Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Hohberg, Wolf Helmhard von: Georgica Curiosa. Bd. 1. Nürnberg, 1682.

Bild:
<< vorherige Seite

Des Adelichen Land- und Feld-Lebens
[Spaltenumbruch] lehrten Medici) wol zu hüten. Die Wurtzen mit Es-
sig gesotten/ und warm in dem Mund gehalten/ benimmt
das Zahnwehe/ reinigt die aussätzige und räudige Haut/
in Laugen gesotten/ und das Haubt gewaschen/ tödtets
die Läuse/ und vertreibt die Schuppen; die Fliegen zu
tödten/ lässt man sie in Milch sieden; so kans auch Maul-
würff/ Mäuse und Ratzen tödten/ wann das Pulver
davon mit Hönig und Mehl vermischt wird/ zu wel-
chen allen die schwartze Nießwurtz besser und kräffti-
ger ist.

Hepatica aurea, oder Trifolium aureum, das
gefüllte/ wird allein in den Gärten gefunden/ wird
Teutsch das gefüllte edle Leberkraut genennt/ oder Gul-
denklee/ hat Blätter fast wie die Haselwurtzen/ allein
also eingeschnitten/ daß es drey runde zusammgesetzte
Theil macht. Die Blumen kommen frühe im Lentzen/
ein jedes an seinem absonderlichen Stiel/ wächset gern
an schattichten feuchten Orten/ hat schöne liechtblaue/
bißweilen auch Veyelfarbe Blumen/ wird im Vollmond
ausgenommen und zertheilt.

Es gibt auch rothe/ einfache und gefüllte Blumen/
die letzten aber sind ungemein/ habe sie gleichwol gesehen/
ist mit dem Kraut der andern gantz gleich/ wie auch an
der Blume/ allein ist sie schön liechtroth.

Swertius stellt uns auch eine mit weissen/ und eine
mit Aschfarben einfachen Blumen für.

Die zarten Blätter und Blumen von dem edlen
Leberkraut/ werden im Früling zu Salaten und in die
Kräuter-Wein gebraucht/ wie Herr Stromer bezeu-
get.

Der Niderländische Königliche Gärtner sagt:
Wann der Saame davon im Vollmond an einen
[Spaltenumbruch] schattichten Ort/ oder in ein Geschirr/ etwan Finger breit
tief/ gesäet werde/ so ändere sich ihre Farbe verwunder-
lich/ sagt auch/ es sey eine Art mit blau und Veyelfarb
gescheckichten Blumen/ item/ etliche mit Dornen; be-
gehren keine Dung.

Der Wein/ darinn die Blätter gesotten/ dienet
die verstopffte Leber zu eröffnen/ befördert den Harn/
reinigt Blasen und Nieren/ und ist gut für die rothe hitzi-
ge Geschwulsten.

Die Hepatica Palustris aber/ ist mehr eine Art vom
Hanenfuß/ allein daß es nicht so brennend ist/ daher es
auch von etlichen Wasserhänlein und Ranunculus flu-
viatilis
genennt wird/ hat schöne weisse Blümlein fünf-
blätterich/ wächset gern in Wassern und Bächen/ blü-
het im Mayen und Brachmonat/ will gantz feuchten
sandichten Grund.

Hesperis, Nacht-Veyel/ ist eine Gattung de Vio-
lis matronalibus,
wiewol ich die rothe und weisse Gat-
tungen für Nacht-Veyel nicht erkennen kan/ weil sie ih-
ren Geruch so wol des Tags/ als des Nachts behalten.
Diese Art aber/ davon ich rede/ und die ich selbst in mei-
nem Garten gehabt/ ist zwar eine Art/ davon ihre dunckle
traurige Farb/ und der bey Tages fast unempfindliche/
zu Abends aber stärckere Geruch macht/ daß ich diese
für die rechte Nacht-Veyel halte/ sie hat Blätter und
Blumen fast wie die andern Veyel gestaltet; die Farb
aber der Blumen ist dunckel-braunlicht/ mit vielen
schwartzen subtilen Lineamenten/ wie mit zarten und
subtilen Netzlein durchzogen/ fast wie die Blühe an dem
Pilsenkraut/ aber dunckler/ blühet im Sommer/ und hat
des Abends einen Veyelgeruch/ kan vom Saamen/ oder
auch durch Zertheilung der Wurtzen im Früling vermeh-
ret werden.

Cap. XC.
Lathyris, Leucojum, Limonium, Linaria.
[Spaltenumbruch]

LAthyris Narbonensis, ist ein Kichern- oder Linsen-
Gewächs/ mit weissen/ liechtgelben oder leibfarben
Blümlein/ flichtet sich wie andere Legumina in die
Höhe auf/ und bekleidet die Lauberhütten und Geländer
gar zierlich; Herr Stromer nennet sie Spannische
Wicken/ sind theils mit schmalen/ theils aber mit brei-
ten Blättern/ hat den Namen Lathyris, weil sein
Saame fast den Springkörnern ähnlich sihet. Der Hol-
ländische Gärtner nennts nach seiner Garten-Gram-
matica Laderus,
und sagt/ man säe es an/ und daure
eine Pflantzen 10 oder 12 Jahr. Die Blumen sind an
Gestalt fast der Colutea gleich/ blühen von Anfang des
Julii/ biß zur Winters-Zeit. Der Saamen ist hart/
und muß vorhero ein paar Tag eingeweicht werden.

Das Eychstättische Garten-Buch hat zweyerley/
als Lathyrum peregrinum e coeruleo purpurascente
flore,
und Lathyrum peregrinum suaviter erubescen-
tem.

Der Königliche Holländische Gärtner sagt auch
von einer Spannischen Art/ mit gelben/ und Americani-
schen mit blauen Blumen; diese aber vergehen jährlich/
und lassen ihren Saamen; der dauerhafftige Lathyris
aber mit schmalen Blättern bleibt etliche Jahr.

Leucojum, Veyel/ sind an Farben gelb/ weiß/
roht/ Veyelfarb/ Fleischfarb/ weiß mit roth oder Pur-
[Spaltenumbruch] purfarb gesprengt/ Schwebelgelb und gelb guldener
Lack; Die gelben sind wegen ihres lieblichen Geruchs und
des Gebrauchs in der Artzney am meisten beliebt; der
Saam wird zwey Tag vor dem Vollmond gesäet/ so
werden etliche Stöcklein darunter gefüllt/ die man her-
nach in die Geschirr setzen kan. Die einfachen/ grossen/
gelben Cheiri ist eine prächtige Blume; die gesäeten/
wann sie drey oder vier Blätlein erreichen/ werden im
Vollmond umgesetzt/ wollen guten Grund/ gehörige
Wässerung/ und mittelmässigen Sonnenschein.

Diese gelben Veyel aber soll man über zwey Jahr
lang nicht über Winter lassen/ denn bleiben sie länger/
so nehmen die Grösse der Blumen Blätter ab; am besten
ist/ man säe sie alle Jahr im Vollmond/ haben gern ein
gutes Erdreich/ wie die Negelein.

Sie kommen besser in den Geschirren/ als im Feld
fort/ daß man sie gegen den Winter desto bequemlicher
kan ins Trocken unterbringen/ so setzen sie lieber zu/
denn wiewol sie die Kälte nicht förchten/ so nehmen doch
die Nebenschößling von der übrigen Nässe gern schaden/
so durch das Einsetzen kan verhütet werden/ die dicken/ sey
was Farb es wolle/ weil sie keinen Saamen tragen/
müssen alle durch abgebrochene frische Zweiglein/ wie
die Negelein/ fortgepflantzt und also vermehret seyn. Die
Zweiglein werden unten zerknirschet/ im Früling in gute

fette

Des Adelichen Land- und Feld-Lebens
[Spaltenumbruch] lehrten Medici) wol zu huͤten. Die Wurtzen mit Eſ-
ſig geſotten/ und warm in dem Mund gehalten/ benimmt
das Zahnwehe/ reinigt die ausſaͤtzige und raͤudige Haut/
in Laugen geſotten/ und das Haubt gewaſchen/ toͤdtets
die Laͤuſe/ und vertreibt die Schuppen; die Fliegen zu
toͤdten/ laͤſſt man ſie in Milch ſieden; ſo kans auch Maul-
wuͤrff/ Maͤuſe und Ratzen toͤdten/ wann das Pulver
davon mit Hoͤnig und Mehl vermiſcht wird/ zu wel-
chen allen die ſchwartze Nießwurtz beſſer und kraͤffti-
ger iſt.

Hepatica aurea, oder Trifolium aureum, das
gefuͤllte/ wird allein in den Gaͤrten gefunden/ wird
Teutſch das gefuͤllte edle Leberkraut genennt/ oder Gul-
denklee/ hat Blaͤtter faſt wie die Haſelwurtzen/ allein
alſo eingeſchnitten/ daß es drey runde zuſammgeſetzte
Theil macht. Die Blumen kommen fruͤhe im Lentzen/
ein jedes an ſeinem abſonderlichen Stiel/ waͤchſet gern
an ſchattichten feuchten Orten/ hat ſchoͤne liechtblaue/
bißweilen auch Veyelfarbe Blumen/ wird im Vollmond
ausgenommen und zertheilt.

Es gibt auch rothe/ einfache und gefuͤllte Blumen/
die letzten aber ſind ungemein/ habe ſie gleichwol geſehen/
iſt mit dem Kraut der andern gantz gleich/ wie auch an
der Blume/ allein iſt ſie ſchoͤn liechtroth.

Swertius ſtellt uns auch eine mit weiſſen/ und eine
mit Aſchfarben einfachen Blumen fuͤr.

Die zarten Blaͤtter und Blumen von dem edlen
Leberkraut/ werden im Fruͤling zu Salaten und in die
Kraͤuter-Wein gebraucht/ wie Herr Stromer bezeu-
get.

Der Niderlaͤndiſche Koͤnigliche Gaͤrtner ſagt:
Wann der Saame davon im Vollmond an einen
[Spaltenumbruch] ſchattichten Ort/ oder in ein Geſchirr/ etwan Finger breit
tief/ geſaͤet werde/ ſo aͤndere ſich ihre Farbe verwunder-
lich/ ſagt auch/ es ſey eine Art mit blau und Veyelfarb
geſcheckichten Blumen/ item/ etliche mit Dornen; be-
gehren keine Dung.

Der Wein/ darinn die Blaͤtter geſotten/ dienet
die verſtopffte Leber zu eroͤffnen/ befoͤrdert den Harn/
reinigt Blaſen und Nieren/ und iſt gut fuͤr die rothe hitzi-
ge Geſchwulſten.

Die Hepatica Paluſtris aber/ iſt mehr eine Art vom
Hanenfuß/ allein daß es nicht ſo brennend iſt/ daher es
auch von etlichen Waſſerhaͤnlein und Ranunculus flu-
viatilis
genennt wird/ hat ſchoͤne weiſſe Bluͤmlein fuͤnf-
blaͤtterich/ waͤchſet gern in Waſſern und Baͤchen/ bluͤ-
het im Mayen und Brachmonat/ will gantz feuchten
ſandichten Grund.

Heſperis, Nacht-Veyel/ iſt eine Gattung de Vio-
lis matronalibus,
wiewol ich die rothe und weiſſe Gat-
tungen fuͤr Nacht-Veyel nicht erkennen kan/ weil ſie ih-
ren Geruch ſo wol des Tags/ als des Nachts behalten.
Dieſe Art aber/ davon ich rede/ und die ich ſelbſt in mei-
nem Garten gehabt/ iſt zwar eine Art/ davon ihre dunckle
traurige Farb/ und der bey Tages faſt unempfindliche/
zu Abends aber ſtaͤrckere Geruch macht/ daß ich dieſe
fuͤr die rechte Nacht-Veyel halte/ ſie hat Blaͤtter und
Blumen faſt wie die andern Veyel geſtaltet; die Farb
aber der Blumen iſt dunckel-braunlicht/ mit vielen
ſchwartzen ſubtilen Lineamenten/ wie mit zarten und
ſubtilen Netzlein durchzogen/ faſt wie die Bluͤhe an dem
Pilſenkraut/ aber dunckler/ bluͤhet im Sommer/ und hat
des Abends einen Veyelgeruch/ kan vom Saamen/ oder
auch durch Zertheilung der Wurtzen im Fruͤling vermeh-
ret werden.

Cap. XC.
Lathyris, Leucojum, Limonium, Linaria.
[Spaltenumbruch]

LAthyris Narbonenſis, iſt ein Kichern- oder Linſen-
Gewaͤchs/ mit weiſſen/ liechtgelben oder leibfarben
Bluͤmlein/ flichtet ſich wie andere Legumina in die
Hoͤhe auf/ und bekleidet die Lauberhuͤtten und Gelaͤnder
gar zierlich; Herꝛ Stromer nennet ſie Spanniſche
Wicken/ ſind theils mit ſchmalen/ theils aber mit brei-
ten Blaͤttern/ hat den Namen Lathyris, weil ſein
Saame faſt den Springkoͤrnern aͤhnlich ſihet. Der Hol-
laͤndiſche Gaͤrtner nennts nach ſeiner Garten-Gram-
matica Laderus,
und ſagt/ man ſaͤe es an/ und daure
eine Pflantzen 10 oder 12 Jahr. Die Blumen ſind an
Geſtalt faſt der Colutea gleich/ bluͤhen von Anfang des
Julii/ biß zur Winters-Zeit. Der Saamen iſt hart/
und muß vorhero ein paar Tag eingeweicht werden.

Das Eychſtaͤttiſche Garten-Buch hat zweyerley/
als Lathyrum peregrinum è cœruleo purpuraſcente
flore,
und Lathyrum peregrinum ſuaviter erubeſcen-
tem.

Der Koͤnigliche Hollaͤndiſche Gaͤrtner ſagt auch
von einer Spanniſchen Art/ mit gelben/ und Americani-
ſchen mit blauen Blumen; dieſe aber vergehen jaͤhrlich/
und laſſen ihren Saamen; der dauerhafftige Lathyris
aber mit ſchmalen Blaͤttern bleibt etliche Jahr.

Leucojum, Veyel/ ſind an Farben gelb/ weiß/
roht/ Veyelfarb/ Fleiſchfarb/ weiß mit roth oder Pur-
[Spaltenumbruch] purfarb geſprengt/ Schwebelgelb und gelb guldener
Lack; Die gelben ſind wegen ihres lieblichen Geruchs und
des Gebrauchs in der Artzney am meiſten beliebt; der
Saam wird zwey Tag vor dem Vollmond geſaͤet/ ſo
werden etliche Stoͤcklein darunter gefuͤllt/ die man her-
nach in die Geſchirr ſetzen kan. Die einfachen/ groſſen/
gelben Cheiri iſt eine praͤchtige Blume; die geſaͤeten/
wann ſie drey oder vier Blaͤtlein erreichen/ werden im
Vollmond umgeſetzt/ wollen guten Grund/ gehoͤrige
Waͤſſerung/ und mittelmaͤſſigen Sonnenſchein.

Dieſe gelben Veyel aber ſoll man uͤber zwey Jahr
lang nicht uͤber Winter laſſen/ denn bleiben ſie laͤnger/
ſo nehmen die Groͤſſe der Blumen Blaͤtter ab; am beſten
iſt/ man ſaͤe ſie alle Jahr im Vollmond/ haben gern ein
gutes Erdreich/ wie die Negelein.

Sie kommen beſſer in den Geſchirren/ als im Feld
fort/ daß man ſie gegen den Winter deſto bequemlicher
kan ins Trocken unterbringen/ ſo ſetzen ſie lieber zu/
denn wiewol ſie die Kaͤlte nicht foͤrchten/ ſo nehmen doch
die Nebenſchoͤßling von der uͤbrigen Naͤſſe gern ſchaden/
ſo durch das Einſetzen kan verhuͤtet werden/ die dicken/ ſey
was Farb es wolle/ weil ſie keinen Saamen tragen/
muͤſſen alle durch abgebrochene friſche Zweiglein/ wie
die Negelein/ fortgepflantzt und alſo vermehret ſeyn. Die
Zweiglein werden unten zerknirſchet/ im Fruͤling in gute

fette
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0710" n="674[672]"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Des Adelichen Land- und Feld-Lebens</hi></fw><lb/><cb/>
lehrten <hi rendition="#aq">Medici</hi>) wol zu hu&#x0364;ten. Die Wurtzen mit E&#x017F;-<lb/>
&#x017F;ig ge&#x017F;otten/ und warm in dem Mund gehalten/ benimmt<lb/>
das Zahnwehe/ reinigt die aus&#x017F;a&#x0364;tzige und ra&#x0364;udige Haut/<lb/>
in Laugen ge&#x017F;otten/ und das Haubt gewa&#x017F;chen/ to&#x0364;dtets<lb/>
die La&#x0364;u&#x017F;e/ und vertreibt die Schuppen; die Fliegen zu<lb/>
to&#x0364;dten/ la&#x0364;&#x017F;&#x017F;t man &#x017F;ie in Milch &#x017F;ieden; &#x017F;o kans auch Maul-<lb/>
wu&#x0364;rff/ Ma&#x0364;u&#x017F;e und Ratzen to&#x0364;dten/ wann das Pulver<lb/>
davon mit Ho&#x0364;nig und Mehl vermi&#x017F;cht wird/ zu wel-<lb/>
chen allen die &#x017F;chwartze Nießwurtz be&#x017F;&#x017F;er und kra&#x0364;ffti-<lb/>
ger i&#x017F;t.</p><lb/>
            <p><hi rendition="#aq">Hepatica aurea,</hi> oder <hi rendition="#aq">Trifolium aureum,</hi> das<lb/>
gefu&#x0364;llte/ wird allein in den Ga&#x0364;rten gefunden/ wird<lb/>
Teut&#x017F;ch das gefu&#x0364;llte edle Leberkraut genennt/ oder Gul-<lb/>
denklee/ hat Bla&#x0364;tter fa&#x017F;t wie die Ha&#x017F;elwurtzen/ allein<lb/>
al&#x017F;o einge&#x017F;chnitten/ daß es drey runde zu&#x017F;ammge&#x017F;etzte<lb/>
Theil macht. Die Blumen kommen fru&#x0364;he im Lentzen/<lb/>
ein jedes an &#x017F;einem ab&#x017F;onderlichen Stiel/ wa&#x0364;ch&#x017F;et gern<lb/>
an &#x017F;chattichten feuchten Orten/ hat &#x017F;cho&#x0364;ne liechtblaue/<lb/>
bißweilen auch Veyelfarbe Blumen/ wird im Vollmond<lb/>
ausgenommen und zertheilt.</p><lb/>
            <p>Es gibt auch rothe/ einfache und gefu&#x0364;llte Blumen/<lb/>
die letzten aber &#x017F;ind ungemein/ habe &#x017F;ie gleichwol ge&#x017F;ehen/<lb/>
i&#x017F;t mit dem Kraut der andern gantz gleich/ wie auch an<lb/>
der Blume/ allein i&#x017F;t &#x017F;ie &#x017F;cho&#x0364;n liechtroth.</p><lb/>
            <p><hi rendition="#aq">Swertius</hi> &#x017F;tellt uns auch eine mit wei&#x017F;&#x017F;en/ und eine<lb/>
mit A&#x017F;chfarben einfachen Blumen fu&#x0364;r.</p><lb/>
            <p>Die zarten Bla&#x0364;tter und Blumen von dem edlen<lb/>
Leberkraut/ werden im Fru&#x0364;ling zu Salaten und in die<lb/>
Kra&#x0364;uter-Wein gebraucht/ wie Herr Stromer bezeu-<lb/>
get.</p><lb/>
            <p>Der Niderla&#x0364;ndi&#x017F;che Ko&#x0364;nigliche Ga&#x0364;rtner &#x017F;agt:<lb/>
Wann der Saame davon im Vollmond an einen<lb/><cb/>
&#x017F;chattichten Ort/ oder in ein Ge&#x017F;chirr/ etwan Finger breit<lb/>
tief/ ge&#x017F;a&#x0364;et werde/ &#x017F;o a&#x0364;ndere &#x017F;ich ihre Farbe verwunder-<lb/>
lich/ &#x017F;agt auch/ es &#x017F;ey eine Art mit blau und Veyelfarb<lb/>
ge&#x017F;checkichten Blumen/ item/ etliche mit Dornen; be-<lb/>
gehren keine Dung.</p><lb/>
            <p>Der Wein/ darinn die Bla&#x0364;tter ge&#x017F;otten/ dienet<lb/>
die ver&#x017F;topffte Leber zu ero&#x0364;ffnen/ befo&#x0364;rdert den Harn/<lb/>
reinigt Bla&#x017F;en und Nieren/ und i&#x017F;t gut fu&#x0364;r die rothe hitzi-<lb/>
ge Ge&#x017F;chwul&#x017F;ten.</p><lb/>
            <p>Die <hi rendition="#aq">Hepatica Palu&#x017F;tris</hi> aber/ i&#x017F;t mehr eine Art vom<lb/>
Hanenfuß/ allein daß es nicht &#x017F;o brennend i&#x017F;t/ daher es<lb/>
auch von etlichen Wa&#x017F;&#x017F;erha&#x0364;nlein und <hi rendition="#aq">Ranunculus flu-<lb/>
viatilis</hi> genennt wird/ hat &#x017F;cho&#x0364;ne wei&#x017F;&#x017F;e Blu&#x0364;mlein fu&#x0364;nf-<lb/>
bla&#x0364;tterich/ wa&#x0364;ch&#x017F;et gern in Wa&#x017F;&#x017F;ern und Ba&#x0364;chen/ blu&#x0364;-<lb/>
het im Mayen und Brachmonat/ will gantz feuchten<lb/>
&#x017F;andichten Grund.</p><lb/>
            <p><hi rendition="#aq">He&#x017F;peris,</hi> Nacht-Veyel/ i&#x017F;t eine Gattung <hi rendition="#aq">de Vio-<lb/>
lis matronalibus,</hi> wiewol ich die rothe und wei&#x017F;&#x017F;e Gat-<lb/>
tungen fu&#x0364;r Nacht-Veyel nicht erkennen kan/ weil &#x017F;ie ih-<lb/>
ren Geruch &#x017F;o wol des Tags/ als des Nachts behalten.<lb/>
Die&#x017F;e Art aber/ davon ich rede/ und die ich &#x017F;elb&#x017F;t in mei-<lb/>
nem Garten gehabt/ i&#x017F;t zwar eine Art/ davon ihre dunckle<lb/>
traurige Farb/ und der bey Tages fa&#x017F;t unempfindliche/<lb/>
zu Abends aber &#x017F;ta&#x0364;rckere Geruch macht/ daß ich die&#x017F;e<lb/>
fu&#x0364;r die rechte Nacht-Veyel halte/ &#x017F;ie hat Bla&#x0364;tter und<lb/>
Blumen fa&#x017F;t wie die andern Veyel ge&#x017F;taltet; die Farb<lb/>
aber der Blumen i&#x017F;t dunckel-braunlicht/ mit vielen<lb/>
&#x017F;chwartzen &#x017F;ubtilen <hi rendition="#aq">Lineamen</hi>ten/ wie mit zarten und<lb/>
&#x017F;ubtilen Netzlein durchzogen/ fa&#x017F;t wie die Blu&#x0364;he an dem<lb/>
Pil&#x017F;enkraut/ aber dunckler/ blu&#x0364;het im Sommer/ und hat<lb/>
des Abends einen Veyelgeruch/ kan vom Saamen/ oder<lb/>
auch durch Zertheilung der Wurtzen im Fru&#x0364;ling vermeh-<lb/>
ret werden.</p>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head> <hi rendition="#aq"><hi rendition="#g"><hi rendition="#k">Cap.</hi> XC</hi>.<lb/>
Lathyris, Leucojum, Limonium, Linaria.</hi> </head><lb/>
            <cb/>
            <p><hi rendition="#aq"><hi rendition="#in">L</hi>Athyris Narbonen&#x017F;is,</hi> i&#x017F;t ein Kichern- oder Lin&#x017F;en-<lb/>
Gewa&#x0364;chs/ mit wei&#x017F;&#x017F;en/ liechtgelben oder leibfarben<lb/>
Blu&#x0364;mlein/ flichtet &#x017F;ich wie andere <hi rendition="#aq">Legumina</hi> in die<lb/>
Ho&#x0364;he auf/ und bekleidet die Lauberhu&#x0364;tten und Gela&#x0364;nder<lb/>
gar zierlich; Her&#xA75B; Stromer nennet &#x017F;ie Spanni&#x017F;che<lb/>
Wicken/ &#x017F;ind theils mit &#x017F;chmalen/ theils aber mit brei-<lb/>
ten Bla&#x0364;ttern/ hat den Namen <hi rendition="#aq">Lathyris,</hi> weil &#x017F;ein<lb/>
Saame fa&#x017F;t den Springko&#x0364;rnern a&#x0364;hnlich &#x017F;ihet. Der Hol-<lb/>
la&#x0364;ndi&#x017F;che Ga&#x0364;rtner nennts nach &#x017F;einer Garten-<hi rendition="#aq">Gram-<lb/>
matica Laderus,</hi> und &#x017F;agt/ man &#x017F;a&#x0364;e es an/ und daure<lb/>
eine Pflantzen 10 oder 12 Jahr. Die Blumen &#x017F;ind an<lb/>
Ge&#x017F;talt fa&#x017F;t der <hi rendition="#aq">Colutea</hi> gleich/ blu&#x0364;hen von Anfang des<lb/>
Julii/ biß zur Winters-Zeit. Der Saamen i&#x017F;t hart/<lb/>
und muß vorhero ein paar Tag eingeweicht werden.</p><lb/>
            <p>Das Eych&#x017F;ta&#x0364;tti&#x017F;che Garten-Buch hat zweyerley/<lb/>
als <hi rendition="#aq">Lathyrum peregrinum è c&#x0153;ruleo purpura&#x017F;cente<lb/>
flore,</hi> und <hi rendition="#aq">Lathyrum peregrinum &#x017F;uaviter erube&#x017F;cen-<lb/>
tem.</hi></p><lb/>
            <p>Der Ko&#x0364;nigliche Holla&#x0364;ndi&#x017F;che Ga&#x0364;rtner &#x017F;agt auch<lb/>
von einer Spanni&#x017F;chen Art/ mit gelben/ und Americani-<lb/>
&#x017F;chen mit blauen Blumen; die&#x017F;e aber vergehen ja&#x0364;hrlich/<lb/>
und la&#x017F;&#x017F;en ihren Saamen; der dauerhafftige <hi rendition="#aq">Lathyris</hi><lb/>
aber mit &#x017F;chmalen Bla&#x0364;ttern bleibt etliche Jahr.</p><lb/>
            <p><hi rendition="#aq">Leucojum,</hi> Veyel/ &#x017F;ind an Farben gelb/ weiß/<lb/>
roht/ Veyelfarb/ Flei&#x017F;chfarb/ weiß mit roth oder Pur-<lb/><cb/>
purfarb ge&#x017F;prengt/ Schwebelgelb und gelb guldener<lb/>
Lack; Die gelben &#x017F;ind wegen ihres lieblichen Geruchs und<lb/>
des Gebrauchs in der Artzney am mei&#x017F;ten beliebt; der<lb/>
Saam wird zwey Tag vor dem Vollmond ge&#x017F;a&#x0364;et/ &#x017F;o<lb/>
werden etliche Sto&#x0364;cklein darunter gefu&#x0364;llt/ die man her-<lb/>
nach in die Ge&#x017F;chirr &#x017F;etzen kan. Die einfachen/ gro&#x017F;&#x017F;en/<lb/>
gelben <hi rendition="#aq">Cheiri</hi> i&#x017F;t eine pra&#x0364;chtige Blume; die ge&#x017F;a&#x0364;eten/<lb/>
wann &#x017F;ie drey oder vier Bla&#x0364;tlein erreichen/ werden im<lb/>
Vollmond umge&#x017F;etzt/ wollen guten Grund/ geho&#x0364;rige<lb/>
Wa&#x0364;&#x017F;&#x017F;erung/ und mittelma&#x0364;&#x017F;&#x017F;igen Sonnen&#x017F;chein.</p><lb/>
            <p>Die&#x017F;e gelben Veyel aber &#x017F;oll man u&#x0364;ber zwey Jahr<lb/>
lang nicht u&#x0364;ber Winter la&#x017F;&#x017F;en/ denn bleiben &#x017F;ie la&#x0364;nger/<lb/>
&#x017F;o nehmen die Gro&#x0364;&#x017F;&#x017F;e der Blumen Bla&#x0364;tter ab; am be&#x017F;ten<lb/>
i&#x017F;t/ man &#x017F;a&#x0364;e &#x017F;ie alle Jahr im Vollmond/ haben gern ein<lb/>
gutes Erdreich/ wie die Negelein.</p><lb/>
            <p>Sie kommen be&#x017F;&#x017F;er in den Ge&#x017F;chirren/ als im Feld<lb/>
fort/ daß man &#x017F;ie gegen den Winter de&#x017F;to bequemlicher<lb/>
kan ins Trocken unterbringen/ &#x017F;o &#x017F;etzen &#x017F;ie lieber zu/<lb/>
denn wiewol &#x017F;ie die Ka&#x0364;lte nicht fo&#x0364;rchten/ &#x017F;o nehmen doch<lb/>
die Neben&#x017F;cho&#x0364;ßling von der u&#x0364;brigen Na&#x0364;&#x017F;&#x017F;e gern &#x017F;chaden/<lb/>
&#x017F;o durch das Ein&#x017F;etzen kan verhu&#x0364;tet werden/ die dicken/ &#x017F;ey<lb/>
was Farb es wolle/ weil &#x017F;ie keinen Saamen tragen/<lb/>
mu&#x0364;&#x017F;&#x017F;en alle durch abgebrochene fri&#x017F;che Zweiglein/ wie<lb/>
die Negelein/ fortgepflantzt und al&#x017F;o vermehret &#x017F;eyn. Die<lb/>
Zweiglein werden unten zerknir&#x017F;chet/ im Fru&#x0364;ling in gute<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">fette</fw><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[674[672]/0710] Des Adelichen Land- und Feld-Lebens lehrten Medici) wol zu huͤten. Die Wurtzen mit Eſ- ſig geſotten/ und warm in dem Mund gehalten/ benimmt das Zahnwehe/ reinigt die ausſaͤtzige und raͤudige Haut/ in Laugen geſotten/ und das Haubt gewaſchen/ toͤdtets die Laͤuſe/ und vertreibt die Schuppen; die Fliegen zu toͤdten/ laͤſſt man ſie in Milch ſieden; ſo kans auch Maul- wuͤrff/ Maͤuſe und Ratzen toͤdten/ wann das Pulver davon mit Hoͤnig und Mehl vermiſcht wird/ zu wel- chen allen die ſchwartze Nießwurtz beſſer und kraͤffti- ger iſt. Hepatica aurea, oder Trifolium aureum, das gefuͤllte/ wird allein in den Gaͤrten gefunden/ wird Teutſch das gefuͤllte edle Leberkraut genennt/ oder Gul- denklee/ hat Blaͤtter faſt wie die Haſelwurtzen/ allein alſo eingeſchnitten/ daß es drey runde zuſammgeſetzte Theil macht. Die Blumen kommen fruͤhe im Lentzen/ ein jedes an ſeinem abſonderlichen Stiel/ waͤchſet gern an ſchattichten feuchten Orten/ hat ſchoͤne liechtblaue/ bißweilen auch Veyelfarbe Blumen/ wird im Vollmond ausgenommen und zertheilt. Es gibt auch rothe/ einfache und gefuͤllte Blumen/ die letzten aber ſind ungemein/ habe ſie gleichwol geſehen/ iſt mit dem Kraut der andern gantz gleich/ wie auch an der Blume/ allein iſt ſie ſchoͤn liechtroth. Swertius ſtellt uns auch eine mit weiſſen/ und eine mit Aſchfarben einfachen Blumen fuͤr. Die zarten Blaͤtter und Blumen von dem edlen Leberkraut/ werden im Fruͤling zu Salaten und in die Kraͤuter-Wein gebraucht/ wie Herr Stromer bezeu- get. Der Niderlaͤndiſche Koͤnigliche Gaͤrtner ſagt: Wann der Saame davon im Vollmond an einen ſchattichten Ort/ oder in ein Geſchirr/ etwan Finger breit tief/ geſaͤet werde/ ſo aͤndere ſich ihre Farbe verwunder- lich/ ſagt auch/ es ſey eine Art mit blau und Veyelfarb geſcheckichten Blumen/ item/ etliche mit Dornen; be- gehren keine Dung. Der Wein/ darinn die Blaͤtter geſotten/ dienet die verſtopffte Leber zu eroͤffnen/ befoͤrdert den Harn/ reinigt Blaſen und Nieren/ und iſt gut fuͤr die rothe hitzi- ge Geſchwulſten. Die Hepatica Paluſtris aber/ iſt mehr eine Art vom Hanenfuß/ allein daß es nicht ſo brennend iſt/ daher es auch von etlichen Waſſerhaͤnlein und Ranunculus flu- viatilis genennt wird/ hat ſchoͤne weiſſe Bluͤmlein fuͤnf- blaͤtterich/ waͤchſet gern in Waſſern und Baͤchen/ bluͤ- het im Mayen und Brachmonat/ will gantz feuchten ſandichten Grund. Heſperis, Nacht-Veyel/ iſt eine Gattung de Vio- lis matronalibus, wiewol ich die rothe und weiſſe Gat- tungen fuͤr Nacht-Veyel nicht erkennen kan/ weil ſie ih- ren Geruch ſo wol des Tags/ als des Nachts behalten. Dieſe Art aber/ davon ich rede/ und die ich ſelbſt in mei- nem Garten gehabt/ iſt zwar eine Art/ davon ihre dunckle traurige Farb/ und der bey Tages faſt unempfindliche/ zu Abends aber ſtaͤrckere Geruch macht/ daß ich dieſe fuͤr die rechte Nacht-Veyel halte/ ſie hat Blaͤtter und Blumen faſt wie die andern Veyel geſtaltet; die Farb aber der Blumen iſt dunckel-braunlicht/ mit vielen ſchwartzen ſubtilen Lineamenten/ wie mit zarten und ſubtilen Netzlein durchzogen/ faſt wie die Bluͤhe an dem Pilſenkraut/ aber dunckler/ bluͤhet im Sommer/ und hat des Abends einen Veyelgeruch/ kan vom Saamen/ oder auch durch Zertheilung der Wurtzen im Fruͤling vermeh- ret werden. Cap. XC. Lathyris, Leucojum, Limonium, Linaria. LAthyris Narbonenſis, iſt ein Kichern- oder Linſen- Gewaͤchs/ mit weiſſen/ liechtgelben oder leibfarben Bluͤmlein/ flichtet ſich wie andere Legumina in die Hoͤhe auf/ und bekleidet die Lauberhuͤtten und Gelaͤnder gar zierlich; Herꝛ Stromer nennet ſie Spanniſche Wicken/ ſind theils mit ſchmalen/ theils aber mit brei- ten Blaͤttern/ hat den Namen Lathyris, weil ſein Saame faſt den Springkoͤrnern aͤhnlich ſihet. Der Hol- laͤndiſche Gaͤrtner nennts nach ſeiner Garten-Gram- matica Laderus, und ſagt/ man ſaͤe es an/ und daure eine Pflantzen 10 oder 12 Jahr. Die Blumen ſind an Geſtalt faſt der Colutea gleich/ bluͤhen von Anfang des Julii/ biß zur Winters-Zeit. Der Saamen iſt hart/ und muß vorhero ein paar Tag eingeweicht werden. Das Eychſtaͤttiſche Garten-Buch hat zweyerley/ als Lathyrum peregrinum è cœruleo purpuraſcente flore, und Lathyrum peregrinum ſuaviter erubeſcen- tem. Der Koͤnigliche Hollaͤndiſche Gaͤrtner ſagt auch von einer Spanniſchen Art/ mit gelben/ und Americani- ſchen mit blauen Blumen; dieſe aber vergehen jaͤhrlich/ und laſſen ihren Saamen; der dauerhafftige Lathyris aber mit ſchmalen Blaͤttern bleibt etliche Jahr. Leucojum, Veyel/ ſind an Farben gelb/ weiß/ roht/ Veyelfarb/ Fleiſchfarb/ weiß mit roth oder Pur- purfarb geſprengt/ Schwebelgelb und gelb guldener Lack; Die gelben ſind wegen ihres lieblichen Geruchs und des Gebrauchs in der Artzney am meiſten beliebt; der Saam wird zwey Tag vor dem Vollmond geſaͤet/ ſo werden etliche Stoͤcklein darunter gefuͤllt/ die man her- nach in die Geſchirr ſetzen kan. Die einfachen/ groſſen/ gelben Cheiri iſt eine praͤchtige Blume; die geſaͤeten/ wann ſie drey oder vier Blaͤtlein erreichen/ werden im Vollmond umgeſetzt/ wollen guten Grund/ gehoͤrige Waͤſſerung/ und mittelmaͤſſigen Sonnenſchein. Dieſe gelben Veyel aber ſoll man uͤber zwey Jahr lang nicht uͤber Winter laſſen/ denn bleiben ſie laͤnger/ ſo nehmen die Groͤſſe der Blumen Blaͤtter ab; am beſten iſt/ man ſaͤe ſie alle Jahr im Vollmond/ haben gern ein gutes Erdreich/ wie die Negelein. Sie kommen beſſer in den Geſchirren/ als im Feld fort/ daß man ſie gegen den Winter deſto bequemlicher kan ins Trocken unterbringen/ ſo ſetzen ſie lieber zu/ denn wiewol ſie die Kaͤlte nicht foͤrchten/ ſo nehmen doch die Nebenſchoͤßling von der uͤbrigen Naͤſſe gern ſchaden/ ſo durch das Einſetzen kan verhuͤtet werden/ die dicken/ ſey was Farb es wolle/ weil ſie keinen Saamen tragen/ muͤſſen alle durch abgebrochene friſche Zweiglein/ wie die Negelein/ fortgepflantzt und alſo vermehret ſeyn. Die Zweiglein werden unten zerknirſchet/ im Fruͤling in gute fette

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/hohberg_georgica01_1682
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/hohberg_georgica01_1682/710
Zitationshilfe: Hohberg, Wolf Helmhard von: Georgica Curiosa. Bd. 1. Nürnberg, 1682, S. 674[672]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hohberg_georgica01_1682/710>, abgerufen am 20.11.2024.