Hohberg, Wolf Helmhard von: Georgica Curiosa. Bd. 1. Nürnberg, 1682.Des adelichen Land- und Feld-Lebens [Spaltenumbruch]
unedel zu machen vermeinet/ da sie eines andernMeinung/ gleichsam gezwungen/ folgen sollte. Da- her/ glaube ich gewiß/ solte einer auch die vollkommen- ste/ bequemlichste/ schöneste und leichteste Bau-Art und Eintheilung vorgeben/ würde es doch eine vergebene/ verhasste und unnütze Arbeit seyn/ die allenthalben mehr Tadel und Ausstellungen/ als Nachfolge und Danck hoffen und einerndten dörffte; daher wird jedwedern/ der bauen will/ frey gestellt/ nach seiner eigenen Einbildung ihm eine Wohnung zu verschaffen. Jch will nur etliche kleine Erinnerungen hie beyfügen/ was nach der alten Weisen Bau-Meister Bericht/ für Wol- und Ubelstand zu machen und zu meiden/ da gleichwol jeder vollkom- mene Wahl hat/ was er thun oder lassen wolle. Erstlich/ muß der Platz/ darauf das Gebäu ruhet/ einen starcken und festen Grunde haben/ viereckicht oder rund/ oder ablängicht/ oder nach Belieben; Will mans klein/ und ohne einen inwendigen Hof haben/ nur in ei- nem Stock/ so bedarff es zwar weniger Dach-Werck; ist aber nicht so gesund/ als wann die Zimmer so wol in- wendig gegen dem Hof/ als auswendig ihre Fenster ha- ben/ und von der freyen Lufft durchstrichen werden/ doch muß der Platz grösser seyn. Die Höfe inwendig zu verzieren/ können die Reichen und Vermöglichen aller- ley Columnen, Statuen, und Seulen/ wie auch in der Mitte der Röhr-Bronnen/ sich bedienen. Fürs andere/ muß der Platz in seine gewisse Fel- dungen/ und wie die Zimmer groß oder klein/ viereckicht/ langlecht oder rund/ mit oder ohne Thürn/ mit Wasser- gräben und Zwingern oder nicht/ mit einer wolanständi- gen Symmetria eingetheilt/ und jedes gegen den Theil des Himmels/ wohin es schicklich/ gerichtet werden/ daß nichts verwirret/ ungestältig/ oder ungelegensam/ nichts zu viel/ oder zu wenig/ nichts zu hoch oder zu nider/ son- dern wolgereimt/ zierlich/ nutzbar/ und zum Gebrauch bequem sey. Zum Dritten/ die Haupt-Mauren müssen nicht al- lein/ das gantze Hause zusammen haltend/ alle Wohnun- gen in sich begreiffen; sondern auch das gantze Dach- Werck tragen; denen muß nun ein gutes starckes kräff- tiges Fundament unterstützt werden/ darauf sie unbe- weglich und standhafftig ruhen können. Die Tieffe des Fundaments soll den sechsten Theil der Höhe des Ge- bäues erreichen. Die Pfäle/ so man zum Grund ins Wasser braucht/ sollen den achten Theil der Höhe des Gemäuers haben/ und dieser Länge der zwölffte Theil soll die Dicke seyn; man muß sie so dicht in einander schla- gen/ daß nichts darzwischen möge/ müssen auch so hart als immer möglich eingestossen seyn; die Unterstützung muß in der Mitten etwas schwächer als aussen herum seyn. Herr Böckler will/ die Pfähle sollen nicht weiter als einen biß zween Schuhe voneinander eingeschlagen werden. Auf gedachte Pfäle soll man Kalch mit groben Sand und Grieß führen und ausfüllen/ also daß die Pfäle damit gleich bedeckt seyen/ und nach der Setzwag ausgeebnet werden können; Auf diß Fundament kan man alsdann ferner Mauren/ und das Gebäu darauf se- tzen. Die Grund-Veste soll sonst doppelt so dick seyn als die Mauren/ und die Haupt-Mauren müssen im er- sten Stock dicker als in dem andern/ und im andern di- cker seyn/ als in dem dritten. Sehr Lob-würdig sind an grossen Mauren (sagt Herr Sandrart) etliche Lufft- Löcher/ welche durch das dicke Gemäuer von dem Grund [Spaltenumbruch] an/ biß an das Dach geführet werden/ weil durch solche der Wind seinen Ausgang gewinnen/ und dardurch dem Gebäu weniger Schaden zugefügt werden kan; Sie verringern (sagt er ferner) die Unkosten/ und sind sehr nützlich/ wann man selbige auf Schneckenstiegen-Art verfertigt/ welche von der untersten Grund-fest an/ biß zu oberst des Gebäues hinauf langen. Müssen also die Hauptmauren so wol die rechte Dicke/ als auch Höhe haben/ und ist hier rathsamer im Exceß als Defect zu fehlen. Weil zwar das erste mehr Zeuge fordert/ je- doch stärcker und ansehnlicher wird/ das letzte aber schwä- cher und verächtlicher scheinet. Diese nun aufzurichten/ muß man gleich im ersten Früling anfangen/ so bald die Fröste aufhören/ und biß zu Ende deß Junii, nachdem alle Materialien vorbereitet worden/ fortsetzen/ damit sie den Sommer über desto besser austrocknen können. zu diesen Mauren ist der gröblichte Sand besser und stär- cker/ als der gar kleine. Hernach muß man sie erstlich mit einem zähen starcken Mörtel dick bewerffen/ daß es das Gemäuer wol beysammen halte; der andere Wurff mag gelinder/ und zum drittenmal mit guten Kalch ge- tünchet und ausgeputzt werden. Diß geschiehet am nutzlichsten/ wann die warmen Mittags-Winde/ mit ihrem trockenen Anhauchen zu wehen pflegen: der Mit- ternacht-Winde schärffester Anfall macht/ daß die Be- werffung leicht voneinander reisst/ und nicht beständig bleibt. Hernach ist am besten/ daß das Haupt-Ge- mäuer oben her interim mit zusammgesetzten Läden also verdeckt werde/ damit solches/ biß zu Aufsetzung des Dachs/ durch das Regen-Wetter/ nicht einge- weicht werde. Zum Vierdten/ die Schied-Mauren müssen nach der Abtheilung des Modells also eingerichtet seyn/ daß der erste und unterste Stock/ darinnen Gesinds-Stuben und Kammer-Speis- und Hausrahts-Gewölbe/ Bach- und Wasch-Kuchen/ völlig und durchaus/ samt dem un- tern Vorhause wol ausgewölbet/ und also desto stärcker/ und für Feuers-Gefahr sicherer sey. Die Schied- mauren in dem mittlern Stock müssen stärcker und di- cker seyn/ als die im obern/ und etwas dünner als die untersten/ doch also gesetzt seyn/ daß der Grunde der obern Schiedmauren/ gerad auf den unterlegten Schiedmau- ren im untern und mittlern Stock oder Gaden bestehe; und keine auf freyen Boden/ sine inferiori sustentaculo, zu Schaden des Gebäues/ gemacht werde. Und ist sonderlich in acht zu haben/ daß den Gemäuren/ so na- hend an die Kuchen und Rauch-Fänge angräntzen/ kein höltzener Balke (wie etliche Unfürsichtige zu thun pfle- gen/ auch viel von den Alten gethan haben) in die Mauer eingelegt sey; weil sich dieselben vom nahenden Feuer offt also erhitzen/ daß sie anfangen zu glühen/ und zu Zeiten grosses Unglück verursachen können. Zum Fünfften/ das Dach ist das höchste und oberste Theil des Hauses/ eine Decke/ und Schirm/ alle üble Witterung abzutreiben/ und so wol das Gemäuer/ als die Jnnwohner zu verwahren; sind am besten im Herbst gemacht/ dann die Sonnen zerreisst sonst die neuen Dächer sehr. Der Dachstuhl wird vorher/ der Grös- se und Proportion nach/ mit Balcken und Sparren zu- sammen gefügt/ hernach/ mit Geschicklichkeit/ durch ge- übte Zimmerleute hinauf gebracht/ wieder zusamm ge- bunden/ mit Latten beschlagen/ und entweder mit Schin- deln/ oder Ziegeln/ hohlen oder flachen/ (die besser und dauer-
Des adelichen Land- und Feld-Lebens [Spaltenumbruch]
unedel zu machen vermeinet/ da ſie eines andernMeinung/ gleichſam gezwungen/ folgen ſollte. Da- her/ glaube ich gewiß/ ſolte einer auch die vollkommen- ſte/ bequemlichſte/ ſchoͤneſte und leichteſte Bau-Art und Eintheilung vorgeben/ wuͤrde es doch eine vergebene/ verhaſſte und unnuͤtze Arbeit ſeyn/ die allenthalben mehr Tadel und Ausſtellungen/ als Nachfolge und Danck hoffen und einerndten doͤrffte; daher wird jedwedern/ der bauen will/ frey geſtellt/ nach ſeiner eigenen Einbildung ihm eine Wohnung zu verſchaffen. Jch will nur etliche kleine Erinnerungen hie beyfuͤgen/ was nach der alten Weiſen Bau-Meiſter Bericht/ fuͤr Wol- und Ubelſtand zu machen und zu meiden/ da gleichwol jeder vollkom- mene Wahl hat/ was er thun oder laſſen wolle. Erſtlich/ muß der Platz/ darauf das Gebaͤu ruhet/ einen ſtarcken und feſten Grunde haben/ viereckicht oder rund/ oder ablaͤngicht/ oder nach Belieben; Will mans klein/ und ohne einen inwendigen Hof haben/ nur in ei- nem Stock/ ſo bedarff es zwar weniger Dach-Werck; iſt aber nicht ſo geſund/ als wann die Zimmer ſo wol in- wendig gegen dem Hof/ als auswendig ihre Fenſter ha- ben/ und von der freyen Lufft durchſtrichen werden/ doch muß der Platz groͤſſer ſeyn. Die Hoͤfe inwendig zu verzieren/ koͤnnen die Reichen und Vermoͤglichen aller- ley Columnen, Statuen, und Seulen/ wie auch in der Mitte der Roͤhr-Bronnen/ ſich bedienen. Fuͤrs andere/ muß der Platz in ſeine gewiſſe Fel- dungen/ und wie die Zimmer groß oder klein/ viereckicht/ langlecht oder rund/ mit oder ohne Thuͤrn/ mit Waſſer- graͤben und Zwingern oder nicht/ mit einer wolanſtaͤndi- gen Symmetria eingetheilt/ und jedes gegen den Theil des Himmels/ wohin es ſchicklich/ gerichtet werden/ daß nichts verwirret/ ungeſtaͤltig/ oder ungelegenſam/ nichts zu viel/ oder zu wenig/ nichts zu hoch oder zu nider/ ſon- dern wolgereimt/ zierlich/ nutzbar/ und zum Gebrauch bequem ſey. Zum Dritten/ die Haupt-Mauren muͤſſen nicht al- lein/ das gantze Hauſe zuſammen haltend/ alle Wohnun- gen in ſich begreiffen; ſondern auch das gantze Dach- Werck tragen; denen muß nun ein gutes ſtarckes kraͤff- tiges Fundament unterſtuͤtzt werden/ darauf ſie unbe- weglich und ſtandhafftig ruhen koͤnnen. Die Tieffe des Fundaments ſoll den ſechſten Theil der Hoͤhe des Ge- baͤues erreichen. Die Pfaͤle/ ſo man zum Grund ins Waſſer braucht/ ſollen den achten Theil der Hoͤhe des Gemaͤuers haben/ und dieſer Laͤnge der zwoͤlffte Theil ſoll die Dicke ſeyn; man muß ſie ſo dicht in einander ſchla- gen/ daß nichts darzwiſchen moͤge/ muͤſſen auch ſo hart als immer moͤglich eingeſtoſſen ſeyn; die Unterſtuͤtzung muß in der Mitten etwas ſchwaͤcher als auſſen herum ſeyn. Herr Boͤckler will/ die Pfaͤhle ſollen nicht weiter als einen biß zween Schuhe voneinander eingeſchlagen werden. Auf gedachte Pfaͤle ſoll man Kalch mit groben Sand und Grieß fuͤhren und ausfuͤllen/ alſo daß die Pfaͤle damit gleich bedeckt ſeyen/ und nach der Setzwag ausgeebnet werden koͤnnen; Auf diß Fundament kan man alsdann ferner Mauren/ und das Gebaͤu darauf ſe- tzen. Die Grund-Veſte ſoll ſonſt doppelt ſo dick ſeyn als die Mauren/ und die Haupt-Mauren muͤſſen im er- ſten Stock dicker als in dem andern/ und im andern di- cker ſeyn/ als in dem dritten. Sehr Lob-wuͤrdig ſind an groſſen Mauren (ſagt Herꝛ Sandrart) etliche Lufft- Loͤcher/ welche durch das dicke Gemaͤuer von dem Grund [Spaltenumbruch] an/ biß an das Dach gefuͤhret werden/ weil durch ſolche der Wind ſeinen Ausgang gewinnen/ und dardurch dem Gebaͤu weniger Schaden zugefuͤgt werden kan; Sie verringern (ſagt er ferner) die Unkoſten/ und ſind ſehr nuͤtzlich/ wann man ſelbige auf Schneckenſtiegen-Art verfertigt/ welche von der unterſten Grund-feſt an/ biß zu oberſt des Gebaͤues hinauf langen. Muͤſſen alſo die Hauptmauren ſo wol die rechte Dicke/ als auch Hoͤhe haben/ und iſt hier rathſamer im Exceß als Defect zu fehlen. Weil zwar das erſte mehr Zeuge fordert/ je- doch ſtaͤrcker und anſehnlicher wird/ das letzte aber ſchwaͤ- cher und veraͤchtlicher ſcheinet. Dieſe nun aufzurichten/ muß man gleich im erſten Fruͤling anfangen/ ſo bald die Froͤſte aufhoͤren/ und biß zu Ende deß Junii, nachdem alle Materialien vorbereitet worden/ fortſetzen/ damit ſie den Sommer uͤber deſto beſſer austrocknen koͤnnen. zu dieſen Mauren iſt der groͤblichte Sand beſſer und ſtaͤr- cker/ als der gar kleine. Hernach muß man ſie erſtlich mit einem zaͤhen ſtarcken Moͤrtel dick bewerffen/ daß es das Gemaͤuer wol beyſammen halte; der andere Wurff mag gelinder/ und zum drittenmal mit guten Kalch ge- tuͤnchet und ausgeputzt werden. Diß geſchiehet am nutzlichſten/ wann die warmen Mittags-Winde/ mit ihrem trockenen Anhauchen zu wehen pflegen: der Mit- ternacht-Winde ſchaͤrffeſter Anfall macht/ daß die Be- werffung leicht voneinander reiſſt/ und nicht beſtaͤndig bleibt. Hernach iſt am beſten/ daß das Haupt-Ge- maͤuer oben her interim mit zuſammgeſetzten Laͤden alſo verdeckt werde/ damit ſolches/ biß zu Aufſetzung des Dachs/ durch das Regen-Wetter/ nicht einge- weicht werde. Zum Vierdten/ die Schied-Mauren muͤſſen nach der Abtheilung des Modells alſo eingerichtet ſeyn/ daß der erſte und unterſte Stock/ darinnen Geſinds-Stuben und Kammer-Speis- und Hausrahts-Gewoͤlbe/ Bach- und Waſch-Kuchen/ voͤllig und durchaus/ ſamt dem un- tern Vorhauſe wol ausgewoͤlbet/ und alſo deſto ſtaͤrcker/ und fuͤr Feuers-Gefahr ſicherer ſey. Die Schied- mauren in dem mittlern Stock muͤſſen ſtaͤrcker und di- cker ſeyn/ als die im obern/ und etwas duͤnner als die unterſten/ doch alſo geſetzt ſeyn/ daß der Grunde der obern Schiedmauren/ gerad auf den unterlegten Schiedmau- ren im untern und mittlern Stock oder Gaden beſtehe; und keine auf freyen Boden/ ſine inferiori ſuſtentaculo, zu Schaden des Gebaͤues/ gemacht werde. Und iſt ſonderlich in acht zu haben/ daß den Gemaͤuren/ ſo na- hend an die Kuchen und Rauch-Faͤnge angraͤntzen/ kein hoͤltzener Balke (wie etliche Unfuͤrſichtige zu thun pfle- gen/ auch viel von den Alten gethan haben) in die Mauer eingelegt ſey; weil ſich dieſelben vom nahenden Feuer offt alſo erhitzen/ daß ſie anfangen zu gluͤhen/ und zu Zeiten groſſes Ungluͤck verurſachen koͤnnen. Zum Fuͤnfften/ das Dach iſt das hoͤchſte und oberſte Theil des Hauſes/ eine Decke/ und Schirm/ alle uͤble Witterung abzutreiben/ und ſo wol das Gemaͤuer/ als die Jnnwohner zu verwahren; ſind am beſten im Herbſt gemacht/ dann die Sonnen zerreiſſt ſonſt die neuen Daͤcher ſehr. Der Dachſtuhl wird vorher/ der Groͤſ- ſe und Proportion nach/ mit Balcken und Sparren zu- ſammen gefuͤgt/ hernach/ mit Geſchicklichkeit/ durch ge- uͤbte Zimmerleute hinauf gebracht/ wieder zuſamm ge- bunden/ mit Latten beſchlagen/ und entweder mit Schin- deln/ oder Ziegeln/ hohlen oder flachen/ (die beſſer und dauer-
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Des adelichen Land- und Feld-Lebens
unedel zu machen vermeinet/ da ſie eines andern
Meinung/ gleichſam gezwungen/ folgen ſollte. Da-
her/ glaube ich gewiß/ ſolte einer auch die vollkommen-
ſte/ bequemlichſte/ ſchoͤneſte und leichteſte Bau-Art und
Eintheilung vorgeben/ wuͤrde es doch eine vergebene/
verhaſſte und unnuͤtze Arbeit ſeyn/ die allenthalben mehr
Tadel und Ausſtellungen/ als Nachfolge und Danck
hoffen und einerndten doͤrffte; daher wird jedwedern/ der
bauen will/ frey geſtellt/ nach ſeiner eigenen Einbildung
ihm eine Wohnung zu verſchaffen. Jch will nur etliche
kleine Erinnerungen hie beyfuͤgen/ was nach der alten
Weiſen Bau-Meiſter Bericht/ fuͤr Wol- und Ubelſtand
zu machen und zu meiden/ da gleichwol jeder vollkom-
mene Wahl hat/ was er thun oder laſſen wolle.
Erſtlich/ muß der Platz/ darauf das Gebaͤu ruhet/
einen ſtarcken und feſten Grunde haben/ viereckicht oder
rund/ oder ablaͤngicht/ oder nach Belieben; Will mans
klein/ und ohne einen inwendigen Hof haben/ nur in ei-
nem Stock/ ſo bedarff es zwar weniger Dach-Werck;
iſt aber nicht ſo geſund/ als wann die Zimmer ſo wol in-
wendig gegen dem Hof/ als auswendig ihre Fenſter ha-
ben/ und von der freyen Lufft durchſtrichen werden/ doch
muß der Platz groͤſſer ſeyn. Die Hoͤfe inwendig zu
verzieren/ koͤnnen die Reichen und Vermoͤglichen aller-
ley Columnen, Statuen, und Seulen/ wie auch in der
Mitte der Roͤhr-Bronnen/ ſich bedienen.
Fuͤrs andere/ muß der Platz in ſeine gewiſſe Fel-
dungen/ und wie die Zimmer groß oder klein/ viereckicht/
langlecht oder rund/ mit oder ohne Thuͤrn/ mit Waſſer-
graͤben und Zwingern oder nicht/ mit einer wolanſtaͤndi-
gen Symmetria eingetheilt/ und jedes gegen den Theil
des Himmels/ wohin es ſchicklich/ gerichtet werden/ daß
nichts verwirret/ ungeſtaͤltig/ oder ungelegenſam/ nichts
zu viel/ oder zu wenig/ nichts zu hoch oder zu nider/ ſon-
dern wolgereimt/ zierlich/ nutzbar/ und zum Gebrauch
bequem ſey.
Zum Dritten/ die Haupt-Mauren muͤſſen nicht al-
lein/ das gantze Hauſe zuſammen haltend/ alle Wohnun-
gen in ſich begreiffen; ſondern auch das gantze Dach-
Werck tragen; denen muß nun ein gutes ſtarckes kraͤff-
tiges Fundament unterſtuͤtzt werden/ darauf ſie unbe-
weglich und ſtandhafftig ruhen koͤnnen. Die Tieffe des
Fundaments ſoll den ſechſten Theil der Hoͤhe des Ge-
baͤues erreichen. Die Pfaͤle/ ſo man zum Grund ins
Waſſer braucht/ ſollen den achten Theil der Hoͤhe des
Gemaͤuers haben/ und dieſer Laͤnge der zwoͤlffte Theil
ſoll die Dicke ſeyn; man muß ſie ſo dicht in einander ſchla-
gen/ daß nichts darzwiſchen moͤge/ muͤſſen auch ſo hart
als immer moͤglich eingeſtoſſen ſeyn; die Unterſtuͤtzung
muß in der Mitten etwas ſchwaͤcher als auſſen herum
ſeyn. Herr Boͤckler will/ die Pfaͤhle ſollen nicht weiter
als einen biß zween Schuhe voneinander eingeſchlagen
werden. Auf gedachte Pfaͤle ſoll man Kalch mit groben
Sand und Grieß fuͤhren und ausfuͤllen/ alſo daß die
Pfaͤle damit gleich bedeckt ſeyen/ und nach der Setzwag
ausgeebnet werden koͤnnen; Auf diß Fundament kan
man alsdann ferner Mauren/ und das Gebaͤu darauf ſe-
tzen. Die Grund-Veſte ſoll ſonſt doppelt ſo dick ſeyn
als die Mauren/ und die Haupt-Mauren muͤſſen im er-
ſten Stock dicker als in dem andern/ und im andern di-
cker ſeyn/ als in dem dritten. Sehr Lob-wuͤrdig ſind an
groſſen Mauren (ſagt Herꝛ Sandrart) etliche Lufft-
Loͤcher/ welche durch das dicke Gemaͤuer von dem Grund
an/ biß an das Dach gefuͤhret werden/ weil durch ſolche
der Wind ſeinen Ausgang gewinnen/ und dardurch dem
Gebaͤu weniger Schaden zugefuͤgt werden kan; Sie
verringern (ſagt er ferner) die Unkoſten/ und ſind ſehr
nuͤtzlich/ wann man ſelbige auf Schneckenſtiegen-Art
verfertigt/ welche von der unterſten Grund-feſt an/ biß
zu oberſt des Gebaͤues hinauf langen. Muͤſſen alſo die
Hauptmauren ſo wol die rechte Dicke/ als auch Hoͤhe
haben/ und iſt hier rathſamer im Exceß als Defect
zu fehlen. Weil zwar das erſte mehr Zeuge fordert/ je-
doch ſtaͤrcker und anſehnlicher wird/ das letzte aber ſchwaͤ-
cher und veraͤchtlicher ſcheinet. Dieſe nun aufzurichten/
muß man gleich im erſten Fruͤling anfangen/ ſo bald die
Froͤſte aufhoͤren/ und biß zu Ende deß Junii, nachdem
alle Materialien vorbereitet worden/ fortſetzen/ damit ſie
den Sommer uͤber deſto beſſer austrocknen koͤnnen.
zu dieſen Mauren iſt der groͤblichte Sand beſſer und ſtaͤr-
cker/ als der gar kleine. Hernach muß man ſie erſtlich mit
einem zaͤhen ſtarcken Moͤrtel dick bewerffen/ daß es das
Gemaͤuer wol beyſammen halte; der andere Wurff
mag gelinder/ und zum drittenmal mit guten Kalch ge-
tuͤnchet und ausgeputzt werden. Diß geſchiehet am
nutzlichſten/ wann die warmen Mittags-Winde/ mit
ihrem trockenen Anhauchen zu wehen pflegen: der Mit-
ternacht-Winde ſchaͤrffeſter Anfall macht/ daß die Be-
werffung leicht voneinander reiſſt/ und nicht beſtaͤndig
bleibt. Hernach iſt am beſten/ daß das Haupt-Ge-
maͤuer oben her interim mit zuſammgeſetzten Laͤden
alſo verdeckt werde/ damit ſolches/ biß zu Aufſetzung
des Dachs/ durch das Regen-Wetter/ nicht einge-
weicht werde.
Zum Vierdten/ die Schied-Mauren muͤſſen nach
der Abtheilung des Modells alſo eingerichtet ſeyn/ daß
der erſte und unterſte Stock/ darinnen Geſinds-Stuben
und Kammer-Speis- und Hausrahts-Gewoͤlbe/ Bach-
und Waſch-Kuchen/ voͤllig und durchaus/ ſamt dem un-
tern Vorhauſe wol ausgewoͤlbet/ und alſo deſto ſtaͤrcker/
und fuͤr Feuers-Gefahr ſicherer ſey. Die Schied-
mauren in dem mittlern Stock muͤſſen ſtaͤrcker und di-
cker ſeyn/ als die im obern/ und etwas duͤnner als die
unterſten/ doch alſo geſetzt ſeyn/ daß der Grunde der obern
Schiedmauren/ gerad auf den unterlegten Schiedmau-
ren im untern und mittlern Stock oder Gaden beſtehe;
und keine auf freyen Boden/ ſine inferiori ſuſtentaculo,
zu Schaden des Gebaͤues/ gemacht werde. Und iſt
ſonderlich in acht zu haben/ daß den Gemaͤuren/ ſo na-
hend an die Kuchen und Rauch-Faͤnge angraͤntzen/ kein
hoͤltzener Balke (wie etliche Unfuͤrſichtige zu thun pfle-
gen/ auch viel von den Alten gethan haben) in die
Mauer eingelegt ſey; weil ſich dieſelben vom nahenden
Feuer offt alſo erhitzen/ daß ſie anfangen zu gluͤhen/ und
zu Zeiten groſſes Ungluͤck verurſachen koͤnnen.
Zum Fuͤnfften/ das Dach iſt das hoͤchſte und oberſte
Theil des Hauſes/ eine Decke/ und Schirm/ alle uͤble
Witterung abzutreiben/ und ſo wol das Gemaͤuer/ als
die Jnnwohner zu verwahren; ſind am beſten im Herbſt
gemacht/ dann die Sonnen zerreiſſt ſonſt die neuen
Daͤcher ſehr. Der Dachſtuhl wird vorher/ der Groͤſ-
ſe und Proportion nach/ mit Balcken und Sparren zu-
ſammen gefuͤgt/ hernach/ mit Geſchicklichkeit/ durch ge-
uͤbte Zimmerleute hinauf gebracht/ wieder zuſamm ge-
bunden/ mit Latten beſchlagen/ und entweder mit Schin-
deln/ oder Ziegeln/ hohlen oder flachen/ (die beſſer und
dauer-
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Zitationshilfe: | Hohberg, Wolf Helmhard von: Georgica Curiosa. Bd. 1. Nürnberg, 1682, S. 24. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hohberg_georgica01_1682/42>, abgerufen am 16.07.2024. |