Holtei, Karl von: Die Vagabunden. Bd. 2. Breslau, 1852.demüthig, aus vollem Herzen vor Autoritäten zu Noch niemals, seitdem er vom zugeworfenen Gleichsam aus Trotz gegen seine eigene Thorheit, *) Die hier weggelassene, durch leere Striche angedeutete
Stelle schien mir für unser aufgeklärtes Zeitalter gar nicht passend. Vielleicht fand sie Geltung in jenem finstern Jahr- zehend, wo dieser Roman sich bewegt! Jch habe sie im Jn- teresse des Autors unterdrückt. A. des Setzers. demuͤthig, aus vollem Herzen vor Autoritaͤten zu Noch niemals, ſeitdem er vom zugeworfenen Gleichſam aus Trotz gegen ſeine eigene Thorheit, *) Die hier weggelaſſene, durch leere Striche angedeutete
Stelle ſchien mir für unſer aufgeklärtes Zeitalter gar nicht paſſend. Vielleicht fand ſie Geltung in jenem finſtern Jahr- zehend, wo dieſer Roman ſich bewegt! Jch habe ſie im Jn- tereſſe des Autors unterdrückt. A. des Setzers. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0121" n="119"/> demuͤthig, aus vollem Herzen vor Autoritaͤten zu<lb/> beugen vermag; wer in Bewunderung derſelben kein<lb/> Gluͤck empfindet; der — — — — — —<lb/> — — — — — — — — — — —<lb/> — — — — — — — — — — —<note place="foot" n="*)">Die hier weggelaſſene, durch leere Striche angedeutete<lb/> Stelle ſchien mir für unſer aufgeklärtes Zeitalter gar nicht<lb/> paſſend. Vielleicht fand ſie Geltung in jenem finſtern Jahr-<lb/> zehend, wo dieſer Roman ſich bewegt! Jch habe ſie im Jn-<lb/> tereſſe des Autors unterdrückt. <hi rendition="#et">A. des Setzers.</hi></note></p><lb/> <p>Noch niemals, ſeitdem er vom zugeworfenen<lb/> Grabe der Großmutter nach dem ausgeſtorbenen<lb/> Haͤuschen heimgekehrt, hatte ſich Anton ſo einſam<lb/> und verlaſſen gefuͤhlt, wie jetzt. Und wo ſollte er<lb/> Troſt ſuchen? An weſſen gutem Rath und geiſtigem<lb/> Beiſtand ſich aufrichten? Ungeduldig zaͤhlt er die<lb/> Stunden, ob nicht eine ihm ſeinen lieben Arzt brin-<lb/> gen werde, damit er in deſſen Buſen ausſchuͤtten<lb/> koͤnne, was den ſeinen erfuͤlle? Vergebens. Der Arzt<lb/> hielt ihn fuͤr geſund — er blieb aus.</p><lb/> <p>Gleichſam aus Trotz gegen ſeine eigene Thorheit,<lb/> die ihn durch eitle, nichtige Hoffnungen und Wuͤnſche<lb/> fuͤr’s Schauſpielerwerden getaͤuſcht, begab er ſich<lb/> Abends wiederum in’s Theater, feſt uͤberzeugt, der<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [119/0121]
demuͤthig, aus vollem Herzen vor Autoritaͤten zu
beugen vermag; wer in Bewunderung derſelben kein
Gluͤck empfindet; der — — — — — —
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Noch niemals, ſeitdem er vom zugeworfenen
Grabe der Großmutter nach dem ausgeſtorbenen
Haͤuschen heimgekehrt, hatte ſich Anton ſo einſam
und verlaſſen gefuͤhlt, wie jetzt. Und wo ſollte er
Troſt ſuchen? An weſſen gutem Rath und geiſtigem
Beiſtand ſich aufrichten? Ungeduldig zaͤhlt er die
Stunden, ob nicht eine ihm ſeinen lieben Arzt brin-
gen werde, damit er in deſſen Buſen ausſchuͤtten
koͤnne, was den ſeinen erfuͤlle? Vergebens. Der Arzt
hielt ihn fuͤr geſund — er blieb aus.
Gleichſam aus Trotz gegen ſeine eigene Thorheit,
die ihn durch eitle, nichtige Hoffnungen und Wuͤnſche
fuͤr’s Schauſpielerwerden getaͤuſcht, begab er ſich
Abends wiederum in’s Theater, feſt uͤberzeugt, der
*) Die hier weggelaſſene, durch leere Striche angedeutete
Stelle ſchien mir für unſer aufgeklärtes Zeitalter gar nicht
paſſend. Vielleicht fand ſie Geltung in jenem finſtern Jahr-
zehend, wo dieſer Roman ſich bewegt! Jch habe ſie im Jn-
tereſſe des Autors unterdrückt. A. des Setzers.
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