der indischen Aus- und Einwanderer, über deren Herkunft, Sein und Werden immer noch ein nebel- hafter Schleier hängt.
Kaum angelangt, machten sie auch schon von der großen Gaststube Gebrauch, wie wenn Haus und Wirthschaft ihr Eigenthum wäre. Jhr kleines Thea- ter war augenblicklich aufgeschlagen in einer Ecke des weiten Raumes und diente ihnen für jetzt zur Küche, zum Schlafgemach, zur Kinderstube, -- zu was nicht noch? Die größeren Bursche hatten sogleich ihre Angelschnüre zur Hand, womit sie sich ohne Zögern auf den Weg machten, nach jenem tiefen, schmalen, blauen Bache, der eintausend Schritte von Liebenau zwischen alten Erlen friedlich fließt; aus dessen stillen Fluthen noch niemals ein Eingeborener auch nur die Gräte eines Fisches zu holen versuchte. Kaum jedoch hatten die bösen Buben ihren Köder fallen lassen, so zappelte schon eine Beute um die andere.
Bärbel besorgte die Rosse, schirrte sie aus und trieb sie, -- mit sicherer Hand einige Bretter der Um- zäunung beseitigend, -- auf eine schöne grüne Wiese, die an den Hof des Wirthshauses stößt. Es traf sich aber so unglücklich, daß diese Wiese eine herrschaft-
der indiſchen Aus- und Einwanderer, uͤber deren Herkunft, Sein und Werden immer noch ein nebel- hafter Schleier haͤngt.
Kaum angelangt, machten ſie auch ſchon von der großen Gaſtſtube Gebrauch, wie wenn Haus und Wirthſchaft ihr Eigenthum waͤre. Jhr kleines Thea- ter war augenblicklich aufgeſchlagen in einer Ecke des weiten Raumes und diente ihnen fuͤr jetzt zur Kuͤche, zum Schlafgemach, zur Kinderſtube, — zu was nicht noch? Die groͤßeren Burſche hatten ſogleich ihre Angelſchnuͤre zur Hand, womit ſie ſich ohne Zoͤgern auf den Weg machten, nach jenem tiefen, ſchmalen, blauen Bache, der eintauſend Schritte von Liebenau zwiſchen alten Erlen friedlich fließt; aus deſſen ſtillen Fluthen noch niemals ein Eingeborener auch nur die Graͤte eines Fiſches zu holen verſuchte. Kaum jedoch hatten die boͤſen Buben ihren Koͤder fallen laſſen, ſo zappelte ſchon eine Beute um die andere.
Baͤrbel beſorgte die Roſſe, ſchirrte ſie aus und trieb ſie, — mit ſicherer Hand einige Bretter der Um- zaͤunung beſeitigend, — auf eine ſchoͤne gruͤne Wieſe, die an den Hof des Wirthshauſes ſtoͤßt. Es traf ſich aber ſo ungluͤcklich, daß dieſe Wieſe eine herrſchaft-
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der indiſchen Aus- und Einwanderer, uͤber deren
Herkunft, Sein und Werden immer noch ein nebel-
hafter Schleier haͤngt.
Kaum angelangt, machten ſie auch ſchon von der
großen Gaſtſtube Gebrauch, wie wenn Haus und
Wirthſchaft ihr Eigenthum waͤre. Jhr kleines Thea-
ter war augenblicklich aufgeſchlagen in einer Ecke des
weiten Raumes und diente ihnen fuͤr jetzt zur Kuͤche,
zum Schlafgemach, zur Kinderſtube, — zu was nicht
noch? Die groͤßeren Burſche hatten ſogleich ihre
Angelſchnuͤre zur Hand, womit ſie ſich ohne Zoͤgern
auf den Weg machten, nach jenem tiefen, ſchmalen,
blauen Bache, der eintauſend Schritte von Liebenau
zwiſchen alten Erlen friedlich fließt; aus deſſen ſtillen
Fluthen noch niemals ein Eingeborener auch nur die
Graͤte eines Fiſches zu holen verſuchte. Kaum jedoch
hatten die boͤſen Buben ihren Koͤder fallen laſſen, ſo
zappelte ſchon eine Beute um die andere.
Baͤrbel beſorgte die Roſſe, ſchirrte ſie aus und
trieb ſie, — mit ſicherer Hand einige Bretter der Um-
zaͤunung beſeitigend, — auf eine ſchoͤne gruͤne Wieſe,
die an den Hof des Wirthshauſes ſtoͤßt. Es traf ſich
aber ſo ungluͤcklich, daß dieſe Wieſe eine herrſchaft-
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Holtei, Karl von: Die Vagabunden. Bd. 1. Breslau, 1852, S. 95. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/holtei_vagabunden01_1852/111>, abgerufen am 25.11.2024.
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