[Spaltenumbruch]
allem Schwindel sicher leben. Um gleicher Ursachen willen/ auch von den Gemsen-Jägern und Wild- Schützen/ die per praecipitia und sehr hohe Felsen stei- gen müssen/ diese Wurtzen gesucht wird/ die doch auch beynebens viel Gauckeley und Aberglauben damit trei- ben/ und sich selbst und andere überreden wollen/ man könne sich mit dieser zu rechter Zeit und Stund/ & cum Incantationibus Magicis, gegrabenen Wurtzel feste ma- chen; das ist aber gewiß/ daß keiner von den Jnwohnern oder Jägern der grossen felsigen Gebürgen und Klippen sich überreden lassen würde/ daß diese Wurtzen solte Gifft seyn/ weil ihnen die Erfahrung das Widerspiel bezeuget.
Die Gemsenwurtz ist warm und trockner Natur/ wie Tabernaemontanus bezeuget; die Wurtzen wird gebraucht zu den Winden und Aufblähungen des Leibs/ und der Mutter/ tödtet und treibet die Würm aus/ er- öffnet die Verstopffung der Därmer/ befördert den Harn/ stärcket das zitterende Hertz/ widerstehet dem Gifft/ und werden allerley Syrupen/ Conserven und Latwergen daraus zubereitet/ und mit Nutzen ge- braucht.
Haußwurtzen/ Sedum Sempervivum, Französisch Jou barbe, tanquam Barba Jovis, ist kalt im dritten Grad und etwas trocken/ sind vielerley Sorten/ groß und klein/ Mauerpfeffer/ Katzenteubel/ so auf dem alten Gemäuer hin und wieder wachsen. Die Blätter von der grossen Haußwurtzen/ von ihrem inwendigen dünnen Häutlein/ mit einem scharffen Messerlein entledigt/ und das ge- schundene Ort des Blats/ auf die Hüneraugen Nachts gelegt und aufgebunden/ weichet sie dermassen/ daß mans auf den nächsten Morgen leicht ausschneiden kan/ und woferne man solches etlichmal im abnehmenden Mond wiederholt/ wird das Hüneraug aus dem Grunde mit samt seinen Wurtzen vertrieben werden. Die Blätter also allein/ oder mit Gerstenmehl applicirt/ ver- treiben das Rothlauff/ heilen die bösen um sich fressenden Geschwer/ Entzündungen der Augen/ hitzige Podagra/ und wann man sich mit Feuer verbrannt hat/ darzu auch das Wasser dienet/ und in starcken brennenden Fiebern nützlich kan getruncken werden/ kühlet alle innerliche ent- zündete Glieder; das Wasser mit Baum-Oel in die Ohren gethan/ soll das Gehör wiederbringen. Der [Spaltenumbruch]
Safft mit Rosen-Oel in leinene Tüchlein gefasst/ und auf die Stirn gelegt/ vertreibt die Aberwitz mit samt dem Haubtschmertzen.
Das kleineste Sedum, so man auch Katzenträubel und Mauerpfeffer nennt/ ist hitziger und scharffer Com- plexion, beisst und verzehrt die Zunge/ mit Schweinen Schmaltz zu einem Pflaster gemacht/ vertreibt es die Kröpffe; für sich selbst gestossen/ und applicirt/ oder in Rosen-Oel gesotten/ vertreibt es die gulden Ader/ und benimmt ihre Schmertzen.
Mauerrauten/ Frauen-Haar/ Adiantum, Capil- lus Veneris, ist vielerley Gattungen/ darunter auch etli- che Sorten des Widertods gehören/ sonderlich das Adiantum aureum, welches gepulvert für den Sand und Stein ein treffliches Mittel seyn solle.
Mauerrauten oder Frauen-Haar wachsen gern an Mauren und Rissen/ oder feuchten Klunsen der Felsen/ auch wol in der Brunnen Gemäuer/ ist einer temperir- ten Eigenschafft/ vertrocknet/ resolvirt/ eröffnet/ ver- dauet und zieht zusammen/ in Wein gesotten und etliche Tage nacheinander getruncken/ eröffnets die Verstopf- fung der Leber/ vertreibt die Engigkeit der Brust/ und ist zum schweren Athem/ Geelsucht/ Lungen- und Miltz- gebrechen/ auch zu Beförderung des Harns nützlich/ treibt die Melancholie per Urinam, zerbricht den Stein/ stillet die Bauchflüsse/ heilet die Schlangen-Biß/ wel- ches das Pulver auch alles vermag/ stärckt den Magen; der Safft davon oder das Kraut zerstossen/ und auf die kaalen Plätze gelegt/ macht das Haar wachsen/ vertheilt die Kröpffe; die Lauge davon/ heilet alle flüssige Haubt- Geschwer/ und vertreibt die Schuppen.
Der Wein von diesem Kraut gemacht/ hilfft für den schweren Athem und Husten/ denn er zertheilt und führt aus die zähen Schleim/ so sich an die Brust und Lungen legen/ und vertreibt den Stein.
Die kleine Mauerrauten aber/ ruta muraria oder Pa- ronychia, die gleichfalls gern an Steinen und Mauren wächst/ ist warmer und trockner Natur im dritten Grad/ und ist aus subtilen Stucken vermischt/ treibt den Sand/ zermalmet den Stein/ befördert den Harn/ und ver- treibt zerquetscht und aufgelegt die Nägelgeschwer/ daher es auch den Griechischen Namen trägt.
Cap. CXVIII. Auf Gebürgen: Meisterwurtz/Myrtilliund Modelgeer.
[Spaltenumbruch]
MEisterwurtz/ Imperatoria, Smyrnion, Ostru- tium, wird sehr in die Gärten geziegelt/ wäch- set aber am meisten und besten in den feuchten Gebürgen/ man kan von der Wurtzen/ wo nur ein Au- ge bleibt/ solche zerreissen und Spannen weit versetzen/ ist warm und trocken im dritten Grad/ zertrennet/ zeucht heraus/ eröffnet/ verdauet/ macht subtil und befördert/ vertreibt die Winde des Magens und der Gebährmut- ter/ ziehet/ in dem Mund gekauet/ das Phlegma aus dem Haubt herab/ vertreibt das Grimmen/ und Leibwehe/ die Brühe davon stillet das Zahnwehe; das Pulver da- von getruncken eines Quintel schwer mit Wein/ eine Stund vor dem Paroxysmo genommen/ vertreibt das viertägige Fieber/ dienet zu allen kalten Kranckheiten/ auch wider die Frays/ in Wein getruncken; Wie auch [Spaltenumbruch]
die frische Wurtzen davon voneinander geschnitten/ und an die Daumen und grosse Zeen beeder Hände und Füs- se in Paroxismo Epilepsiae, aut parum antea, aufge- bunden/ ein treffliches Amuletum darwider seyn solle; wie die Miscell. Curios. anno quarto & quinto, Observ. 42. bezeugen.
Sie macht einen guten wolriechenden Athem/ stärckt alle Glieder/ der Sinnen und des Verstands; hilfft wider die Infection, vertreibt das Keuchen/ reutet aus die Wassersucht und Miltzgebrechen/ und hilfft allen erkalteten Gliedern wieder zu ihrer Wärme/ treibt die Würme aus; der Safft davon verzehret alles faule Fleisch des Krebses hinweg; gleichwie das gestossene Kraut das Hüfftwehe vertreibt/ und alle Geschwulsten resolvirt und vertheilet.
Das
B b b b
Fuͤnftes Buch/ Kuchen- und Artzney-Garten.
[Spaltenumbruch]
allem Schwindel ſicher leben. Um gleicher Urſachen willen/ auch von den Gemſen-Jaͤgern und Wild- Schuͤtzen/ die per præcipitia und ſehr hohe Felſen ſtei- gen muͤſſen/ dieſe Wurtzen geſucht wird/ die doch auch beynebens viel Gauckeley und Aberglauben damit trei- ben/ und ſich ſelbſt und andere uͤberreden wollen/ man koͤnne ſich mit dieſer zu rechter Zeit und Stund/ & cum Incantationibus Magicis, gegrabenen Wurtzel feſte ma- chen; das iſt aber gewiß/ daß keiner von den Jnwohnern oder Jaͤgern der groſſen felſigen Gebuͤrgen und Klippen ſich uͤberreden laſſen wuͤrde/ daß dieſe Wurtzen ſolte Gifft ſeyn/ weil ihnen die Erfahrung das Widerſpiel bezeuget.
Die Gemſenwurtz iſt warm und trockner Natur/ wie Tabernæmontanus bezeuget; die Wurtzen wird gebraucht zu den Winden und Aufblaͤhungen des Leibs/ und der Mutter/ toͤdtet und treibet die Wuͤrm aus/ er- oͤffnet die Verſtopffung der Daͤrmer/ befoͤrdert den Harn/ ſtaͤrcket das zitterende Hertz/ widerſtehet dem Gifft/ und werden allerley Syrupen/ Conſerven und Latwergen daraus zubereitet/ und mit Nutzen ge- braucht.
Haußwurtzen/ Sedum Sempervivum, Franzoͤſiſch Jou barbe, tanquam Barba Jovis, iſt kalt im dritten Grad und etwas trocken/ ſind vielerley Sorten/ groß und klein/ Mauerpfeffer/ Katzenteubel/ ſo auf dem alten Gemaͤuer hin und wieder wachſen. Die Blaͤtter von der groſſen Haußwurtzen/ von ihrem inwendigen duͤnnen Haͤutlein/ mit einem ſcharffen Meſſerlein entledigt/ und das ge- ſchundene Ort des Blats/ auf die Huͤneraugen Nachts gelegt und aufgebunden/ weichet ſie dermaſſen/ daß mans auf den naͤchſten Morgen leicht ausſchneiden kan/ und woferne man ſolches etlichmal im abnehmenden Mond wiederholt/ wird das Huͤneraug aus dem Grunde mit ſamt ſeinen Wurtzen vertrieben werden. Die Blaͤtter alſo allein/ oder mit Gerſtenmehl applicirt/ ver- treiben das Rothlauff/ heilen die boͤſen um ſich freſſenden Geſchwer/ Entzuͤndungen der Augen/ hitzige Podagra/ und wann man ſich mit Feuer verbrannt hat/ darzu auch das Waſſer dienet/ und in ſtarcken brennenden Fiebern nuͤtzlich kan getruncken werden/ kuͤhlet alle innerliche ent- zuͤndete Glieder; das Waſſer mit Baum-Oel in die Ohren gethan/ ſoll das Gehoͤr wiederbringen. Der [Spaltenumbruch]
Safft mit Roſen-Oel in leinene Tuͤchlein gefaſſt/ und auf die Stirn gelegt/ vertreibt die Aberwitz mit ſamt dem Haubtſchmertzen.
Das kleineſte Sedum, ſo man auch Katzentraͤubel und Mauerpfeffer nennt/ iſt hitziger und ſcharffer Com- plexion, beiſſt und verzehrt die Zunge/ mit Schweinen Schmaltz zu einem Pflaſter gemacht/ vertreibt es die Kroͤpffe; fuͤr ſich ſelbſt geſtoſſen/ und applicirt/ oder in Roſen-Oel geſotten/ vertreibt es die gulden Ader/ und benimmt ihre Schmertzen.
Mauerrauten/ Frauen-Haar/ Adiantum, Capil- lus Veneris, iſt vielerley Gattungen/ darunter auch etli- che Sorten des Widertods gehoͤren/ ſonderlich das Adiantum aureum, welches gepulvert fuͤr den Sand und Stein ein treffliches Mittel ſeyn ſolle.
Mauerrauten oder Frauen-Haar wachſen gern an Mauren und Riſſen/ oder feuchten Klunſen der Felſen/ auch wol in der Brunnen Gemaͤuer/ iſt einer temperir- ten Eigenſchafft/ vertrocknet/ reſolvirt/ eroͤffnet/ ver- dauet und zieht zuſammen/ in Wein geſotten und etliche Tage nacheinander getruncken/ eroͤffnets die Verſtopf- fung der Leber/ vertreibt die Engigkeit der Bruſt/ und iſt zum ſchweren Athem/ Geelſucht/ Lungen- und Miltz- gebrechen/ auch zu Befoͤrderung des Harns nuͤtzlich/ treibt die Melancholie per Urinam, zerbricht den Stein/ ſtillet die Bauchfluͤſſe/ heilet die Schlangen-Biß/ wel- ches das Pulver auch alles vermag/ ſtaͤrckt den Magen; der Safft davon oder das Kraut zerſtoſſen/ und auf die kaalen Plaͤtze gelegt/ macht das Haar wachſen/ vertheilt die Kroͤpffe; die Lauge davon/ heilet alle fluͤſſige Haubt- Geſchwer/ und vertreibt die Schuppen.
Der Wein von dieſem Kraut gemacht/ hilfft fuͤr den ſchweren Athem und Huſten/ denn er zertheilt und fuͤhrt aus die zaͤhen Schleim/ ſo ſich an die Bruſt und Lungen legen/ und vertreibt den Stein.
Die kleine Mauerrauten aber/ ruta muraria oder Pa- ronychia, die gleichfalls gern an Steinen und Mauren waͤchſt/ iſt warmer und trockner Natur im dritten Grad/ und iſt aus ſubtilen Stucken vermiſcht/ treibt den Sand/ zermalmet den Stein/ befoͤrdert den Harn/ und ver- treibt zerquetſcht und aufgelegt die Naͤgelgeſchwer/ daher es auch den Griechiſchen Namen traͤgt.
Cap. CXVIII. Auf Gebuͤrgen: Meiſterwurtz/Myrtilliund Modelgeer.
[Spaltenumbruch]
MEiſterwurtz/ Imperatoria, Smyrnion, Oſtru- tium, wird ſehr in die Gaͤrten geziegelt/ waͤch- ſet aber am meiſten und beſten in den feuchten Gebuͤrgen/ man kan von der Wurtzen/ wo nur ein Au- ge bleibt/ ſolche zerreiſſen und Spannen weit verſetzen/ iſt warm und trocken im dritten Grad/ zertrennet/ zeucht heraus/ eroͤffnet/ verdauet/ macht ſubtil und befoͤrdert/ vertreibt die Winde des Magens und der Gebaͤhrmut- ter/ ziehet/ in dem Mund gekauet/ das Phlegma aus dem Haubt herab/ vertreibt das Grimmen/ und Leibwehe/ die Bruͤhe davon ſtillet das Zahnwehe; das Pulver da- von getruncken eines Quintel ſchwer mit Wein/ eine Stund vor dem Paroxyſmo genommen/ vertreibt das viertaͤgige Fieber/ dienet zu allen kalten Kranckheiten/ auch wider die Frays/ in Wein getruncken; Wie auch [Spaltenumbruch]
die friſche Wurtzen davon voneinander geſchnitten/ und an die Daumen und groſſe Zeen beeder Haͤnde und Fuͤſ- ſe in Paroxiſmo Epilepſiæ, aut parum antea, aufge- bunden/ ein treffliches Amuletum darwider ſeyn ſolle; wie die Miſcell. Curioſ. anno quarto & quinto, Obſerv. 42. bezeugen.
Sie macht einen guten wolriechenden Athem/ ſtaͤrckt alle Glieder/ der Sinnen und des Verſtands; hilfft wider die Infection, vertreibt das Keuchen/ reutet aus die Waſſerſucht und Miltzgebrechen/ und hilfft allen erkalteten Gliedern wieder zu ihrer Waͤrme/ treibt die Wuͤrme aus; der Safft davon verzehret alles faule Fleiſch des Krebſes hinweg; gleichwie das geſtoſſene Kraut das Huͤfftwehe vertreibt/ und alle Geſchwulſten reſolvirt und vertheilet.
Das
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[563[561]/0579]
Fuͤnftes Buch/ Kuchen- und Artzney-Garten.
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Schuͤtzen/ die per præcipitia und ſehr hohe Felſen ſtei-
gen muͤſſen/ dieſe Wurtzen geſucht wird/ die doch auch
beynebens viel Gauckeley und Aberglauben damit trei-
ben/ und ſich ſelbſt und andere uͤberreden wollen/ man
koͤnne ſich mit dieſer zu rechter Zeit und Stund/ & cum
Incantationibus Magicis, gegrabenen Wurtzel feſte ma-
chen; das iſt aber gewiß/ daß keiner von den Jnwohnern
oder Jaͤgern der groſſen felſigen Gebuͤrgen und Klippen
ſich uͤberreden laſſen wuͤrde/ daß dieſe Wurtzen ſolte
Gifft ſeyn/ weil ihnen die Erfahrung das Widerſpiel
bezeuget.
Die Gemſenwurtz iſt warm und trockner Natur/
wie Tabernæmontanus bezeuget; die Wurtzen wird
gebraucht zu den Winden und Aufblaͤhungen des Leibs/
und der Mutter/ toͤdtet und treibet die Wuͤrm aus/ er-
oͤffnet die Verſtopffung der Daͤrmer/ befoͤrdert den
Harn/ ſtaͤrcket das zitterende Hertz/ widerſtehet dem
Gifft/ und werden allerley Syrupen/ Conſerven und
Latwergen daraus zubereitet/ und mit Nutzen ge-
braucht.
Haußwurtzen/ Sedum Sempervivum, Franzoͤſiſch
Jou barbe, tanquam Barba Jovis, iſt kalt im dritten Grad
und etwas trocken/ ſind vielerley Sorten/ groß und klein/
Mauerpfeffer/ Katzenteubel/ ſo auf dem alten Gemaͤuer
hin und wieder wachſen. Die Blaͤtter von der groſſen
Haußwurtzen/ von ihrem inwendigen duͤnnen Haͤutlein/
mit einem ſcharffen Meſſerlein entledigt/ und das ge-
ſchundene Ort des Blats/ auf die Huͤneraugen Nachts
gelegt und aufgebunden/ weichet ſie dermaſſen/ daß
mans auf den naͤchſten Morgen leicht ausſchneiden kan/
und woferne man ſolches etlichmal im abnehmenden
Mond wiederholt/ wird das Huͤneraug aus dem Grunde
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Blaͤtter alſo allein/ oder mit Gerſtenmehl applicirt/ ver-
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Geſchwer/ Entzuͤndungen der Augen/ hitzige Podagra/
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nuͤtzlich kan getruncken werden/ kuͤhlet alle innerliche ent-
zuͤndete Glieder; das Waſſer mit Baum-Oel in die
Ohren gethan/ ſoll das Gehoͤr wiederbringen. Der
Safft mit Roſen-Oel in leinene Tuͤchlein gefaſſt/ und
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dem Haubtſchmertzen.
Das kleineſte Sedum, ſo man auch Katzentraͤubel
und Mauerpfeffer nennt/ iſt hitziger und ſcharffer Com-
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Schmaltz zu einem Pflaſter gemacht/ vertreibt es die
Kroͤpffe; fuͤr ſich ſelbſt geſtoſſen/ und applicirt/ oder in
Roſen-Oel geſotten/ vertreibt es die gulden Ader/ und
benimmt ihre Schmertzen.
Mauerrauten/ Frauen-Haar/ Adiantum, Capil-
lus Veneris, iſt vielerley Gattungen/ darunter auch etli-
che Sorten des Widertods gehoͤren/ ſonderlich das
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Die kleine Mauerrauten aber/ ruta muraria oder Pa-
ronychia, die gleichfalls gern an Steinen und Mauren
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und iſt aus ſubtilen Stucken vermiſcht/ treibt den Sand/
zermalmet den Stein/ befoͤrdert den Harn/ und ver-
treibt zerquetſcht und aufgelegt die Naͤgelgeſchwer/ daher
es auch den Griechiſchen Namen traͤgt.
Cap. CXVIII.
Auf Gebuͤrgen: Meiſterwurtz/ Myrtilli und Modelgeer.
MEiſterwurtz/ Imperatoria, Smyrnion, Oſtru-
tium, wird ſehr in die Gaͤrten geziegelt/ waͤch-
ſet aber am meiſten und beſten in den feuchten
Gebuͤrgen/ man kan von der Wurtzen/ wo nur ein Au-
ge bleibt/ ſolche zerreiſſen und Spannen weit verſetzen/ iſt
warm und trocken im dritten Grad/ zertrennet/ zeucht
heraus/ eroͤffnet/ verdauet/ macht ſubtil und befoͤrdert/
vertreibt die Winde des Magens und der Gebaͤhrmut-
ter/ ziehet/ in dem Mund gekauet/ das Phlegma aus dem
Haubt herab/ vertreibt das Grimmen/ und Leibwehe/
die Bruͤhe davon ſtillet das Zahnwehe; das Pulver da-
von getruncken eines Quintel ſchwer mit Wein/ eine
Stund vor dem Paroxyſmo genommen/ vertreibt das
viertaͤgige Fieber/ dienet zu allen kalten Kranckheiten/
auch wider die Frays/ in Wein getruncken; Wie auch
die friſche Wurtzen davon voneinander geſchnitten/ und
an die Daumen und groſſe Zeen beeder Haͤnde und Fuͤſ-
ſe in Paroxiſmo Epilepſiæ, aut parum antea, aufge-
bunden/ ein treffliches Amuletum darwider ſeyn ſolle;
wie die Miſcell. Curioſ. anno quarto & quinto, Obſerv.
42. bezeugen.
Sie macht einen guten wolriechenden Athem/
ſtaͤrckt alle Glieder/ der Sinnen und des Verſtands;
hilfft wider die Infection, vertreibt das Keuchen/ reutet
aus die Waſſerſucht und Miltzgebrechen/ und hilfft allen
erkalteten Gliedern wieder zu ihrer Waͤrme/ treibt die
Wuͤrme aus; der Safft davon verzehret alles faule
Fleiſch des Krebſes hinweg; gleichwie das geſtoſſene
Kraut das Huͤfftwehe vertreibt/ und alle Geſchwulſten
reſolvirt und vertheilet.
Das
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Hohberg, Wolf Helmhard von: Georgica Curiosa. Bd. 1. Nürnberg, 1682, S. 563[561]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hohberg_georgica01_1682/579>, abgerufen am 23.02.2025.
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