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Hohberg, Wolf Helmhard von: Georgica Curiosa. Bd. 2. Nürnberg, 1682.

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Zwölfftes Buch/ Holtz und Weidwerck.
[Spaltenumbruch]
7. Soll Niemand die Phasanen/ ausser auf sei-
nem eignen Grunde/ wann er solche selbsten ziehet/ zu
schiessen oder zu fangen befugt seyn; die Auer- und
Birckhanen mag auch Jeder auf seinem Grund/ wo er
den Wildbahn eigenthumlich hat/ schiessen; wo aber auf
ihrem Grund und Boden der Wildbahn Kayserlich ist/
soll man sich solches bey Straff enthalten; sonderlich
soll man der Phasanhüner/ Auer- und Birckhennen
schonen.
8. Die Haselhüner aber betreffend/ verbleibt es
bey dem alten Gebrauch/ weil sie meistentheils in Schnü-
ren und Mäschen gefangen werden.
9. Von den Rebhünern/ die man mit den Beeren
fängt/ soll von jeder Kütte ein junger Hahn/ und zwo
Hennen/ als die alte und ein junge wieder loß gelas-
sen werden. Der Rebhüner-Fang soll währen von
S. Michaelis an/ biß auf den halben Februarii/ aus-
ser mit der Paiß sonst nicht/ bey Straff 50 Reichs-
thaler.
10. Allen Bauren/ Hauern und Jnnwohnern/ und
ins gemein allen Unterthanen/ wird alles heimlich und
offentliches Gejaid/ sonderlich aber die Nachtgarn (aus-
ser der Tennstette/ so ihnen von ihren Obrigkeiten ver-
lassen worden) gantz und gar verbotten/ bey 30 Thaler
Straff/ und Verlierung des Garns; oder wer es an
Geld nicht vermöchte/ soll mit Gefängnis gestrafft wer-
den/ den jenigen Herrschafften aber/ so ausser dem
Kayserl. Gehäge ligen/ und biß anhero in ruhiger Pos-
seß
sind/ denselben und ihren Bestand-Leuten solle
die Lerchen mit dem Nachtgarn zu fangen unverwehrt
seyn.
11. Wird bey Straff zwey Ducaten gebotten/
den Schafhunden/ damit sie nicht auslauffen/ und das
Wild jagen und beschädigen können/ Brügel an die
Hälse biß unter die Füsse anzuhängen/ auch keine junge
und schon halbgewachsene Windspiel/ so ihnen zu dem
Aufziehen gegeben werden/ mit in den Wald oder ins
Feld zu nehmen; sollen sich auch die Schäfler mit
Püchsen und Röhren in den Feld und Wäldern nicht
finden lassen. Es soll gar kein Schäfler/ Scharffrich-
ter oder Landgerichts-Diener/ und dergleichen Leute sich
grün bekleiden/ auch die Bauren ihre Hund nicht mit sich
ins Felde bringen/ auch die jenigen/ so auf mittlere Vögel
im Kayserl. Gehäge zu schiessen Erlaubnis haben/ sollen
keinen grossen Hund bey sich haben/ bey Verlierung ihrer
Freyheit und 12 Thaler Straff.
12. Solle kein Landmann die verbottene Zain
und Fällbäume aufrichten/ bey 100 Reichsthaler Poen-
fall. Noch andern aufzurichten gestatten; würd aber ein
Bauer darüber betretten/ soll er auf zwey Jahr im
Stadtgraben zu Wien condemnirt seyn/ allda in den
Eysen zu arbeiten. Doch werden in den zweyen Obern
Vierteln/ ob Wienerwald und ob Mainhartsberg/ die
Fallbäume auf Marder/ Taxen/ Wildkatzen und der-
gleichen zugelassen.
[Spaltenumbruch]
13. Jst allen Burgern/ Jnnwohnern/ Bauren und
Hauren/ und ins gemein männiglich ausser der Stras-
sen/ Wegen und Stegen das Püchsen tragen im Kays.
Gehäge verbotten; soll auch keine Gaiß ins Gehäge ge-
trieben werden.
14. Wird allen geist- und weltlichen Landleuten/
und sonsten männiglich/ das Jagen und Schiessen in
Kayserlichen Wildbahn/ Gejaidern und Gehägen bey
höchster Ungnad verbotten.
15. Solle auch den Forstknechten das Schiessen/
Zain und Fallbäume-legen nicht gestattet werden.
16. Sollen den Phasanen/ Reb- und Haselhü-
nern/ Auer- und Birckhennen/ Raigern/ Endten und
dergleichen Feder-Wildpret/ die Eyer nicht aus ih-
ren Nestern genommen und verwüstet werden/ bey 30
Reichsthaler Straff. Und diß ist der kurtze Jnhalt der
Kayserlichen jüngsten Jäger-Ordnung.

Was sonst das Jäger-Recht betrifft/ giebt man
bey etlichen Herrschafften von einem Wolff 30 Kreutzer.
Von einem Rehe 45 kr. Von einem Fuchsen 15 kr.
Von einem Hasen 6 kr. Von einem Dachsen 15 kr.
Von einem Marder 6 kr. Von einem Rebhun 6 kr.
Von einem Schnepffen oder wilden Gans 6 kr. Von
einer Endten 3 kr. Von einem Eichhorn 1 kr.

Andere gebens also: Von einem Hirschen zu schies-
sen und auszuwircken 1 fl. 30 kr. Von einem Galtstuck
1 fl. Für einen grossen und gewachsenen Bären 1 fl.
Von einem Rehe 30 kr. Von einem wilden Schwein/
doch daß der Kopf der Herrschafft verbleibe 1 fl. Von
einem Luchsen 1 fl. Von einem Wolff 1 fl. Von ei-
nen Fuchsen zu schiessen und auszuziehen 15 kr. Von ei-
nem Dachsen/ der Herrschafft das Schmeer und die
Haut/ und dem Jäger das Fleisch 6 kr. oder die Haut
dafür. Von einem Hasen oder Marder 7 kr. 2 pfen.
Von einer Tauben oder Endten 3 kr. Von einem le-
bendigen Rebhun 6 kr. Von einem todten Reb- oder
Haselhun 3 kr. Wann man aber mit den Unterthanen
jagt/ hat der Jäger/ man fange was man wolle/ kein
Jäger-Recht zu begehren/ als sein Tagbrod und Nacht-
Mahlzeit. Was aber in Fallbäumen gefangen/ oder
von einem andern geschossen wird/ davon giebt man
ihm das halbe Jäger-Recht/ oder was man sonst gut
befindet.

Zum Beschluß/ füge ich billich solgendes aus der
Bayrischen Lands-Ordnung Part. III. Land-Recht tit.
16. artic.
2. hiebey: Wo ein Jäger/ Förster/ oder an-
dere/ den Bauersleuten ihr angebautes/ sonderlich das
erwachsene Getrayd mit ihrer Unbescheidenheit fürsätz-
lich verderben/ demselben soll das Weidwerck auf drey
Jahr niedergelegt/ und sie dennoch zu Erstattung des
Schadens angehalten werden. Wäre zu wünschen/ diß
würde überall beobachtet und gehandhabt.

Cap.
F f f f iij
Zwoͤlfftes Buch/ Holtz und Weidwerck.
[Spaltenumbruch]
7. Soll Niemand die Phaſanen/ auſſer auf ſei-
nem eignen Grunde/ wann er ſolche ſelbſten ziehet/ zu
ſchieſſen oder zu fangen befugt ſeyn; die Auer- und
Birckhanen mag auch Jeder auf ſeinem Grund/ wo er
den Wildbahn eigenthumlich hat/ ſchieſſen; wo aber auf
ihrem Grund und Boden der Wildbahn Kayſerlich iſt/
ſoll man ſich ſolches bey Straff enthalten; ſonderlich
ſoll man der Phaſanhuͤner/ Auer- und Birckhennen
ſchonen.
8. Die Haſelhuͤner aber betreffend/ verbleibt es
bey dem alten Gebrauch/ weil ſie meiſtentheils in Schnuͤ-
ren und Maͤſchen gefangen werden.
9. Von den Rebhuͤnern/ die man mit den Beeren
faͤngt/ ſoll von jeder Kuͤtte ein junger Hahn/ und zwo
Hennen/ als die alte und ein junge wieder loß gelaſ-
ſen werden. Der Rebhuͤner-Fang ſoll waͤhren von
S. Michaelis an/ biß auf den halben Februarii/ auſ-
ſer mit der Paiß ſonſt nicht/ bey Straff 50 Reichs-
thaler.
10. Allen Bauren/ Hauern und Jnnwohnern/ und
ins gemein allen Unterthanen/ wird alles heimlich und
offentliches Gejaid/ ſonderlich aber die Nachtgarn (auſ-
ſer der Tennſtette/ ſo ihnen von ihren Obrigkeiten ver-
laſſen worden) gantz und gar verbotten/ bey 30 Thaler
Straff/ und Verlierung des Garns; oder wer es an
Geld nicht vermoͤchte/ ſoll mit Gefaͤngnis geſtrafft wer-
den/ den jenigen Herrſchafften aber/ ſo auſſer dem
Kayſerl. Gehaͤge ligen/ und biß anhero in ruhiger Poſ-
ſeß
ſind/ denſelben und ihren Beſtand-Leuten ſolle
die Lerchen mit dem Nachtgarn zu fangen unverwehrt
ſeyn.
11. Wird bey Straff zwey Ducaten gebotten/
den Schafhunden/ damit ſie nicht auslauffen/ und das
Wild jagen und beſchaͤdigen koͤnnen/ Bruͤgel an die
Haͤlſe biß unter die Fuͤſſe anzuhaͤngen/ auch keine junge
und ſchon halbgewachſene Windſpiel/ ſo ihnen zu dem
Aufziehen gegeben werden/ mit in den Wald oder ins
Feld zu nehmen; ſollen ſich auch die Schaͤfler mit
Puͤchſen und Roͤhren in den Feld und Waͤldern nicht
finden laſſen. Es ſoll gar kein Schaͤfler/ Scharffrich-
ter oder Landgerichts-Diener/ und dergleichen Leute ſich
gruͤn bekleiden/ auch die Bauren ihre Hund nicht mit ſich
ins Felde bringen/ auch die jenigen/ ſo auf mittlere Voͤgel
im Kayſerl. Gehaͤge zu ſchieſſen Erlaubnis haben/ ſollen
keinen groſſen Hund bey ſich haben/ bey Verlierung ihrer
Freyheit und 12 Thaler Straff.
12. Solle kein Landmann die verbottene Zain
und Faͤllbaͤume aufrichten/ bey 100 Reichsthaler Pœn-
fall. Noch andern aufzurichten geſtatten; wuͤrd aber ein
Bauer daruͤber betretten/ ſoll er auf zwey Jahr im
Stadtgraben zu Wien condemnirt ſeyn/ allda in den
Eyſen zu arbeiten. Doch werden in den zweyen Obern
Vierteln/ ob Wienerwald und ob Mainhartsberg/ die
Fallbaͤume auf Marder/ Taxen/ Wildkatzen und der-
gleichen zugelaſſen.
[Spaltenumbruch]
13. Jſt allen Burgern/ Jnnwohnern/ Bauren und
Hauren/ und ins gemein maͤnniglich auſſer der Straſ-
ſen/ Wegen und Stegen das Puͤchſen tragen im Kayſ.
Gehaͤge verbotten; ſoll auch keine Gaiß ins Gehaͤge ge-
trieben werden.
14. Wird allen geiſt- und weltlichen Landleuten/
und ſonſten maͤnniglich/ das Jagen und Schieſſen in
Kayſerlichen Wildbahn/ Gejaidern und Gehaͤgen bey
hoͤchſter Ungnad verbotten.
15. Solle auch den Forſtknechten das Schieſſen/
Zain und Fallbaͤume-legen nicht geſtattet werden.
16. Sollen den Phaſanen/ Reb- und Haſelhuͤ-
nern/ Auer- und Birckhennen/ Raigern/ Endten und
dergleichen Feder-Wildpret/ die Eyer nicht aus ih-
ren Neſtern genommen und verwuͤſtet werden/ bey 30
Reichsthaler Straff. Und diß iſt der kurtze Jnhalt der
Kayſerlichen juͤngſten Jaͤger-Ordnung.

Was ſonſt das Jaͤger-Recht betrifft/ giebt man
bey etlichen Herꝛſchafften von einem Wolff 30 Kreutzer.
Von einem Rehe 45 kr. Von einem Fuchſen 15 kr.
Von einem Haſen 6 kr. Von einem Dachſen 15 kr.
Von einem Marder 6 kr. Von einem Rebhun 6 kr.
Von einem Schnepffen oder wilden Gans 6 kr. Von
einer Endten 3 kr. Von einem Eichhorn 1 kr.

Andere gebens alſo: Von einem Hirſchen zu ſchieſ-
ſen und auszuwircken 1 fl. 30 kr. Von einem Galtſtuck
1 fl. Fuͤr einen groſſen und gewachſenen Baͤren 1 fl.
Von einem Rehe 30 kr. Von einem wilden Schwein/
doch daß der Kopf der Herꝛſchafft verbleibe 1 fl. Von
einem Luchſen 1 fl. Von einem Wolff 1 fl. Von ei-
nen Fuchſen zu ſchieſſen und auszuziehen 15 kr. Von ei-
nem Dachſen/ der Herꝛſchafft das Schmeer und die
Haut/ und dem Jaͤger das Fleiſch 6 kr. oder die Haut
dafuͤr. Von einem Haſen oder Marder 7 kr. 2 pfen.
Von einer Tauben oder Endten 3 kr. Von einem le-
bendigen Rebhun 6 kr. Von einem todten Reb- oder
Haſelhun 3 kr. Wann man aber mit den Unterthanen
jagt/ hat der Jaͤger/ man fange was man wolle/ kein
Jaͤger-Recht zu begehren/ als ſein Tagbrod und Nacht-
Mahlzeit. Was aber in Fallbaͤumen gefangen/ oder
von einem andern geſchoſſen wird/ davon giebt man
ihm das halbe Jaͤger-Recht/ oder was man ſonſt gut
befindet.

Zum Beſchluß/ fuͤge ich billich ſolgendes aus der
Bayriſchen Lands-Ordnung Part. III. Land-Recht tit.
16. artic.
2. hiebey: Wo ein Jaͤger/ Foͤrſter/ oder an-
dere/ den Bauersleuten ihr angebautes/ ſonderlich das
erwachſene Getrayd mit ihrer Unbeſcheidenheit fuͤrſaͤtz-
lich verderben/ demſelben ſoll das Weidwerck auf drey
Jahr niedergelegt/ und ſie dennoch zu Erſtattung des
Schadens angehalten werden. Waͤre zu wuͤnſchen/ diß
wuͤrde uͤberall beobachtet und gehandhabt.

Cap.
F f f f iij
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[597/0615] Zwoͤlfftes Buch/ Holtz und Weidwerck. 7. Soll Niemand die Phaſanen/ auſſer auf ſei- nem eignen Grunde/ wann er ſolche ſelbſten ziehet/ zu ſchieſſen oder zu fangen befugt ſeyn; die Auer- und Birckhanen mag auch Jeder auf ſeinem Grund/ wo er den Wildbahn eigenthumlich hat/ ſchieſſen; wo aber auf ihrem Grund und Boden der Wildbahn Kayſerlich iſt/ ſoll man ſich ſolches bey Straff enthalten; ſonderlich ſoll man der Phaſanhuͤner/ Auer- und Birckhennen ſchonen. 8. Die Haſelhuͤner aber betreffend/ verbleibt es bey dem alten Gebrauch/ weil ſie meiſtentheils in Schnuͤ- ren und Maͤſchen gefangen werden. 9. Von den Rebhuͤnern/ die man mit den Beeren faͤngt/ ſoll von jeder Kuͤtte ein junger Hahn/ und zwo Hennen/ als die alte und ein junge wieder loß gelaſ- ſen werden. Der Rebhuͤner-Fang ſoll waͤhren von S. Michaelis an/ biß auf den halben Februarii/ auſ- ſer mit der Paiß ſonſt nicht/ bey Straff 50 Reichs- thaler. 10. Allen Bauren/ Hauern und Jnnwohnern/ und ins gemein allen Unterthanen/ wird alles heimlich und offentliches Gejaid/ ſonderlich aber die Nachtgarn (auſ- ſer der Tennſtette/ ſo ihnen von ihren Obrigkeiten ver- laſſen worden) gantz und gar verbotten/ bey 30 Thaler Straff/ und Verlierung des Garns; oder wer es an Geld nicht vermoͤchte/ ſoll mit Gefaͤngnis geſtrafft wer- den/ den jenigen Herrſchafften aber/ ſo auſſer dem Kayſerl. Gehaͤge ligen/ und biß anhero in ruhiger Poſ- ſeß ſind/ denſelben und ihren Beſtand-Leuten ſolle die Lerchen mit dem Nachtgarn zu fangen unverwehrt ſeyn. 11. Wird bey Straff zwey Ducaten gebotten/ den Schafhunden/ damit ſie nicht auslauffen/ und das Wild jagen und beſchaͤdigen koͤnnen/ Bruͤgel an die Haͤlſe biß unter die Fuͤſſe anzuhaͤngen/ auch keine junge und ſchon halbgewachſene Windſpiel/ ſo ihnen zu dem Aufziehen gegeben werden/ mit in den Wald oder ins Feld zu nehmen; ſollen ſich auch die Schaͤfler mit Puͤchſen und Roͤhren in den Feld und Waͤldern nicht finden laſſen. Es ſoll gar kein Schaͤfler/ Scharffrich- ter oder Landgerichts-Diener/ und dergleichen Leute ſich gruͤn bekleiden/ auch die Bauren ihre Hund nicht mit ſich ins Felde bringen/ auch die jenigen/ ſo auf mittlere Voͤgel im Kayſerl. Gehaͤge zu ſchieſſen Erlaubnis haben/ ſollen keinen groſſen Hund bey ſich haben/ bey Verlierung ihrer Freyheit und 12 Thaler Straff. 12. Solle kein Landmann die verbottene Zain und Faͤllbaͤume aufrichten/ bey 100 Reichsthaler Pœn- fall. Noch andern aufzurichten geſtatten; wuͤrd aber ein Bauer daruͤber betretten/ ſoll er auf zwey Jahr im Stadtgraben zu Wien condemnirt ſeyn/ allda in den Eyſen zu arbeiten. Doch werden in den zweyen Obern Vierteln/ ob Wienerwald und ob Mainhartsberg/ die Fallbaͤume auf Marder/ Taxen/ Wildkatzen und der- gleichen zugelaſſen. 13. Jſt allen Burgern/ Jnnwohnern/ Bauren und Hauren/ und ins gemein maͤnniglich auſſer der Straſ- ſen/ Wegen und Stegen das Puͤchſen tragen im Kayſ. Gehaͤge verbotten; ſoll auch keine Gaiß ins Gehaͤge ge- trieben werden. 14. Wird allen geiſt- und weltlichen Landleuten/ und ſonſten maͤnniglich/ das Jagen und Schieſſen in Kayſerlichen Wildbahn/ Gejaidern und Gehaͤgen bey hoͤchſter Ungnad verbotten. 15. Solle auch den Forſtknechten das Schieſſen/ Zain und Fallbaͤume-legen nicht geſtattet werden. 16. Sollen den Phaſanen/ Reb- und Haſelhuͤ- nern/ Auer- und Birckhennen/ Raigern/ Endten und dergleichen Feder-Wildpret/ die Eyer nicht aus ih- ren Neſtern genommen und verwuͤſtet werden/ bey 30 Reichsthaler Straff. Und diß iſt der kurtze Jnhalt der Kayſerlichen juͤngſten Jaͤger-Ordnung. Was ſonſt das Jaͤger-Recht betrifft/ giebt man bey etlichen Herꝛſchafften von einem Wolff 30 Kreutzer. Von einem Rehe 45 kr. Von einem Fuchſen 15 kr. Von einem Haſen 6 kr. Von einem Dachſen 15 kr. Von einem Marder 6 kr. Von einem Rebhun 6 kr. Von einem Schnepffen oder wilden Gans 6 kr. Von einer Endten 3 kr. Von einem Eichhorn 1 kr. Andere gebens alſo: Von einem Hirſchen zu ſchieſ- ſen und auszuwircken 1 fl. 30 kr. Von einem Galtſtuck 1 fl. Fuͤr einen groſſen und gewachſenen Baͤren 1 fl. Von einem Rehe 30 kr. Von einem wilden Schwein/ doch daß der Kopf der Herꝛſchafft verbleibe 1 fl. Von einem Luchſen 1 fl. Von einem Wolff 1 fl. Von ei- nen Fuchſen zu ſchieſſen und auszuziehen 15 kr. Von ei- nem Dachſen/ der Herꝛſchafft das Schmeer und die Haut/ und dem Jaͤger das Fleiſch 6 kr. oder die Haut dafuͤr. Von einem Haſen oder Marder 7 kr. 2 pfen. Von einer Tauben oder Endten 3 kr. Von einem le- bendigen Rebhun 6 kr. Von einem todten Reb- oder Haſelhun 3 kr. Wann man aber mit den Unterthanen jagt/ hat der Jaͤger/ man fange was man wolle/ kein Jaͤger-Recht zu begehren/ als ſein Tagbrod und Nacht- Mahlzeit. Was aber in Fallbaͤumen gefangen/ oder von einem andern geſchoſſen wird/ davon giebt man ihm das halbe Jaͤger-Recht/ oder was man ſonſt gut befindet. Zum Beſchluß/ fuͤge ich billich ſolgendes aus der Bayriſchen Lands-Ordnung Part. III. Land-Recht tit. 16. artic. 2. hiebey: Wo ein Jaͤger/ Foͤrſter/ oder an- dere/ den Bauersleuten ihr angebautes/ ſonderlich das erwachſene Getrayd mit ihrer Unbeſcheidenheit fuͤrſaͤtz- lich verderben/ demſelben ſoll das Weidwerck auf drey Jahr niedergelegt/ und ſie dennoch zu Erſtattung des Schadens angehalten werden. Waͤre zu wuͤnſchen/ diß wuͤrde uͤberall beobachtet und gehandhabt. Cap. F f f f iij

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Zitationshilfe: Hohberg, Wolf Helmhard von: Georgica Curiosa. Bd. 2. Nürnberg, 1682, S. 597. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hohberg_georgica02_1682/615>, abgerufen am 24.11.2024.