Holtei, Karl von: Die Vagabunden. Bd. 4. Breslau, 1852.ihr Evangelium; sie treibt Abgötterei mit ihrer mais on revient toujours a ses premiers amour's! Freilich, freilich, on revient toujours. Jch bin wie- ihr Evangelium; ſie treibt Abgoͤtterei mit ihrer mais on revient toujours à ses prémiers amour’s! Freilich, freilich, on revient toujours. Jch bin wie- <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0121" n="117"/> ihr Evangelium; ſie treibt Abgoͤtterei mit ihrer<lb/> Jugend-Liebe. Und dieſe hat ſie dem armen Knaben<lb/> treu bewahrt, von welchem der Stolz ſie doch trennte<lb/> und fern hielt. Der arme Knabe iſt ein reicher Mann<lb/> geworden; er hat ſie vergeſſen, verrathen, waͤhrend<lb/> ſie ihm treu blieb; — was kann er jetzt anders thun,<lb/> als hingehen, um ihre Hand zu werden! Die<lb/> Schweſtern erwarten’s, .... um wie viel mehr muß<lb/><hi rendition="#g">ſie</hi>’s erwarten. Sie haͤlt mich fuͤr edel; hielt ſie<lb/> mich doch dafuͤr, wie ich Koͤrbe flocht, um’s Geld.<lb/> Jch habe zu bewaͤhren, daß ich es blieb, trotz allem<lb/> Wechſel der Zeit und der Umſtaͤnde. — Und ich liebe<lb/> ſie auch noch. O, keine Frage, ich liebe ſie noch. Wie<lb/> ſang doch jener franzoͤſiſche Saͤnger in der Pariſer<lb/> komiſchen Oper:</p><lb/> <lg type="poem"> <l> <hi rendition="#aq">mais on revient toujours</hi> </l><lb/> <l> <hi rendition="#aq">à ses prémiers amour’s!</hi> </l> </lg><lb/> <p>Freilich, freilich, <hi rendition="#aq">on revient toujours.</hi> Jch bin wie-<lb/> der heim gekommen und hab’ auch meine erſte Liebe<lb/> wieder gefunden. Und ſie iſt auch noch recht huͤbſch.<lb/> Recht huͤbſch! daß ſie ein wenig aͤlter geworden ſeit-<lb/> dem, dafuͤr kann ſie nicht; wir werden alle aͤlter.<lb/> Und daß Hedwig juͤnger iſt und ſchoͤner als ſie, iſt<lb/> auch nicht Ottiliens Schuld. Wer heißt mich denn<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [117/0121]
ihr Evangelium; ſie treibt Abgoͤtterei mit ihrer
Jugend-Liebe. Und dieſe hat ſie dem armen Knaben
treu bewahrt, von welchem der Stolz ſie doch trennte
und fern hielt. Der arme Knabe iſt ein reicher Mann
geworden; er hat ſie vergeſſen, verrathen, waͤhrend
ſie ihm treu blieb; — was kann er jetzt anders thun,
als hingehen, um ihre Hand zu werden! Die
Schweſtern erwarten’s, .... um wie viel mehr muß
ſie’s erwarten. Sie haͤlt mich fuͤr edel; hielt ſie
mich doch dafuͤr, wie ich Koͤrbe flocht, um’s Geld.
Jch habe zu bewaͤhren, daß ich es blieb, trotz allem
Wechſel der Zeit und der Umſtaͤnde. — Und ich liebe
ſie auch noch. O, keine Frage, ich liebe ſie noch. Wie
ſang doch jener franzoͤſiſche Saͤnger in der Pariſer
komiſchen Oper:
mais on revient toujours
à ses prémiers amour’s!
Freilich, freilich, on revient toujours. Jch bin wie-
der heim gekommen und hab’ auch meine erſte Liebe
wieder gefunden. Und ſie iſt auch noch recht huͤbſch.
Recht huͤbſch! daß ſie ein wenig aͤlter geworden ſeit-
dem, dafuͤr kann ſie nicht; wir werden alle aͤlter.
Und daß Hedwig juͤnger iſt und ſchoͤner als ſie, iſt
auch nicht Ottiliens Schuld. Wer heißt mich denn
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |