacht wird, fügte er hinzu: und seine Braut.

Ein Gemurmel des Erstaunens ging durch die
Kirche.

Der Prediger fuhr fort: "Als Verlobte empfeh-
len sich der Gnade Gottes und der Fürbitte dieser
christlichen Gemeinde und werden hiermit aufgeboten
zum Ersten-, Zweiten- und durch Dispensation des
Hohen Konsistorii zugleich zum Drittenmale: Herr
Anton Hahn, Herr auf und zu Liebenau mit Fräu-
lein Hedwig von Lubenski, einziger Tochter des kgl.
Rittmeister von der Armee, Herrn Friedrich von
Lubenski. Sollte Jemand wider diese Verbindung
noch etwas einzuwenden haben, der melde sich bei
Zeiten und am gehörigen Orte, schweige aber nachher.
Der Himmel gebe den Verlobten seinen Segen."

Es wäre einem Jeden, der wider diese Ehe erheb-
liche Einwendungen auf dem Herzen gehabt hätte,
wirklich schwer geworden, dieselben an gehörigem
Orte vorzubringen, denn schon öffneten sich die Flü-
gelthüren der Kirche und das Brautpaar wurde
sichtbar.

Glücklicherweise war Niemand zugegen, der Lust

Als der Prediger Karich in den vorgeſchriebenen
Gebeten an die Stelle gelangte, wo des Gutsherrn
gedacht wird, fuͤgte er hinzu: und ſeine Braut.

Ein Gemurmel des Erſtaunens ging durch die
Kirche.

Der Prediger fuhr fort: „Als Verlobte empfeh-
len ſich der Gnade Gottes und der Fuͤrbitte dieſer
chriſtlichen Gemeinde und werden hiermit aufgeboten
zum Erſten-, Zweiten- und durch Dispenſation des
Hohen Konſiſtorii zugleich zum Drittenmale: Herr
Anton Hahn, Herr auf und zu Liebenau mit Fraͤu-
lein Hedwig von Lubenski, einziger Tochter des kgl.
Rittmeiſter von der Armee, Herrn Friedrich von
Lubenski. Sollte Jemand wider dieſe Verbindung
noch etwas einzuwenden haben, der melde ſich bei
Zeiten und am gehoͤrigen Orte, ſchweige aber nachher.
Der Himmel gebe den Verlobten ſeinen Segen.“

Es waͤre einem Jeden, der wider dieſe Ehe erheb-
liche Einwendungen auf dem Herzen gehabt haͤtte,
wirklich ſchwer geworden, dieſelben an gehoͤrigem
Orte vorzubringen, denn ſchon oͤffneten ſich die Fluͤ-
gelthuͤren der Kirche und das Brautpaar wurde
ſichtbar.

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[150/0154] Als der Prediger Karich in den vorgeſchriebenen Gebeten an die Stelle gelangte, wo des Gutsherrn gedacht wird, fuͤgte er hinzu: und ſeine Braut. Ein Gemurmel des Erſtaunens ging durch die Kirche. Der Prediger fuhr fort: „Als Verlobte empfeh- len ſich der Gnade Gottes und der Fuͤrbitte dieſer chriſtlichen Gemeinde und werden hiermit aufgeboten zum Erſten-, Zweiten- und durch Dispenſation des Hohen Konſiſtorii zugleich zum Drittenmale: Herr Anton Hahn, Herr auf und zu Liebenau mit Fraͤu- lein Hedwig von Lubenski, einziger Tochter des kgl. Rittmeiſter von der Armee, Herrn Friedrich von Lubenski. Sollte Jemand wider dieſe Verbindung noch etwas einzuwenden haben, der melde ſich bei Zeiten und am gehoͤrigen Orte, ſchweige aber nachher. Der Himmel gebe den Verlobten ſeinen Segen.“ Es waͤre einem Jeden, der wider dieſe Ehe erheb- liche Einwendungen auf dem Herzen gehabt haͤtte, wirklich ſchwer geworden, dieſelben an gehoͤrigem Orte vorzubringen, denn ſchon oͤffneten ſich die Fluͤ- gelthuͤren der Kirche und das Brautpaar wurde ſichtbar. Gluͤcklicherweiſe war Niemand zugegen, der Luſt

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Zitationshilfe: Holtei, Karl von: Die Vagabunden. Bd. 4. Breslau, 1852, S. 150. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/holtei_vagabunden04_1852/154>, abgerufen am 23.11.2024.