Holtei, Karl von: Die Vagabunden. Bd. 3. Breslau, 1852.berühren, wie ein in Wonne verklärter Geist ohne Jn seiner Behausung erwarteten ihn zwei fromme Anton wollte sich ihr zu Füßen werfen. Sie Jch habe wenig Zeit, [flüst]erte sie ihm zu (damit "Und Alles, Alles dank' ich Jhnen!" rief Anton. Dem Himmel, mein Lieber; sagen Sie: dem beruͤhren, wie ein in Wonne verklaͤrter Geiſt ohne Jn ſeiner Behauſung erwarteten ihn zwei fromme Anton wollte ſich ihr zu Fuͤßen werfen. Sie Jch habe wenig Zeit, [flüſt]erte ſie ihm zu (damit „Und Alles, Alles dank’ ich Jhnen!“ rief Anton. Dem Himmel, mein Lieber; ſagen Sie: dem <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0028" n="24"/> beruͤhren, wie ein in Wonne verklaͤrter Geiſt ohne<lb/> Leib davon.</p><lb/> <p>Jn ſeiner Behauſung erwarteten ihn zwei fromme<lb/> Schweſtern. Eine davon war Antonina.</p><lb/> <p>Anton wollte ſich ihr zu Fuͤßen werfen. Sie<lb/> wußte dies zu verhindern<supplied>.</supplied></p><lb/> <p>Jch habe wenig Zeit, <supplied>flüſt</supplied>erte ſie ihm zu (damit<lb/> die Anweſenden nicht deutlich verſtehen ſollten), wir<lb/> muͤſſen eilen. Jhre Angelegenheiten werden hoffent-<lb/> lich geordnet ſein?</p><lb/> <p>„Und Alles, Alles dank’ ich Jhnen!“ rief Anton.</p><lb/> <p>Dem Himmel, mein Lieber; ſagen Sie: dem<lb/> Himmel, der oftmals in einem Uebermaß von Erbar-<lb/> men unſere Vergehungen und Schwaͤchen als Mittel<lb/> anwendet, uns Gutes erreichen zu laſſen, damit wir<lb/> doppelt beſchaͤmt ſein moͤgen. Jch will Jhnen nicht<lb/> verſchweigen, Antoine, Jhre Sache ſtand ſchlecht,<lb/> Jhre Freiheit war gefaͤhrdet, mancherlei Anklagen<lb/> erhoben ſich gegen Sie, den ſchutzloſen Fremdling.<lb/> Da muß nun ein armes Maͤdchen, welches jetzt der<lb/> Welt und ihren betruͤgeriſchen Freuden entſagt hat,<lb/> zu jener Zeit, wo es noch der Welt angehoͤrte, in<lb/> vertrautem Umgange gelebt haben mit einem ſehr<lb/> hohen, großen, maͤchtigen Herren. Und dieſer Herr<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [24/0028]
beruͤhren, wie ein in Wonne verklaͤrter Geiſt ohne
Leib davon.
Jn ſeiner Behauſung erwarteten ihn zwei fromme
Schweſtern. Eine davon war Antonina.
Anton wollte ſich ihr zu Fuͤßen werfen. Sie
wußte dies zu verhindern.
Jch habe wenig Zeit, flüſterte ſie ihm zu (damit
die Anweſenden nicht deutlich verſtehen ſollten), wir
muͤſſen eilen. Jhre Angelegenheiten werden hoffent-
lich geordnet ſein?
„Und Alles, Alles dank’ ich Jhnen!“ rief Anton.
Dem Himmel, mein Lieber; ſagen Sie: dem
Himmel, der oftmals in einem Uebermaß von Erbar-
men unſere Vergehungen und Schwaͤchen als Mittel
anwendet, uns Gutes erreichen zu laſſen, damit wir
doppelt beſchaͤmt ſein moͤgen. Jch will Jhnen nicht
verſchweigen, Antoine, Jhre Sache ſtand ſchlecht,
Jhre Freiheit war gefaͤhrdet, mancherlei Anklagen
erhoben ſich gegen Sie, den ſchutzloſen Fremdling.
Da muß nun ein armes Maͤdchen, welches jetzt der
Welt und ihren betruͤgeriſchen Freuden entſagt hat,
zu jener Zeit, wo es noch der Welt angehoͤrte, in
vertrautem Umgange gelebt haben mit einem ſehr
hohen, großen, maͤchtigen Herren. Und dieſer Herr
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