Holtei, Karl von: Die Vagabunden. Bd. 4. Breslau, 1852.ließ ihn eintreten. Er meldete "seinen Herrn" an, Das muß ein Jrrthum sein, sagte der Rittmei- "Hahn." Und sein Stand? "Gutsbesitzer." Und er kommt? "Von Liebenau." Wenn Sie sicher sind, daß er mich wirklich auf- "Niemals, lieber Vater!" So ist er's am Ende gewesen, der da mit Extra- ließ ihn eintreten. Er meldete „ſeinen Herrn“ an, Das muß ein Jrrthum ſein, ſagte der Rittmei- „Hahn.“ Und ſein Stand? „Gutsbeſitzer.“ Und er kommt? „Von Liebenau.“ Wenn Sie ſicher ſind, daß er mich wirklich auf- „Niemals, lieber Vater!“ So iſt er’s am Ende geweſen, der da mit Extra- <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0144" n="140"/> ließ ihn eintreten. Er meldete „ſeinen Herrn“ an,<lb/> der um eine Unterredung mit dem Herrn Rittmeiſter<lb/> bitte, in einer fuͤr beide Theile wichtigen Angele-<lb/> genheit.</p><lb/> <p>Das muß ein Jrrthum ſein, ſagte der Rittmei-<lb/> ſter, ich wuͤßte wahrlich keinen Menſchen, fuͤr welchen<lb/> eine Unterredung mit <hi rendition="#g">mir</hi> von Wichtigkeit ſein koͤnnte.<lb/> Wie heißt Jhr Herr?</p><lb/> <p>„Hahn.“</p><lb/> <p>Und ſein Stand?</p><lb/> <p>„Gutsbeſitzer.“</p><lb/> <p>Und er kommt?</p><lb/> <p>„Von Liebenau.“</p><lb/> <p>Wenn Sie ſicher ſind, daß er <hi rendition="#g">mich</hi> wirklich auf-<lb/> ſucht, ſo ſagen Sie ihm, es wird mir eine Ehre ſein,<lb/> ihn zu empfangen. — Keine Jdee, Hedwig, wer die-<lb/> ſer Mann, was er ſein mag, was er von mir will?<lb/> Hahn von Liebenau!? Haſt Du dergleichen jemals<lb/> gehoͤrt?</p><lb/> <p>„Niemals, lieber Vater!“</p><lb/> <p>So iſt er’s am Ende geweſen, der da mit Extra-<lb/> poſt anlangte, nicht unſer General. Vier Pferde, ſag-<lb/> teſt Du? Hm, Hahn von Liebenau ſcheint hoch zu<lb/> fliegen, ſcheint ein reicher Hahn zu ſein!? Aber was<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [140/0144]
ließ ihn eintreten. Er meldete „ſeinen Herrn“ an,
der um eine Unterredung mit dem Herrn Rittmeiſter
bitte, in einer fuͤr beide Theile wichtigen Angele-
genheit.
Das muß ein Jrrthum ſein, ſagte der Rittmei-
ſter, ich wuͤßte wahrlich keinen Menſchen, fuͤr welchen
eine Unterredung mit mir von Wichtigkeit ſein koͤnnte.
Wie heißt Jhr Herr?
„Hahn.“
Und ſein Stand?
„Gutsbeſitzer.“
Und er kommt?
„Von Liebenau.“
Wenn Sie ſicher ſind, daß er mich wirklich auf-
ſucht, ſo ſagen Sie ihm, es wird mir eine Ehre ſein,
ihn zu empfangen. — Keine Jdee, Hedwig, wer die-
ſer Mann, was er ſein mag, was er von mir will?
Hahn von Liebenau!? Haſt Du dergleichen jemals
gehoͤrt?
„Niemals, lieber Vater!“
So iſt er’s am Ende geweſen, der da mit Extra-
poſt anlangte, nicht unſer General. Vier Pferde, ſag-
teſt Du? Hm, Hahn von Liebenau ſcheint hoch zu
fliegen, ſcheint ein reicher Hahn zu ſein!? Aber was
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