Holtei, Karl von: Die Vagabunden. Bd. 3. Breslau, 1852.müde. Der Schurke, der Johann kutschirt, seh'n Sie. Jch sehe. "und konnte nicht einmal fluchen, denn ich hatte Wo ist der Johann? den seh' ich nicht. "Ja, wo ist der Johann? Fortgelaufen ist er, in muͤde. Der Schurke, der Johann kutſchirt, ſeh’n Sie. Jch ſehe. „und konnte nicht einmal fluchen, denn ich hatte Wo iſt der Johann? den ſeh’ ich nicht. „Ja, wo iſt der Johann? Fortgelaufen iſt er, in <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0104" n="100"/> muͤde. Der Schurke, der Johann kutſchirt, ſeh’n Sie.<lb/> Hier kommt er an’s Loch. Anſtatt gerade durch zu<lb/> fahren, denn das iſt das Beſte bei ſo tiefen Loͤchern,<lb/> will der Eſel raͤndeln und raͤndelt da oben ’nauf uͤber<lb/> die Wurzeln, bis er gluͤcklich auf den umgeſtuͤrzten<lb/> Baum kommt, wo ich jetzt die Trummel aufgehaͤngt<lb/> habe. Von der rechten Seite geh’n die Raͤder uͤber<lb/> den Baumſtamm, von der linken ſchwimmen ſie im<lb/> Loche, ſehn Sie, folglich verſteht der Wagen unrecht,<lb/> faͤngt an zu kippen und kippt aber auch gleich kopf-<lb/> uͤber. Und ich kippe mit und erwache im Schlamme,<lb/> ſeh’n Sie“ —</p><lb/> <p>Jch ſehe.</p><lb/> <p>„und konnte nicht einmal fluchen, denn ich hatte<lb/> das Maul voll Lehm und Waſſer. Und der Johann<lb/> ſehn Sie“ —</p><lb/> <p>Wo iſt der Johann? den ſeh’ ich nicht.</p><lb/> <p>„Ja, wo iſt der Johann? Fortgelaufen iſt er, in<lb/> die Waldung, ſehn Sie. Er hatte ohnedies ſein Kerb-<lb/> holz voll; da hat er ſich aus dem Staube gemacht,<lb/> ſo lange ich noch nicht bei Verſtande war. Jch bin froh,<lb/> daß ich das luͤderliche Tuch los bin, ſeh’n Sie, wenn<lb/> ich nur hier Rath wuͤßte? Die Hirſche ſind geborgen,<lb/> die ſtehen da im Graſe angebunden. Ein Haſe iſt<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [100/0104]
muͤde. Der Schurke, der Johann kutſchirt, ſeh’n Sie.
Hier kommt er an’s Loch. Anſtatt gerade durch zu
fahren, denn das iſt das Beſte bei ſo tiefen Loͤchern,
will der Eſel raͤndeln und raͤndelt da oben ’nauf uͤber
die Wurzeln, bis er gluͤcklich auf den umgeſtuͤrzten
Baum kommt, wo ich jetzt die Trummel aufgehaͤngt
habe. Von der rechten Seite geh’n die Raͤder uͤber
den Baumſtamm, von der linken ſchwimmen ſie im
Loche, ſehn Sie, folglich verſteht der Wagen unrecht,
faͤngt an zu kippen und kippt aber auch gleich kopf-
uͤber. Und ich kippe mit und erwache im Schlamme,
ſeh’n Sie“ —
Jch ſehe.
„und konnte nicht einmal fluchen, denn ich hatte
das Maul voll Lehm und Waſſer. Und der Johann
ſehn Sie“ —
Wo iſt der Johann? den ſeh’ ich nicht.
„Ja, wo iſt der Johann? Fortgelaufen iſt er, in
die Waldung, ſehn Sie. Er hatte ohnedies ſein Kerb-
holz voll; da hat er ſich aus dem Staube gemacht,
ſo lange ich noch nicht bei Verſtande war. Jch bin froh,
daß ich das luͤderliche Tuch los bin, ſeh’n Sie, wenn
ich nur hier Rath wuͤßte? Die Hirſche ſind geborgen,
die ſtehen da im Graſe angebunden. Ein Haſe iſt
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |