Holtei, Karl von: Die Vagabunden. Bd. 3. Breslau, 1852.Mäntel gehüllt, und der schlaftrunkene Portier, der Anton kleidete sich schleunigst an und folgte dem Jm Vorzimmer sah es unordentlich aus; die Sie traten in's Schlafgemach. Theodor lag todt in seinem Bette, in der rechten Seine Kassette und vielerlei Kleinigkeiten, welche Maͤntel gehuͤllt, und der ſchlaftrunkene Portier, der Anton kleidete ſich ſchleunigſt an und folgte dem Jm Vorzimmer ſah es unordentlich aus; die Sie traten in’s Schlafgemach. Theodor lag todt in ſeinem Bette, in der rechten Seine Kaſſette und vielerlei Kleinigkeiten, welche <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0056" n="52"/> Maͤntel gehuͤllt, und der ſchlaftrunkene Portier, der<lb/> mir dafuͤr buͤßen ſoll, hat ſie ungehindert wieder aus<lb/> dem Hauſe gelaſſen, obwohl er jetzt ſelbſt eingeſtehn<lb/> muß, er meine bemerkt zu haben, daß beide unter den<lb/> Maͤnteln Chatouillen und Portefeuille’s trugen. Die<lb/> Zimmer des gnaͤdigen Herrn ſind verſchloſſen, der<lb/> Diener nirgend zu finden, und auf unſer ſtaͤrkſtes<lb/> Pochen antwortet niemand. Deshalb hielt ich’s fuͤr<lb/> angemeſſen, bei Jhnen Rath einzuholen.“</p><lb/> <p>Anton kleidete ſich ſchleunigſt an und folgte dem<lb/> Cameriere uͤber einen Vorſaal nach Theodor’s Zim-<lb/> mern. Es wurden Nachſchluͤſſel geholt, man oͤffnete<lb/> die Thuͤre leicht, da innen weder ein Schluͤſſel ſteckte,<lb/> noch ein Riegel vorgeſchoben war.</p><lb/> <p>Jm Vorzimmer ſah es unordentlich aus; die<lb/> Koffers geoͤffnet, Waͤſche, Kleider, andere Gegen-<lb/> ſtaͤnde lagen durcheinander am Boden.</p><lb/> <p>Sie traten in’s Schlafgemach.</p><lb/> <p>Theodor lag todt in ſeinem Bette, in der rechten<lb/> Hand eine Schreibfeder in der Linken einen Bogen<lb/> Papier feſthaltend. Offenbar hatte der Tod ihn<lb/> uͤbermannt, waͤhrend er noch zu ſchreiben ſich<lb/> bemuͤhete.</p><lb/> <p>Seine Kaſſette und vielerlei Kleinigkeiten, welche<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [52/0056]
Maͤntel gehuͤllt, und der ſchlaftrunkene Portier, der
mir dafuͤr buͤßen ſoll, hat ſie ungehindert wieder aus
dem Hauſe gelaſſen, obwohl er jetzt ſelbſt eingeſtehn
muß, er meine bemerkt zu haben, daß beide unter den
Maͤnteln Chatouillen und Portefeuille’s trugen. Die
Zimmer des gnaͤdigen Herrn ſind verſchloſſen, der
Diener nirgend zu finden, und auf unſer ſtaͤrkſtes
Pochen antwortet niemand. Deshalb hielt ich’s fuͤr
angemeſſen, bei Jhnen Rath einzuholen.“
Anton kleidete ſich ſchleunigſt an und folgte dem
Cameriere uͤber einen Vorſaal nach Theodor’s Zim-
mern. Es wurden Nachſchluͤſſel geholt, man oͤffnete
die Thuͤre leicht, da innen weder ein Schluͤſſel ſteckte,
noch ein Riegel vorgeſchoben war.
Jm Vorzimmer ſah es unordentlich aus; die
Koffers geoͤffnet, Waͤſche, Kleider, andere Gegen-
ſtaͤnde lagen durcheinander am Boden.
Sie traten in’s Schlafgemach.
Theodor lag todt in ſeinem Bette, in der rechten
Hand eine Schreibfeder in der Linken einen Bogen
Papier feſthaltend. Offenbar hatte der Tod ihn
uͤbermannt, waͤhrend er noch zu ſchreiben ſich
bemuͤhete.
Seine Kaſſette und vielerlei Kleinigkeiten, welche
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