[Spaltenumbruch]
Rosen-Wasser zu einem Pflaster gemacht/ vertreibet die Schmertzen der Gleiche und Geschwulsten hinter den Ohren.
Sauerklee/ Alleluja, Trifolium acetosum, ist ein verachtes/ allenthalben in Wäldern und feuchten Orten wachsendes/ doch sehr nützliches Kräutlein/ wird auch bißweilen in die Kuchen-Gärten gebauet/ und ver- mehret sich daselbst leichtlich/ dienet so wol das Kraut als die Blühe unter die vermischten Kräuter-Salät.
Hieronymus Bock in seinem Herbario part. 1. cap. 128. sagt/ diß Kraut sey ein rechter Wetterhan/ dann wann Ungewitter vorhanden/ richtet das Kräutlein seine Blätter übersich/ als wolte es wider das Ungewitter streiten. Es habens auch ihrer viel wahrgenommen/ wann diß Kräutlein starck blühet und viel Blümlein bringet/ daß in selbigem Jahr viel Gewässer und Platz-Regen kommen; blühet es aber wenig/ soll ein dürres trocknes Jahr folgen.
Jst kalter und trockener Eigenschafft/ wird abson- derlich zu Erkühlung der innerlichen Glieder/ in hitzigen Kranckheiten sehr gelobt/ öffnet und kühlet die Leber und Miltz/ löschet den Durst/ bekräfftiget das Hertz/ wider- stehet der Pestilentz/ mit Wein und Myrrhen gekocht heilet er die Mundfäule/ Fisteln/ auch die faulenden Zahnbühler.
[Spaltenumbruch]
Der aus den Stengeln ausgepresste röthlichte Safft wird mit Zucker gesotten/ ist eine treffliche Labung in allen febribus ardentibus, hält alle Bauchflüsse zu- rück/ stillet das unmässige Erbrechen/ und heilet die Darmbrüche. Die Blätter werden zu den Entzündun- gen gestossen und Pflasterweise übergelegt.
Scabiosa, ein gar bekanntes Kräutlein/ wächst gern auf dürren ungebaueten Feldern/ Bergen und Hü- geln/ erwärmet/ macht subtil/ eröffnet/ verdauet/ ab- stergirt und vertrocknet/ ist eine fürtreffliche Artzney zur Brust/ und Lungen/ so wol das gepulverte Kraut/ als der ausgepresste Safft/ mit einem apto & convenien- ti vehiculo, ist gut für das Stechen um die Brust/ und Apostem/ für die Husten/ für Rauden und Grinde/ für allerley Geschweren im Leib/ die Dosis ist 3 oder 4 Loth Morgens und Abends.
Das Wasser am Ende des Meyens aus den Blät- tern und klein zerschnittenen Wurtzen distillirt/ Mor- gens/ Mittags und Abends/ jedesmal 6 Loth getrun- cken/ dienet zu den Apostemen und Engigkeit der Brust/ und ist zur Pest und allen Gifft/ Husten und Räudigkeit der Haut/ eine bequeme Artzney; das Wasser aus dem gantzen Gewächse/ heilet Wunden/ Grind und Aussatz/ stärckt das Gesicht/ vertreibt die Schmertzen der gulde- nen Ader/ wie auch Flechten und Carbunckel.
Cap. CVII. Gegen Abend: Schellkraut/Scrophularia, Serpentaria, Staphy- sagria, Tanacetum.
[Spaltenumbruch]
SSchellkraut/ Chelidonium, wächst überall bey den alten Gemäuern und Zäunen/ und darf kei- ner sonderbaren Wartung/ ist hitzig und trocken im dritten Grad/ abstergiret und reiniget. Der Safft davon mit Hönig über Kohlen eingerührt/ reiniget und macht klare Augen.
Die Wurtzen davon mit Anis und weissen Wein getruncken/ ist gut wider die Gelbsucht/ heilet auch alle um sich fressende Schäden.
Der Safft/ oder der Wein/ darinn das Kraut ge- legen/ heilet das Zahnwehe/ es vertreibt auch der Safft/ die Masen im Angesicht/ darüber gestrichen/ heilet den Krebs und die Fisteln. Ein Pflaster vom Schellkraut und Wurtzen gemacht/ und über den Nabel gelegt/ vertreibt die Colica/ gepulvert und in die Wunden und Schäden gezettelt/ reiniget und heilet sie. Die gesottene Brühe aus dem gantzen Gewächse/ mit Zucker gemischt/ öffnet die Verstopffungen/ vertreibt die Wassersucht/ einen Becher voll dessen getruncken und wol darauf geschwitzt/ ist wider die Geschwulst eine bewehrte Artzney; eben diß vermag auch das distillirte Wasser/ etliche Tage nacheinander getruncken.
Das Kraut in Rosen-Essig gesotten/ die durchge- sihene Brühe mit einem Quintlein oder mehr Theriac eingenommen/ und wol geschwitzt/ ist wider die Pest fast bewehrt.
Fioravanti nei Secreti rationali lib. 5. cap. 89. heisst es Celidonia, quasi coeli donum, und sagt/ wann man diß Kraut mit Brandwein 6 Tage lang in- fundirt/ und ausbrennt/ und alle Morgen ein wenig da- von trinckt/ erhält sie den Menschen gesund.
Scrophularia, Braunwurtz/ wächset gern an feuch- [Spaltenumbruch]
ten Orten/ und liebet guten Grund/ kan im Früling vom Saamen/ oder im Herbst von den Schößlingen fortge- bracht werden/ vertrocknet/ macht subtil/ vertheilt und abstergirt/ hat eine absonderliche Krafft die Kröpffe/ wie auch die geschwollene güldene Ader zu vertheilen/ deßwegen sie im Herbst ausgegraben/ mit frischen But- ter wol zerstossen/ zwischen zweyen irdenen Näpffen 15 gantzer Tag an einen feuchten Ort gesetzt/ die Butter alsdann bey einem sanfften Feuer zerlassen/ durchge- sihen und die gulden Ader damit geschmiert wird/ soll auch die am Hals getragene Wurtzen dieses verrichten. Der pulverisirten Wurtzen ein Quintlein getruncken/ tödtet die Würme.
Nic. Agerius schreibt/ die Braunwurtz habe aus vielfältiger Erfahrung den Ruhm bekommen/ die kal- ten Geschwer/ Drüsen/ Kröpffe/ allerhand Gewächse/ und was sich vom kalten zähen Schleim erweckt/ zu mil- dern/ zu erweichen/ zu lösen und zu vertreiben/ sonderlich aber die gefährlichen Halsdrüsen/ wann dieselben an- fangen zu schwären/ davon scheusliche Löcher kommen. Man muß die Wurtzen wol säubern/ und zu einem dün- nen Mus in einem steinernen Mörsel stossen/ Pflaster- weise streichen/ und also überlegen. Wann diese Hals- drüsen offen sind/ soll man die Braunwurtz und das Kraut im Wein wol sieden/ alsdann mit dem Wein den Schaden bähen/ und die Wurtzen und das Kraut/ wie gesagt/ wol zerstossen/ und Pflasterweise überlegen.
Serpentaria, Dracunculus major & minor, Schlangenkraut oder Drachenwurtz/ wird des ge- scheckichten und bundten Stengels halber/ welcher dem Rucken einer gesprengten Schlangen gleichet/ in die Gärten gebracht/ oben bringt es herfür eine Keule wie
Arum,
Fuͤnftes Buch/ Kuchen- und Artzney-Garten.
[Spaltenumbruch]
Roſen-Waſſer zu einem Pflaſter gemacht/ vertreibet die Schmertzen der Gleiche und Geſchwulſten hinter den Ohren.
Sauerklee/ Alleluja, Trifolium acetoſum, iſt ein verachtes/ allenthalben in Waͤldern und feuchten Orten wachſendes/ doch ſehr nuͤtzliches Kraͤutlein/ wird auch bißweilen in die Kuchen-Gaͤrten gebauet/ und ver- mehret ſich daſelbſt leichtlich/ dienet ſo wol das Kraut als die Bluͤhe unter die vermiſchten Kraͤuter-Salaͤt.
Hieronymus Bock in ſeinem Herbario part. 1. cap. 128. ſagt/ diß Kraut ſey ein rechter Wetterhan/ dann wann Ungewitter vorhanden/ richtet das Kraͤutlein ſeine Blaͤtter uͤberſich/ als wolte es wider das Ungewitter ſtreiten. Es habens auch ihrer viel wahrgenommen/ wann diß Kraͤutlein ſtarck bluͤhet und viel Bluͤmlein bringet/ daß in ſelbigem Jahr viel Gewaͤſſer und Platz-Regen kommen; bluͤhet es aber wenig/ ſoll ein duͤrres trocknes Jahr folgen.
Jſt kalter und trockener Eigenſchafft/ wird abſon- derlich zu Erkuͤhlung der innerlichen Glieder/ in hitzigen Kranckheiten ſehr gelobt/ oͤffnet und kuͤhlet die Leber und Miltz/ loͤſchet den Durſt/ bekraͤfftiget das Hertz/ wider- ſtehet der Peſtilentz/ mit Wein und Myrrhen gekocht heilet er die Mundfaͤule/ Fiſteln/ auch die faulenden Zahnbuͤhler.
[Spaltenumbruch]
Der aus den Stengeln ausgepreſſte roͤthlichte Safft wird mit Zucker geſotten/ iſt eine treffliche Labung in allen febribus ardentibus, haͤlt alle Bauchfluͤſſe zu- ruͤck/ ſtillet das unmaͤſſige Erbrechen/ und heilet die Darmbruͤche. Die Blaͤtter werden zu den Entzuͤndun- gen geſtoſſen und Pflaſterweiſe uͤbergelegt.
Scabioſa, ein gar bekanntes Kraͤutlein/ waͤchſt gern auf duͤrren ungebaueten Feldern/ Bergen und Huͤ- geln/ erwaͤrmet/ macht ſubtil/ eroͤffnet/ verdauet/ ab- ſtergirt und vertrocknet/ iſt eine fuͤrtreffliche Artzney zur Bruſt/ und Lungen/ ſo wol das gepulverte Kraut/ als der ausgepreſſte Safft/ mit einem apto & convenien- ti vehiculo, iſt gut fuͤr das Stechen um die Bruſt/ und Apoſtem/ fuͤr die Huſten/ fuͤr Rauden und Grinde/ fuͤr allerley Geſchweren im Leib/ die Doſis iſt 3 oder 4 Loth Morgens und Abends.
Das Waſſer am Ende des Meyens aus den Blaͤt- tern und klein zerſchnittenen Wurtzen diſtillirt/ Mor- gens/ Mittags und Abends/ jedesmal 6 Loth getrun- cken/ dienet zu den Apoſtemen und Engigkeit der Bruſt/ und iſt zur Peſt und allen Gifft/ Huſten und Raͤudigkeit der Haut/ eine bequeme Artzney; das Waſſer aus dem gantzen Gewaͤchſe/ heilet Wunden/ Grind und Ausſatz/ ſtaͤrckt das Geſicht/ vertreibt die Schmertzen der gulde- nen Ader/ wie auch Flechten und Carbunckel.
Cap. CVII. Gegen Abend: Schellkraut/Scrophularia, Serpentaria, Staphy- ſagria, Tanacetum.
[Spaltenumbruch]
SSchellkraut/ Chelidonium, waͤchſt uͤberall bey den alten Gemaͤuern und Zaͤunen/ und darf kei- ner ſonderbaren Wartung/ iſt hitzig und trocken im dritten Grad/ abſtergiret und reiniget. Der Safft davon mit Hoͤnig uͤber Kohlen eingeruͤhrt/ reiniget und macht klare Augen.
Die Wurtzen davon mit Anis und weiſſen Wein getruncken/ iſt gut wider die Gelbſucht/ heilet auch alle um ſich freſſende Schaͤden.
Der Safft/ oder der Wein/ darinn das Kraut ge- legen/ heilet das Zahnwehe/ es vertreibt auch der Safft/ die Maſen im Angeſicht/ daruͤber geſtrichen/ heilet den Krebs und die Fiſteln. Ein Pflaſter vom Schellkraut und Wurtzen gemacht/ und uͤber den Nabel gelegt/ vertreibt die Colica/ gepulvert und in die Wunden und Schaͤden gezettelt/ reiniget und heilet ſie. Die geſottene Bruͤhe aus dem gantzen Gewaͤchſe/ mit Zucker gemiſcht/ oͤffnet die Verſtopffungen/ vertreibt die Waſſerſucht/ einen Becher voll deſſen getruncken und wol darauf geſchwitzt/ iſt wider die Geſchwulſt eine bewehrte Artzney; eben diß vermag auch das diſtillirte Waſſer/ etliche Tage nacheinander getruncken.
Das Kraut in Roſen-Eſſig geſotten/ die durchge- ſihene Bruͤhe mit einem Quintlein oder mehr Theriac eingenommen/ und wol geſchwitzt/ iſt wider die Peſt faſt bewehrt.
Fioravanti nei Secreti rationali lib. 5. cap. 89. heiſſt es Celidonia, quaſi cœli donum, und ſagt/ wann man diß Kraut mit Brandwein 6 Tage lang in- fundirt/ und ausbrennt/ und alle Morgen ein wenig da- von trinckt/ erhaͤlt ſie den Menſchen geſund.
Scrophularia, Braunwurtz/ waͤchſet gern an feuch- [Spaltenumbruch]
ten Orten/ und liebet guten Grund/ kan im Fruͤling vom Saamen/ oder im Herbſt von den Schoͤßlingen fortge- bracht werden/ vertrocknet/ macht ſubtil/ vertheilt und abſtergirt/ hat eine abſonderliche Krafft die Kroͤpffe/ wie auch die geſchwollene guͤldene Ader zu vertheilen/ deßwegen ſie im Herbſt ausgegraben/ mit friſchen But- ter wol zerſtoſſen/ zwiſchen zweyen irdenen Naͤpffen 15 gantzer Tag an einen feuchten Ort geſetzt/ die Butter alsdann bey einem ſanfften Feuer zerlaſſen/ durchge- ſihen und die gulden Ader damit geſchmiert wird/ ſoll auch die am Hals getragene Wurtzen dieſes verrichten. Der pulveriſirten Wurtzen ein Quintlein getruncken/ toͤdtet die Wuͤrme.
Nic. Agerius ſchreibt/ die Braunwurtz habe aus vielfaͤltiger Erfahrung den Ruhm bekommen/ die kal- ten Geſchwer/ Druͤſen/ Kroͤpffe/ allerhand Gewaͤchſe/ und was ſich vom kalten zaͤhen Schleim erweckt/ zu mil- dern/ zu erweichen/ zu loͤſen und zu vertreiben/ ſonderlich aber die gefaͤhrlichen Halsdruͤſen/ wann dieſelben an- fangen zu ſchwaͤren/ davon ſcheusliche Loͤcher kommen. Man muß die Wurtzen wol ſaͤubern/ und zu einem duͤn- nen Mus in einem ſteinernen Moͤrſel ſtoſſen/ Pflaſter- weiſe ſtreichen/ und alſo uͤberlegen. Wann dieſe Hals- druͤſen offen ſind/ ſoll man die Braunwurtz und das Kraut im Wein wol ſieden/ alsdann mit dem Wein den Schaden baͤhen/ und die Wurtzen und das Kraut/ wie geſagt/ wol zerſtoſſen/ und Pflaſterweiſe uͤberlegen.
Serpentaria, Dracunculus major & minor, Schlangenkraut oder Drachenwurtz/ wird des ge- ſcheckichten und bundten Stengels halber/ welcher dem Rucken einer geſprengten Schlangen gleichet/ in die Gaͤrten gebracht/ oben bringt es herfuͤr eine Keule wie
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[553[551]/0569]
Fuͤnftes Buch/ Kuchen- und Artzney-Garten.
Roſen-Waſſer zu einem Pflaſter gemacht/ vertreibet
die Schmertzen der Gleiche und Geſchwulſten hinter den
Ohren.
Sauerklee/ Alleluja, Trifolium acetoſum, iſt
ein verachtes/ allenthalben in Waͤldern und feuchten
Orten wachſendes/ doch ſehr nuͤtzliches Kraͤutlein/ wird
auch bißweilen in die Kuchen-Gaͤrten gebauet/ und ver-
mehret ſich daſelbſt leichtlich/ dienet ſo wol das Kraut
als die Bluͤhe unter die vermiſchten Kraͤuter-Salaͤt.
Hieronymus Bock in ſeinem Herbario part. 1. cap.
128. ſagt/ diß Kraut ſey ein rechter Wetterhan/ dann
wann Ungewitter vorhanden/ richtet das Kraͤutlein ſeine
Blaͤtter uͤberſich/ als wolte es wider das Ungewitter
ſtreiten. Es habens auch ihrer viel wahrgenommen/ wann
diß Kraͤutlein ſtarck bluͤhet und viel Bluͤmlein bringet/
daß in ſelbigem Jahr viel Gewaͤſſer und Platz-Regen
kommen; bluͤhet es aber wenig/ ſoll ein duͤrres trocknes
Jahr folgen.
Jſt kalter und trockener Eigenſchafft/ wird abſon-
derlich zu Erkuͤhlung der innerlichen Glieder/ in hitzigen
Kranckheiten ſehr gelobt/ oͤffnet und kuͤhlet die Leber und
Miltz/ loͤſchet den Durſt/ bekraͤfftiget das Hertz/ wider-
ſtehet der Peſtilentz/ mit Wein und Myrrhen gekocht
heilet er die Mundfaͤule/ Fiſteln/ auch die faulenden
Zahnbuͤhler.
Der aus den Stengeln ausgepreſſte roͤthlichte
Safft wird mit Zucker geſotten/ iſt eine treffliche Labung
in allen febribus ardentibus, haͤlt alle Bauchfluͤſſe zu-
ruͤck/ ſtillet das unmaͤſſige Erbrechen/ und heilet die
Darmbruͤche. Die Blaͤtter werden zu den Entzuͤndun-
gen geſtoſſen und Pflaſterweiſe uͤbergelegt.
Scabioſa, ein gar bekanntes Kraͤutlein/ waͤchſt
gern auf duͤrren ungebaueten Feldern/ Bergen und Huͤ-
geln/ erwaͤrmet/ macht ſubtil/ eroͤffnet/ verdauet/ ab-
ſtergirt und vertrocknet/ iſt eine fuͤrtreffliche Artzney zur
Bruſt/ und Lungen/ ſo wol das gepulverte Kraut/ als
der ausgepreſſte Safft/ mit einem apto & convenien-
ti vehiculo, iſt gut fuͤr das Stechen um die Bruſt/ und
Apoſtem/ fuͤr die Huſten/ fuͤr Rauden und Grinde/ fuͤr
allerley Geſchweren im Leib/ die Doſis iſt 3 oder 4 Loth
Morgens und Abends.
Das Waſſer am Ende des Meyens aus den Blaͤt-
tern und klein zerſchnittenen Wurtzen diſtillirt/ Mor-
gens/ Mittags und Abends/ jedesmal 6 Loth getrun-
cken/ dienet zu den Apoſtemen und Engigkeit der Bruſt/
und iſt zur Peſt und allen Gifft/ Huſten und Raͤudigkeit
der Haut/ eine bequeme Artzney; das Waſſer aus dem
gantzen Gewaͤchſe/ heilet Wunden/ Grind und Ausſatz/
ſtaͤrckt das Geſicht/ vertreibt die Schmertzen der gulde-
nen Ader/ wie auch Flechten und Carbunckel.
Cap. CVII.
Gegen Abend: Schellkraut/ Scrophularia, Serpentaria, Staphy-
ſagria, Tanacetum.
SSchellkraut/ Chelidonium, waͤchſt uͤberall bey
den alten Gemaͤuern und Zaͤunen/ und darf kei-
ner ſonderbaren Wartung/ iſt hitzig und trocken
im dritten Grad/ abſtergiret und reiniget. Der Safft
davon mit Hoͤnig uͤber Kohlen eingeruͤhrt/ reiniget und
macht klare Augen.
Die Wurtzen davon mit Anis und weiſſen Wein
getruncken/ iſt gut wider die Gelbſucht/ heilet auch alle
um ſich freſſende Schaͤden.
Der Safft/ oder der Wein/ darinn das Kraut ge-
legen/ heilet das Zahnwehe/ es vertreibt auch der Safft/
die Maſen im Angeſicht/ daruͤber geſtrichen/ heilet den
Krebs und die Fiſteln. Ein Pflaſter vom Schellkraut und
Wurtzen gemacht/ und uͤber den Nabel gelegt/ vertreibt
die Colica/ gepulvert und in die Wunden und Schaͤden
gezettelt/ reiniget und heilet ſie. Die geſottene Bruͤhe
aus dem gantzen Gewaͤchſe/ mit Zucker gemiſcht/ oͤffnet
die Verſtopffungen/ vertreibt die Waſſerſucht/ einen
Becher voll deſſen getruncken und wol darauf geſchwitzt/
iſt wider die Geſchwulſt eine bewehrte Artzney; eben
diß vermag auch das diſtillirte Waſſer/ etliche Tage
nacheinander getruncken.
Das Kraut in Roſen-Eſſig geſotten/ die durchge-
ſihene Bruͤhe mit einem Quintlein oder mehr Theriac
eingenommen/ und wol geſchwitzt/ iſt wider die Peſt faſt
bewehrt.
Fioravanti nei Secreti rationali lib. 5. cap. 89.
heiſſt es Celidonia, quaſi cœli donum, und ſagt/
wann man diß Kraut mit Brandwein 6 Tage lang in-
fundirt/ und ausbrennt/ und alle Morgen ein wenig da-
von trinckt/ erhaͤlt ſie den Menſchen geſund.
Scrophularia, Braunwurtz/ waͤchſet gern an feuch-
ten Orten/ und liebet guten Grund/ kan im Fruͤling vom
Saamen/ oder im Herbſt von den Schoͤßlingen fortge-
bracht werden/ vertrocknet/ macht ſubtil/ vertheilt und
abſtergirt/ hat eine abſonderliche Krafft die Kroͤpffe/
wie auch die geſchwollene guͤldene Ader zu vertheilen/
deßwegen ſie im Herbſt ausgegraben/ mit friſchen But-
ter wol zerſtoſſen/ zwiſchen zweyen irdenen Naͤpffen 15
gantzer Tag an einen feuchten Ort geſetzt/ die Butter
alsdann bey einem ſanfften Feuer zerlaſſen/ durchge-
ſihen und die gulden Ader damit geſchmiert wird/ ſoll
auch die am Hals getragene Wurtzen dieſes verrichten.
Der pulveriſirten Wurtzen ein Quintlein getruncken/
toͤdtet die Wuͤrme.
Nic. Agerius ſchreibt/ die Braunwurtz habe aus
vielfaͤltiger Erfahrung den Ruhm bekommen/ die kal-
ten Geſchwer/ Druͤſen/ Kroͤpffe/ allerhand Gewaͤchſe/
und was ſich vom kalten zaͤhen Schleim erweckt/ zu mil-
dern/ zu erweichen/ zu loͤſen und zu vertreiben/ ſonderlich
aber die gefaͤhrlichen Halsdruͤſen/ wann dieſelben an-
fangen zu ſchwaͤren/ davon ſcheusliche Loͤcher kommen.
Man muß die Wurtzen wol ſaͤubern/ und zu einem duͤn-
nen Mus in einem ſteinernen Moͤrſel ſtoſſen/ Pflaſter-
weiſe ſtreichen/ und alſo uͤberlegen. Wann dieſe Hals-
druͤſen offen ſind/ ſoll man die Braunwurtz und das Kraut
im Wein wol ſieden/ alsdann mit dem Wein den
Schaden baͤhen/ und die Wurtzen und das Kraut/ wie
geſagt/ wol zerſtoſſen/ und Pflaſterweiſe uͤberlegen.
Serpentaria, Dracunculus major & minor,
Schlangenkraut oder Drachenwurtz/ wird des ge-
ſcheckichten und bundten Stengels halber/ welcher dem
Rucken einer geſprengten Schlangen gleichet/ in die
Gaͤrten gebracht/ oben bringt es herfuͤr eine Keule wie
Arum,
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Hohberg, Wolf Helmhard von: Georgica Curiosa. Bd. 1. Nürnberg, 1682, S. 553[551]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hohberg_georgica01_1682/569>, abgerufen am 16.07.2024.
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Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.