Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Hohberg, Wolf Helmhard von: Georgica Curiosa. Bd. 1. Nürnberg, 1682.

Bild:
<< vorherige Seite
Sechstes Buch/ Blumen-Garten.
Cap. XXII.
Bohnenbaum/ Anagyris, Borametz, Buxus deaurata und
Lycium.
[Spaltenumbruch]

BOhnenbaum/ Anagyris oder Laburnum, wäch-
set in Italia, sonderlich in Apulia, wie auch in
Franckreich und Hispanien/ bey uns muß er über
Winter eingesetzt und vor der Kälte verwahret werden/
ist von zweyerley Art/ der erste ist ein Strauch/ kan aber
durch Fleiß des Gärtners zu einem Baum erwachsen;
hat gelbschwartze Rinden und bleiches Holtz; die Blät-
ter sind drey und drey zusamm gesetzt/ oben grün und
unten grau/ länglecht und zugespitzt/ ist eines widerwer-
tigen üblen und stinckenden Geruchs.

Es ist aber noch eine Art/ die nicht stincket/ diese
hat etwas breitere und rundlichte/ das andere aber schma-
le Blätter/ hat ein Holtz auswendig gelblicht/ inwen-
dig im Marck schwartz/ wie das Franzosen-Holtz/ und
dermassen hart/ daß auch das schärffeste Eisen davon
stumpf wird/ blühen beede im Majo und Junio, und tra-
gen Goldfarbe Blumen; nach der Blühe folgen Schöt-
lein Fingers lang und Daumens breit/ in welchen drey
oder vier Bohnen ligen/ die sind erstlich weiß/ darnach
Purpurfärbig/ und endlich blauschwartz/ geformt schier
wie eine Nieren/ wird von den Nebenschößlein/ wie auch
von dem Saamen/ fortgeziegelt.

Herr Stromer in seiner Horticultura Laurenber-
giana
schreibt/ er möge die Winters-Kälte wol leiden/
im Sommer aber verlange er bißweilen frisches Was-
ser.

Die Blätter eines Quintels schwer in süssem Wein
getruncken/ befördern/ nach Dioscoridis Meynung/ die
Geburt und Menses, und machen den schweren Athem
und den Kopfwehe leichter; der Saame gegessen/ er-
weckt ein starckes Würgen und Brechen/ deßwegen er
zu meiden.

Der aus der Wurtzen gepresste Safft zertheilet/
vertreibt und zeitiget; die zerstossene Blätter aufgelegt/
legen die Geschwulst; das Holtz gibt gute Bögen zum
schiessen/ wird auch wegen seiner Schwärtze bisweilen
für Ebenholtz verkaufft.

Borametz, wächst in Tartaria, in der Landschafft
Zanolha, da die Jnnwohner einen Kern/ wie die Me-
lon-Kerne/ doch ein wenig länger/ aussäen/ daraus er-
wächst ein Kraut wie ein Lamm/ dem es mit Füssen/
Haubt/ Ohren und Wollen gleichet; die Woll ist zart
und rein/ davon macht man Hauben/ wie bey uns aus
der Baumwollen/ das Fleisch gleichet den Krebsen/ ist
süß und sehr wolgeschmack/ und wann man darein schnei-
det/ laufft Blut/ oder ein rother Safft/ daraus. Das
Kraut treibet einen hohen Stengel/ und stehet an des
Lamms Nabel/ und bleibt so lang es ein grünes Kraut
herum zu verzehren hat; wann solches vergangen/ so
welcket und erstirbt diß Frucht-Thier (wie sie von Herrn
Harsdörffer in delit. Math. & Phys. T. 3. p. 10. quaest.
40. genennet wird) der Wolf trachtet dieser Frucht sehr
nach/ und frisst es lieber als nichts anders. Wiewol
nun dieses bey uns unbekannt/ halte ich doch/ wann es
zu bekommen wäre/ es solte in unsern Ländern auch wol
gedeyen. Andere wollen/ es sey eine Art eines rauhen
härichten Kürbis-Geschlechts/ und sey eine Fabel/ daß
[Spaltenumbruch] es Gras fresse; sondern werde solches vielmehr von sei-
nem Schatten und Blättern verdorret/ also daß der
Platz unter diesem Gewächse kahl bleibe; unter welchen
auch ist Herr de Verulam in Histor. naturali. Expe-
rim. 609.

Herr Erasmus Francisci in seinem Ost- und West-
Jndianischen Lustgarten schreibt also davon: Jn der
Europaeischen Tartarey/ zwischen den Strömen Don
und Wolga, um die Gegend Samara, grünet ein Ge-
wächse/ so einen ziemlich starcken Stengel bekommt/
oben wächset eine Frucht/ die dem äussern Ansehen nach/
wie ein Lamm gestaltet/ von den Reussen Boranez ge-
nannt wird. Der Stengel an diesem Gewächse/ ist an
statt des Nabels/ auf welchem es sich rings herum wen-
den kan/ zu welcher Seiten es sich nun wendet/ verdor-
ret das umstehende Gras. Wann die Frucht reiff wird/
beginnet der Stengel zu vertrocknen/ die Frucht aber ein
rauhes Fell zu bekommen/ gleich einem Lamm/ wel-
ches nachmals gegerbet/ und zum Gebrauch bereitet
wird; hat sehr zarte und krause Wolle. Die Wölffe
allein/ sonst kein ander Thier/ stehen dieser Frucht nach.
Das Fleisch ist eines gar süssen Geschmacks/ und glei-
chet der Krebsen Fleisch. Wann diese Frucht geschnit-
ten wird/ fleust ein rother Safft aus dem Schnitt.

Ein Fell von einem solchen Lamm/ so in der Grösse
eines Kaninichen/ davon die Wolle eines halben Fin-
gers lang/ wie auch dergleichen schon gesponnene Wolle
und Garn/ kan man zu Amsterdam/ in eines Apothekers
Johann Schwammerdams Kunst-Kammer zu sehen be-
kommen/ und daraus des vielleicht entstandenen Zwei-
fels/ ob es auch wahr seyn möge/ sich entledigen. Und
Loy Guyon in seinen diverses Lecons meldet von die-
sem Borametz folgendes; Certes cecy sembleroit
estre chose controuvee, s' il n' y avoit plusieurs
hommes de Nom & d' autorite qui asseurent estre
Chose Veritable, Comme de Moscovites, Poloniens
& Valachiens, qui ont estez sur les Lieux, qui l' ont
asseurez aux Francois, qui accompagnerent Henry
le troisieme en Pologne.

Buxus deaurata arborescens, vergüldter Buchs-
baum/ davon der Holländische Gärtner schreibt/ es sey
eine Art von Buchsbaum mit grossen Blättern/ die ha-
ben das Ansehen/ als ob sie verguldet wären/ weil alle
Blätter mit einem gelben Rand eingefasst sind/ welches
gar schön stehet; wird wie der ander Buchsbaum durch
Zerreissung der Wurtzen und von eingesteckten Zweigen
vermehret. Daraus kan man durch des Gärtners Ge-
schicklichkeit/ Kronen/ Kugeln/ und allerley artliche
Sachen formiren/ ist dieser Zeit bey uns noch unbe-
kannt.

Es ist noch ein andere Art/ so um Narbona in Franck-
reich wächst/ welches für das Lycium oder Buchsdorn
gehalten wird/ hat feiste dicke Blätter wie der Buchs-
baum/ wächst nicht gar hoch/ hat eine bleiche Rinden/ und
eine Frucht/ wie der Pfeffer/ schwartz/ und ist mit scharffen
langen Dornen besetzt/ wächst auch in Italia, ist aber ein

wenig
Sechſtes Buch/ Blumen-Garten.
Cap. XXII.
Bohnenbaum/ Anagyris, Borametz, Buxus deaurata und
Lycium.
[Spaltenumbruch]

BOhnenbaum/ Anagyris oder Laburnum, waͤch-
ſet in Italia, ſonderlich in Apulia, wie auch in
Franckreich und Hiſpanien/ bey uns muß er uͤber
Winter eingeſetzt und vor der Kaͤlte verwahret werden/
iſt von zweyerley Art/ der erſte iſt ein Strauch/ kan aber
durch Fleiß des Gaͤrtners zu einem Baum erwachſen;
hat gelbſchwartze Rinden und bleiches Holtz; die Blaͤt-
ter ſind drey und drey zuſamm geſetzt/ oben gruͤn und
unten grau/ laͤnglecht und zugeſpitzt/ iſt eines widerwer-
tigen uͤblen und ſtinckenden Geruchs.

Es iſt aber noch eine Art/ die nicht ſtincket/ dieſe
hat etwas breitere und rundlichte/ das andere aber ſchma-
le Blaͤtter/ hat ein Holtz auswendig gelblicht/ inwen-
dig im Marck ſchwartz/ wie das Franzoſen-Holtz/ und
dermaſſen hart/ daß auch das ſchaͤrffeſte Eiſen davon
ſtumpf wird/ bluͤhen beede im Majo und Junio, und tra-
gen Goldfarbe Blumen; nach der Bluͤhe folgen Schoͤt-
lein Fingers lang und Daumens breit/ in welchen drey
oder vier Bohnen ligen/ die ſind erſtlich weiß/ darnach
Purpurfaͤrbig/ und endlich blauſchwartz/ geformt ſchier
wie eine Nieren/ wird von den Nebenſchoͤßlein/ wie auch
von dem Saamen/ fortgeziegelt.

Herr Stromer in ſeiner Horticulturâ Laurenber-
gianâ
ſchreibt/ er moͤge die Winters-Kaͤlte wol leiden/
im Sommer aber verlange er bißweilen friſches Waſ-
ſer.

Die Blaͤtter eines Quintels ſchwer in ſuͤſſem Wein
getruncken/ befoͤrdern/ nach Dioſcoridis Meynung/ die
Geburt und Menſes, und machen den ſchweren Athem
und den Kopfwehe leichter; der Saame gegeſſen/ er-
weckt ein ſtarckes Wuͤrgen und Brechen/ deßwegen er
zu meiden.

Der aus der Wurtzen gepreſſte Safft zertheilet/
vertreibt und zeitiget; die zerſtoſſene Blaͤtter aufgelegt/
legen die Geſchwulſt; das Holtz gibt gute Boͤgen zum
ſchieſſen/ wird auch wegen ſeiner Schwaͤrtze bisweilen
fuͤr Ebenholtz verkaufft.

Borametz, waͤchſt in Tartaria, in der Landſchafft
Zanolha, da die Jnnwohner einen Kern/ wie die Me-
lon-Kerne/ doch ein wenig laͤnger/ ausſaͤen/ daraus er-
waͤchſt ein Kraut wie ein Lamm/ dem es mit Fuͤſſen/
Haubt/ Ohren und Wollen gleichet; die Woll iſt zart
und rein/ davon macht man Hauben/ wie bey uns aus
der Baumwollen/ das Fleiſch gleichet den Krebſen/ iſt
ſuͤß und ſehr wolgeſchmack/ und wann man darein ſchnei-
det/ laufft Blut/ oder ein rother Safft/ daraus. Das
Kraut treibet einen hohen Stengel/ und ſtehet an des
Lamms Nabel/ und bleibt ſo lang es ein gruͤnes Kraut
herum zu verzehren hat; wann ſolches vergangen/ ſo
welcket und erſtirbt diß Frucht-Thier (wie ſie von Herrn
Harsdoͤrffer in delit. Math. & Phyſ. T. 3. p. 10. quæſt.
40. genennet wird) der Wolf trachtet dieſer Frucht ſehr
nach/ und friſſt es lieber als nichts anders. Wiewol
nun dieſes bey uns unbekannt/ halte ich doch/ wann es
zu bekommen waͤre/ es ſolte in unſern Laͤndern auch wol
gedeyen. Andere wollen/ es ſey eine Art eines rauhen
haͤrichten Kuͤrbis-Geſchlechts/ und ſey eine Fabel/ daß
[Spaltenumbruch] es Gras freſſe; ſondern werde ſolches vielmehr von ſei-
nem Schatten und Blaͤttern verdorret/ alſo daß der
Platz unter dieſem Gewaͤchſe kahl bleibe; unter welchen
auch iſt Herr de Verulam in Hiſtor. naturali. Expe-
rim. 609.

Herr Eraſmus Franciſci in ſeinem Oſt- und Weſt-
Jndianiſchen Luſtgarten ſchreibt alſo davon: Jn der
Europæiſchen Tartarey/ zwiſchen den Stroͤmen Don
und Wolga, um die Gegend Samara, gruͤnet ein Ge-
waͤchſe/ ſo einen ziemlich ſtarcken Stengel bekommt/
oben waͤchſet eine Frucht/ die dem aͤuſſern Anſehen nach/
wie ein Lamm geſtaltet/ von den Reuſſen Boranez ge-
nannt wird. Der Stengel an dieſem Gewaͤchſe/ iſt an
ſtatt des Nabels/ auf welchem es ſich rings herum wen-
den kan/ zu welcher Seiten es ſich nun wendet/ verdor-
ret das umſtehende Gras. Wann die Frucht reiff wird/
beginnet der Stengel zu vertrocknen/ die Frucht aber ein
rauhes Fell zu bekommen/ gleich einem Lamm/ wel-
ches nachmals gegerbet/ und zum Gebrauch bereitet
wird; hat ſehr zarte und krauſe Wolle. Die Woͤlffe
allein/ ſonſt kein ander Thier/ ſtehen dieſer Frucht nach.
Das Fleiſch iſt eines gar ſuͤſſen Geſchmacks/ und glei-
chet der Krebſen Fleiſch. Wann dieſe Frucht geſchnit-
ten wird/ fleuſt ein rother Safft aus dem Schnitt.

Ein Fell von einem ſolchen Lamm/ ſo in der Groͤſſe
eines Kaninichen/ davon die Wolle eines halben Fin-
gers lang/ wie auch dergleichen ſchon geſponnene Wolle
und Garn/ kan man zu Amſterdam/ in eines Apothekers
Johann Schwammerdams Kunſt-Kammer zu ſehen be-
kommen/ und daraus des vielleicht entſtandenen Zwei-
fels/ ob es auch wahr ſeyn moͤge/ ſich entledigen. Und
Loy Guyon in ſeinen diverſes Leçons meldet von die-
ſem Borametz folgendes; Certes cecy ſembleroit
eſtre choſe controuvée, s’ il n’ y avoit pluſieurs
hommes de Nom & d’ autorité qui aſſeurent eſtre
Choſe Veritable, Comme de Moſcovites, Poloniens
& Valachiens, qui ont eſtez ſur les Lieux, qui l’ ont
aſſeurez aux François, qui accompagnerent Henry
le troiſieme en Pologne.

Buxus deaurata arboreſcens, verguͤldter Buchs-
baum/ davon der Hollaͤndiſche Gaͤrtner ſchreibt/ es ſey
eine Art von Buchsbaum mit groſſen Blaͤttern/ die ha-
ben das Anſehen/ als ob ſie verguldet waͤren/ weil alle
Blaͤtter mit einem gelben Rand eingefaſſt ſind/ welches
gar ſchoͤn ſtehet; wird wie der ander Buchsbaum durch
Zerreiſſung der Wurtzen und von eingeſteckten Zweigen
vermehret. Daraus kan man durch des Gaͤrtners Ge-
ſchicklichkeit/ Kronen/ Kugeln/ und allerley artliche
Sachen formiren/ iſt dieſer Zeit bey uns noch unbe-
kannt.

Es iſt noch ein andere Art/ ſo um Narbona in Franck-
reich waͤchſt/ welches fuͤr das Lycium oder Buchsdorn
gehalten wird/ hat feiſte dicke Blaͤtter wie der Buchs-
baum/ waͤchſt nicht gar hoch/ hat eine bleiche Rinden/ und
eine Frucht/ wie der Pfeffer/ ſchwartz/ und iſt mit ſcharffen
langen Dornen beſetzt/ waͤchſt auch in Italiâ, iſt aber ein

wenig
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <pb facs="#f0637" n="601[599]"/>
          <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">Sech&#x017F;tes Buch/ Blumen-Garten.</hi> </fw><lb/>
          <div n="3">
            <head> <hi rendition="#aq"> <hi rendition="#g"><hi rendition="#k">Cap.</hi> XXII.</hi> </hi><lb/> <hi rendition="#fr">Bohnenbaum/</hi> <hi rendition="#aq">Anagyris, Borametz, Buxus deaurata</hi> <hi rendition="#fr">und</hi><lb/> <hi rendition="#aq">Lycium.</hi> </head><lb/>
            <cb/>
            <p><hi rendition="#in">B</hi>Ohnenbaum/ <hi rendition="#aq">Anagyris</hi> oder <hi rendition="#aq">Laburnum,</hi> wa&#x0364;ch-<lb/>
&#x017F;et in <hi rendition="#aq">Italia,</hi> &#x017F;onderlich in <hi rendition="#aq">Apulia,</hi> wie auch in<lb/>
Franckreich und Hi&#x017F;panien/ bey uns muß er u&#x0364;ber<lb/>
Winter einge&#x017F;etzt und vor der Ka&#x0364;lte verwahret werden/<lb/>
i&#x017F;t von zweyerley Art/ der er&#x017F;te i&#x017F;t ein Strauch/ kan aber<lb/>
durch Fleiß des Ga&#x0364;rtners zu einem Baum erwach&#x017F;en;<lb/>
hat gelb&#x017F;chwartze Rinden und bleiches Holtz; die Bla&#x0364;t-<lb/>
ter &#x017F;ind drey und drey zu&#x017F;amm ge&#x017F;etzt/ oben gru&#x0364;n und<lb/>
unten grau/ la&#x0364;nglecht und zuge&#x017F;pitzt/ i&#x017F;t eines widerwer-<lb/>
tigen u&#x0364;blen und &#x017F;tinckenden Geruchs.</p><lb/>
            <p>Es i&#x017F;t aber noch eine Art/ die nicht &#x017F;tincket/ die&#x017F;e<lb/>
hat etwas breitere und rundlichte/ das andere aber &#x017F;chma-<lb/>
le Bla&#x0364;tter/ hat ein Holtz auswendig gelblicht/ inwen-<lb/>
dig im Marck &#x017F;chwartz/ wie das Franzo&#x017F;en-Holtz/ und<lb/>
derma&#x017F;&#x017F;en hart/ daß auch das &#x017F;cha&#x0364;rffe&#x017F;te Ei&#x017F;en davon<lb/>
&#x017F;tumpf wird/ blu&#x0364;hen beede im <hi rendition="#aq">Majo</hi> und <hi rendition="#aq">Junio,</hi> und tra-<lb/>
gen Goldfarbe Blumen; nach der Blu&#x0364;he folgen Scho&#x0364;t-<lb/>
lein Fingers lang und Daumens breit/ in welchen drey<lb/>
oder vier Bohnen ligen/ die &#x017F;ind er&#x017F;tlich weiß/ darnach<lb/>
Purpurfa&#x0364;rbig/ und endlich blau&#x017F;chwartz/ geformt &#x017F;chier<lb/>
wie eine Nieren/ wird von den Neben&#x017F;cho&#x0364;ßlein/ wie auch<lb/>
von dem Saamen/ fortgeziegelt.</p><lb/>
            <p>Herr Stromer in &#x017F;einer <hi rendition="#aq">Horticulturâ Laurenber-<lb/>
gianâ</hi> &#x017F;chreibt/ er mo&#x0364;ge die Winters-Ka&#x0364;lte wol leiden/<lb/>
im Sommer aber verlange er bißweilen fri&#x017F;ches Wa&#x017F;-<lb/>
&#x017F;er.</p><lb/>
            <p>Die Bla&#x0364;tter eines Quintels &#x017F;chwer in &#x017F;u&#x0364;&#x017F;&#x017F;em Wein<lb/>
getruncken/ befo&#x0364;rdern/ nach <hi rendition="#aq">Dio&#x017F;coridis</hi> Meynung/ die<lb/>
Geburt und <hi rendition="#aq">Men&#x017F;es,</hi> und machen den &#x017F;chweren Athem<lb/>
und den Kopfwehe leichter; der Saame gege&#x017F;&#x017F;en/ er-<lb/>
weckt ein &#x017F;tarckes Wu&#x0364;rgen und Brechen/ deßwegen er<lb/>
zu meiden.</p><lb/>
            <p>Der aus der Wurtzen gepre&#x017F;&#x017F;te Safft zertheilet/<lb/>
vertreibt und zeitiget; die zer&#x017F;to&#x017F;&#x017F;ene Bla&#x0364;tter aufgelegt/<lb/>
legen die Ge&#x017F;chwul&#x017F;t; das Holtz gibt gute Bo&#x0364;gen zum<lb/>
&#x017F;chie&#x017F;&#x017F;en/ wird auch wegen &#x017F;einer Schwa&#x0364;rtze bisweilen<lb/>
fu&#x0364;r Ebenholtz verkaufft.</p><lb/>
            <p><hi rendition="#aq">Borametz,</hi> wa&#x0364;ch&#x017F;t in <hi rendition="#aq">Tartaria,</hi> in der Land&#x017F;chafft<lb/><hi rendition="#aq">Zanolha,</hi> da die Jnnwohner einen Kern/ wie die Me-<lb/>
lon-Kerne/ doch ein wenig la&#x0364;nger/ aus&#x017F;a&#x0364;en/ daraus er-<lb/>
wa&#x0364;ch&#x017F;t ein Kraut wie ein Lamm/ dem es mit Fu&#x0364;&#x017F;&#x017F;en/<lb/>
Haubt/ Ohren und Wollen gleichet; die Woll i&#x017F;t zart<lb/>
und rein/ davon macht man Hauben/ wie bey uns aus<lb/>
der Baumwollen/ das Flei&#x017F;ch gleichet den Kreb&#x017F;en/ i&#x017F;t<lb/>
&#x017F;u&#x0364;ß und &#x017F;ehr wolge&#x017F;chmack/ und wann man darein &#x017F;chnei-<lb/>
det/ laufft Blut/ oder ein rother Safft/ daraus. Das<lb/>
Kraut treibet einen hohen Stengel/ und &#x017F;tehet an des<lb/>
Lamms Nabel/ und bleibt &#x017F;o lang es ein gru&#x0364;nes Kraut<lb/>
herum zu verzehren hat; wann &#x017F;olches vergangen/ &#x017F;o<lb/>
welcket und er&#x017F;tirbt diß Frucht-Thier (wie &#x017F;ie von Herrn<lb/>
Harsdo&#x0364;rffer <hi rendition="#aq">in delit. Math. &amp; Phy&#x017F;. T. 3. p. 10. quæ&#x017F;t.</hi><lb/>
40. genennet wird) der Wolf trachtet die&#x017F;er Frucht &#x017F;ehr<lb/>
nach/ und fri&#x017F;&#x017F;t es lieber als nichts anders. Wiewol<lb/>
nun die&#x017F;es bey uns unbekannt/ halte ich doch/ wann es<lb/>
zu bekommen wa&#x0364;re/ es &#x017F;olte in un&#x017F;ern La&#x0364;ndern auch wol<lb/>
gedeyen. Andere wollen/ es &#x017F;ey eine Art eines rauhen<lb/>
ha&#x0364;richten Ku&#x0364;rbis-Ge&#x017F;chlechts/ und &#x017F;ey eine Fabel/ daß<lb/><cb/>
es Gras fre&#x017F;&#x017F;e; &#x017F;ondern werde &#x017F;olches vielmehr von &#x017F;ei-<lb/>
nem Schatten und Bla&#x0364;ttern verdorret/ al&#x017F;o daß der<lb/>
Platz unter die&#x017F;em Gewa&#x0364;ch&#x017F;e kahl bleibe; unter welchen<lb/>
auch i&#x017F;t Herr <hi rendition="#aq">de Verulam in Hi&#x017F;tor. naturali. Expe-<lb/>
rim. 609.</hi></p><lb/>
            <p>Herr <hi rendition="#aq">Era&#x017F;mus Franci&#x017F;ci</hi> in &#x017F;einem O&#x017F;t- und We&#x017F;t-<lb/>
Jndiani&#x017F;chen Lu&#x017F;tgarten &#x017F;chreibt al&#x017F;o davon: Jn der<lb/>
Europ<hi rendition="#aq">æ</hi>i&#x017F;chen Tartarey/ zwi&#x017F;chen den Stro&#x0364;men <hi rendition="#aq">Don</hi><lb/>
und <hi rendition="#aq">Wolga,</hi> um die Gegend <hi rendition="#aq">Samara,</hi> gru&#x0364;net ein Ge-<lb/>
wa&#x0364;ch&#x017F;e/ &#x017F;o einen ziemlich &#x017F;tarcken Stengel bekommt/<lb/>
oben wa&#x0364;ch&#x017F;et eine Frucht/ die dem a&#x0364;u&#x017F;&#x017F;ern An&#x017F;ehen nach/<lb/>
wie ein Lamm ge&#x017F;taltet/ von den Reu&#x017F;&#x017F;en <hi rendition="#aq">Boranez</hi> ge-<lb/>
nannt wird. Der Stengel an die&#x017F;em Gewa&#x0364;ch&#x017F;e/ i&#x017F;t an<lb/>
&#x017F;tatt des Nabels/ auf welchem es &#x017F;ich rings herum wen-<lb/>
den kan/ zu welcher Seiten es &#x017F;ich nun wendet/ verdor-<lb/>
ret das um&#x017F;tehende Gras. Wann die Frucht reiff wird/<lb/>
beginnet der Stengel zu vertrocknen/ die Frucht aber ein<lb/>
rauhes Fell zu bekommen/ gleich einem Lamm/ wel-<lb/>
ches nachmals gegerbet/ und zum Gebrauch bereitet<lb/>
wird; hat &#x017F;ehr zarte und krau&#x017F;e Wolle. Die Wo&#x0364;lffe<lb/>
allein/ &#x017F;on&#x017F;t kein ander Thier/ &#x017F;tehen die&#x017F;er Frucht nach.<lb/>
Das Flei&#x017F;ch i&#x017F;t eines gar &#x017F;u&#x0364;&#x017F;&#x017F;en Ge&#x017F;chmacks/ und glei-<lb/>
chet der Kreb&#x017F;en Flei&#x017F;ch. Wann die&#x017F;e Frucht ge&#x017F;chnit-<lb/>
ten wird/ fleu&#x017F;t ein rother Safft aus dem Schnitt.</p><lb/>
            <p>Ein Fell von einem &#x017F;olchen Lamm/ &#x017F;o in der Gro&#x0364;&#x017F;&#x017F;e<lb/>
eines Kaninichen/ davon die Wolle eines halben Fin-<lb/>
gers lang/ wie auch dergleichen &#x017F;chon ge&#x017F;ponnene Wolle<lb/>
und Garn/ kan man zu Am&#x017F;terdam/ in eines Apothekers<lb/><hi rendition="#aq">Johann</hi> Schwammerdams Kun&#x017F;t-Kammer zu &#x017F;ehen be-<lb/>
kommen/ und daraus des vielleicht ent&#x017F;tandenen Zwei-<lb/>
fels/ ob es auch wahr &#x017F;eyn mo&#x0364;ge/ &#x017F;ich entledigen. Und<lb/><hi rendition="#aq">Loy Guyon</hi> in &#x017F;einen <hi rendition="#aq">diver&#x017F;es Leçons</hi> meldet von die-<lb/>
&#x017F;em <hi rendition="#aq">Borametz</hi> folgendes; <hi rendition="#aq">Certes cecy &#x017F;embleroit<lb/>
e&#x017F;tre cho&#x017F;e controuvée, s&#x2019; il n&#x2019; y avoit plu&#x017F;ieurs<lb/>
hommes de Nom &amp; d&#x2019; autorité qui a&#x017F;&#x017F;eurent e&#x017F;tre<lb/>
Cho&#x017F;e Veritable, Comme de Mo&#x017F;covites, Poloniens<lb/>
&amp; Valachiens, qui ont e&#x017F;tez &#x017F;ur les Lieux, qui l&#x2019; ont<lb/>
a&#x017F;&#x017F;eurez aux François, qui accompagnerent Henry<lb/>
le troi&#x017F;ieme en Pologne.</hi></p><lb/>
            <p><hi rendition="#aq">Buxus deaurata arbore&#x017F;cens,</hi> vergu&#x0364;ldter Buchs-<lb/>
baum/ davon der Holla&#x0364;ndi&#x017F;che Ga&#x0364;rtner &#x017F;chreibt/ es &#x017F;ey<lb/>
eine Art von Buchsbaum mit gro&#x017F;&#x017F;en Bla&#x0364;ttern/ die ha-<lb/>
ben das An&#x017F;ehen/ als ob &#x017F;ie verguldet wa&#x0364;ren/ weil alle<lb/>
Bla&#x0364;tter mit einem gelben Rand eingefa&#x017F;&#x017F;t &#x017F;ind/ welches<lb/>
gar &#x017F;cho&#x0364;n &#x017F;tehet; wird wie der ander Buchsbaum durch<lb/>
Zerrei&#x017F;&#x017F;ung der Wurtzen und von einge&#x017F;teckten Zweigen<lb/>
vermehret. Daraus kan man durch des Ga&#x0364;rtners Ge-<lb/>
&#x017F;chicklichkeit/ Kronen/ Kugeln/ und allerley artliche<lb/>
Sachen formiren/ i&#x017F;t die&#x017F;er Zeit bey uns noch unbe-<lb/>
kannt.</p><lb/>
            <p>Es i&#x017F;t noch ein andere Art/ &#x017F;o um <hi rendition="#aq">Narbona</hi> in Franck-<lb/>
reich wa&#x0364;ch&#x017F;t/ welches fu&#x0364;r das <hi rendition="#aq">Lycium</hi> oder Buchsdorn<lb/>
gehalten wird/ hat fei&#x017F;te dicke Bla&#x0364;tter wie der Buchs-<lb/>
baum/ wa&#x0364;ch&#x017F;t nicht gar hoch/ hat eine bleiche Rinden/ und<lb/>
eine Frucht/ wie der Pfeffer/ &#x017F;chwartz/ und i&#x017F;t mit &#x017F;charffen<lb/>
langen Dornen be&#x017F;etzt/ wa&#x0364;ch&#x017F;t auch in <hi rendition="#aq">Italiâ,</hi> i&#x017F;t aber ein<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">wenig</fw><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[601[599]/0637] Sechſtes Buch/ Blumen-Garten. Cap. XXII. Bohnenbaum/ Anagyris, Borametz, Buxus deaurata und Lycium. BOhnenbaum/ Anagyris oder Laburnum, waͤch- ſet in Italia, ſonderlich in Apulia, wie auch in Franckreich und Hiſpanien/ bey uns muß er uͤber Winter eingeſetzt und vor der Kaͤlte verwahret werden/ iſt von zweyerley Art/ der erſte iſt ein Strauch/ kan aber durch Fleiß des Gaͤrtners zu einem Baum erwachſen; hat gelbſchwartze Rinden und bleiches Holtz; die Blaͤt- ter ſind drey und drey zuſamm geſetzt/ oben gruͤn und unten grau/ laͤnglecht und zugeſpitzt/ iſt eines widerwer- tigen uͤblen und ſtinckenden Geruchs. Es iſt aber noch eine Art/ die nicht ſtincket/ dieſe hat etwas breitere und rundlichte/ das andere aber ſchma- le Blaͤtter/ hat ein Holtz auswendig gelblicht/ inwen- dig im Marck ſchwartz/ wie das Franzoſen-Holtz/ und dermaſſen hart/ daß auch das ſchaͤrffeſte Eiſen davon ſtumpf wird/ bluͤhen beede im Majo und Junio, und tra- gen Goldfarbe Blumen; nach der Bluͤhe folgen Schoͤt- lein Fingers lang und Daumens breit/ in welchen drey oder vier Bohnen ligen/ die ſind erſtlich weiß/ darnach Purpurfaͤrbig/ und endlich blauſchwartz/ geformt ſchier wie eine Nieren/ wird von den Nebenſchoͤßlein/ wie auch von dem Saamen/ fortgeziegelt. Herr Stromer in ſeiner Horticulturâ Laurenber- gianâ ſchreibt/ er moͤge die Winters-Kaͤlte wol leiden/ im Sommer aber verlange er bißweilen friſches Waſ- ſer. Die Blaͤtter eines Quintels ſchwer in ſuͤſſem Wein getruncken/ befoͤrdern/ nach Dioſcoridis Meynung/ die Geburt und Menſes, und machen den ſchweren Athem und den Kopfwehe leichter; der Saame gegeſſen/ er- weckt ein ſtarckes Wuͤrgen und Brechen/ deßwegen er zu meiden. Der aus der Wurtzen gepreſſte Safft zertheilet/ vertreibt und zeitiget; die zerſtoſſene Blaͤtter aufgelegt/ legen die Geſchwulſt; das Holtz gibt gute Boͤgen zum ſchieſſen/ wird auch wegen ſeiner Schwaͤrtze bisweilen fuͤr Ebenholtz verkaufft. Borametz, waͤchſt in Tartaria, in der Landſchafft Zanolha, da die Jnnwohner einen Kern/ wie die Me- lon-Kerne/ doch ein wenig laͤnger/ ausſaͤen/ daraus er- waͤchſt ein Kraut wie ein Lamm/ dem es mit Fuͤſſen/ Haubt/ Ohren und Wollen gleichet; die Woll iſt zart und rein/ davon macht man Hauben/ wie bey uns aus der Baumwollen/ das Fleiſch gleichet den Krebſen/ iſt ſuͤß und ſehr wolgeſchmack/ und wann man darein ſchnei- det/ laufft Blut/ oder ein rother Safft/ daraus. Das Kraut treibet einen hohen Stengel/ und ſtehet an des Lamms Nabel/ und bleibt ſo lang es ein gruͤnes Kraut herum zu verzehren hat; wann ſolches vergangen/ ſo welcket und erſtirbt diß Frucht-Thier (wie ſie von Herrn Harsdoͤrffer in delit. Math. & Phyſ. T. 3. p. 10. quæſt. 40. genennet wird) der Wolf trachtet dieſer Frucht ſehr nach/ und friſſt es lieber als nichts anders. Wiewol nun dieſes bey uns unbekannt/ halte ich doch/ wann es zu bekommen waͤre/ es ſolte in unſern Laͤndern auch wol gedeyen. Andere wollen/ es ſey eine Art eines rauhen haͤrichten Kuͤrbis-Geſchlechts/ und ſey eine Fabel/ daß es Gras freſſe; ſondern werde ſolches vielmehr von ſei- nem Schatten und Blaͤttern verdorret/ alſo daß der Platz unter dieſem Gewaͤchſe kahl bleibe; unter welchen auch iſt Herr de Verulam in Hiſtor. naturali. Expe- rim. 609. Herr Eraſmus Franciſci in ſeinem Oſt- und Weſt- Jndianiſchen Luſtgarten ſchreibt alſo davon: Jn der Europæiſchen Tartarey/ zwiſchen den Stroͤmen Don und Wolga, um die Gegend Samara, gruͤnet ein Ge- waͤchſe/ ſo einen ziemlich ſtarcken Stengel bekommt/ oben waͤchſet eine Frucht/ die dem aͤuſſern Anſehen nach/ wie ein Lamm geſtaltet/ von den Reuſſen Boranez ge- nannt wird. Der Stengel an dieſem Gewaͤchſe/ iſt an ſtatt des Nabels/ auf welchem es ſich rings herum wen- den kan/ zu welcher Seiten es ſich nun wendet/ verdor- ret das umſtehende Gras. Wann die Frucht reiff wird/ beginnet der Stengel zu vertrocknen/ die Frucht aber ein rauhes Fell zu bekommen/ gleich einem Lamm/ wel- ches nachmals gegerbet/ und zum Gebrauch bereitet wird; hat ſehr zarte und krauſe Wolle. Die Woͤlffe allein/ ſonſt kein ander Thier/ ſtehen dieſer Frucht nach. Das Fleiſch iſt eines gar ſuͤſſen Geſchmacks/ und glei- chet der Krebſen Fleiſch. Wann dieſe Frucht geſchnit- ten wird/ fleuſt ein rother Safft aus dem Schnitt. Ein Fell von einem ſolchen Lamm/ ſo in der Groͤſſe eines Kaninichen/ davon die Wolle eines halben Fin- gers lang/ wie auch dergleichen ſchon geſponnene Wolle und Garn/ kan man zu Amſterdam/ in eines Apothekers Johann Schwammerdams Kunſt-Kammer zu ſehen be- kommen/ und daraus des vielleicht entſtandenen Zwei- fels/ ob es auch wahr ſeyn moͤge/ ſich entledigen. Und Loy Guyon in ſeinen diverſes Leçons meldet von die- ſem Borametz folgendes; Certes cecy ſembleroit eſtre choſe controuvée, s’ il n’ y avoit pluſieurs hommes de Nom & d’ autorité qui aſſeurent eſtre Choſe Veritable, Comme de Moſcovites, Poloniens & Valachiens, qui ont eſtez ſur les Lieux, qui l’ ont aſſeurez aux François, qui accompagnerent Henry le troiſieme en Pologne. Buxus deaurata arboreſcens, verguͤldter Buchs- baum/ davon der Hollaͤndiſche Gaͤrtner ſchreibt/ es ſey eine Art von Buchsbaum mit groſſen Blaͤttern/ die ha- ben das Anſehen/ als ob ſie verguldet waͤren/ weil alle Blaͤtter mit einem gelben Rand eingefaſſt ſind/ welches gar ſchoͤn ſtehet; wird wie der ander Buchsbaum durch Zerreiſſung der Wurtzen und von eingeſteckten Zweigen vermehret. Daraus kan man durch des Gaͤrtners Ge- ſchicklichkeit/ Kronen/ Kugeln/ und allerley artliche Sachen formiren/ iſt dieſer Zeit bey uns noch unbe- kannt. Es iſt noch ein andere Art/ ſo um Narbona in Franck- reich waͤchſt/ welches fuͤr das Lycium oder Buchsdorn gehalten wird/ hat feiſte dicke Blaͤtter wie der Buchs- baum/ waͤchſt nicht gar hoch/ hat eine bleiche Rinden/ und eine Frucht/ wie der Pfeffer/ ſchwartz/ und iſt mit ſcharffen langen Dornen beſetzt/ waͤchſt auch in Italiâ, iſt aber ein wenig

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/hohberg_georgica01_1682
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/hohberg_georgica01_1682/637
Zitationshilfe: Hohberg, Wolf Helmhard von: Georgica Curiosa. Bd. 1. Nürnberg, 1682, S. 601[599]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hohberg_georgica01_1682/637>, abgerufen am 20.11.2024.